#1

Green Hell

in Vietnam 27.03.2010 18:54
von James Howlett • Besucher | 98 Beiträge

Vielleicht fragst du dich, wie ich hierher gekommen bin. Frag' ich mich selbst auch. Eben noch ein Typ mit einer Mission und jetzt ein Niemand in nem Land voller Feinde.

Die Lady, die ich gerade noch gerettet hatte, erwies sich als Amateurspionin, die auf Vic und mich angesetzt war.
Ja ... Victor ... mein Brunder. Der, der mir kurz drauf, die tote Bambusratte vor die Füße geworfen hatte. Nicht mehr als ein Kind, kein Match für ihn, mich oder irgendeinen unseres Höllenschwadrons.
Pointe ist, dass unser kompletter Job eine Ente war.
Department H, unsere Auftraggeber, hatten uns an Stryker und seine Loosertruppe verkauft und der war zu blöd gewesen, auf seinen Krempel aufzupassen.
Mitten im Chaos, kommt mir eine dieser highly classified Akten in die Finger, die nebst Blut, Gedärmen und Trümmern, verkohlt durch die Luft segelt. Inhalt ist, dass Romanova und Barnes nen unauffälligen Abgang machen sollten, am besten durch Victors und meine Hand.
So wie wir den Auftrag hatten, die zwei zu bespitzeln, hatten die Aufträge, die uns zu dem Trugschluss leiten sollten, sie arbeiteten für Hydra.
Hydra, die natürlich keine Basis im Grünen hatten. Aber das war's noch nichtmal, weswegen ich ausgeflippt bin. Sowas ist Alltag in unserem Metier.

Ich bin zum Teufel nochmal ausgeflippt, weil in dieser beschissenen Akte schwarz auf verrustem Weiss stand, dass meine komplette Lebensgeschichte bis zu diesem Punkt eine Lüge war. Das Ergebnis einer Kette von Gehirnwäschen. Tatsächlich bin ich keine Jahrgang 1943 sondern wurde in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts geboren. Kind aus gutem Haus. Vic ist nur mein Halbbruder. Das Ding sagt, ich hätte meinen echten Vater getötet, nachdem der meinen falschen Vater getötet hatte. Victors und meine Geschichte, ist die Geschichte einer ewigen Flucht, die ziemlich direkt zum Militär führte. Soldat, Söldner, haben wir alles durch. Haben in jedem Krieg gekämpft, immer als Sieger. Durch unsere besondere Gabe, konnte man uns nirgends zu lange einsetzen, ohne dass es auffiel. Aus den Augen lassen, konnte man unhs auch nicht.
Logisch, zwei Kerle, die immer wieder aufstehen, egal wieviel Blei sie schlucken und die nicht altern, während alles um sie graue Haare kriegt und abkratzt, hält man besser geheim. Lügen über Lügen, soweit, dass sie letztlich selbst vor uns beiden die Wahrheit vertuschen wollten.
Also ... deswegen bin ich ausgerastet und wollte diesen Wichser Stryker erledigen, bevor das nächste Kapitel beginnt und was passiert?
Mein eigener Bruder geht dazwischen und redet als sei der Mann Jesus. Der würde uns die Chance geben zu sein, was wir sind. Ein neues Leben würde anfangen und ihm sei egal, wie unsere Vergangenheit aussieht oder nicht. Vergangen sei sie, wenn sie wahr ist, vergangen sei sie, wenn sie ne Lüge ist.
Ich hätte gegen ihn kämpfen müssen, damit er mir überhaupt zuhört. Ich hab's nicht getan. Ich bin gegangen und habe den Mist hinter mir gelassen. Okay, noch nicht ganz.

'Nehme die nächste Gelegenheit, die sich mir bietet, um zurück nach Kanada zu kommen. Clarke wird für seine Charade bezahlen. Ist nur leider leichter gesagt als getan. Wenn man als Angehöriger der US Streitkräfte in Vietnam herumläuft und es keinen Hinweis auf die wirkliche Identität gibt ... die wirkliche, ich lache mich tot ... also jedenfalls auf meine kanadische Herkunft, kann ich nicht zum nächsten Flughafen marschieren und sagen, ich fliege jetzt nach Hause. Dann bin ich Deserteur und sitze erst recht fest. Muss nen anderen Weg geben. Fakt ist, dass wirklich Drogen via Nam in die Staaten kommen, ob nun dank Hydra oder sonstwem und deren Weg ist mein Weg. Von da schaff' ich's nach Vancouver. Theoretisch nicht mehr als ein Schnüffler Job.

Für's erste musste ich dafür sorgen, dass Stryker und Co ... Team X, nannten sie sich ... keine Chance hatten, mich zu finden. Das hieß vor allem, verhindern, dass Victor, der mich kennt wie kein zweiter, meine Spuren verfolgen konnte. Ich schloss mich deswegen zeitweise dem Vietcong an. War Glück im Unglück, dass ich außerhalb von nem Dorf ein Mädel aufgetan hatte, das zwischen denen und mir vermitteln konnte. War kurzfristig mehr als ne Freundschaft zwischen ihr und mir, nachdem sie erstmal begriffen hatte, dass ich kein Feind bin. Ne echte Schönheit ...

Gerade jetzt in diesem Augenblick, ist sie allerdings auf dem Weg nach Hanoi, während ich im Busch unterwegs bin, weil ich nem Hinweis auf einen Landeplatz nachgehe. Angeblich nichts militärisches. Vielleicht meine Schmuggler ... und wer weiß, vielleicht das Ticket raus aus der grünen Hölle.

Vielleicht auch nur ne weitere Ente.

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#2

RE: Green Hell

in Vietnam 28.03.2010 16:31
von Erik Lehnsherr • Besucher | 79 Beiträge

cf: USA / New York / Xavier's School / Magnetos Räume


Der Privatjet war eben gelandet. Es war ein langer Flug gewesen, hätte aber kaum komfortabler sein können. Eingerichtet wie ein luxuriöser Salon, konnte man in dem Jet arbeiten, entspannen, schlafen, was auch immer das Herz begehrte. Und Erik Lehnsherr hatte tatsächlich einige Stunden geschlafen und trat nun ausgeruht und entspannt auf die kleine Aussentreppe des Jets. Während des Flugs hatte er mit dem Pilot gemeinsam beratschlagt, wo sie am besten landen könnten und die Idee mit Saigon rasch verworfen. Wenn er eine Chance haben wollte, die Brüder zu finden, musste er näher ran ans Kampfgeschehen.

So hatten sie sich schliesslich für diese kleine Landebahn mitten im Dschungel entschieden, die noch innerhalb der amerikanisch dominierten Zone war, aber nicht so weit weg von der sich ständig verschiebenden Front. Es war nicht völlig risikolos gewesen, so dicht an die Kämpfe heranzufliegen, aber Magneto war guter Dinge, dass er mit sämtlichen Problemen fertig werden konnte, die in ihre Richtung geschickt wurden, notfalls auch mit ganzen Kampfflugzeugen. Aber soweit war es nicht gekommen.

Als er hinaus trat, schlug ihm feuchte Hitze entgegen. Die Sonne brannte und Erik schob sich als erstes eine Sonnenbrille auf die Nase. Diese, gemeinsam mit seiner hellen, luftigen Kleidung und dem Hut sollten einigermassen effektiv schützen. Dann schritt er die Treppe hinunter, ein paar Meter weg vom Flugzeug und begann sich zu konzentrieren. Ein Ort, wo es derart wenig Metall gab, war geradezu prädestiniert dafür, das wenige wahrzunehmen, das es in der Nähe gab. Und tatsächlich spürte er nicht allzu weit weg eine Metallquelle, noch dazu eine, die in Bewegung war und langsam exakt auf die Rollbahn zuhielt. Das war entweder jemand, der gut bewaffnet war, die Landung mitbekommen hatte und sich schon lange ein eigenes Flugzeug gewünscht hatte... oder es war Zufall. Wie auch immer, es sah ganz danach aus wie wenn es vorerst sinnvoller war zu warten, wer oder was da kam, bevor er sich selbst in den Dschungel hinein begab. Magneto zog seinen Hut tiefer in die Stirn und lehnte sich im Schatten des Flugzeugs an die Treppe, den Blick auf jene Stelle gerichtet, von der er die Metallquelle wahrnahm.

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#3

RE: Green Hell

in Vietnam 06.04.2010 20:24
von James Howlett • Besucher | 98 Beiträge

Sah wirklich nach ner weiteren Ente aus.

Logan verschob alle noch ausstehenden Gedankengänge auf einen geeigneteren Zeitpunkt und ging bereits in Deckung als er die Motoren der anfliegenden Maschine in weiter Ferne hören konnte.
Für gewöhnlich erkannte er so ziemlich jeden Kampfflugzeugtyp am Motorengeräusch, doch das, was sich nun langsam, silbrig gegen den Horizont absetzte, war eine zivile Maschine.
Würde kaum ein Katastrophenjunkie sein, der es unbemerkt durch den umkämpften Luftraum von Saigon geschafft hatte. Wer hier landete, musste wissen, was er tat. Daran gab es keinen Zweifel. Und es würde nicht mehr lange dauern, dann wüsste Logan es ebenfalls.

Der Typ, der leger gekleidet aus dem Flieger trat, machte auf den ersten Blick den Eindruck als sei er auf Tropenurlaub. Doch Logan gab nichts auf Äußerlichkeiten und taxierte die Augen den älteren Mannes, während er sein MG locker im Anschlag aus dem Dickicht trat.
Er erwartete, dass andere am Ausstieg auftauchen würden, doch nichts derartiges geschah. Dad und er waren allein, abgesehen vom Piloten, der durch die verdreckte Frontscheibe aus dem Cockpit starrte und zusah, wie Logan sich näherte. Dabei trug er weiterthin die Uniform, die ihn als US Marine erscheinen ließ.

"Malibu Beach liegt ein paar Grad östlich"

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#4

RE: Green Hell

in Vietnam 06.04.2010 21:02
von Erik Lehnsherr • Besucher | 79 Beiträge

Manchmal geschahen Dinge, die Magneto daran zweifeln liessen, ob sein unerschütterliche Glaube daran, dass das Leben letztlich vom Zufall bestimmt wurde, nicht doch auf einem Irrtum basierte. Da trat nun also tatsächlich genau jetzt einer der beiden Männer aus dem Dschungel direkt vor seinen Jet, wegen denen er hierher gekommen war. Einfach so. Ohne mühselige Suche, ohne Kämpfe, einfach so. Seltsam. Kurz streifte ihn der Gedanke, dass seine Ankunft hier möglicherweise erwartet worden war. Aber das war völlig ausgeschlossen. Niemand wusste von dem Flug hierher, niemand ausser dem Piloten, dem er vertraute... und möglicherweise Charles. Dem hatte er zwar nichts gesagt, aber das hiess ja bekanntlich nicht viel.

Erik Lehnsherr verzog seinen Mund zu einem amüsierten Lächeln. "Tatsächlich? Dann sollte ich wohl meinen Piloten feuern..." Der Soldat war in eine aktuelle Army-Uniform gekleidet, aber sein Kopf und seine Gesichtszüge waren viel zu markant, um von Magneto nicht als jener Mann erkannt zu werden, den er auf Fotos vom letzten Weltkrieg gesehen hatte, die Charles praktischerweise gesammelt hatte. Erik trat aus dem Schatten des Jets hervor und zeigte nun auch eindeutig, dass er unbewaffnet war. Er ging auf den anderen Mutanten zu. "Stattdessen werde ich ihm wohl eine Gehaltserhöhung geben müssen, da er mich genau zu jenem Mann gebracht hat, den ich gesucht habe." Um Wolverine nicht unnötig zu alarmieren, redete er ohne grosse Pause weiter: "Mein Name ist Erik Lehnsherr, ich bin ein Mutant wie Sie. Und ich würde Sie gerne anheuern für ein Projekt, das weit über diesen Krieg hinaus geht."

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#5

RE: Green Hell

in Vietnam 08.04.2010 07:16
von James Howlett • Besucher | 98 Beiträge

Logan war beim Sprechen nicht stehen geblieben. Auch nicht während der Fremde antwortete und schon gar nicht als dieser begann, ihm entgegenzukommen. Im Gegenteil, seine eigenen Schritte wurden deutlich schneller.
Seine Augen formten sich zu düsteren Schlitzen als der Abstand zwischen den beiden Männern geringer wurde. Ohne dass er bewusst Einfluss darauf hatte, zogen sich seine Lippen ein wenig zurück und zeigten nicht den Ansatz seiner Fangzähne.
Alles an seiner Mimik und Gestik, machte deutlich, dass die beiden aufeinanderprallen würden, wenn dieser Lehnsherr nicht stehen blieb, respektive den Rückwärtsgang einlegte.

Schwer zu sagen, was Logan gerade wütender machte … der Fakt, dass der Kerl offenbar wusste, wer er war, möglicherweise sogar besser als Logan selbst oder die Zufriedenheit, die er dabei ausstrahlte.
Zufriedenheit hatte an diesem Ort nichts verloren.

“Ein Mutant wie ich, huh?” intonierte Logan und hob gleichzeitig die Hand, die nicht das MG hielt, um sein Gegenüber am Kragen zu packen.

Von was für einem Projekt dieser redete, interessierte Logan gegenwärtig nicht die Bohne. Zumal sich das nicht sehr von dem unterschied, was er von Stryker zu hören bekommen hatte.
Viel mehr fragte er sich, woher Lehnsherr Informationen über ihn hatte und wer sonst noch Bescheid wusste.
Einen Mann im Dschungel von Vietnam zu finden, der gerade die untrügliche Spürnase seines eigenen Bruders ausgetrickst hatte, war schwerer als eine Nadel im sprichwörtlichen Heuhaufen zu entdecken. Der Mann hatte besser ne verdammt gute Erklärung oder er würde den Moment, in dem er das Flugzeug verlassen hatte, bitter bereuen.
Denn das einzige, was Logan gerade noch so als halbwegs plausibel ansah war, dass Departent H jemanden geschickt haben könnte.

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#6

RE: Green Hell

in Vietnam 09.04.2010 01:54
von Erik Lehnsherr • Besucher | 79 Beiträge

Magneto hatte damit gerechnet, dass es schwierig sein würde, die beiden Mutanten zu finden. Eher unerwartet war für ihn, dass nicht das das Problem war, sondern die anschliessende Kontaktaufnahme. Der andere Mutant stürmte einigermassen aggressiv aussehend auf ihn zu und signalisierte deutlich, dass er Eriks Story entweder nicht glaubte oder ihm trotzdem misstraute. Nun gut, gesunde Skepsis konnte man niemandem verübeln, erst recht nicht in dieser Gegend. Und offensichtlich war aggressives Verhalten Howletts Art damit umzugehen. Hatte vermutlich bisher immer gut funktioniert.

Den Rückwärtsgang legte Magneto nicht ein, aber er bremste ab, und er tat dasselbe auch für Logan, indem er dessen Waffe mit seinen Kräften in die entgegensetzte Richtung seiner Schritte zog, diskret aber bestimmt. Mit dem Ziel ihn auf diese Weise von Handgreiflichkeiten abzuhalten. "Nun, nicht ganz wie Sie, aber grundsätzlich ähnlich genug, als dass wir uns nicht die Köpfe einschlagen sollten." Er sah den anderen abschätzend an. Wäre eine ideale Ergänzung für die Schule, rohe Kraft, erst zuschlagen, dann denken... und kampferfahren erst noch.

Erik war natürlich klar, was es war, dass Logan so heftig reagieren liess. Er musste sich fragen, woher dieser Fremde, der da plötzlich mitten im Urwald aufgetaucht war, soviel über ihn wusste. Wie er ihn überhaupt finden konnte. Er befürchtete vermutlich eine Art Komplott. Und egal was Magneto sagte, daran würde sich so schnell nichts ändern. Wie praktisch es doch manchmal wäre, ein Telepath zu sein... "Ich will nur reden, das ist alles", versuchte er es nochmals und hob dabei seine Hände in einer Geste, die Friedfertigkeit signalisieren sollte.

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#7

RE: Green Hell

in Vietnam 09.04.2010 09:52
von James Howlett • Besucher | 98 Beiträge

Logan hatte das Maschinengewehr vergleichsweise locker gehalten gehabt.
Dass es urplötzlich so etwas ähnliches tat, wie seine zügige Gangart ausbremsen und sogar in die Gegenrichtung drücken, wenn auch nur ganz leicht, ließ ihn minimal straucheln und dabei ein verächtliches Schnauben von sich geben.

'Das deine Mutation, Bub?

Er tat was für ihn logisch war. Er brauchte keine Schusswaffen, die Natur hatte ihn mit eigenen Waffen ausgestattet. Er ließ das MG somit einfach los. Dass er es damit mehr oder weniger dem Fremden in die unsichtbare Hand gab, war kein Hinderungsgrund. Was würde es dem schon nützen?

Dieser signalisierte durch sein Stehenbleiben und die abwehrend gehobenen Hände jedoch, das es ihm mit dem Reden ernst war.
Und da war noch etwas. Logans aufmerksam auf den Mann ausgerichteten Sinne, fanden keinen Hinweis darauf, dass er etwas anderes sagte als er meinte. Die anfängliche Zufriedenenheit, die den Hauptgrund für Logans Misstrauen gebildet hatte, war verschwunden und einer gesunden abschätzigen Haltung gewichen.

Du hast 30 beschissene Sekunden, mir ne Erklärung für das hier zu geben und sie ist besser verdammt einleuchtend, brummte er in etwas versöhnlicherem Ton, während er ebenfalls zum Stehen kam.

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#8

RE: Green Hell

in Vietnam 09.04.2010 13:14
von Erik Lehnsherr • Besucher | 79 Beiträge

Ein kurzes Lächeln zeigte sich auf Magnetos Zügen als Logan realisierte, was er mit dem MG tat und die richtigen Schlüsse zog. Verglichen mit dem, was er wirklich konnte, war das natürlich Kinderkram, aber er hatte dem anderen Mutanten demonstriert, dass er zumindest in dem Punkt die Wahrheit sagte. Kaum hatte Logan das Gewehr losgelassen, fiel es hinter ihm zu Boden. Natürlich konnte Magneto es jederzeit zum Einsatz bringen, aber wenn Charles' Informationen richtig waren, würde ihm das gegen Howlett wenig nützen.

Doch der bremste nun auch und kam vor ihm zum Stehen. Er wirkte noch immer aggressiv und massig, aber schien immerhin bereit, ihm erst mal zuzuhören. Erik sah ihm fest in die Augen und legte los. "Ich gehöre weder zur Armee noch zu einer geheimen Regierungsorganisation. Und bis vorgestern hatte ich auch noch nie von Ihnen gehört. Aber ein guter Freund von mir, ein Telepath, mit dem zusammen ich ein... Projekt aufbaue, er hat von Ihnen und Ihrem Bruder gehört. Und er wusste, dass Sie hier an der Front im Einsatz sind. Was er nicht weiss... nun, vermutlich nicht weiss...", Magneto lächelte, "...ist, dass ich hier bin, um mit Ihnen über unser Projekt zu reden." Er zuckte mit den Schultern. "Ehrlich gesagt habe ich nicht damit gerechnet, Sie so schnell zu finden, aber umso besser."

Magneto schob sich kurz den Hut aus der Stirn, um etwas Schweiss abzuwischen. Die beiden standen in der prallen Sonne, und es war ungeheuer heiss. Dann redete er weiter. "Unser Projekt ist eine Art sicherer Hafen für Mutanten, insbesondere junge Mutanten, die oft hilflos sind, wenn ihre Kräfte erstmals in Erscheinung treten, was meistens während der Pubertät geschieht. Viele bringen sich - und andere - aus Versehen um, landen in Laboratorien oder auf der Strasse. Wir versuchen sie zu finden, ihnen zu helfen mit ihrem Leben und ihren Kräften klar zu kommen. Jemand wie Sie wäre eine ideale Ergänzung für unser kleines Team. Sie sind ein Kämpfer, haben Erfahrung, könnten uns nicht nur helfen, Mutanten aus kniffligen Situationen rauszuholen und ihnen beizubringen wie man sich wehrt, sondern wären auch eine unschätzbare Unterstützung für den Fall, dass unsere bisher noch sehr kleine Operation jemals attackiert werden sollte." Er seufzte. "Anders als mein Partner halte ich eine sehr gewalttätige Reaktion seitens der Menschen in einem solchen Fall für ziemlich wahrscheinlich."

Das waren deutlich mehr als 30 Sekunden gewesen und Magneto stoppte, um dem anderen Zeit zu geben, auf das bisher Gesagte zu reagieren.

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#9

RE: Green Hell

in Vietnam 09.04.2010 18:57
von James Howlett • Besucher | 98 Beiträge

Ganz richtig lag Logan natürlich nicht, was seine Vermutungen bezüglich Erik Lehnsherrs Mutation anbelangte. Er ging von Telekinese in mehr oder weniger stark ausgeprägter Form aus.
Als das MG zu Boden fiel, deutete er mit einem knappen Nicken an, dass Lehnsherr damit eine kluge Entscheidung getroffen hatte. Die nächste kluge Entscheidung war, Logan bei Sprechen direkt in die Augen zu sehen. Das zeugte von Entschlossenheit und Aufrichtigkeit.
Bullshit war es trotzdem.
Niemand konnte davon wissen, wo Logan im Einsatz war. Laut Strykers Akte hatte General Clarkes Plan so ausgesehen, dass keiner von Trasks Männern von Logans und Victors Besonderheit gewusst hatte, genausowenig von Black Widow und Bucky Barnes Identität. Das Vierer-Team hatte in den Tiefen der grünen Hölle ein scheinbares Grab finden sollen.
Somit waren die einzigen, die die Wahrheit kannten Clarke und Stryker und nur von einem der beiden, konnte Lehsherr seine Informationen bekommen haben. So wie Logan Stryker einschätzte, hätte dieser jedoch andere Mittel und Wege gewählt, Logan zu stellen als ihm einen Privatjet zu schicken. Also blieb nur noch Clarke übrig.

Wie auch immer, Logan war sich hundertprozentig sicher, dass Lehnsherr glaubte, wovon er gerade sprach. Nur hatte Logan selbst bis vor ein paar Tagen noch geglaubt, der Sohn eines Offiziers zu sein, der in der Normandie gefallen war.
Das hieß also gar nichts. Mit einem Blick von Lehnsherr zum Jet, wägte er ab, was passieren würde, falls er sich auf die Sache einließ.
War ja nicht so, dass er irgendetwas zu verlieren hatte, abgesehen vielleicht von seinem Verstand.
Er war auf der Suche nach einem Weg aus Vietnam heraus und vor seiner Nase wartete ein hoffentlich aufgetankter, silberner Vogel.

Die Frage wie er zu Lehnsherrs 'Projekt' stehen würde, wenn es wahr wäre, stellte Logan sich nicht. Es klang gut, so gut, dass er sich vielleicht sogar irgendwo wünschte, dass die Zeit für ein solches Projekt einmal reif sein könnte. Aber er zog es wirklich keine Sekunde in Betracht.

Als Lehnsherr seine Rede unterbrach und sich den Schweiss von der Stirn wischte, verzog Logan den rechten Mundwinkel zu einem angedeuteten Schmunzeln.
Ihr seid verflucht mutig oder total bescheuert, sowas zu versuchen. Dafür braucht ihr keinen Soldaten, sondern ne komplette Armee. Paar Tagesmärsche südlich, ist ein Kerl mit einem Platoon aus Mutanten unterwegs, der alles platt macht, was sich ihm in den Weg stellt. Weiß' vovon ich rede. Wenn sein Plan aufgegangen wäre, wär' ich einer davon. Aber das hier ist nicht mein Krieg.

Als hielte er für möglich, dass das tiefe Dickicht hinter seinem Rücken Ohren hatte, wandte er sich kurzzeitig ab und starrte und lauschte einen Moment auf das Rascheln der Bäume und Büsche und die Vielzahl von Tierlauten.

Dein Kumpel will von meinem Bruder und mir gehört haben, hm? Wie heißt er? Wer ist er?

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#10

RE: Green Hell

in Vietnam 09.04.2010 22:42
von Erik Lehnsherr • Besucher | 79 Beiträge

Das Gespräch entwickelte sich erfreulicher als Magneto erwartet hatte. Aggressivität war Misstrauen gewichen, nun mehr und mehr abgelöst von Neugier. Howlett schien ihm tatsächlich zu glauben - oder zumindest verhielt er sich so. Erik nickte. "Uns ist wohl bewusst, dass wir hier eine revolutionäre Idee versuchen umzusetzen. Und ich gebe Ihnen Recht: Je mehr gute Kämpfer wir für unsere Sache gewinnen können desto besser." Ein Platoon von Mutanten. Unwillkürlich fragte Magneto sich, was für Leute das wohl waren, welche Kräfte sie besassen und wie nützlich sie ihm allenfalls sein könnten. "Nein, das ist nicht unser Krieg. Würde man ihn uns überlassen, wäre er bereits beendet." Davon war Erik weiterhin überzeugt.

Als Logan sich plötzlich umsah und in Richtung Dschungel starrte, sah auch Magneto auf das Dickicht. Hatte der andere Mutant etwas gehört? Eriks Sinn für Metall liess nicht darauf schliessen, dass sich jemand näherte, jedenfalls niemand mit Waffen. Dann jedoch wendete Logan seine Aufmerksamkeit wieder ihm zu und wollte mehr wissen.

"Mein 'Kumpel'...", Erik betonte das Wort sichtlich amüsiert, "...ist ein hochintelligenter Wissenschaftler mit einem enormen Gehirn und vielen noblen Idealen. Sein Vater hat damals im Auftrag der CIA für die US Army gearbeitet, unter anderem mit Mutanten. Und auch mit Ihnen und Ihrem Bruder. Sein Name war Xavier..., das müsste Ihnen eigentlich etwas sagen." Erwartungsvoll sah er den anderen Mutanten an. Dabei fiel ihm auf, dass er nicht genau wusste, von welchem Zeitraum sie da eigentlich gesprochen hatten. Aber rein von Charles' Alter her... "Das muss so rund um den letzten Weltkrieg gewesen sein. Offenbar waren Sie sich damals noch nicht bewusst, mehr als normale Menschen zu sein..." Nun war es an Magneto in Richtung Dickicht zu sehen. "Wo steckt eigentlich Ihr Bruder? Sollten Sie nicht gemeinsam hier unterwegs sein?"

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#11

RE: Green Hell

in Vietnam 12.04.2010 10:09
von James Howlett • Besucher | 98 Beiträge

Der ist tot knurrte Logan und meinte es in dem Augenblick auch.

Denn während sie dieses seltsame Gespräch führten, wurde ihm klar und klarer, dass die Entscheidung Vietnam zu verlassen möglicherweise zur Folge hatte, dass er Victor niemals wiedersah.
Bisher hatte er nicht ernsthaft darüber nachgedacht, wie er das empfand. Er hatte gelernt Gefühle zu unterdrücken und tat das für gewöhnlich auch nahezu automatisiert. Doch bei Victor war es etwas anderes. Er ließ ihn ja nicht zurück, weil die Zeit sich unterschiedliche Wege für die Brüder ausgedacht hatte, sondern er ließ ihn bewusst in einer Situation zurück, die eine Falle für sie beide gewesen war.
Inwieweit Victors Entscheidung für Stryker von seinem eigenen Verstand oder den Einflüssen von Clarkes Gehirnwäsche abhing, konnte Logan kaum sagen. Pervers wie es war, wusste er ja selbst nichteinmal wie Victor wirklich tickte, verflucht, er wusste nichtmal, wie er selbst tickte. Er wusste nur Dinge, die ein Schreibtischhengst auf ein paar Blätter Papier gebracht hatte und mal ernsthaft, vielleicht war es ja viel weniger Zufall als Logan glaubte, das ihm dieses Blatt Papier in die Finger gekommen war.
Ohne dass er es kontrollieren konnte, kam erneut Wut in ihm auf. Seine Krallen zeichneten sich deswegen deutlich unter der Haut ab, die seine Fingerknöchel schützte. Er würde sie alle umbringen, allesamt ... Clarke, Stryker ... egal wie sie hießen ... notfalls auch Victor ... nur würde das leider nicht heute geschehen können.

Xaviers Name sagte ihm natürlich nichts ... mehr, aber bei der Erwähnung, dass dessen Vater mit Victor und ihm gearbeitet hatte, trat offenes Interesse in seine Züge. Auch wenn er sich augenblicklich in Erinnerung rief, dass das hier nur eine weitere Falle sein konnte, würde er trotzdem keine Möglichkeit auslassen, mehr über sich selbst herauszufinden. Dass Xavier ein Telepath war, passte dabei natürlich wie die Faust aufs Auge.

Egal wie er die puzzlehaften Versatzstücke zusammensetzte, er steckte in einem Netz aus Lügen, das irgendwer sorgsam um ihn herumsponn. Aus welchem Grund auch immer ...

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#12

RE: Green Hell

in Vietnam 12.04.2010 21:14
von Erik Lehnsherr • Besucher | 79 Beiträge

Howletts Reaktion auf all das musste Magneto aus seinem Gesicht und seinen Gesten ablesen. Er war wohl kein grosser Redner und schien durch ein emotionales Wechselbad zu gehen. Erik war nicht ganz sicher, was die erneute Wut in ihm ausgelöst hatte. Allerdings bekam er dank ihr eine Andeutung davon zu sehen, was Logans Mutation ausmachte, als sich die Krallen unter seiner Haut abzeichneten. Er guckte interessiert. Das allerdings verschwand so schnell wie es gekommen war. Und bei der Erwähnung von Charles' Vater war sein Interesse unübersehbar.

"Ihr Bruder ist tot?" Magneto klang erstaunt. Allerdings fand er, dass Logan nicht danach aussah, wie wenn er gerade in tiefer Trauer wäre. Dennoch... "Das tut mir leid... ich dachte...", er zögerte, "...nun, ich stand unter dem Eindruck, dass Sie beide sozusagen nicht totzukriegen sind..."

Er warf einen raschen Blick hinter sich zu der Maschine und dem Piloten, wendete sich dann wieder Howlett zu. "Wie auch immer... mein Angebot ist sehr simpel: Kommen Sie mit mir zurück in die USA und sehen Sie sich die Sache mal an. Ich bin sicher, auch Charles wäre sehr interessiert daran, Sie neu kennenzulernen. Dann sehen wir weiter. Neben ihm und mir sind dort auch ein paar jüngere Mutanten, die wir bereits unter unsere Fittiche genommen haben, sozusagen..." Er lächelte, zuversichtlich dass Logan den Wert des Projekts erkennen würde, wenn er es erst mal selbst sah. "Ausser natürlich Sie haben hier noch etwas zu erledigen. In dem Fall würde ich anbieten, Ihnen dabei zu helfen, bevor wir aufbrechen..."

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#13

RE: Green Hell

in Vietnam 12.04.2010 23:41
von James Howlett • Besucher | 98 Beiträge

Die Antwort war ein fast verächtliches Schnauben.
Jeder war totzukriegen. Ausnahmslos jeder.

Aber darüber würde er mit dem Fremden nicht reden. Er sah an Lehnsherr vorbei auf das Flugzeug und musste unwillkürlich grinsen als der ihm Hilfe anbot, falls er hier noch etwas zu erledigen hatte.

Nein. Hier gibt es nichts mehr.

Nicht besonders nett, den Menschen gegenüber, mit denen er die letzen Tage verbracht hatte und in deren Auftrag er sich diesen Landeplatz angesehen hatte. Aber sie verblassten in seinen Gedanken, kaum dass er die Chance sah, mehr über sich selbst herauszufinden und vielleicht Antworten auf die eine oder andere Frage zu bekommen. Dass er weiterhin eine Falle vermutete, hinderte ihn keineswegs. Es musste genügen, innerlich vorbereitet zu sein.

Kaum dass Logan beschlossen hatte, wirklich in dieses Flugzeug zu steigen, fiel ihm ein, wie sehr er diese Kisten hasste. Er war nicht fürs Fliegen gemacht, brauchte festen Boden unter den Füßen. Er hasste es, keine Kontrolle zu haben und nicht gehen zu können, falls er es wollte. Wie ein Gefängnis, nur wackeliger.

Er steuerte auf den Einstieg zu, wofür er an Lehnsherr vorbeigehen musste.

Ist alles ‘n bisschen sehr viel Zufall für einen Tag. Vielleicht soll es so sein.

Nicht dass Logan in irgendeiner Form gläubig war, aber er gab sich Mühe, es so erscheinen zu lassen.

Dir ist klar, dass ich nen Flugzeugabsturz problemlos überlebe … Ob das eine Warnung, ein Scherz oder eine einfache Feststellung war, blieb Lehnsherrs Interpretationsvermögen überlassen.

TBC: NY, Xavier School

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#14

RE: Green Hell

in Vietnam 13.04.2010 15:04
von Erik Lehnsherr • Besucher | 79 Beiträge

Erik wusste nicht so recht, wie er Howletts Schnauben interpretieren sollte. Entweder war ihm der Tod seines Bruders egal oder es war generell doch nicht so schwierig, die beiden ins Jenseits zu befördern. Wie auch immer: Es schien, dass er den andere Mutanten vorerst mal soweit überzeugt hatte, dass er bereit war mitzukommen. Unerwartet rasch sogar. Nun gut.

Magneto nickte. "Sehr schön, dann schlage ich vor, dass wir aufbrechen, bevor wir hier mit dem Jet noch unerwünsche Aufmerksamkeit erregen." Er machte eine Geste in Richtung Maschine, eine Aufforderung, der Howlett dann auch recht rasch nachkam. "Das Leben ist eine Aneinanderreihung von Zufällen", gab Erik zur Antwort und folgte ihm mit einem letzten Blick Richtung Dschungel. Das leichte Unbehagen des anderen Mutanten dem Flugzeug gegenüber quittierte er mit einem Lächeln. "Es ist völlig ausgeschlossen, dass diese Maschine abstürzt - jedenfalls solange wie ich mich in ihr befinde."

Kurz darauf sassen die beiden in der salonähnlichen Kabine, und Logan hatte die Auswahl zwischen diversen Getränken und Sandwiches. Magneto war froh, der Hitze entronnen zu sein und gab dem Piloten das Zeichen zum Start. Minuten später waren sie in der Luft, auf dem Weg zurück in die USA.


tbc New York City / Xavier School / Gemeinschaftsraum

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