Mit unverhohlener Spannung im Gesichtsausdruck, marschierte Stryker auf die Tür des Krankenzimmers zu, in dem Barnes lag, nachdem er medizinisch versorgt worden war.
Die zwei wachhabenden Soldaten salutierten und öffneten die tür, so dass ihr Befehlshaber nicht einmal den Schritt verlangsamen musste, bevor er eintrat.

Eigentlich hätte Stryker von einem 'Supersoldaten' erwartet, dass er mehr wegstecken konnte, andererseits hatte selbst er einen leichten Stich in der Magengrube gespürt als man ihm berichtet hatte, wie Creed vorgegangen war.
Alles wilde Tiere, hatte er sich gedacht. Voller Ekel und Anerkennung des zerstörerischen Potenzials, das in Sabretooth steckte.
Allerdings sollte er zusehen, dass er Victor direkt ans andere Ende der Welt schickte, bevor der die Nase in den falschen Topf steckte und bemerkte, dass sein Bruder unfreiwilliger Gast dieser bescheidenen Anlage war.
Front in Ha Dong, war wohl das beste. Die konnten einen Mann mit Creeds Qualitäten immer gebrauchen.

Mi Casa es su Casa verkündete Stryker als er vor dem natürlich einzigen Bett stehen blieb.
Dir ist hoffentlich klar, dass du bisher nur einen Bruchteil unserer Gastfreundschaft genießen konntest.

Schmerzmittel, Blutverdünner, Antiseptika und .. was weiß der Arzt konnten eine sehr interessante Wirkung haben. Allerdings hatten die Docs wohl darauf verzichtet ihm eine ganze Apotheke zu verabreichen. Das Resultat waren unheimliche Schmerzen in James' Schulter, seinem Oberkörper, dem Rücken.. eigentlich in seinem gesamten Körper. Entsprechend leicht war auch sein Schlaf nachdem man seine Wunden versorgt und ihn an mehrere Infusionen gehängt hatte.

Er begegnete dem General mit einer Ausdruckslosen Miene auf dem schmutzigen Gesicht. "Ich hoffe du bist dir klar das man in Russland auf die Art und Weise geweckt wird." Dann sah er wieder an die Decke. "Ich hätte gedacht ihr wartet mit eurem Verhör und euren Spielchen bis mich deine...," kurz biss er die Zähne zusammen, "Wunderheiler wieder zusammengeflickt haben." Sein Blick wanderte durch den Raum- soweit er ihn von seiner Position aus eben überblicken konnte.

Bisher hatte es funktioniert. Jetzt musste er mehr herausbekommen und dann war Strykers Operation fällig. Nochmal würde er eine solche "Supersoldatenschmiede" wie die der Russe nicht tolerieren. Zumindest redete er sich das ein, denn wenn er tiefer in sich hineinhorchte ging es ihm nur um den Ausgleich. Gerechtikeit wenn man so wollte.
Er war in Nam zum Sterben zurückgelassen worden. Hier würde er sich revanchieren. Doch diese Überlegung ließ ihn selbst frösteln. Darum sollte es nicht gehen.. nicht vorrangig.

Naja, auch wir müssen gelegentlich zusehen, dass wir Recourcen sparen.

Wie groß doch der Unterschied zu seiner letzten Begegnung mit Barnes war. Er erinnerte sich wie heute, wie der Mann zusammen mit den beiden Mutantenbrüdern und der russischen Spionin in Trasks Lager gekommen war. Er war der einzige, der Strykers Bilderbuchvorstellung eines Soldaten entsprochen hatte. Athletische Gestalt, perfekte Haltung, harte maskuline Züge, wache Augen, die seinen Intellekt und seinen Überlebenswillen verrieten.
Die Gestalt, die nun vor ihm lag, war hingegen von Schmerz gezeichnet und seine Sprüche entlockten Stryker kaum mehr als ein müdes Lächeln.

Der Bolschewik hat bei ihnen in der Tat ganze Arbeit geleistet. Erschreckend für einen Helden, wie sie es mal waren. Aber das zeigt nur umso deutlicher, dass die Kritiker damals recht hatten. Sie werden nie an die amerikanische Legende heranreichen.

Natürlich sprach er von Steve Rogers. Allerdings wusste er nicht, wieviel seiner Vergangenheit Barnes bewusst war.

Mal ehrlich, eigentlich müssten sie sich bei uns richtig wohlfühlen. Wenn ich ihnen hier die Fenster aufmachen würde, würden sie denken, sie sind in Sibirien.
Selbstverständlich hatte der Raum keine Fenster. Dass Stryker nicht die geringste Ahnung hatte, dass Bucky einen Plan hatte, war deutlich sichtbar. William war sozusagen ein Spiegelbild ungetrübter Selbstzufriedenheit.

„Tss,..“ James ließ den Kopf wieder zurück sinken und antwortete nicht auf Strykers Worte. Ein Held.. beinahe wurde ihm bei den Worten dieses Mistkerls schlecht. Er war kein Held.. Er war nie einer gewesen- Strykers Problem wenn er dieser Illusion anheimfiel.. das zeigte nur wie sehr er Bucky..“Nein!“ den Winter Soldier unterschätzte. Helden waren in dieser Zeit so überflüssig geworden wie Sibirische Parkas in Süd Vietnam. Aber war das so? Vielleicht waren sie.. so nötig wie nie zuvor- aber in dieser Zeit hatten Helden einfach keinen Platz. Seit er wieder erwacht war und klar denken konnte träumte er von dem Leben das er geführt hatte, sah die Bilder vor seinem Auge aufsteigen die nichts mehr als blasse Eindrücke und Erinnerungen waren.

James seufzte leise und richtete den Blick wieder auf Stryker. „Das Einzige was mir hier vertraut vorkommt ist die Obrigkeit General. Sie sind ihrem russischen Kollegen ähnlicher als sie ahnen..“ -“sie sind auch bald unter der Erde..“
„Die Kritiker damals haben es genauso wenig verstanden wie sie es jetzt tun. Man wird nicht als Held geboren, man wird nicht von irgendwelchen Wichsern in Uniform zum Helden gemacht- man stirbt als Held. Das ist der Unterschied zwischen Steve und mir. Und das ist der Grund warum ich mir ihren Kopf hole- verlassen sie sich drauf.“ Er erlaubte sich, mit schmerzverzerrter Miene ein böses Lächeln bevor er wieder in Richtung Decke sah. Stryker würde ihn für wahnsinnig halten- für selbst überschätzend.. Der kleine Bucky, Captain Americas Sidekick den die Russen so bearbeitet hatten das er etwas geistig umnachtet durch die Welt geisterte.

Das diese Version einen Funken Wahrheit beinhaltete konnte James sich selbst natürlich nicht eingestehen. Er hielt sich an sein Wahrheit. Er war der perfekte Killer und er hatte überlebt. Und er würde das hier beenden. Er würde diese Supersoldatenscheiße in den Annalen der Geschichte versenken und wenn es notwendig war- jeden umbringen der dieses Monstrum der Kriegsmaschinerie am Leben hielt. „Sie sind sicher nicht ohne Grund hier Stryker: was wollen sie noch von mir?“

Ich will sie leiden sehen.
Stryker nickte zu seinen eigenen Worten. Für die Probleme, die sie uns gemacht haben. Für General Clarkes Tod. So ein trauriger Abgang für so einen fähigen Mann.

Falls Barnes glaubte, Stryker sei einer mit dem man spaßen konnte, lag er verdammt falsch. Was glauben sie, wer hier unten nicht meinen Kopf will, hm? Glauben sie, Wolverine würde mich zu einer Tasse Tee einladen, wenn er aus seiner Zelle käme? Glauben sie Silverfox möchte mit mir in die Oper? Die einzigen, die ihren Job gerne machen sind Creed,Wilson und Walker. Da kann's nicht dreckig genug sein.

Das war ja wirklich fast schon tiefsinnig, was der Soldat von sich gab. Man starb als Held. Barnes würde nicht als Held sterben. Barnes würde als Hochverräter draufgehen und Stryker würde dafür sorgen, dass er beim Sterben genug Zeit hatte, darüber nachzudenken, ob er nicht doch besser von Anfang an kooperiert hätte. Kooperiert hieß in diesem Fall, das er nach Howletts Flucht nicht hätte beleidigt sein sollen, dass man ihn als Köder benutzt hatte, sondern lieber an der Wiederergreifung teilgenommen hätte. Dann hätte das alles nicht so lange gedauert, Clarke würde noch leben und Stryker hätte Rückhalt seitens der kanadischen Behörden. Aber nein. Private Barnes war etwas besonderes und nun verdiente er deswegen eine besondere Behandlung.

Creed wird in ein paar Stunden mit ihnen darüber reden, wie sie es schaffen konnten in Clarkes Zentrale einzudringen und was sie dort herausgefunden haben. Es sei denn, sie erzählen es mir jetzt freiwillig. Undzwar so, dass ich ihnen glauben kann.

Leiden... Schmerzlich zuckten die Mundwinkel des Soldaten nach oben, er schwieg aber. Er konnte sich nicht vollständig erinnern, aber er wusste nur zu gut wie die Russen ihn gebrochen hatten. Er war vermutlich der tödlichste Mann der Welt gewesen und sie hatten ihn gefoltert und malträtiert bis er nahezu vergessen hatte was Schmerzen waren. Creed hatte ihm den Arm herausgerissen- und all das war ein Plan den er sich ausgedacht hatte um diese Scheiße hier zu beenden. Die Vorstellung das Stryker der Annahme war ihn irgendwie leiden lassen zu können war, gelinde gesagt, erheiternd.

Die Drohung Strykers war es ebenfalls. "Machen sie sich nicht lächerlich Stryker. Creed soll mich verhören. Er hat mir meinen Arm abgerissen- glauben sie das er mir noch irgendwas antun könnte was mich gesprächiger macht? Das ich nicht lache.
Wie bin ich in Clarkes kleine Festung eingedrungen? Verdammt sie aufgeblasener Idiot, ich bin der Winter Soldier. Die Sowjets und unsere Leute haben mein ganzes Leben damit verbracht mich zur besten Killermaschine der Welt auszubilden. Wie bin ich wohl in eine amerikanische Basis eingedrungen? Auf genau die gleiche Weise wie ich hier eingebrochen bin."

Er würde also ein paar Stunden Zeit haben. Das war mehr als genug. Die Ärzte würden ihn bis dahin wieder zusammengebaut haben, sein Arm verblieb wo er war.. der Plan ging auf. Er würde aufgehen, er musste.
"Was ich dort herausgefunden habe? Gehen sie davon aus das ich den selben Wissensstand wie der General habe. Gehen sie davon aus das ich alles weiß. Und ich werde hier alles dem Erdboden gleichmachen um zu verhindern das sie Waffe X erschaffen. X wird ein weiterer Fehlschlag sein, genau wie alles was sie hier aufgebaut haben." Er lächelte.
"Wenn Creed etwas aus mir herausprügeln soll, dann würde ich mich beeilen. Wenn ich mich nicht irre liegen sie- beinahe- hinter ihrem Zeitplan oder? Zumindest nach General Clarkes Angaben. Und grüßen sie Howlett von mir."

Oh ja, er lag hinter seinem Zeitplan. Allerdings. Denn nicht nur Clarkes Tod und die viel zu lange Fahndung nach James Howlett, waren ihm quer gekommen. Es war noch etwas gleichermaßen Unvorhergesehenes passiert.
Er hatte möglicherweise einen weiteren Investoren und Verbündeten gewonnen.
Ein aufstrebender Politiker, der so lange im Dreck gewühlt hatte, bis er auf Hinweise gestoßen war, dass eine Projektgruppe von CIA und US Forces freie Hand bei der Forschung an und mit Mutanten für Kampfeinsätze hatte. Und dass dies auf kanadischen Territorium lief.
Der Mann hatte Kopf und Kragen riskiert um die Anlage am Alkali-Lake persönlich zu besuchen. Erst hatte Stryker geglaubt, seine Verbindungsleute im Weißen Haus entzögen ihm die Mittel, doch dann gestand Kelly, so der Name des Mannes, dass er aus eigenem Interesse her gekommen war und schwar, dass niemand davon wusste.
Viel Zeit zum Reden hatten die beiden Männer allerdings noch nicht gehabt. Stryker hatte sich zuvor um Deadpool kümmern müssen und nun um Barnes. Später würde er sich die Zeit nehmen, Kelly die gesamte Anlage zu zeigen und seine exakten Konditionen für den gemeinsamen Deal klarzumachen. Kelly würde einschlagen oder ... sterben.
Stryker brauchte Verbündete, keine bloßen Mitwisser.

Er musterte Barnes Minenpiel.
Für einen Mann, der hilflos in seinem Lazarett lag, nahm der den Mund ziemlich voll. Der wollte alles dem Erdboden gleich machen? Das war ein Scherz.
Glauben sie, sie können mir Angst machen? Sie wissen sehr genau, wie man Männer zum Reden bringt. Sie wissen auch, dass wir das genauso draufhaben. Wir verprügeln sie nicht, mein Freund, wir zerbrechen sie. Jeden verdammten einzelnen Knochen in ihrem Körper, jeden Nerv ... sie können Howlett selbst grüßen, wenn wir sie abschließend in seine Testreihe mitaufnehmen.
Sie wissen alles, was Clarke wusste? Dann wissen sie auch, wieviel von ihnen übrig bleibt, wenn wir unseren neuen Supersoldaten auf sie los jagen.

Nein, Supersoldat sagte er nur aus Spott. Weapon X würde einem Supersoldaten etwas unersetzliches voraushaben ... er würde nicht denken können.

„Fahr zur Hölle.“
Mit grimmiger Miene ließ James den Kopf zurück sinken und sah von Stryker an die Decke. Er würde hier sterben wenn sein Plan nicht aufging, soviel war nach wie vor klar. Auf einen Kampf mit Waffe X würde er es nicht ankommen lassen- selbst wenn er diesen neuen Supersoldaten schlug hatte Stryker noch viel zu viel in der Hinterhand. Es musste also alles glatt gehen. Mit einem entspannten Gesichtsausdruck schloss er die Augen und konzentrierte sich darauf wieder zu Kräften zu kommen. Sollte Stryker sich sein Vorhaben mit einer Kugel selber durchs Hirn jagen. Das würde ihm den Aufwand ersparen.

Seine Biowerte sanken ab, der Herzschlag beruhigte sich.. und Bucky begann zu warten.

Tja, das würde er ohne Zweifel. Aber sein Zeitpunkt würde wesentlich später kommen als der von Barnes und er würde sicher den einen oder anderen Orden mit ins Grab nehmen, wenn das Weapon X Projekt ein Erfolg wurde und er aus der kanadischen Versenkung in die Staaten zurückkehren konnte.

Wenn ...
Er musterte Barnes. Schon allein um dem Mann zu zeigen, dass man sich mit ihm nicht anlegte, würde er ihn foltern lassen. Was nur bei all dem so überhaupt keinen Sinn ergab, war ein winzig großes Detail.
Barnes eigene Worte. Er war bei Clarke auf die selbe Art eingedrungen wie hier am Alkali-Lake. Das hatte der Kerl gerade gesagt. Hatte der geglaubt, er könnte Stryker genauso in einer Überraschungsaktion erledigen, wo er doch genau wusste, aus war für Typen Strykers Armee bestand?

War der Mann so naiv? Hatten die Russen in womöglich wirklich ihrerzeit um den Verstand geprügelt?
Stryker machte ein Schnalzgeräusch und wandte sich ab. Er hätte natürlich noch soetwas sagen können wie 'das Gespräch ist vorbei, wenn ich es beende. Aber wozu? Barnes wusste, wie es für ihn weitergehen würde und Stryker hatte Kelly versprochen, ihm am Ende der Führung durch die Anlage, ein paar der gefangenen Mutanten vorzuführen und gemeinsam mit dem Politiker das geeignete Subjekt zur Unterstützung von Kellys Wahlprogramm auszusuchen.
Dabei hatte Stryker wirklich schon eine sehr klare Vorstellung, wie sein Teil der Abmachung mit Kelly ablaufen würde.

TBC: Gefängnistrakt

CF: Flur

Nach einer gewissen Zeit betrat Creed den Raum. An ihm war schon längst keine der Wunden zu sehen, die er vom Kampf mit Bucky davon getragen hatte und so sah er so gesund aus wie eh und jeh. Auch die mitgenommene Kleidung hatte er ausgewechselt und so kam man kaum auf die Idee, dass er vorhin noch mit Bucky einen Kampf auf Leben und Tod geführt hatte. Mehr oder weniger. Victor war dabei ja nie in Lebensgefahr gewesen...
Zuerst blieb er am Türrahmen stehen und bedeutete den Ärzten mit einem Nicken Richtung Tür, dass sie verschwinden sollten und beobachtete dann Bucky. Er hatte die Augen geschlossen, aber Atmung und Herzschlag waren zwar ruhig, wiesen aber darauf hin dass er wach war. Selbst wenn nicht, in ein paar Momenten würde er ganz bestimmt wach sein. Hellwach, dafür würde Creed sorgen. Er sah auf den abgerissen Arm. Das sah hässlich aus. Tat bestimmt weh. Dann wanderte sein Blick durch die medizinische Station. Hier gab es eigentlich alles was nötig war um die Informationen aus Bucky herauszubekommen. Creed hielt nichts von viel Vorbereitung, am besten war er wenn er improvisierte.
"Aufwachen...", sagte er leise und hieb gleich danach mit seiner Faust zur Begrüßung auf Barnes Brustkorb. Danach wandte er Barnes den Rücken zu und sah anch was es in einem der Schränke mit medizinischen Besteck so interessantes gab. Über seine Schultern redete er mit Bucky. "Stryker hat dir bestimmt schon gesagt, warum ich hier bin, also muss ich auch nichts mehr erklären und du weißt was dich erwartet."

Es dauerte einige Zeit und lediglich Strykers Ankündigung ließ Bucky darauf schließen das es immernoch etwa die selbe Tageszeit war. Creed betrat das Labor. Die Oberation an seiner Schulter war wohl abgeschlossen, ein massiver Verband verschoss die Wunde und sorgte dafür das er nicht sterben würde. Eine hässliche Angelegenheit blieb es dennoch.
Dann kam der Schlag. Ein Aufkeuchen, James spuckte etwas Blut und Speichel bevor er mit einem schwachen Grinsen um die Mundwinkel die Augen öffnete. Irgendwann würde er Creed umbringen. Da war er sich beinahe sicher.

"Hat er. Damit du ihm nicht in die Quere kommst Creed. Scheint als hätte wir etwas gemeinsam."
Teil Zwei des Spiels konnte beginnen. Wieder war Creed das Ziel- diesmal würde er allerdings davon absehen mit einem "Knall" abzutreten wie er das vorhin gemacht hatte. Diesmal benutzte er quasi das Scharfschützengewehr. Und Creed war seine Kugel. Er nahm sich Zeit zum zielen.

Als Victor sich zu Bucky umdrehte grinste dieser schon wieder. Eigentlich war das fast sympathisch. Er gab wenigstens nicht allzu schnell auf, das rang Creed immerhin ein wenig Respekt auf. Im Gegensatz zu vielen anderen Menschen, die er in seinem Leben schon getroffen und getötet hatte. Überraschenderweise begann Barnes auch sofort zu reden, nur nicht unbedingt das was Victor interessierte. Trotzdem machte er Creed ein wenig neugierig, aber wirklich zugeben wollte dieser das natürlich nicht.
Er sah den Soldaten eher unbeeindruckt an. "Ich will nur wissen, wie du in Clarkes Büro gekommen bist und wie du die Sicherheitsvorkehrungen umgangen bist..." Dann trat er etwas näher an das Bett in dem der Verletzte lag.
"Aber... du hast mich zumindest ein klein wenig neugierig gemacht. Wobei soll ich Stryker nicht im Wege stehen?" Zumindest ausreden lassen konnte er Barnes. Foltern und Töten konnte er ihn danach schließlich immer noch, so viel Zeit hatte er.

"Natürlich willst du das." James sah von der Trage aus hinauf in die Schwindel erregende Höhe in der Victors Gesicht über ihm schwebte. "Und du bekommst die selbe Antwort wie Stryker. Ich bin der Winter Soldier. Findet euch damit ab. Es gibt keine Basis die ihr bauen könnt in die ich nicht eindringen kann und kein Ziel das ich nicht erwische. Dafür haben Bastarde wie Stryker auf beiden Seiten des Globus gesorgt." Ein bitterer Zug um den Mund des Soldaten erschien als er diese Antwort beinahe hervorspuckte. "Glaub mir Creed, auch wenn du ein abgerissener Supermutant bist- du bist als Killer einen Dreck wert. Genau deswegen hat Stryker dich hier geparkt. Er weiß das du mich hier töten wirst und damit schlägt er zwei Fliegen mit einer Klappe. Er wird den besten Killer der Welt los- rettet so seinen eigenen Arsch- und er wird dich los. Dann hat er deinen Bruder für sich allein."

Er sah sich nach einer Uhr um, entdeckte aber natürlich keine. "Hast du ne Ahnung wie spät es ist?" Abschätzend musterte er den Mutanten. Solange er ihn auf einem gewissen Wutlevel hielt würde Creed hoffentlich nicht zuviel nachdenken und sich seinen Instinkten hingeben. "Er hat dir wirklich nicht erzählt worum es hier geht oder? Also ich meine... er hat dir wirklich GAR nichts erzählt?" Bucky lachte leise. "Das ist traurig Mann. Und du dachtest du Spielst hier dein eigenes Spiel? Stryker verarscht dich nach Strich und Faden und ich kann nichtmal dabei sein wenn du ihm dafür eine reinhaust." Jedes Lachen brachte seinen Körper dazu in Feuerstößen zu brennen, aber die Schmerzen mussten jetzt egal sein. Zitternd unterdrückte er das nächste gespielte Lachen und blieb wieder ruhig liegen.

Victor hasste das. Er hasste diese Spielereien. Dieses Gerede, diese Lügen. Das war so typisch menschlich... Diese Überheblichkeit kotze ihn an. Aber trotzdem hörte er zu... und wurde immer wütender. Victor war niemand, der sich leicht verstellen kann. Er war ja gerade jemand, der es verabscheute sich verstellen zu müssen. Wut war nichts schlechtes, Wut war das beste Gefühl das man haben konnte. Nichts machte einen stärker. Nur verstand das niemand dieser verdammten Affen.
Während sich Victor weiter in seine Wut steigerte hörte er Barnes zu und das brachte ihn natürlich nicht dazu ruhiger zu bleiben. Als dieser fertig geredet hatte, schloss Victor einmal die Augen und öffnete sie einen Moment wieder. Er sollte von Barnes herauskriegen, wie er in das Büro gekommen war. Aber verdammt noch mal... Er hatte Stryker doch schon detailliert erklärt wie das abgelaufen war. Oder zumindest die wahrscheinlichste Methode. Diese ganze Scheiße interessierte ihn aber gerade nicht. Dieser verdammte Kerl hatte die Frechheit zu sagen, dass er besser war. Der beste Killer? Bullshit.
Victor sah von Barnes weg und hob etwas die Hand. Die Krallen fuhren heraus. Er würde ihm schon zeigen, wer hier der bessere Killer war... Oh ja...
Er hieb mit der Faust auf Barnes Kehlkopf. Oder zumindest sah es so aus. Seine Pranken breiteten sich aus und die Krallen bohrten sich in die Trage. Der Hüne hatte nicht wenig Lust jetzt einfach zuzudrücken. "Hör zu, Barnes. Niemand ist besser als ich. Niemand. Wärest du besser wärst du nicht hier. Und niemand spielt irgendeine Scheiße mit mir, verstanden?!", knurrte Victor. Sein Blick war starr, er blähte die Nüstern wie ein Raubtier. Doch nachdem er ein paar Mal durchgeatmet hatte beruhigte er sich.
Barnes hatte seinen Bruder erwähnt. Mit einem kreischenden Geräusch zog Victor die Krallen aus dem Metall.
"Was hat er mit meinem Bruder vor?", fragte Victor und richtete dann einen Zeigefinger auf Barnes. Der spitze Fingernagel war nur eine Haaresbreite von dessen Auge entfernt. "Und keine Spielchen mehr. Ich will dieses beschissene Herumgerede nicht hören, was ihr alle von euch gebt."

Es kostete James im Folgenden alle verbliebene Selbstkontrolle die Augen nicht zu schließen als Creed ausholte. Wenn er zu hoch gepokerte und jetzt starb würde er das mit offenen Augen tun. "Aufrecht" war leider gerade keine Option. Das erleichterte Schmunzeln konnte er allerdings nichtmehr für sich behalten. "Gespielt wie eine kleine Violine,..." Jetzt war es an der Zeit die Saiten zu durchtrennen die den Mutanten hier in der Basis an der Kette hielten.
"Ich erzähle dir keine Scheiße. Ich war ehrlich seit wir uns hier das erste Mal begegnet sind Creed. Dein Problem ist nur das du deinen verdammten Kopf viel zu weit oben trägst und vor lauter Verachtung für deine Gegner jeden Schritt übersiehst den sie machen. Warum war Stryker wohl so verdammt interessiert an deinem Jimmy das er ein verficktes Team beinahe geopfert hat um ihn zurück zu bringen? Warum hat er sich nicht auf diese Indianertussi verlassen, sondern bringt auch noch die härtesten Kaliber mit um ihn einzufangen? Warum hat er nicht einfach dich geschickt? Die Antwort ist ganz simpel."

Danach wartete er bis die Hand verschwunden war. Ohne eine Klaue an der Kehle redete es sich viel freier. Er atmete ruhig durch und betrachtete die nadelspitze Klaue die vor seinem Augen schwebte. Angst hatte er keine, aber der Ekel der ihn bei der Vorstellung überkam wie es war dieses Ding langsam in den Augapfel geschoben zu bekommen, der bereitete ihm Gänsehaut.
"Stryker will dich von deinem Bruder fernhalten Creed. Aus dem simplen Grund weil du ihm nicht gut genug bist. Und weil er deinen Einfluss auf ihn fürchtet. Du willst wissen was ich in Clarkes Basis gemacht habe? Ich habe mir seine Unterlagen mitgenommen. Alle. Alle die er und Stryker gemeinsam ausgeheckt haben. Ich verrate dir was drin stand, keine Sorge."
Er blickte konzentriert in Victors Gesicht und zog dann seinen echten Arm aus dem Gurt der ihn festhielt. Langsam um nicht den Eindruck eines Angriffs zu erwecken.
"Und bevor du mir den Kopf abreißt, warte.
Also, es geht um Waffe X- also scheinbar das zehnte Projekt dieser Art. Und dein Bruder wurde von Stryker ausgewählt diese Waffe X zu werden. Dabei geht es um Adamantium, schonmal davon gehört? Ziel des Ganzen hier, dieser ganzen Anlage, ist es das Skellet von Wolverine mit diesem unzerstörbaren Metall zu überziehen. Seine Knochen, seine Krallen- einfach alles. Sie machen den perfekten Soldaten aus ihm- unsterblich und unzerbrechlich. Und weißt du was sein erster Test sein wird? Nachdem sie ihm seinen freien Willen werden sie ihn an dir testen. Dem einzigen anderen unsterblichen Bastard hier.
Und..." er zog die Schlaufe um den Oberkörper weg und machte Anstalten sich, auf den Ellbogen gestützt aufzurichten,"... so schwer es mir fällt das zu glauben, mit diesen unzerstörbaren, alles zerteilenden Klauen macht er dich fertig. Zumindest geht Stryker davon aus." James grinste schwach.
"Und jetzt sag noch einmal mir läge nichts an deinem Wohl. Also- wir sind wieder an dem Punkt an dem wir schonmal waren. Bist du dir sicher das du für Stryker arbeiten willst? Der Mann verarscht dich, behandelt dich wie einen Straßenköter den er an einer Kette in seinem Keller hält. Ich will diesen Bastard tot sehen. Und ich kann mir nicht vorstellen das du weiterhin sein Schoßtier spielen willst, egal was du scheinbar davon hast, oder Creed? Du hast vor ein paar Stunden gemeint du würdest das machen weil du dafür bezahlt wirst. Jetzt bezahlt er dich dafür ihm nicht im Weg rum zu stehen, einen halb-toten G.I. zu bewachen und nachher von deinem Bruder in Stücke gerissen zu werden? Klingt für mich nach nem Scheißjob. Lass mich hier in Ruhe und kümmer dich um irgendwas wichtiges, dann werde ich dir nicht im Weg rumstehen. Deal?"