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Maya's Wohnung

in Private Häuser, Wohnungen etc 31.03.2011 18:25
von Maya Ramirez • Besucher | 27 Beiträge

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#2

RE: Maya's Wohnung

in Private Häuser, Wohnungen etc 03.04.2011 23:10
von Maya Ramirez • Besucher | 27 Beiträge

cf: Erik Lehnsherrs Räume

Als die Dunkelheit um sie herum wieder verschwand wusste Maya nicht, wie lange sie auf dem Boden gelegen hatte. Es änderte auch nichts daran, zu wissen, wie viele Sekunden, Minuten, vielleicht sogar Stunden vergangen waren. Es hatte sich angefühlt wie eine verdammte grauenvolle Ewigkeit, eigenständig in ihrem Leben aufgetaucht und mit nichts zu vergleichen, was sie bisher erlebt hatte. Und Gott wusste, sie hätte auf diese Erfahrung gut und gerne verzichten können. Aber sie war es ja selbst Schuld. Wem hatte sie etwas beweisen wollen? Nur sich selbst.
Die Latina stöhnte und rieb sich mit den Händen über das Gesicht. Die Wunden wurden bereits kleiner, das wusste sie, doch trotzdem waren ihre Hände voller Blut, als sie sie vor ihr Gesicht hob. Auch an ihren Armen und Beinen konnte sie Schnitte erkennen, die dunkle Strumpfhose war völlig zerfetzt, aber ihr Gesicht hatte das meiste abbekommen.

Alles hatte mit Erik Lehnsherr angefangen, einen Mutanten, dem sie eher zufällig begegnet war und dessen erster Eindruck auf sie recht negativ gewirkt hatte, bis er ihr von der Schule erzählt hatte, der Mutantenschule. Dort konnten Mutanten in Ruhe und Frieden leben, beschützt vor der Menschenwelt, die diese besondere Lebensform, zu der sie selbst auch gehörte, nicht verstehen konnte. Maya hatte sich das alles angehört und für eine schöne Idee gehalten, doch glaubte sie nicht daran, dass Menschen wirklich so grausam sein könnten, dass man die jungen Mutanten vor ihnen schützen musste. Immerhin lebte sie schon ihr ganzes Leben als Mutantin unter Menschen, im Geheimen zwar, doch sie war davon überzeugt gewesen, dass man sie weiterhin lieben und achten würde, auch wenn ihr Geheimnis ans Tageslicht käme.
Nun, im Nachhinein, fragte Maya sich wie sie nur so naiv hatte sein können. Wie hatte sie jemals glauben können, dass Erik sich in den Menschen täuschte? Dass man ihnen nur freundlich reinen Wein einschenken musste und dann würde alles weiter laufen wie bisher? Dabei hatte sie es noch nicht einmal vielen Menschen erzählt.
Man hatte sie gebucht, um bei einer Modenschau zu laufen und gemeinsam mit ihr waren auch andere Mädchen dort gewesen, die sie schon viele Jahre gekannt und gemocht hatte. Denen hatte sie es erzählt. Vorsichtig natürlich und mit dem Versprechen, dass sie absolut ungefährlich war und niemals jemandem etwas tun würde. Ihre Freundinnen hatten erschrocken reagiert, aber nichts weiter gesagt oder getan. Wahrscheinlich brauchten sie ein paar Tage Zeit, hatte sie sich gedacht. Die Nachricht musste verdaut werden und dann..., dann würde sie endlich richtige Freundinnen haben, solche die all ihre Geheimnisse kannten, besonders dieses eine.

Ja, sie war erfüllt gewesen von guter Hoffnung, als sie spät abends nach Hause gekommen war und ihre hohen Schuhe abgestreift hatte. Sie hatte sich sogar ein Glas richtiger Limonade gegönnt, etwas was sie normalerweise nicht tat. Und als es ein paar Minuten später an der Tür ihrer kleinen Wohnung geklopft hatte, hatte sie sich nichts dabei gedacht und aufgemacht.
Dann war alles sehr schnell gegangen, selbst für ihre übermenschlichen Sinne. Sie hatten sie gepackt, jemand hatte ihr etwas Hartes auf den Kopf geschlagen und sie war zu Boden gegangen, zu überrascht, zu verwirrt um sich ihre gesteigerte Kraft und die Reflexe zu Nutze zu machen. Als sie endlich bereits gewesen wäre, sich zu wehren, hatten sie sie schon zu Boden gedrückt. Über sich konnte sie Gesichter erkennen, einige davon kannte sie gut und schon seit langer Zeit, einige hatte sie nur selten oder noch gar nicht gesehen. Und zu den Gesichtern gehörten Körper, Körper mit Händen und in den Händen hatten sie Messer gehalten.

Freak. Hure. Missgeburt.

Es gab keinen Platz für solche wie sie im Modelbusiness, hatten sie gesagt und angefangen, sie mit den Messern zu schneiden. Ihr war sofort klar geworden, dass diese Menschen nicht hier waren um sie zu töten, nein, nur um ihr zu zeigen, wohin solche wie sie gehörten. Die Schmerzen waren überall gewesen, an ihrem ganzen Körper, besonders aber in ihrem Gesicht, für das alle sie immer gelobt hatten, es wäre so wunderschön.
Wie lange es gedauert hatte konnte sie nicht sagen. Auch wusste sie nicht, was schließlich dazu geführt hatte, dass sie von ihr abgelassen hatten. Vielleicht hatten sie gesehen, wie die Wunden sich langsam schlossen? Oder hatten sie das nur als Anreiz genommen, die Schnitte noch tiefer zu machen? Irgendwann in diesem furchtbaren Prozess hatte sie aufgegeben, losgelassen und war in die friedvolle Tiefe der Bewusstlosigkeit abgesackt.

Nun war sie wieder wach und setzte sich mühsam und leise keuchend auf. Alles tat ihr weh, äußerlich aber besonders innerlich. Wie hatte sie nur so dumm sein können, ihr Schicksal auf diese Art heraus zu fordern? Warum hatte sie nicht auf das gehört, was Erik ihr erzählt hatte, wovor er sie gewarnt hatte?
Zu spät, sagte sie sich selbst und blickte auf ihre Beine hinab, wo die Wunden sich fast komplett wieder geschlossen hatten. Nur das Blut rings um sie herum auf dem Boden zeugte davon, was geschehen war. Es würden keine Narben auf ihrer Haut bleiben und spätestens in ein paar Tagen würde ihr Gesicht wieder so ebenmäßig und schön sein wie vorher. Doch die Narben in ihrer Seele konnte kein beschleunigter Heilungsprozess verblassen lassen. Vielleicht konnte es die Zeit. Vielleicht konnten es Männer wie Erik und Xavier. Sie musste schnell zurück zu dieser geheimen Schule finden, für Tränen gab es keine Zeit. Es gab sonst keinen Platz mehr, an den sie gehen konnte, um Sicherheit zu finden.

Tbc: Xaviers Schule / ???

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