#1

US Truppenlager / Baracke 12

in Saigon 02.12.2009 00:02
von James Howlett • Besucher | 98 Beiträge

Wette, ihr glaubt, ihr kennt jetzt die Geschichte, wie wir vier nach ‘Nam gekommen sind?
Aber so geradeaus lief’s nicht. Die Antwort auf die Frage, warum vier Agenten für nen Job, den auch zwei machen können, kam, kaum dass wir über die US Grenze waren.
Clarke’s Verbindungsmann bei der US Army kontaktierte mich und sagte, es gäbe nen Maulwurf bei Department H. Außer Victor und mir, könne es jeder sein. Vielleicht sogar mehr als nur einer. Es könnte unter Umständen sogar Barnes sein. General Clarke habe ihn mitgeschickt und als Anführer benannt, weil er darauf vertraut, dass er dann am schnellsten einen Fehler machen könnte, der ihn entlarvt.
Er wies deutlich drauf hin, dass es nur einer von vielen Verdächtigen sei, dass seine Vorgeschichte die Möglichkeit aber gut zuließe. Dass Hydra Unterstützung aus kommunistischen Lagern habe, sei so sicher wie ihre Finanzierung durch Drogen aus Vietnam.
Falls Barnes sich als vertrauenswürdig erwies, sei es gut. Falls nicht, bekam ich die Autorisation, ihn augenblicklich als Team-Leader zu ersetzen.
Er sagte nichts über Mata Hari, aber ich konnte an Victors Klamotten riechen, dass auch er nen Vortrag bekommen hatte und ich bin vielleicht ein Tier, aber ich kann bis zwei zählen.


Es war nach Ortszeit später Nachmittag als die Soldaten unter die die Agenten eingeschleust worden waren, ein vergleichsweise komfortables Barackenlager außerhalb des Gebietes von Saigon erreichten.
Der leitende Offizier war Colonel Trask, ihm zur Seite stand ,wenn auch nur auf Zeit ein Major namens Stryker.
Logan hatte erwartet, dass Romanoff die einzige Frau und somit sehr auffällig sein würde, aber neben einer beträchtlichen Anzahl vietnamesischer Huren, war da noch eine weitere, die ihm wegen ihrer indianischen Züge auf den ersten Blick auffiel.

Doch natürlich wurden sie als Truppe nur von Trask knapp begrüßt und bekamen Order, Quartier zu beziehen. Alles weitere sollte später folgen.
Das Lager unterschied sich abgesehen vom bereits erwähnten Komfort, der verriet, dass es dort schon recht lange war, nicht von anderen. Logan hatte das Gefühl hunderte davon zu kennen. Ihm passte nicht, dass sie als Neuankömmlinge momentan das Zentrum der Aufmerksamkeit aller Soldaten waren. Am liebsten hätte er sofort mit der Suche nach Hinweisen auf den Drogenschmuggel begonnen, doch das war unmöglich.

Tough Guy Talk war angesagt.
Logan überließ das wie meistens Victor und beobachtete mit habem Auge Barnes.

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#2

RE: US Truppenlager / Baracke 12

in Saigon 03.12.2009 20:29
von Victor Creed • Besucher | 28 Beiträge

CF: Department H

Die Reise nach Vietnam war für Victor eher unspektakulär verlaufen. Zusammen mit dem Rest des Teams wurden sie nach Ostasien geflogen und von einem Armeestützpunkt aus ging es per Helikopter zu dem Truppenlager in dem sie untergebracht waren. Victor hatte den ganzen Flug aus dem Hubschrauber geschaut und sich die Gegend angeschaut, die unter ihm hinwegschoss. Dschungel, Felder, Flüsse. Er prägte sich die Landschaft und ihre Eigenarten ein. Weniger wegen der Orientierung, sondern damit er wieder ein grobes Gefühl für das hatte, was ihn erwartete. Und währenddessen dachte er natürlich über seinen Auftrag nach. Neber dem Sprengen des Drogenrings war Victor nämlich auch damit beauftragt worden Black Widow zu töten. Natürlich erst wenn sie nicht mehr benötigt wurde, aber wenn sie schon früher zum direkten Problem war, dann hatte man Victor eine gewisse Entscheidungsfreiheit verliehen. Das ganze sollte er aussehen lassen wie einen grausamen Mord durch den Vietcong, aber das war das kleinste Problem. Victor war was so etwas anging äußerst kreativ und sehr gewissenhaft.

Gerade betrat er eines der Baracken, in denen die Soldaten ihr Quatier hatten und sah sich kurz um. Er schmunzelte. Irgendwie wirkte das alles so vertraut. Und wieder die Feldbetten auf denen ein Riese wie er eher ungemütlich schlief. Er ging auf eines dieser klapprigen Teile zu und ließ seinen Rucksack darauf fallen, setzte sich dann auf das Feldbett, welches ein klein wenig knarzte und sah dann die anderen an. "So, da wären wir..."

Er zündete sich eine Zigarette an. "Werde mich heute abend mit den Soldaten etwas unterhalten, in den letzten Lagern war es so, dass man früher oder später auf jemanden stößt, der gemütlich seine Pfeife raucht und dann haben wir schon mal einen kleinen Anfang. Ist ja hier nichts ungewöhnliches." Dahingehend hatte Victor schon die eine oder andere Erfahrung. Nicht, dass sich hier jeder Soldat pausenlos das Hirn rauskiffte, aber es gab immer wieder ein Zelt oder eine Baracke in dem die Regeln lockerer und ein paar der Soldaten wesentlich "entspannter". Wenn man die Augen offenhielt, stolperte man früher oder später über diese Leute, das waren die Leute ganz unten in der Kette. Und selbst Victor konnte sich zusammenzählen, dass man, wenn man dieser Kette folgte, irgendwann an die großen Fische herankam. Und selbst, wenn die nicht zu HYDRA gehörten... Mit genügend Druck konnten sie einem vielleicht sagen, wer dazu gehörte.
Außerdem nahm Victor einfach mal an, dass er und Logan sich besser bei den Soldaten einleben konnten als Barnes und die Frau. Schließlich hatten sie schon die Optik der einfachen Fußsoldaten. Die beiden anderen konnten sich ja um die offiziellere Quellen kümmern oder so...

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#3

RE: US Truppenlager / Baracke 12

in Saigon 09.12.2009 09:23
von James Barnes • Besucher | 27 Beiträge

Nam. Grüne Hölle. Auf dem Herweg hatte James die meiste Zeit die Augen geschlossen gehalten und sich mental auf das Kommende eingestellt. Die Konversation mit dem Rest des Team war auf das Notwendigste beschränkt gewesen, die meiste Zeit hörte er zu und dachte nach. Wie ihnen gesagt worden war, es klang nach einem einfach Auftrag. Umso mehr wurmte es ihn jetzt hier auf dem Stützpunkt, dass sie auffielen wie bunte Hunde. Eine zierliche Rothaarige und ein gewaltiger Schrank.. dazu seine behandschuhte Linke die wohl schon für die eine oder andere Spekulation gesorgt hatte. Alles in allem war es in dieser Gruppe schwer nicht gleich aufzufallen.

Seinen Auftrag behielt er im Hinterkopf, aber nun galt es erstmal sich zu vergewissern wie die Lage vor Ort war. Daher blickte er nur kurz auf als Creed diesen Vorschlag machte und nickte. Es war ein Anfang.
"Wir sollten uns erstmal ohnehin "einleben". Schwer genug nicht dauern angestarrt zu werden wenn diese Faulenzer mal ne kleine optische Abwechslung von den ganzen Bambusratten haben," meinte er. Er selbst hatte nichts gegen Asiaten oder auch nur Farbige. Aber solche Sprüche galten hier in Nam, vor allem unter den schon eingedienten, zum guten Ton, ob sie sich nun mit einer der Huren vergnügten oder nicht.
Gemeint war damit natürlich vor allem Natascha, die hier auffiel wie ein bunter Hund. Noch mehr als die Frau mit den indianischen Zügen, die Logan wohl auch schon bemerkt hatte. Ein kurzer Blick in ihre Richtung, dann sah er wieder zum Rest der Gruppe.

"Dann steht der Plan für heute Abend. Jeder passt sich an, so gut es geht. Sollte uns nicht zu schwer fallen, den Jungs hier ist langweilig. Erzählt ihnen was von daheim, Stars 'n Stripes, und sie fressen euch aus der Hand. Ich versuch mich umzuhören was es mit diesem Major Stryker und seinem Kurzzeitbesuch hier zu tun hat. Jemand Einwände?"

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#4

RE: US Truppenlager / Baracke 12

in Saigon 11.12.2009 08:16
von Natasha Romanoff • Besucher | 3 Beiträge

cf: Kanada » Department H / HQ / Toronto » Korridor vor General Clarke's Office

Natasha hatte seit das Ziel ihres Auftrags bekannt gegeben worden war gewusst, dass sie Vietnam hassen würde. Der Blick aus dem Hubschrauber hatte sie in dieser Annahme nur bestärkt und die schwüle Hitze trug ohne Frage einen nicht unwesentlichen Teil dazu bei, dass sie sich hier ganz und gar nicht in ihrem Element fühlte.
Wäre sie allein unterwegs gewesen, hätte sie sich vermutlich einfach mit der Tatsache getröstet, dass sie ihre Aufgaben hier rasch und gründlich erledigen und sich damit keinen Tag zu lang in diesen Breiten aufgehalten würde. Da sie hier allerdings als Team unterwegs waren, sah die Black Widow für eine baldige Abreise schwarz. Obwohl es bisher keine Situation gab, mit der sie es beweisen konnte, war sie sich mittlerweile recht sicher, dass sie sich in dieser Sache vermutlich vorrangig gegenseitig im Weg stehen würden. Vielleicht suchte sie aber auch lediglich nach einer Ausrede für sich selbst, um es erst gar nicht mit richtiger Zusammenarbeit versuchen zu müssen...

Der einzige Grund, warum sie es überhaupt darauf angelegt hatte, nicht separat von ihren Kollegen untergebracht zu werden – sie hatte schon im Vorhinein recht vehement darauf bestanden auf Sonderbehandlung und damit auch geteilte Quartiere zu verzichten – lag daran, dass ihr Clarkes Anweisung, die beiden Mutanten nicht aus den Augen zu lassen, immer noch recht deutlich in Erinnerung geblieben war.
Nun saßen sie also fürs erste hier fest und waren wieder einmal gezwungen Konversation zu führen. Mit dem Handrücken strich Natasha sich eine Haarsträhne, die sich aus dem Knoten, zu dem sie ihre Locken gefasst hatte, gelöst hatte, aus der Stirn und ließ den Blick zwischen ihren drei Kollegen schweifen, bevor ihre grünen Augen an Creed hängen bleiben, als dieser das Wort ergriff. Unwillkürlich schoben sich ihre Augenbrauen etwas zusammen und warfen eine feine Falte auf. Natürlich mussten sie irgendwo anfangen, sie selbst hätte auch lieber gestern als heute mit der Recherche begonnen, aber gleichzeitig hieß es im Augenblick vor allem sich bedeckt zu halten und möglichst lückenlos in das Gesamtbild einzureihen, denn sobald die falschen Menschen mitbekam, dass sie – ausgerechnet als ohnehin schon nicht unauffällige Neuankömmlinge – bereits zu viele und vor allem die falschen Fragen stellten, konnte das unter Umständen schneller zu einem Problem werden, als ihnen lieb war. Obwohl sie sich dessen bewusst war, schwieg Natasha, hoffend, dass Creed professionell genug war, um ein gewisses subtiles Vorgehen an den Tag zu legen, auch wenn sein grobschlächtiges Äußeres im Grunde vom Gegenteil ausgehen ließ. Abgesehen davon konnte sie darauf verzichten hier eine Diskussion vom Zaum zu brechen und damit erst recht Aufmerksamkeit auf die kleine Gruppe zu ziehen. Kaum merklich nickte sie also, bevor sie ihre Züge glättete, weil Barnes ihre Meinung offensichtlich teilte, wie seinen Worten zu entnehmen war.
Seinen knappen Blick ignorierte sie so gekonnt, als hätte sie erst gar keine Notiz davon genommen. Niemand musste ihr erzählen, dass sie dauerhaft gesehen von ihnen allen diejenige sein würde, die am meisten hervorstach. Das war im Vorfeld bereits klar gewesen, allein deshalb, weil sie eben eine Frau war, aber wer sagte, dass sich das ein Stück weit nicht auch zu ihrem Vorteil nutzen ließ? Sie würde sehen...

„Von meiner Seite aus keine“, beantwortete sie die letzte, wohl ohnehin eher rhetorische, Frage in neutralem Tonfall, halb erwartend, dass zumindest Creed noch irgendeinen Spruch bringen würde, der seine Überlegenheit demonstrierte.
Ihrem eigenen Stil entsprach es nicht derart offen Autoritäten zu verweigern, wenn man auch anders ans Ziel kam. Sie hatte für sich längst beschlossen, was ihre nächsten Schritte waren, aber sah keinen wirklichen Sinn darin, das den anderen gegenüber zu äußern. Sie hatte immer – oder zumindest soweit sie sich erinnern konnte – selbstständig gearbeitet und vor niemandem außer ihrem Auftraggeber Rechenschaft ablegen müssen.
Neben der Tatsache, dass sie ihre Kollegen keinesfalls zu lange aus den Augen lassen würde, galt es vor allem einen Überblick zu gewinnen und sich einen Eindruck der allgemeinen Stimmung zu verschaffen. Manchmal lernte man mehr aus Beobachtungen, als man vermutet hätte. Und dann war da noch etwas, das Natasha beschäftigte... die Indianerin. Es gab nicht besonders viele Gründe für Frauen hier zu sein. Warum sie selbst es war, wusste sie, was die andere dazu bewegte, würde sie in Erfahrung bringen, sobald sich eine Gelegenheit ergab. Vermutlich nur eine recht harmlose Geschichte, die der glich, die sie sich selbst zu Recht gelegt hatte, aber es konnte nicht schaden, die andere in ein Gespräch zu verwickeln, um sich einen eigenen Eindruck zu machen. Misstrauen erwecken würde es jedenfalls sicherlich keines.

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#5

RE: US Truppenlager / Baracke 12

in Saigon 16.12.2009 00:39
von James Howlett • Besucher | 98 Beiträge

Logan hatte sein Feldbett ähnlich schnell mit Beschlag belegt wie sein Bruder. Die Auswahl war nicht groß gewesen und da sein Rucksack neben einem schweren MG das einzige Gepäckstück war, landete er neben dem Bett und das MG auf dem Kopfkissen.
Logan war kein großer Freund von Feuerwaffen. Doch er wusste wie sehr der durchschnittliche Soldat eingetrichtert bekam, seine Bleispritze zu lieben. Somit gehörte es nicht weniger zur Maskerade als die Uniform.
Abgesehen davon, dass er Barnes beobachtet hatte, hatte der Mutant sich erlaubt, seine Sinne etwas wandern zu lassen. Er klassifizierte die verschiedenen Gerüche, die sich in der Baracke miteinander verbanden. Vordergründig war das Männerschweiß, Tabak und Maschinenöl. Daneben jedoch waberte die Vielzahl von Gerüchen, die genauso zum Regenwald gehörten wie die schwüle Luft, die unterschiedlichen Tierlaute und das stetige Rauschen der zum Teil gewaltigen Blätter der Urwaldriesen im leichten Wind.

Natur und Wildnis waren für den Jäger in ihm verführerisch. Ihrer ganz eigenen Sprache und ihrem Lockruf, konnte einer wie er sich kaum entziehen. Durch den Dschungel zu streifen, wäre ihm tausendmal lieber als sich mit der Truppe vertraut zu machen. Um es kurz zu machen, würde er den direktesten Weg gehen. Bisschen saufen, bisschen angeben, vielleicht ne Prügelei und danach würde er dazu gehören als wäre er seit Wochen da. Zeigen dass man der Stärkste war, machte einem schnell Freunde. Logisch. Wer wollte schon seinFeind sein, nachdem er Bekanntschaft mit seiner Faust gemacht hatte. Nicht viele, soviel stand fest.

Er hatte zu Victor gesehen als dieser von unterhalten sprach und grinste breit. Sie sprachen die selbe Sprache.

Auf Barnes Worte hin, nickte er knapp.
“Keine Einwände.“

Auch Mata Hari bekundete ihr Einverständnis. Sie würde noch leichteres Spiel mit den Soldaten haben als Vic und er. Die halbe Truppe würde vermutlich zu sabbern beginnen. Vielleicht war Clarke gar nicht so dumm, sie hier unten einzusetzen.
Auf der anderen Seite, musste er mit Victor über den Job reden, sobald sich eine Möglichkeit ergab, dass sie zwei mal allein waren. Logan war wirklich sicher, dass sein Bruder Anweisungen bezüglich Mata Hari erhalten hatte. Bevor er da keine Klarheit hatte, würde er der Lady keine zwei Millimeter weit trauen und Barnes natürlich eh nicht. Er würde weiterhin davon ausgehen, dass es letztlich er und Victor sein würden, die die Sache hier erledigten und dementsprechend würde er sich auch von Anfang an verhalten.
Für Logan war das hier ein Spiel auf Zeit. Er hatte nicht vor Seite an Seite mit den Amerikanern gegen den Vietcong zu kämpfen. Es war nicht sein Krieg. Besser den Teil im Feldlager erledigt haben, bevor es zum ersten Mal zu Kampfhandlungen kam. Also lieber gestern als morgen.

Dazu kam, dass es schwer war, Barnes im Blick zu behalten, während er im selbst im Lager herumschnüffelte. Das würde auch bedeutend leichter sein, wenn sie endlich im Dschungel auf sich gestellt waren.

“Schätze wir sollten keine Zeit verlieren, huh?” brummte er zu Victor.

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#6

RE: US Truppenlager / Baracke 12

in Saigon 20.12.2009 14:37
von Victor Creed • Besucher | 28 Beiträge

"Keine Einwände.", bestätigte Creed. Nicht dass er jetzt weniger streitsüchtig war als sonst... Aber Vietnam verschaffte ihm wirklich so etwas wie gute Laune. Wie sein Bruder fühlte er sich dem Dschungel näher als dem Camp. Die Wildnis kam einem Ort, wo sich Creed zuhause fühlte und so etwas wie Ruhe fühlte, wohl am nächsten. Der nächste Ort an dem Creed sich wohl fühlte war ein Schlachtfeld. Da war er ganz anders als sein Bruder. Im Gegensatz zu Logan war er nicht so besorgt darum, rechtzeitig wieder weg zu sein, bevor der Vietcong angriff - oder Uncle Sams Gruppen den Vietcong - eigentlich wäre es für Victor so etwas wie ein gelungener Bonus. Victor wusste, dass es nur eine handvoll von Menschen gab, die dachten wie er, für die der Krieg das wahre Leben war. Aber trotzdem fühlte er sich deswegen weder alleine noch unnormal. Das war einfach er und er mochte es so wie es war. Unkompliziert und ehrlich.

Ja... Ausruhen können wir uns später noch.", meinte Victor grinsend und streckte sich. Der Abend würde bestimmt noch auf die eine oder andere Art interessant werden. Natürlich würde es darauf hinauslaufen, dass entweder Victor oder Logan einem der jeweils stärksten Soldaten zeigten, wer der stärkere war. Einen passenden Streit zu provozieren war da gar nicht mal so schwer. Das gehörte eben zu den Männerriten im Dschungel. Vielleicht ein wenig primitiv, aber schließlich waren sie nicht in Manhattan. Danach würde man die Friedenspfeife rauchen, auf Bruderschaft trinken oder was sich gerade ergab.

Er stand vom Bett auf und griff nach seiner M-16. Das Standardgewehr der Soldaten in Vietnam. "The Black Rifle" oder "Sweet Sixteen", die Spitznamen, welche die GIs dieser Waffe gegeben hatten waren recht vielfältig, zeigten aber doch, dass die Soldaten in Nam wohl irgendwas mit ihr verbanden. Victor waren Waffen recht egal. Er hatte nichts gegen Waffen an sich - ihn störte nur, dass der kleinste Wicht dadurch zum Killer werden konnte. Theoretisch gesehen. Wenn man jemanden töten wollte, dann sollte man die Arbeit eigentlich auch selbst erledigen und nicht eine Maschine übernehmen lassen. Natürlich fehlte einem da manchmal die Zeit und da war dann ein Gewehr schon legitim... Aber nicht als Ersatz für die eigenen Fähigkeiten. Das fand Victor irgendwie armselig.

"Also, sehen wir uns mal um.", sagte er zu Logan und machte sich daran das Zelt zu verlassen.

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#7

RE: US Truppenlager / Baracke 12

in Saigon 07.01.2010 22:47
von James Barnes • Besucher | 27 Beiträge

"Dann wünsche ich viel Spaß beim GI spielen..," meinte James als Antwort auf den dreistimmigen Chor seiner Teamkollegen und empfand das Gespräch somit wohl als beendet. Der lapidare Gesprächston täuschte über seine wahre Einstellung vermutlich sehr gut hinweg, denn wenn es auf dieser Welt eines gab das für ihn kein Spiel war, dann war es Krieg, Kampf und seine Mission. Die Natur drum herum interessierte ihn kein Stück, es war nur ein anderes Kampfgebiet auf dem sie diesmal funktionieren mussten.

Immer wieder hatte er gemerkt wie einfach man mit dieser Überzeugung die Strapazen der Umwelt abtun konnte, ohne unaufmerksam zu werden. Und auf dieser seltsamen Situation war es vermutlich noch wichtiger als sonst. Auch wenn es keine definitve Paranoia war die ihn am Leben hielt, oft genug brachte einen Vorsicht weiter als Nachsicht. Die Annahme eines einfachen Jobs sparte er sich hier, egal was noch dahinter steckte, man hätte für etwas „einfaches“ niemals Leute von ihrem Kaliber entsandt. Allein er und die Black Widow straften diese Annahme Lügen, wobei er sich sicher war das hinter den augenscheinlichen Brüdern sehr viel mehr steckte als bloßes Fußvolk.

Logans subtiles Abtasten war ihm natürlich nur zum Teil verborgen geblieben- vermutlich wie jegliches Abtasten innerhalb dieser Gruppe. Beiläufig lüftete er den Kragen der langärmligen Jacke die seinen Metallarm verdeckte und sah noch ein letztes Mal zu den anderen bevor sich der Große bereits daran machte das Zelt zu verlassen. Gut, dann hielten sie sich nicht lange mit Nebensächlichkeiten auf. Trauen konnte er hier niemandem, sie würden sich also zwangsläufig ins Gehege kommen. Am Ende entschied also vermutlich die bessere Position der eigenen Partei. Aber so wie es aussah.. würde es hier wohl drei Parteien geben.
Er hockte sich auf seine Pritsche, das Gewehr immer noch halb auf dem Schoß. Sein eigener Auftrag, übergeordnet erhalten, machte das ganze natürlich nicht besser. Es half ihnen unter zu tauchen, aber er musste vorsichtig vorgehen. Ein Fehler und die Gruppe würde ihn lynchen. Allen voran vermutlich Howlett, der ohnehin ein Problem mit seiner Rolle zu haben schien. Sicher, er war sein „Ersatz“, aber er zweifelte nicht daran das Logans gelegentliche Blicke mehr waren als bloße Aufmerksamkeit.

Stumm sank er nach hinten und starrte an die Decke. Er sollte auch etwas tun. Einen Weg und eine Spur finden. Dennoch fühlte er sich seltsam antriebslos, als würde ihn mit jedem Atemzug in dieser grünen Hölle die Vergangenheit wieder einholen. Hier war er gewesen nachdem er den Russen entkommen war. Hier hatte er versucht mit sich selbst ins Reine zu kommen.. und tat sich damit immer noch schwer. Gott er konnte nicht zulassen das ihn das verfolgte. Das war Steves Masche.
Er war nicht so. „Ich geh uns mal vorstellen.“ Meinte er knapp, stand wieder auf und machte sich ebenfalls daran das Zelt zu verlassen.

tbc: Östlicher Rand des Truppenlagers

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#8

RE: US Truppenlager / Baracke 12

in Saigon 18.01.2010 20:09
von James Howlett • Besucher | 98 Beiträge

Keiner der vier Agenten, kam besonders weit.

Trotz seiner überausgeprägten Sinne, nahm selbst Logan, den Angriff erst wahr als es im wahrsten Sinne des Wortes zu spät war. Eine vergleichsweise kleine Gruppe von gerade mal 15 wild entschlossenen Vietnamesen, keiner älter als 17 Jahre, hatte es geschafft, sich im Schutz des Dickichts unbemerkt bis in die Nähe des Feldlagers vorzuarbeiten.

Als Kinder der Wildnis, hatten sie sowohl von ihren Vätern als auch durch militärischen Drill gelernt, sich wenn es darauf ankam, selbst mit schwerem Gepäck fast lautlos im Busch zu bewegen. Waren Geräusche absolut nicht vermeidbar, so nutzen sie den Wind und die Laute der Tiere, um ihre Schritte darin untergehen zu lassen oder erzeugten selbst Töne mit den Lippen, die denen der Natur fast vollständig glichen.
Ein erfahrener einheimischer Jäger, hätte den Unterschied erkannt. Doch ein amerikanischer Soldat, hatte keine Chance. Der Urwald war ‘Charlies’ bester Freund. Diese Lektion hatten die US Streitkräfte, längst verinnerlicht. Jedoch nützte es ihnen nichts, auch diese Begegnung mit dem Feind würde sie Verluste kosten, die in keinem Verhältnis zur Zahl der jugendlichen Angreifer stand.

Das Gelände um das Lager herum, war aufgrund von Unwegsamkeit nur lückenhaft vermint. Naive Geister, würden vermuten, dass es Zufall war, dass nicht eine einzige der Landminen ausgelöst worden war, doch tatsächlich besaß der Feind eine präzise Zeichnung des Lagers und der Umgebung. Auf diesem Plan waren fünf Ziele markiert und genau diesen galt der Angriff. Jedoch waren sie zu wenige, um alle Ziele zugleich anzugreifen, also begannen sie mit den drei wichtigsten. Der Rest würde Glückssache sein.

Erstes Ziel: Colonel Trasks Baracke

Ein von einem Palmenwipfel mittels einer Panzerfaust abgefeuertes 2,3 kg Geschoss, zerschmetterte das Dach von Trasks Baracke. Dieser war jedoch zu seinem Glück gerade im Funkraum am anderen Ende des Feldlagers als der Knall der Detonation, das gesamte Lager in Bewegung setzte.

Zweites Ziel:
Fast zeitgleich wurde von Osten her, der exakt gegenüberliegenden Seite, mit einem präzisen Kopfschuss aus einem Snipergewehr, ein einfacher Soldat getötet, der auf einem provisorisch errichteten Wachturm gestanden hatte und von dort mit einem Feldstecher die Umgebung abgescannt hatte.
Kurz darauf ging der gesamte Turm in Flammen auf.

Drittes Ziel:
Das dritte Ziel würde Strykers Baracke sein. Diese lag weniger zentral als die von Trask und war deshalb von oben ein schwierigeres Ziel. Sie befand sich am südlichen Rand des Lagers und war zu allen Seiten hin, von den Quartieren der einfachen Soldaten umsäumt. Eines davon, war die Baracke in der unsere vier Helden gerade noch gestanden hatten.

Logan hatte bereits Sekunden vor dem Einschlag des Panzerfaustgeschosses in Trasks Baracke einen Satz nach draußen gemacht und hatte gesehen, von wo das Geschoss abgefeuert worden war, kurz darauf sah er zwei Schemen, die mit affenartiger Behändigkeit zurück zu Boden kletterten. Die leere Panzerfaust hatten sie fallengelassen, damit sie sich schneller bewegen konnten, um Position für den nächsten Schlag zu beziehen.
Ohne zuvor das Gehirn einzuschalten, sprintete er in ihre Richtung los. Sie waren keine wirklichen Gegner für ihn, doch das spielte keine Rolle. Der Job war das Vertrauen, der G.I.s zu gewinnen. Und auch wenn das hier nicht sein Krieg war, waren diese Jungs Mittel zum höheren Zweck. Auch ohne sein Dazutun würden sie nicht entkommen können, also war es keine moralische Frage, sie zu stellen oder nicht. Das einzige, was zählte, war schneller zu sein als die anderen. Als erster zum Ziel zu kommen. Der beste zu sein und zu hoffen, dass er dann noch genug Zeit haben würde, zu entscheiden, ob er die beiden tot oder lebend übergeben würde.

Was er dabei nicht sah, waren die drei, die ebenfalls eine Panzerfaust im Anschlag hatten und in dieser Sekunde ihren Schuss auf die hintere Fassade von Strykers Hütte abfeuerten.

Tbc: Vor Strykers Baracke

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#9

RE: US Truppenlager / Baracke 12

in Saigon 30.01.2010 16:33
von Victor Creed • Besucher | 28 Beiträge

OOC: Recht kurz, da Victor eigentlich nur das Zelt verlässt

IC:
Das Dröhnen der Explosionen klingelte noch ein wenig in Victors Ohren, aber er war schon in der Sekunde aufgesprungen als die Panzerfaust Trasks Baracke getroffen hatte.
Endlich gab es wirklich etwas zu tun. Ein Grinsen konnte er gerade noch so unterdrücken. Der Angriff würde wahrscheinlich schnell vorbei sein, aber es konnte ja doch sein, dass der Feind eine richtige Offensive versuchte. Aber das wäre wohl wirklich ein großer Zufall gewesen - und der Vietcong hätte sich damit wohl auch ziemlich überschätzt. Trotzdem war es jetzt an der Zeit zu reagieren und nichts tat Victor lieber. Nur wenige Augenblicke nach Logan rannte er aus dem Zelt. Er hoffte, er würde noch ein paar der Vietcong erwischen. Das würde die Ankunft hier einfach perfekt machen. Was Barnes und die Frau gerade taten war Creed eher egal. Er schätzte sie als fähig genug ein sich in dieser Situation nicht selbst umzubringen, also machte er sich auch keine Sorgen um sie. Und selbst wenn ihnen was passierte - bei einer von ihnen wäre das für Victor doch nur ein Vorteil gewesen...

TBC: Vor Strykers Hütte Baracke

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