[First Post]

Kayla wusste das einige aus em Team schon früher in Vietnam gewesen waren und sie hatte sie nicht darum beneidet. Eher das genaue Gegenteil. Leider gehörte sie nun auch zu den „Glücklichen und befand in sich seit wenigen Tagen in dem Lager der USA nahe Saigon.

Kayla wünschte sich, dass sie das ganze hier kalt lassen würde, aber dem war nicht so, noch nicht, vielleicht würde es aber so werden und sie würde abstumpfen. Anders konnte sie es sich nicht orstellen. Irgendwann musste dies geschehen und momentan wünschte sie sich, dass dies schnell geschah.
Sie konnte es nicht verstehen wie verschiedene Truppen Spaß daran haben konnten oder sich gegenseitig pushten, wer den die meisten Vietcong umgelegt hatten. Sie schaudert bei diesem Gedanken und trat in die Kabine von Stryker ein, nachdem er auf ihr Klopfen reagiert hatte.

Heute waren weitere Neue gekommen, jeder von ihnen hatte so gewirtk, als wäre dies nicht das erste Mal, dass sie hier waren, sogar die Frau unter ihnen. Sicherlich Verstärkung, zumindest hoffte sie das und nicht, dass die etwas mit ihrem Auftrag hier zu tun hatten. Aber dazu würde sie sicherlich eine Antwort von Stryker bekommen.

Sie zwang sich dazu, dass ihr Gesichtsausdruck wenig von ihrer inneren Unruhe preisgab, die immer in ihr herrschte, wenn sie zu ihm musste. Sie hasste es irgendetwas für diesen Mann zu tun, der ihre Schwester gefangen hielt und sie als Druckmittel nutzte, wobei sie nicht mal wusste, was noch mit Emma angestellt wurde. Sie hatte sie schon lange nicht mehr zu Gesicht bekommen.
Kayla hatte schreckliche Angst um ihre Schwester. Sie würde es nicht mal mitbekommen, wenn Emma getötet werden würden. Strykers Leute wussten genau wie man Leute verschwinden ließ. Auch dieser Gedanken wurde verdrängt und sie zwang sich dazu sich nur auf Stryker zu konzentrieren.

Hinter dem spartanischen Holzschreibtisch hatte Stryker es sich gemütlich gemacht. Da es noch früher Tag war war, sofern man diese schwüle Hölle Tag nennen konnte –oder wollte-, stand nur ein Glas Wasser auf dem Tisch. Als es an der Tür klopfte nahm er seine Füße herunter und rückte einige Dinge zurecht. Er besah sich alles erneut und antwortet knappe 10 Sekunden nach dem es geklopft hatte mit einem einfachen „Ja Bitte“.
Als die Tür sich öffnete schaute er kurz auf nur um zu sehen, wer es war. Die Gestalt im Türrahmen identifizierte er als Silverfox, kein Grund also sich irgendwie zu erheben. Vielmehr ignorierte er die junge Frau, las den Absatz zu Ende und legte erst dann den Ordner weg. Stirnrunzelnd sah er auf die Uhr, bevor er Kayla musterte.

„Setzen sie sich.“ sagte er offen. Er hatte zwar einen bestimmten Verdacht warum sie hier war – sie hatte sehr wahrscheinlich die 'Neuankömmlinge gesehen'- aber das wollte er schon selber aus ihrem Mund hören. William lehnte sich in seinem Sessel zurück und wies auf den freien Stuhl vor seinem Schreibtisch. „Und?“ fragte er, „schon eingelebt?“ Das Gespräch begann im Plauderton um die eh schon angespannte Kayla ein wenig lockerer zu machen.

Kayla zwang sich dazu zu warten bis Stryker fertig war die Unterlagen durchzusehen oder zu lesen. Es war ihr eigentlich auch egal, was er tat. Sie konnte sich allerdings auch gut vorstellen, dass es einfach Schikane war. Zu trauen tat sie ihm viel, mittlerweile.
Langsam wanderten ihre Augen über den Schreibtisch um sich zu beschäftigen, denn den Gefallen ihm zu zeigen, dass sie ungeduldig wurde, würde sie sicher nicht tun. Sie fühlte sich hier wie der Hase vor der Schlange, wie man sprichwörtlich so schön sagte, aber sicherlich war das Stryker bewusst. Er war ja leider kein Idiot.

Stumm setzte sie sich, nachdem er es ihr angebotenen hatte und hoffte, dass sie nun seine Aufmerksamkeit kriegen würde. Skeptisch zog sie kurz ihre Augenbrauen zusammen. Meinte er diese Frage wirklich ernst? Sie ging einfach nicht davon aus, daher fiel ihre Antwort auch recht sarkastisch aus. „Aber natürlich, ich habe keine Probleme damit hier zu sein und fühle mich wie zu Hause.“ Ob dies eine gute Idee war so direkt zu antworten, war ihr im Moment egal. Stryker konnte sehr wohl merken, dass sie immer noch nicht freiwillig tat, was er von ihr wollte.
„Aber deswegen bin ich nicht hierher gekommen.“, lenkte sie auch gleich ab und kam zu dem eigentlichen Thema, weswegen sie hier war. „Heute sind vier Neulinge gekommen. 3 Männer und eine Frau, aber sie wissen wahrscheinlich schon davon.“
Eigentlich wollte sie den letzten Teil des Satzes als Frage deklarieren, entschied sich aber um. Wenn er es nicht gewusst hätte, hätte er es ihr gegenüber sicherlich nicht gesagt.
„Sie sind der Grund warum wir hier sind oder nicht?“

Stryker runzelte die Stirn als Kayla einen Sarkastischen Ton anschlug. Da hatte er höflich gefragt und sie machte sich Lustig über ihn. Eine scharfe Erwiederung schon auf der Zunge, besann er sich jedoch eines besseren. Dieses Gespräch sollte nicht in verbale Streitigkeiten ausarten, das untergrub nur Kaylas ohnehin schwieriges Verhältnis zu ihm. Es war nicht so das Stryker deswegen Nachts nicht schlafen konnte- schließlich war sie nicht ganz freiwillig hier und das ging auf sein Konto, wie er mit einer gewissen Genugtuung wusste- aber wenn sie ihm bei jeder sich bietenden Gelegenheit ihren Dickkopf entgegen hielt? Das würde sich nicht so gut auf die anderen auswirken. Unter vier Augen konnte er ihr das durchgehen lassen, in der Gruppe würde er das nicht tolerieren.
„Das freut mich zu hören. Ich für meinen Teil kann mich nicht an dieses Land gewöhnen. Es ist zu warm, zu schwül, die Betten sind unbequem und wenn man nach draußen geht, könnte jeder Reisfresser zum Vietkong gehören der einem mit Freude den Bauch aufschneidet wenn er könnte.“

Er faltete die Hände auf dem Bauch und lehnte sich zurück. „Nicht? Weswegen dann?“ er wartet und bekam seine Antwort. Habe ich es mir doch gedacht. Sie hat sie also wirklich gesehen. Stryker hatte so seine eigene Anschauung über die Truppe die er versammelt hatte. Und als wenn Kayla Gedanken lesen könnte, kam sie auf Strykers Plan zumindest im Ansatz. Dennoch verriet er ihr mit keiner Miene das er ihrer Meinung war. Lediglich seine Augen weiteten sich kurz als er eine gewisse Anerkennung verspürte, doch man musste schon sehr genau hinsehen und William kennen.

„Wie kommen sie darauf?“ stellte er mit einem kleinen aufmunternden Lächeln seine Gegenfrage. Er wollte hören, was sich Kayla gedacht hatte bzw. wie sie zu ihrer Annahme gekommen war. „Seien sie ehrlich, das ist keine Fangfrage.“ fügte er hinzu um zu motivieren und ihr die Angst zu nehmen ihre Gedanken offen zu legen.

Mit dieser Antwort von ihm hatte sie nicht gerechnet und sie fragte sich kurz, ob sie ernst gemeint war, kam aber zu dem Schluss, dass er sie nur auf dem Arm nehmen wollte. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass sich ein Mann wie Stryker hier so unwohl fühlen konnte. Ihre einzige Reaktion war daher ein aufgezwungenes Lächeln. Sie fühlte sich so, wie er beschrieb, was ihm sicherlich auch bewusst war. Außerdem sah sie nicht ein, mit diesem Mann ein nettes Pläuschchen zu halten. Nicht nachdem, was er ihr schon alles verlangt hatte und den Bedingungen, wie sie hier her geraten war.

Manchmal wünschte sie sich, dass sie nicht nur jemanden durch ihre Berührung beeinflussen konnte, sondern auch Gedanken lesen konnte. Sie hätte zu gerne gewusst, was Stryker noch alles vorhatte und was gerade in ihm vorging, da er in keinsterweise zeigte, ob er schon wusste, dass die Neulinge eingetroffen waren oder aber ob sie richtig lag, dass sie wegen denen hier waren.
Nachdenklich biss sie sich auf die Unterlippe, als er sie darum bat, zu erklären, wie sie darauf gekommen sei. Hätte er den nächsten Satz nicht nachgeschoben, hätte sie ihm wahrscheinlich wieder eine bissige Antwort an den Kopf geworfen, so aber verkniff sie es sich.

„Zu einem wegen der Frau.“, gab sie daher ganz direkt zu. Bis jetzt hatte sie hier nur Vietnamesinnen gesehen und sie konnte sie nicht vorstellen, dass die USA nun ihre eigenen Huren hier her schickten. „Vielleicht auch, weil sie so zusammen gewürfelt wirkten, aber das sind hier ja eigentlich alle. Schwer zu erklären, sie wirkten einfach anders.“
Und wahrscheinlich lag sie hier total falsch und würde dies auch gleich zu hören kriegen. Vielleicht malte sie was Stryker und das Team anging auch alles zu schwarz, aber sie hatte gelernt, dass es sich damit eindeutig besser leben ließ.

„Sie wirken nicht nur anders, sie sind anders; so wie sie.“ stellte Stryker fest und beobachtete Kayla wie sie mit seiner kleinen Bombe zurechtkam, die er gerade hatte platzen lassen. Er konnte es förmlich hinter ihrer Stirn arbeiten sehen. Also griff William zu seinem Glas Wasser und trank es aus um Kayla ein wenig Zeit zu geben, das was er gesagt hatte zu verarbeiten. War vielleicht nicht so einfach das von ihm zu hören und es richtig aufzufassen. Manchmal schien es ihm, das die junge Frau nicht wirklich objektiv war.
Aber das machte nicht wirklich etwas, denn es gab genug andere Leute die diesen Mangel ausgleichen würden.Während er Kayla weiter schmoren ließ dachte er selbst ein wenig über das zusammengewürfelte Team nach, das er aufgestellt hatte. Mit Logan und Creed hatte er zwei sehr schwer zu erledigende Kämpfer die dem Kong mächtig Probleme bereiten würden. Die Romanoff war da ein anderes Kaliber; Einzelkämpfer und Spion mit guten Schauspielerischen Fähigkeiten. Insgeheim musste Stryker auf sie wohl am meisten aufpassen. Wintersoldier hingegen sah er als sehr Loyal an. Seine Eltern waren Amerikaner und er hatte ein Zeitlang an der Seite von Captain America gekämpft.

„Sie wirken nicht nur anders, sie sind anders; so wie sie.“

Strykers Satz saß und Kayla entgleisten die Gesichtszüge kurzzeitig. „Heißt mal wieder Menschen unter ihre Fittiche zu bewegen. Nein, entschuldigen Sie, ich meine, sie dazu zwingen, dass zu tun, was sie wollen, nicht wahr?“, knurrte sie dann und ballte ihre Hände zu Fäusten. „Hätte man das nicht einfacher haben können? Wozu mussten wir dann hier her?“ Wütend war sie aufgesprungen, der Stahl war nach hinten umgekippt und sie stütze sich auf den Tisch ab, während sie Stryker hasserfüllt ansah. Diesem schien das alles egal zu sein. Es schien fast schon so, als genoss er es regelrecht, während er sein Wasser trank. Sie wünschte sich, dass er daran ersticken würde.
Kayla dachte gerade nicht mehr nach. Da sie einfach nicht glauben konnte, dass man diese Vier nur hier bekommen konnte und sie wollte sich auch keine Gedanken darüber machen. Wahrscheinlich würde er aber nicht so mit sich umspringen lassen, aber auch darüber dachte sie nicht nach.
„Aber verraten Sie doch, was wir tun müssen. Ich freu mich schon richtig. Nein wirklich! Zur Hölle, was bring ich Ihnen hier?“
Sie hatte wirklich die Schnauze voll und wollte gehen. So gerne würde sie es tun und wusste sie doch, dass sie es nicht tun würde und genau das wusste Stryker sicherlich auch. Wie sie diese verdammt Gelassenheit an ihm hasste.

Der knurrende Unterton den Kayla in ihrer Stimme hatte, ließ William aus seinen Überlegungen zurück ins Hier und Jetzt kehren. Er setzte in aller ruhe sein Glas auf dem Tisch ab und musterte die junge Frau mit kühlem Blick. Ihm entging nicht, das sie die Hände zu Fäusten geballt hatte, ein untrügbares Zeichen für Wut. Als sie dann vom Stuhl aufsprang – der nach hinten umkippte- lehnte sich Stryker ein Stück zur Seite, musterte das Möbelstück ehe er den Kopf wieder gerade machte und seinen Blick auf Kayla heftete. Er schätze es gar nicht, wenn irgendwer -außer ihm- Dinge in seinem eh schon spartanischen 'Büro' durcheinander brachte.
Eigentlich hatte er gedacht das nach ihrem kleinen Wutanfall der Verstand wieder greifen würde, aber er täuschte sich. Ihre vor Ironie tropfende Stimme regte etwas in Stryker, das ihn an Insubordination aber vorallem Respektlosigkeit erinnerte. Natürlich konnte man in diesem Fall nicht wirklich davon reden, denn Kayla gehörte ja nicht den Streiträften an.

Aber für Stryker hatte sie gerade eine Grenze übertreten. Seine Augen wurden kalt und die Pupillen sehr klein. Seine Hand fuhr auf die Tischplatte nieder, sodass sein Glas einen Satz machte es es einen Knall gab, wie bei einer Peitsche. Gleichzeitig erhob er sich von seinem Stuhl und starrte Kayla durchdringend an. Seine Stimme klang genauso kalt wie flüssiges Helium als er zu ihr sagte:
„Wir sind hier um den Krieg zu gewinnen, gegen einen Feind der sich in diesem Land viel besser auskennt als wir und uns jeden Tag hohe Verluste – sowohl an Material als auch an Personal – beschert. Sollten sie Zweifel an unserem Beiträgen zum erfolgreichen Kriegsverlauf haben, dann dürfen sie diese für sich behalten, mich interessieren sie nicht.“ er wartet kurz ehe er weiter sprach wobei seine Stimme nun noch einen sehr schneidenden Ton bekam: „Und wenn sie sich noch einmal anmaßen in solch einem Ton und Gebaren mit mir zu reden – sei es unter uns oder vor andern Anwesenden-, dann werde ich Maßnamen ergreifen um so etwas zu unterbinden. Ihre Schwester hat das trotz ihres jungen Alters beim ersten mal verstanden.“ er fixierte Kayla noch immer mit seinem durchdringenden Blick. Mit seinem letzten Satz hatte er ihr hoffentlich äußerst deutlich gemacht das in solchen Punkten nicht mit ihm zu Spaßen war und wenn nicht dann würde es der nachfolgende Satz tun. „Und nur damit wir uns ganz genau verstehen. Sollten sie irgendeine Dummheit anstellen - wie z.B. über unser Gespräch reden, Unruhe stiften, oder darüber nachdenken mich mit ihren Fähigkeiten zu manipulieren- dann werden sie ihre Schwester nicht wiedersehen. Habe ich mich klar ausgedrückt?!“

Kayla realisierte zwar, dass sie zu weit ging, aber wie gesagt war es ihr im Moment einfach egal. Doch dass sollte ich ändern und begann damit, dass sie bei dem Aufschlagen der Hand, zusammen zuckte, aber vorerst noch nicht einsehen wollte, einen Rückzug zu machen. Seine Worte fachten aber ihre Wurt nur wieder an, da sie kein Kriegsfürsprecher war und ihrer Meinung auch nicht werden würde.
„Um den Krieg zu gewinnen, brauchen sie mich aber nicht hier! Ich bin kein Soldat und werde auch niemals einer werden.“, zischte sie gepresst. Sie konnte die Vietcong nicht manipulieren, da sie nicht mal ansatzweise in deren Nähe kam und ganz zu schweigen auch nicht wollte. Bei Gefangenen war dies etwas anderes, aber auch hier sollte sie bis jetzt nichts tun und war froh drum.

Sie verstand sehr wohl, was er ihr sagen wollte und wusste, dass sie wieder brav kuschen würde und vor allem müsste, weil dieses verdammte Arsch Kaylas Schwester in seinen Händen hatte und auch wusste sie als Druckmittel einzusetzen und was sie auch sonst immer taten. Sie hatte ihre Wut wieder in Griff zu kriegen und zu gehorchen! Es widerstrebte ihr, aber sie tat es. „Ja, Sir.“, gab sie verkrampft zu Antwort, drehte sich um, damit sie den Stuhl wieder hinstellen konnte und atmete tief durch, ehe sie sich zu Stryker wieder umdrehte. Sie hatte sich soweit wieder im Griff, wenn ihre Augen sie nicht verraten würden. „Gibt es dann genauere Anweisung. Ich werde doch sicherlich nicht freie Hand haben?“Dann würde es wahrscheinlich soweit gehen, dass sie gar nichts tat und das konnte sie sich bei Stryker nicht vorstellen, vor allem nicht nach ihrem Ausbruch eben gerade. Aber sie war sich sicher, dass es nicht der letzte sein würde.

Tbc: Vor Strykers Baracke