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Timeline zum Vietnamkrieg
Timeline zum Vietnamkrieg
in Allgemeine Informationen zum Spielhintergrund 01.10.2009 21:32von James Howlett • Besucher | 98 Beiträge
Die erste Phase: Der französische Vietnamkrieg (1946-1954)
Obwohl der erste Indochinakrieg eine Auseinandersetzung zwischen Frankreich, das seine Kolonialansprüche wieder geltend machen wollte, und der von Ho Chi Minh gegründeten, kommunistischen Organisation der Viet Minh, die für die Unabhängigkeit Vietnams kämpften, war, waren die USA bereits zu dieser Zeit nicht unbeteiligt. Noch 1945, als Ho Chi Minh die kommunistisch geführte „Demokratische Republik Vietnam“ (DRV) ausrief, waren sie die Hauptverbündeten der Viet Minh. Doch im Zug der „Eindämmungspolitik des Kommunismus“ erkannten sie schließlich 1949 die von Frankreich ernannte Gegenregierung in Saigon („Staat von Vietnam“) an. In diesem Jahr bestritten die USA 78% der französischen Rüstungsausgaben.
In der Schlacht um Dien Bien Phu, einen strategisch wichtigen Posten, gelang es den Viet Minh die Franzosen in der Festung einzukesseln. Die französische Regierung bat die USA um direkte amerikanische Luftangriffe, doch Präsident Eisenhower war gegen ein alleiniges Eingreifen der USA und beauftragte Außenminister Dulles, London für ein gemeinsames amerikanisch-englisches Vorgehen zu gewinnen. Churchill lehnte jedoch ab, so blieben die Franzosen in Dien Bien Phu auf sich allein gestellt.
Am 12. Juli 1954 wurde auf der Genfer Indochinakonferenz ein Waffenstillstand zwischen dem Vietminh und Frankreich geschlossen; der 17. Breitengrad wurde als vorläufige Grenze festgelegt, die Vietminh-Truppen zogen sich in den Norden zurück, die Franzosen und ihre Verbündeten in den Süden. Im Norden blieb die DRV erhalten, im Süden die Republik Vietnam unter dem neu eingesetzten von den USA unterstützten Regierungschef Ngo Dinh Diem.
Für 1956 waren gesamtvietnamesische Wahlen zur Wiedervereinigung vorgesehen, die allerdings von Diem mit dem Argument, dass im Norden keine freien Wahlen gewährleistet werden konnten, verhindert wurden.
Beginn der zweiten Phase
Im Dezember 1960 wurde für den Kampf gegen Diem und für die Wiedervereinigung Vietnams in Südvietnam die nationalistische Volksorganisation „Nationale Befreiungsfront“ (NFL) gegründet. Deren eigentliche Kampforganisation waren die „Vietcong“. Nachschub erhielten sie über den Ho Chi Minh Pfad, ein weit verzweigtes Wegsystem durch das benachbarte Laos.
Diem, der versuchte mit autoritären Methoden im Süden einen unabhängigen Staat aufzubauen, befand sich damit in doppelter Frontstellung: einerseits gab es die immer aktiver werdenden Vietcong im Lande, andererseits die (vor allem buddhistische) Opposition in den eigenen Machtzentren. Am 8. Mai 1963 kam es in der alten Kaiserstadt Hue zu blutigen Zwischenfällen, bei denen die Armee auf protestierende Buddhisten schoss, was zur demonstrativen Selbstverbrennung des Buddhisten Quang Duc führte. Es folgte eine Durchsuchungs- und Verhaftungsaktion, wodurch die katholische Präsidentenfamilie die mittelständischen buddhistischen Bevölkerungsschichten gegen sich und die USA aufbrachte.
Die Kennedy Administration entschloss sich unterdessen Südvietnam verstärkt zu unterstützen, aber nicht direkt einzugreifen. Es wurde lediglich die Zahl der Militärberater erhöht (1954: 55; 1963: 15000). Vom 1. auf den 2. November 1963 gab es einen von den USA mitgeplanten Militärputsch, bei dem Präsident Diem mit seinem Bruder ermordet wurde. Es folgte eine Periode der Militärjuntas mit etlichen Putschversuchen, da sich verschiedene Militärs als neue Führungspersönlichkeiten profilieren wollten. Die Unruhen machten es den Vietcong leicht die Provinzen Südvietnams unter ihre Kontrolle zu bringen. Aufgrund der drohenden Niederlage, beschloss die USA die Verstärkung ihrer militärischen Präsenz.
Die zweite Phase: Der amerikanische Vietnamkrieg (1964-1968)
Im August 1964 kam es zum so genannten Zwischenfall im Golf von Tonking bei dem angeblich ein amerikanischer Zerstörer von nordvietnamesischen Kanonenbooten angegriffen wurde. Dies war ein Anlass für Präsident Johnson zur Bombardierung Nordvietnams. Es folgte eine zweite Bombardierung, nachdem die Vietcong den amerikanischen Luftwaffenstützpunkt Pleiku angegriffen hatten, wenige Wochen später griffen erstmals amerikanische Erdkampftruppen direkt in den Krieg ein. Die nordvietnamesische Infiltration des Südens stieg trotz allem weiter an.
Von Anfang an fehlte es den amerikanischen Truppen weitgehend an Motivation und an entsprechenden Erfolgserlebnissen, außerdem waren die amerikanischen Militärs nicht zu einer direkten Landung in Nordvietnam bereit, wie dies die südvietnamesischen Militärs forderten. Zudem wuchs in den USA die Anti-Vietnam-Bewegung, welche ein bedeutender innenpolitischer Faktor wurde, der an Einfluss gewann.
Im September 1965 kam es in Saigon zu einer zivilen Regierung unter Präsident Thieu.
In der ersten Februarwoche 1968 brachen die Vietcong-Einheiten die Waffenruhe des buddhistischen Neujahrsfestes Tet und griffen südvietnamesische Provinzhauptstädte, Regierungseinrichtungen und Militärstützpunkte überfallsartig an. Die amerikanischen und südvietnamesischen Truppen konnten die so genannte Tet-Offensive zurückschlagen, dabei wurden beinahe alle Vietcong-Kader vernichtet, was zur Folge hatte, dass die südvietnamesischen Kommunisten immer mehr von Nordvietnam abhängig wurden.
Die Offensive löste in Washington eine Bereitschaft zur Aufnahme von Friedensverhandlungen aus.
Die Vietnamisierung des Krieges
Bereits im Mai 1968 begannen in Paris geheime Friedensverhandlungen. Präsident Nixon und US-Außenminister Kissinger verfolgten eine „Vietnamisierung“ des Krieges, d.h. die Übernahme der Kriegsführung durch die südvietnamesische Regierung bzw. deren Armee.
Die Verhandlungen gerieten durch unterschiedliche Interessen aller beteiligten Parteien ins Stocken, wurden aber durch das direkte Eingreifen von Kissinger wieder in Fluss gebracht. Es kam zu einem Kompromiss, der jedoch ohne die Befragung der südvietnamesischen Regierung zustande gekommen war. Weil Nordvietnam das Abkommen vorzeitig veröffentlichte, weigerte sich die Regierung Thieu, dieses anzuerkennen. So wurden die Verhandlungen am 13. Dezember 1972 ergebnislos abgebrochen, was eine Wiederaufnahme des Bombardements Nordvietnams zur Folge hatte. Am 26. Dezember wurden die Verhandlungen daher wieder aufgenommen und am 9. Januar kam es zu einer Einigung, die am 23. Januar 1973 in Paris unterzeichnet wurde.
Das Pariser Abkommen enthielt zahlreiche Zweideutigkeiten und ungenaue Bestimmungen, die sich teilweise gegenseitig widersprachen. Entscheidend war, dass Hanoi das Selbstbestimmungsrecht Südvietnams respektierte, aber nur die provisorische Revolutionsregierung anerkannte und erklärte, dass der Kampf für die Wiedervereinigung ganz Vietnams fortgesetzt wurde. Es wurden Gespräche zwischen der Saigoner Regierung und der NLF über die Zusammensetzung des „Rat der nationalen Aussöhnung und Eintracht“, der für die Lösung grundsätzlicher politischer Fragen zuständig sein sollte, vereinbart, die allerdings ergebnislos endeten. Das Waffenstillstandsabkommen wurde etliche Male verletzt. Mitte Dezember 1974 begannen die nordvietnamesischen Truppen einen geplanten Eroberungsfeldzug, dem Südvietnam nicht standhalten konnte. Nachdem Saigon die bedingungslose Kapitulation unterzeichnet hatte, übernahm ein militärischer Revolutionsausschuss unter Führung des nordvietnamesischen Generals Tran Van Tran die Macht.
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