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RE: And now for something completely different ...
in Strawberry Fields 06.05.2011 13:16von St John Allerdyce • Besucher | 159 Beiträge

RE: And now for something completely different ...
in Strawberry Fields 06.05.2011 13:42von Vanessa Carlysle • Besucher | 8 Beiträge

RE: And now for something completely different ...
in Strawberry Fields 06.05.2011 15:26von Arkady Gregorivich Rossovich • Besucher | 3 Beiträge

RE: And now for something completely different ...
in Strawberry Fields 06.05.2011 15:41von Vanessa Carlysle • Besucher | 8 Beiträge

RE: And now for something completely different ...
in Strawberry Fields 06.05.2011 16:02von St John Allerdyce • Besucher | 159 Beiträge

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in Strawberry Fields 06.05.2011 17:36von Arkady Gregorivich Rossovich • Besucher | 3 Beiträge

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in Strawberry Fields 06.05.2011 18:48von Vanessa Carlysle • Besucher | 8 Beiträge

RE: And now for something completely different ...
in Strawberry Fields 06.05.2011 20:44von Emma Frost • Besucher | 9 Beiträge
Zitat von St John Allerdyce
Das wird schon, Emma! Tschakka!
Natürlich durfte ich auch als Erstes auf die Bühne... Aber ist alles prima gelaufen bis auf den Wind der versucht hat mir meinen Text wegzuwehen. Sonst war alles prima, das Publikum habe ich jedenfalls - gewollt - zum Lachen gebracht. War jedenfalls ne amüsante Sache, wobei wohl keine der anderen Gruppen (Theater, Film, Druck, Tanz, Marionettenbau) soviel "live" geflucht hat und so zotig war wie unsere Slam Poetry-Gruppe.
Wer sich interessiert was ich geschrieben habe: Eine Erzählung darüber, wie ich versuche einen "Slam Poetry"-Text zu schreiben und daran kläglich scheitere...

RE: And now for something completely different ...
in Strawberry Fields 06.05.2011 21:03von Vanessa Carlysle • Besucher | 8 Beiträge

RE: And now for something completely different ...
in Strawberry Fields 06.05.2011 21:07von James Howlett • Besucher | 98 Beiträge

RE: And now for something completely different ...
in Strawberry Fields 06.05.2011 21:10von Emma Frost • Besucher | 9 Beiträge

RE: And now for something completely different ...
in Strawberry Fields 06.05.2011 21:17von Vanessa Carlysle • Besucher | 8 Beiträge

RE: And now for something completely different ...
in Strawberry Fields 06.05.2011 21:21von Emma Frost • Besucher | 9 Beiträge
Na dann:
Prokrastination
Mittwoch Abend, ungefähr halb neun. Ich habe beschlossen an meinem Text weiter zu arbeiten. Meine „Slam poetry“-Erzählung für den Freitag. Ich will gar nicht wissen wie viele Leute mir da zuhören. Ob das irgendwem gefällt? Und Wenn nicht?
Egal. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, wer nicht kämpft hat schon verloren, und so weiter.
Also, Computer hochfahren, Aschenbecher ausleeren, Kaffee einschenken und los geht es. Windows grinst mich an und ich merke, ICQ startet ja automatisch. Ach, was soll's, es wird mich schon keiner stören.
Falsch. Im Laufe der nächsten Zeit erfahre ich von fünf Leuten wie ihr Tag an der Uni, im Krankenhaus, im Büro, in der Schule – und im „chilligen“ Urlaub war. Bei den ersten vier denke ich nichts, beim letzten: „Fauler Sack.“ Aber ich bin nicht im Urlaub, sondern in einer Projektwoche und muss doch noch den Text fertig schreiben. Freundlich aber bestimmt - und hoffentlich unmissverständlich – beende ich die Chats mit der Begründung: Muss was für die Schule machen. ICQ bleibt natürlich an, es könnte ja was wichtiges sein.
Nun wieder an die Arbeit, ich habe schon Stunden verschwendet, verbummelt, verschenkt.
Ich denke, ich recherchiere kurz im Netz: Osama Bin Laden, Todestag 1. Mai, Todesort: Abottabad, Pakistan, Todeszeit: Steht da nicht. Mist. Eigentlich reicht das trotzdem, aber Wikipedia sei Dank gibt es hier noch mehr Informationen. Hintergrund wissen ist nie schlecht und inspiriert.
Über Links in den Quellen bin ich erst auf einer seriösen Nachrichtenseite gelandet, aber als ich danach das Thema noch einmal google oder ergoogle, also über Google gesucht habe, lande ich auf der Seite einer bestimmten Zeitung. Die Zeitung, die natürlich niemand liest, aber trotzdem jeden morgen aufs Neue ausverkauft ist wie Klopapier auf einem Metal-Festival. Die Zeitung mit den vier Buchstaben, die dem Deutschen gibt, was er – ihrer Meinung nach – wünscht: Nackte Frauen, Bundesliga, buntes aus der High Society, Kurioses aus aller Welt und hin und wieder wohl auch richtige Nachrichten.
Ich stöbere ein wenig durch die Meldungen, vielleicht findet sich ja was zum Thema. Als ich – warum auch immer – bei einem Minutengenauen Bericht einer britischen Monarchenhochzeit angelangt bin, merke ich: Hier bist du falsch.
Ein Blick auf die Uhr zeigt mir: Ich habe mit meinen Recherchen kostbare Zeit verschwendet, verbummelt, verschenkt. Es ist schon Mitten in der Nacht, der Kaffee ist leer, der Aschenbecher nicht mehr.
„Weiter, weiter, du musst schreiben.“, feuere ich mich an. Ich starre auf die Buchstaben meines Textes und beschwöre meine Muse auf dass sie mir Inspiration schenken möge, einen Wasserfall, nein, eine Tsunami der Ideen. Doch wären Ideen wie Regen... dann würde mein Kopf-interner Wetterbericht höchstens so etwas wie leichten Nieselregen, ein Liter auf hundert Quadratmeter, melden. Es schüttet jedenfalls nicht wie aus Kübeln.
Ich tausche nun Kaffee gegen eine Karaffe – naja, ein Tetrapack – Rotwein. Ich habe gehört, dass soll inspirieren und edler Rotwein klingt ja besser als schnödes Bier. Und die Zigaretten werden nun fast im Minutentakt geraucht.
Das Telefon klingelt. Es nervt. Ich knurre kurz, ähnlich einem Bären dem ein Biber ins Bein gebissen hat, aber – ich gehe ans Telefon. Verwählt. Die Person am anderen Ende der Leitung ist etwas verwirrt, schätze ich. Sie telefoniert wohl nicht oft mit einem Bären dem ein Biber ins Bein gebissen hat.
Wieder Ruhe. „Schreib, schreib, schreib.“, wird nun zu meinem mäßig-erfolgreichen Motivations-Mantra. Mäßig-erfolgreich deswegen weil ich mir nun Gedanken darüber mache wie seltsam das Wort „Schreib“ plötzlich in meinem Kopf klingt.
Die ersten Gläser Rotwein sind schon geleert und nichts ist passiert. Außer einer Angriffswelle russischer Spam-Bots, die in meinem ICQ anscheinend eine virtuelle Ostfront errichten wollen. Das Löschen der Anfragen ist aber doch eine willkommene Abwechslung.
Zwischen den Spam-Attacken eine Nachricht. Eine Bekannt spricht mir ihr Mitleid aus, weil meine Freundin Schluss gemacht hat. Ich bin leicht irritiert. Welche Freundin? Falscher User, ein anderer Andreas sollte gemeint sein. Nachdem der Irrtum aus der Welt ist, kommt man ins Gespräch, man hat sich ja lange nichts geschrieben.
Der Morgen dämmert. Ich weiß gar nicht genau wie viel zeit ich verschwendet, verbummelt, verschenkt habe. Der Rotwein ist leer, die zweite Packung auch, der Aschenbecher quillt über und der Computer brummt irgendwie lauter als vorher. Ich zünde mir eine letzte Zigarette an, bevor ich ins Bett gehe. Da kommen die Ideen. Kein Regen, keine Sturmwelle, eine biblische Sintflut der Inspiration. Ich fühle mich wie ein zweiter, leicht angetrunkener Shakespeare – oder so. Die Wörter füllen den Bildschirm wie Teenies ein Justin Bieber-Konzert. Stundenlang schreibe ich, bis... Unerwarteter Ausnahmefehler. Der Text ist weg. Nichts geht mehr.
Ich denke mir: „Schöne neue Medienwelt?“ Was für ein... schwieriges Thema. Stundenlang sitze ich hier, verbrauche Kaffee, Zigaretten und Rotwein am laufenden Band und das alles für nichts. Die Zigarette ist ausgebrannt, meine Inspiration auch. Natürlich weiß ich jetzt noch nicht, dass ich meinen PC am nächsten Tag neu aufsetzen darf. Oder dass ich morgens dermaßen verstrahlt am Bahnhof stehe, dass ich in den falschen Zug steige. Nein, gerade weiß ich nur dass ich keinen Text habe. Ich habe Stunde um Stunde verschwendet, verbummelt und verschenkt – für nichts, gar nix, null.

RE: And now for something completely different ...
in Strawberry Fields 06.05.2011 21:35von Vanessa Carlysle • Besucher | 8 Beiträge

RE: And now for something completely different ...
in Strawberry Fields 06.05.2011 21:38von Emma Frost • Besucher | 9 Beiträge

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