#1

Vor dem Diner

in On the Road ... again 24.04.2010 13:28
von Sam Guthrie • Besucher | 27 Beiträge

Vor dem Diner sah es ähnlich spektakulär aus wie in dessem inneren. Das Schild "BBQ Grill" hatte schon einiges an Straßenstaub abbekommen und auch sonst hatte das Diner schon bessere Tage erlebt. Außer dem Bus und Sams Motorrad war noch ein Kombi zu sehen, in dem eine kleine Familie auf Durchreise gesessen hatte. Das war alles nicht wirklich spannend oder neu für Sam, er hatte schon genug Raststätten gesehen an denen sich Fuchs und Hase "Gute Nacht" sagten. Aber immerhin, hier hatte man seine Ruhe. Sam hatte den Van und natürlich sein Bike nachgetankt und war gerade dabei am Motor des Bikes etwas herumzuwerkeln. Er wollte es auf alle Fälle vermeiden, dass dieses Motorrad, das schließlich schon mehr als 20 Jahre überlebt hatte an Straßenstaub krepierte, daher war er da etwas vorsichtiger als vielleicht nötige und nutzte die Gelegenheit um das Motorrad sauber zu kriegen. Ein Motorrad war manchmal eben doch empfindlicher als ein Auto. Trotzdem würde Sam es niemals eintauschen wollen..
Leise sang er gerade den Refrain von "Jumpin' Jack Flash" vor sich hin, als er sich noch einmal die ganze Sache durch den Kopf gingen ließ. Acht Stunden war er schon mit dieser Gruppe unterwegs und eine Woche hatte er jetzt schon davor mit ihnen zugebracht. Seltsam zu was so ein Knastaufenthalt führen konnte, nicht wahr?
Ab und zu hatte Sam natürlich darüber nachgedacht, ob das eine gute Idee war, aber natürlich nicht so skeptisch darüber geredet wie zum Beispiel Peter. Sam machte sich ja keine Gedanken um sich selbst, sondern ob die anderen mit diesem Trip klar kamen. Gerade Cassandra und ihr Baby... Er hatte nicht wirklich vehement widersprochen - schließlich war jeder für sich selbst verantwortlich - aber man hatte ihm angemerkt, dass er nicht sonderlich begeistert war. Aber wahrscheinlich war die Kleine bei ihrer Mutter trotzdem in guten Händen, selbst wenn sie quer durch die Staaten reisten.
Zufrieden mit sich selbst und seinem Motorrad stand Sam schließlich auf und sah noch einmal auf sein Bike. Man konnte ihm wirklich ansehen, dass er auf das Motorrad schon stolz war. Nach getaner Arbeit fischte er erst einmal aus der Tasche seiner Lederjacke, die auf dem Sitz des Motorrads lag eine Zigarette und zündete diese an. Gemütlich rauchend sah Sam sich noch einmal um und sah durch das Fenster in das Dinner. Wobei sein Blick natürlich ein wenig länger bei den Mädchen hängen blieb und da vor allem bei der blonden Gwen. Offenbar unterhielten die vier sich prächtig. Sam drehte wieder den Kopf und sah die Straße entlang. Da würde wirklich noch einiges auf sie zukommen. Noch war ja alles gut gelaufen. Ein Truck polterte die Straße entlang und wirbelte etwas Staub auf, begleitet von dem Dröhnen was ein LKW eben so an sich hatte. Sam zog noch einmal an der Zigarette. Sie waren eben auch erst einen Tag unterwegs. Es gab ja so einiges was passieren konnte.

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#2

RE: Vor dem Diner

in On the Road ... again 26.04.2010 00:48
von Cassandra Maloy • Besucher | 32 Beiträge

Cf~ Hippie-WG

Die Fahr war lang gewesen, lang und obwohl sie nicht die Fahrerin gespielt hatte, war es auch anstrengend gewesen. Harry, Peter, MJ, Gwen und sie waren in dem Van gefahren, war schon cool, dass Harry den so schnell besorgt hatte und Sam war natürlich auf seinem Bike gefahren. Das war nen echt geiles Ding, nur zu gerne würde sie auch mal mit ihm fahren, aber Lily ging vor. Sie hatte ihre Tochter mitgenommen, kurz hatte sie überlegt, ob sie Lily nicht bei Warren oder ihren Großeltern lassen sollte, aber ein Kind gehörte zu ihrer Mutter und Warren hatte gerade genug Stress wegen der Arbeit, da konnte er sich nicht so gut um Lily kümmern. Zumal sie ja auch noch gestillt wurde, Cass wollte nicht, das ihre Tochter schon so früh irgendwelche Ersatzmilch bekam, das war nicht gut für ein Baby.

Daher war die kleine Lily mitgekommen, ein Road-Trip mit ein paar Freunden, so gefährlich konnte das doch nicht werden, nicht bei den Leuten, mit denen sie unterwegs war. Gut, sie kannte Sam noch nicht, in der Woche hatte sie nicht viel mit ihm gesprochen, aber er schien schon ok zu sein. Und wenn sie Ärger bekommen würden, dann könnte Cass vielleicht eingreifen. Keiner der anderen wusste was sie war und das wollte sie auch eigentlich so belassen, aber wenn Gefahr drohen würde, dann wäre es doch ziemlich egal, was sie danach von ihr halten würden.

Die anderen waren schon im Diner, ein ziemlich runtergekommenes Diner, aber solange das Essen in Ordnung war, war es doch egal wie es aussah. Sie war noch kurz im Van geblieben um Lily zu stillen, die Kleine war die Fahrt über recht lieb gewesen, doch in der letzten halben Stunde hatte sie angefangen zu quengeln. Jetzt nach dem Stillen war sie wieder ruhig und strahlte.
Cass kam aus dem Van und sah Sam, wie er bastelte und sang, sie musste kurz lachen, der Typ war echt ok.

“Hey Sam, ist mit deiner Maschine alles in Ordnung?“, die Rothaarige lächelte und gesellte sich zu ihm, Lily im Arm, die verspielt nach den Haaren ihrer Mutter griff.

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#3

RE: Vor dem Diner

in On the Road ... again 26.04.2010 21:30
von Sam Guthrie • Besucher | 27 Beiträge

Sam hörte wie sich die Tür des Vans öffnete und sah aus den Augenwinkeln wie Cassie den Van verließ. Auf dem Arm hatte sie natürlich die kleine Lily.
"Hey, Cass.", antwortete Sam und sah lächelnd zu der rothaarigen. Vor allem Lily ließ Sam noch ein wenig mehr Lächeln. Sie war wirklich ein süßes Baby. Sam kannte sich ja besser mit Kindern aus als man es eigentlich erwarten könnte. Aber wenn man so viele Geschwister, genauer gesagt ganze neun Stück, dann musste man mit Kindern einfach zurecht kommen. Und da Sam auch noch das älteste der Guthrie-Kinder war, hatte es eigentlich immer eines oder mehrere Geschwister im Kleindkind-Alter gegeben. Daher waren Sams Nerven an Kinder gewohnt und er konnte mit ihnen umgehen. Natürlich erwartete man das von Sam, dem Rocker nicht. Aber der erste Eindruck konnte eben täuschen, das war ja allgemein bekannt.
Ach, das Bike ist in Ordnung. Habe nur mal einen kleinen Check-Up gemacht. Ich habe keine Lust, dass die Kiste irgendwann unter mir zusammenbricht.", antwortete Sam lachend und nahm noch ein paar Züge an der Zigarette. Dabei achtete er schon darauf nicht zu dem Baby hin auszuatmen. Natürlich, sie waren an der frischen Luft und zu dieser Zeit ging noch niemand wirklich davon aus, dass Zigaretten schädlich waren, aber Sam wusste wie er früher als Kind immer gehustet hatte und es gehasst hatte, wenn jemand in seiner Nähe rauchte. Da war es für ein Kleinkind wahrscheinlich noch unangenehmer.
"Und, gefällt euch beiden bis jetzt der Road Trip?, fragte Sam und lehnte sich etwas an sein Motorrad. Er sah Cassie abwartend an. Wie gesagt, Sam war nicht übermäßig begeistert gewesen, dass das Kind mitkam, aber anderseits machte Cass einen vernünftigen Eindruck und der Rest der gruppe würde das Kind bestimmt auch nicht in Schwierigkeiten bringen. Außerdem: Wer wusste was Lily zu Hause zu erwarten hatte? Viel wusste Sam ja nicht über den Vater der Kleinen - und er war ehrlich gesagt auch nicht der Typ der die Leute ausfragte. Aber es konnte doch gut sein, dass der Vater gar nichts mehr mit seiner kleinen Familie zu tun hatte.

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#4

RE: Vor dem Diner

in On the Road ... again 27.04.2010 22:06
von Cassandra Maloy • Besucher | 32 Beiträge

Keiner der Gruppe hatte etwas gegen die Mitreise von Lily gesagt, aber in der Hippie-Gesellschaft war es auch nicht unbedingt etwas Ungewöhnliches, wenn man keine Kinder oder gar Babys auf eine Tour mitnahm. Man erzog die Kinder deutlich freier, antiautoritär wurde das genannt, sie sollten ihre eigenen Erfahrungen machen. Viele dachten auch nicht darüber nach, wie schädlich irgendetwas davon für sie war. Cassandra hatte beschlossen, dass sie ihr Kind nicht antiautoritär erziehen wollte, sie hatte bei ihren Großeltern damals Regeln gehabt und sie fand, dass das gut war. Ein Mensch brauchte ein bisschen Regeln, auch wenn sie dafür war, dass man vieles selbst erleben musste, sie hatte keine Lust darauf, das Lily eine Zicke ohne Grenzen wurde. Da waren sich Warren und sie zum Glück einig, auch er wollte Lily ‚normal’ erziehen, also mit Regeln und Grenzen und nicht in der Hippie-Kultur verwahrlosen lassen, so bezeichnete er es manchmal.

Schmunzelnd beobachtete sie Sam und dachte dabei an Warren, die beiden hätten sich sicher gut verstanden, Warren hatte immer den Ruf als böser Rebell gehabt und sie schätzte mal, das auch Sam diesen Ruf hatte. Ob berechtigt oder nicht war eine andere Frage, das würde sie sicher noch während des Trips.
Mit dem Bike schien alles in Ordnung zu sein, Sam pflegte es scheinbar nur wie ein Körperteil von sich, Cass schmunzelte “dann ist ja alles gut, nicht das dir bei der Fahrt noch etwas passier“, sie lächelte und wirkte dann kurz nachdenklich, “ich vermute auch mal, das dein Bike nicht in den Van passt, also wäre mitnehmen problematisch“, sie fing an zu lachen, zuckte dann aber kurz zusammen. Lily hatte fröhlich in ihre Haare gegriffen und daran gezogen. Au, die Kleine konnte das schon ziemlich gut mit dem an den Haaren ziehen.

“Au…Schätzchen lass bitte Mamis Haare los“, sie versuchte die kleinen Finger zu lösen, doch wenn es eins gab, was Babys gut konnten, dann war es etwas fest zu halten. “Sam, würdest du sie mal kurz nehmen? Du musst nur mit dem Kopf aufpassen ja?“, sie reichte ihm Lily und hatte nun zwei Hände um den Griff der kleinen Hand zu lösen.
Lily lachte oder besser gesagt, sie verzog das Gesicht, so dass es aussah, als würde sie lachen, dann fing sie an zu quietschen und streckte die Arme nach seinem Gesicht aus. Cass ordnete ihre Haare und band sie schnell zusammen, nicht das Lily sich noch mal darin verfing.

“Danke“, sie lächelte ihn an und nahm ihre Tochter wieder zu sich, “ja, bis jetzt gefällt es mir wirklich gut und da Lily nicht pausenlos schreit, denke ich es gefällt ihr auch. Wie sieht das bei dir aus? Ich schätze mal du machst das sonst alleine oder?“

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#5

RE: Vor dem Diner

in On the Road ... again 03.05.2010 19:36
von Sam Guthrie • Besucher | 27 Beiträge

"Das würde wirklich ein wenig eng werden...", bestätigte Sam und sah von seinem Motorrad zum Bus. Nein, das würde wirklich nicht hinhauen. Höchstens vielleicht wenn sonst niemand im Bus war. Aber sie hatten ja schon einige Passagiere - und die würden Sam was erzählen, wenn er auf die Idee kommen würde, sie aus dem Bus zu schmeißen und das Motorrad reinzupacken. Dann doch lieber darauf achten, dass Sams Bike einfach funktionierte, wenn es das sollte, und man musste sich keine Gedanken um "was wäre wenn" machen. Natürlich kostete es immer ein wenig Zeit das Motorrad durchzuchecken, aber lieber sich die Zeit dafür in Ruhe nehmen als dann irgendwann schlecht gelaunt an irgendeiner verlassenen Landstraße im Straßenstaub daran herumzuschrauben.

Ehe Sam sich versah hatte er plötzlich Lily auf dem Arm. Die Kleine hielt wohl die langen Haare ihrer Mutter für ein nettes Spielzeug und daran herumgezogen. Sam kannte das ja von seinen kleineren Geschwistern und somit war er auch nicht ganz hilflos, als er plötzlich ein Baby im Arm hatte, sondern hielt sich da relativ souverän und wirkte nicht so unbeholfen wie andere, die noch nie ein Baby gehalten hatten.
"Klar, mach ich.", meinte Sam als Cassie ihn darauf hinweis, dass er bitte auf ihren Kopf aufpassen sollte. Die kleine Lily griff etwas nach Sam, da hielt er ihr einen Finger hin an dem sie sich festhalten und damit spielen konnte. Die Kleine war tatsächlich richtig goldig, aber so etwas zu sagen. Naja. Das passte nicht unbedingt zu der Art wie er nach außen wirkte.

Schließlich nachm Cassie ihre Tochter wieder zurück. "Kein Problem.", antwortete Sam noch auf Cassies Dank, dann erzählte die Rothaarige davon, wie ihr und ihrer Tochter der Road Trip gefiel und fragte schließlich Sam, was er von dieser Sache hielt.
"Ist auf alle Fälle mal was anderes. Ich meine, alleine ist es irgendwie einfacher, man muss sich nach niemanden richten und so... Aber es macht schon Spaß mit euch. Wenn es mir nicht gefallen würde, wäre ich wahrscheinlich schon weg."
Das klang gegen Ende vielleicht ein wenig "hart", aber grundsätzlich war es so. Sie waren ja schließlich alle erwachsen - oder zumindest alt genug, denn Sam war ja auch früh genug auf der Straße gelandet, und wirklich notwendig hatten sie Sam als "Babysitter" nicht. Vielleicht als Begleiter und jemand, der sich auf der Straße auskannte, aber bestimmt würde es die kleine Gruppe auch so ans Ziel schaffen.

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#6

RE: Vor dem Diner

in On the Road ... again 04.05.2010 00:38
von Cassandra Maloy • Besucher | 32 Beiträge

Positiv überrascht bemerkte Cassandra wie gut Sam mit Lily umging. Nicht viele Männer konnten das, selbst Lilys Vater war am Anfang sehr unsicher gewesen. Manche trauten sich überhaupt nicht ein so kleines Wesen in den arm zu nehmen. Aber Sam wirkte dabei solch sehr geübt und auch sicher, gleich legte er den Arm unter das Köpfchen und spielte sogar mit dem Baby. Flora lächelte ihn freundlich an, während sie Strähne für Strähne aus der kleinen Faust zog.

“Du bist gut im Umgang mit der Kleinen, du scheinst das schon mal gemacht zu haben“, sie lächelte sanft und dann etwas frech, “da würde ich sagen gibt es zwei Möglichkeiten, entweder du hast selbst ein Kind oder du hast mindestens einen kleines Geschwisterchen“, kurz musterte sie den Biker. Er war sicher ein recht harter Kerl, sie hatte mitbekommen, dass Sam schon ein paar Jahre auf der Straße lebte. Aber so hart, dass er sein Kind zurück lassen würde? Irgendwie traute sie ihm ein solches Verhalten nicht zu, nicht nachdem sie gesehen hatte wie liebevoll er mit ihrem Kind umgegangen war.
“Ich vermute eher das Zweite, du siehst nicht aus wie ein Mann der sein eigenes Kind im Stich lassen würde“

Kaum hielt sie ihr Kind wieder in ihren Armen, strich sie dem kleinen Mädchen über das Gesicht und wiegte sie leicht hin und her. Sie hatte gerade gegessen, sicher würde sie jetzt bald einschlafen. Lily war wirklich ein liebes Kind, da hatte Cassy Glück, nur selten musste sie ihre ‚Gabe’ benutzten um die Nacht neben dem schreienden Kind zu wachen, wobei es doch recht hilfreich war, dass sie weniger Schlaf brauchte, zumindest wenn es ein sonniger Tag war.

Sam war nicht verlegen darum zu sagen, was er dachte, Cass schätzte die Wahrheit in diesem Fall doch sehr und sie schmunzelte, “ja, MJ und die anderen sind schon recht lustig und ich denke wir sind alle recht froh, dass du dabei bist, etwas Straßenwissen ist sicherlich von Vorteil…außerdem habe ich keine Ahnung ob Harry, Peter oder eins der Mädchen den Van reparieren könnten, falls wir mal liegen bleiben. Ich kann es auf jeden Fall nicht“, wieder grinste sie. Scheinbar war Cassandra ein recht frohes Gemüt, die ganze Fahrt über hatte sie gelächelt oder geschmunzelt und dabei hatte sie nicht einmal etwas von ihrem Gras konsumiert, im Gegenteil, die junge Mutter hielt sich davon fern.

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#7

RE: Vor dem Diner

in On the Road ... again 06.05.2010 21:02
von Sam Guthrie • Besucher | 27 Beiträge

Sam lachte etwas. "Nein, Vater bin ich nicht. Gott sei Dank, ich glaube dafür bin ich wirklich nicht gemacht.", erwiderte Sam ihr schmunzelnd. Eigentlich wünschte sich Sam ja gerne so etwas wie eine Familie, aber er glaubte wirklich, dass er kein geborener Familienmensch war. Es war nicht so, dass er nicht mit Kindern klar kam, man hatte ja gerade gesehen, dass er eigentlich ein Händchen für die Kleinen hatten, aber nun ja... Wenn man eine menschliche Kanonenkugel war, dann hatte man einfach gewisse Selbstzweifel was Kinder in der eigenen Umgebung anging. Sam konnte im wahrsten Sinne des Wortes in die Luft gehen und da wollte er keine Kinder in der Nähe haben. Eigentlich wollte er dabei niemanden in der Nähe haben.
"Ich komme aus einer Großfamilie. Ich bin das älteste Kind und habe neun Geschwister, also... eigentlich hatte ich mein ganzes Leben lang mit kleinen Kindern zu tun.", fügte Sam noch hinzu. Das war eine verdammt schöne Zeit gewesen. Auch wenn ihm seine kleinen Geschwister ab und zu wirklich auf den Keks gehen konnte, eigentlich hatte er sie alle gemocht und vermisste sie wirklich. Aber nach Hause konnte er einfach nicht zurück.

"Ja, eigentlich kenne ich mich mehr mit Motorrädern aus, aber den Van könnte ich wohl auch wieder zum Laufen kriegen, wenn der Motor sich nicht in hundert Teile zerlegt hat. So gut bin ich dann auch nicht, aber ich sehe auch keinen Grund warum das passieren sollte."
Sam sah grinsend zu dem Bus. Auch wenn das nicht das neuste vom neusten war... Der würde bestimmt nicht sofort auseinander brechen, schließlich hatte der Bus schon wesentlich weniger Jahre auf dem Buckel als sein Motorrad - wobei das ja wiederum unter Sams Schutz stand.

"Du meintest eben, dass ich nicht aussehe als würde ich mein Kind im Stich lassen...", Sam nickt in Richtung von Lily. "Was ist mit ihrem Vater? Ist er weg, oder... konnte er einfach nicht mit?"

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#8

RE: Vor dem Diner

in On the Road ... again 08.05.2010 21:59
von Cassandra Maloy • Besucher | 32 Beiträge

So war das also, er war der große Bruder einer Großfamilie. Ja, irgendwie passte das zu Sam, er war sicher ein toller Bruder. Dass er nicht als Vater gemacht war, glaube sie jedoch nicht. Warren hatte damals auch Angst davor gehabt Vater zu werden, wer hatte das den nicht? Die beiden waren ja selbst noch fast Kinder, als Cass erfahren hatte, das sie schwanger war. Aber jetzt würde keiner der beiden ihren Engel wieder hergeben und Warren machte sich super als Vater. Wie ein Raubtier beschützte er seine Tochter vor allem und Cassy witzelte jetzt schon immer wieder, dass der erste Freund von Lily ihr jetzt schon Leid tun würde.

Sam wäre sicherlich auch ein guter Vater, zumindest in Cassandras Vorstellung. Allerdings würde sie ihm sicherlich dazu raten jetzt ein Kind zu bekommen, nicht wenn er es nicht wollte. Zudem waren sie alle ja noch recht jung, da war noch viel Zeit für Kinder. Trotzdem schmunzelte sie, “also ich schätze du warst super als großer Bruder und als Daddy wärst du das sicher auch…aber das hat Zeit“, sie lachte und zwinkerte bei den letzten Worten.
Lily quietsche vergnügt, sie schien es zu mögen, wenn jemand lachte.

Ja, der Neuste war der Bus nicht gerade, aber Harry hatte wirklich gute Arbeit geleistet oder zumindest das Geld seines Vaters. Der Van war stabil, die Reifen hatten noch ein gutes Profil und wie es schien würden er sie auch heil an ihr Ziel bringen. Welches Cassy noch gar nicht kannte, aber das war ja auch erst mal egal.
“Ich vertraue dir da voll und ganz“ kommentierte sie seine Einschätzung über seine Fähigkeiten.

Leicht betrübt sah sie auf Lily und strich ihr über den Kopf ihrer Tochter, “ihren Vater gibt es noch und er ist auch noch bei uns, aber leider konnte er nicht mitkommen, obwohl es ihn wirklich stört“, sie lächelte und sah Sam an, “du erinnerst mich ein bisschen an Warren, er würde dein Bike sicher lieben“. Der traurige Blick wich aus ihren Augen und sie lächelte ihn an, “gehst du ein Stück mit uns spazieren? Wenn ich Lily ein bisschen rum trage wird sie ganz schnell einschlafen und ich mag hier ungern ganz alleine rum laufen“, abwartend sah sie Sam an.

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#9

RE: Vor dem Diner

in On the Road ... again 17.05.2010 21:43
von Sam Guthrie • Besucher | 27 Beiträge

Sam dachte gerade auch einfach noch nicht ernsthaft daran Vater zu werden. Das war einfach zu früh und sein ganzes Leben war einfach nicht dafür gemacht Vater zu sein. Ein Kind ließ sich mit einem Leben auf der Straße einfach nicht vereinbaren. Und es zurücklassen... Nein, das kam auch nicht in Frage. Vielleicht wenn er irgendwann mal die richtige Frau am richtigen Ort zur richtigen Zeit fand. Ja. Vielleicht irgendwann. Aber ganz bestimmt nicht in der nächsten Zeit. War ja auch nicht so, dass momentan die Kandidatinnen schlange standen. Zumindest hatte Sam noch nie das Gefühl gehabt, dass er mit einer Frau zusammen gewesen war, weil sie einen Vater für ihr Kind gesucht hatte. Das w#re in Sams Augen auch etwas seltsam gewesen, wenn sich jemand auch ausgerechnet ihn ausgesucht hätte.

"Klar... Ich schätze, dass ich noch ein paar Jahre vor mir habe, bevor ich mir wirklich Gedanken um sowas wie Familie machen muss. Ich bin eigentlich sogar ganz froh, dass ich mich um niemanden außer mich kümmern muss. Das ist doch schon ne ziemliche Verantwortung..."
Und das stimmte natürlich auch. Sam wünschte sich schon eine Familie, aber eine Familie bedeutete auch, dass alles viel, viel komplizierter wurde. Von einer Familie konnte man nicht einfach so abhauen. Zumindest kein zweites Mal. Es war etwas anderes, wenn er als Sohn seine Familie verließ, das war schon verdammt schwer gewesen... als Vater würde er das wohl nie können, denn die Verantwortung die er da tragen würde wäre doch ungleich höher.

"Lassen wir es lieber nicht drauf ankommen.", erwiderte Sam schmunzelnd, als sie es von Sams Reperaturfähigkeiten hatten. Natürlich, er würde den Van schon wieder irgendwie zum Laufen kriegen. Jedenfalls hoffte er das. Aber es wäre ihm lieber, wenn er sich nicht mit dem mechanischen Innenleben dieses Dings rumschlagen musste.

Er nickte, als Cassie ihn aufklärte, was mit Warrens Vater war. "Ach so. Das ist gut. Also.. Nicht, dass er nicht mitkommen konnte, sondern... naja, dass er halt überhaupt noch da ist.", murmelte Sam etwas unbeholfen. Er selbst hatte ja durchaus Pech mit seinem Vater gehabt. Nicht mit ihm an sich, sondern mit seinem plötzlichen Ableben. Das war nichts was Sam irgendjemanden wünschte.
"Klar, lass uns ein Stück laufen.", stimmte Sam ihrem Vorschlag zu.

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#10

RE: Vor dem Diner

in On the Road ... again 20.05.2010 23:27
von Cassandra Maloy • Besucher | 32 Beiträge

“Lass dir auch ruhig noch etwas Zeit, so was kommt ja schneller als geplant“ sie küsste Lily auf die Stirn, “aber ich würde sie nie wieder hergeben, sie ist das Beste, was mir passiert ist!“ Die junge Mutter klang sehr überzeugt, sie bereute die Geburt keine Sekunde.
Irgendwann würde sich das passende Mädchen finden, ganz sicher, Sam schien ja ein guter Kerl zu sein. Auch wenn er etwas rau wirkte, was war den dabei, er schien das Herz am richtigen Fleck zu haben.

Leicht zuckte sie mit den Schultern, als er anmerkte er wolle sein Glück nicht bei dem Van versuchen. Sicher war es besser, wenn sie nie raus finden mussten, ob Sam in der Lage war ihn zu reparieren, aber ihm traute sie es eben am meisten zu. Harry war kein Schrauben und Peter schien sehr klug zu sein, aber auch nicht unbedingt handwerklich begabt und sie selbst kannte sich mit Pflanzen aus, aber nicht mit Maschinen.

Cass fing leise an zu lachen, als sich ihr Gegenüber bemühte sich richtig aus zu drücken. Klar war es gut, dass Warren noch da war und nicht gut, dass er nicht mitkommen konnte. Ach ja, das war so ne Sache, als sie damals die Schwangerschaft bemerkt hatte, hatte sie zuerst Angst gehabt es ihrem Freund zu erzählen. Immerhin waren beide zu junge für Kinder gewesen, daher hatte Cass auch erst gedacht er würde sie verlassen. Es kam anders und darüber war sie unglaublich froh. Alleinerziehende Mutter zu sein war in den 60er Jahren nicht unbedingt eine Schande, zumindest nicht mehr so wie vor 20 Jahren und schon gar nicht in ihren Kreisen. Dennoch, wer wollte schon alleine sein?

Sie entschlossen sich spazieren zu gehen, Cassandra lächelte und legte Lily so, dass die Kleine über ihre Schulter sah. So war es einfacher das Kind zu halten, denn auch wenn Lily noch klein war, gerade mal 2 Monate alt, konnte sie auf Dauer doch recht schwer werden. daher trug die das Mädchen bei längeren Wegen auch in einem Tragetuch, aber das war im Van und sie wollte es jetzt nicht holen und binden. Lange würde der Spaziergang sicher auch nicht dauern, nach dem Essen schlief sie schnell.
Aufmerksam schaute sich das Mädchen um, machte große Augen, sie schien aufgeweckt zu sein.

Cass lief mit Sam um das Diner und wollte ein bisschen abseits der Straße gehen, der Staub dort war nicht so angenehm. Etwas entfernt stand eine Gruppe Männer, sie waren etwas älter als die beiden und scheinbar waren einige von ihnen auch angetrunken.

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#11

RE: Vor dem Diner

in On the Road ... again 30.05.2010 16:57
von Sam Guthrie • Besucher | 27 Beiträge

OOC: Sorry für die lange Wartezeit

IC:
Das so etwas schneller kommen konnte als geplant... das war für Sam fast schon etwas "beängstigend". Plötzlich Vater, das wäre doch wirklich etwas kompliziert. Klar, Kinder waren bestimmt etwas verdammt tolles und Cassandra wirkte mit der kleinen Lily richtig glücklich, aber nun ja... Wie Cassandra schon zu Sam gesagt hatte: Es hatte noch Zeit. Das war jedenfalls nichts was man überstürzen musste.

Sam war auch ein wenig erleichtert, als Cassie wohl das was er sagte nicht falsch aufnahm. Manchmal passierte es ja, dass man sich um Kopf und Kragen redete, weil man sich etwas falsch ausgedrückt hatte und der Gesprächspartner ganz genau das Falsche verstanden hatte. Aber bei Cassie und Sam war das glücklichweise eben nicht der Fall gewesen.

Nun gingen die beiden ein paar Meter und Sam konnte schon aus einer gewissen Entfernung die Männer erkennen, die in einer Gruppe zusammenstanden. Ein paar Motorräder standen ebenfalls nebendran. Ein wenig skeptisch runzelte Sam die Stirn und musterte die Gruppe. Nicht, dass Sam was gegen Biker hatte - er war ja selbst einer - aber einige dieser Banden waren recht unangenehm und wenn sie dann noch angetrunken waren lag die Hemmschwelle ja wesentlich niedriger. Die Bierflaschen, die die Biker in der Hand hielten, und die leeren Flaschen, die sich schon etwas in der Umgebung verteilt hatten, sprachen zumindest Bände. Sam sah, während sie weiterliefen, etwas genauer auf die Rückenaufnäher, die eigentlich jeder von ihnen auf seiner Jacke oder Weste trug. "Road Warriors MCC 1953". Das sagte Sam absolut nichts. Gut, der Name klang etwas martialisch, aber das tat absolut JEDER Name einer Rockergang... oder eines sogenannten Motorcycle Clubs. Jetzt allzu auffällig umdrehen oder einen großen Umweg machen, das würde aber auch sehr seltsam wirken, also ließ sich zumindest Sam nicht viel anmerken, als sie an der Gruppe vorbeigingen und nickte ihnen zu, so als Höflichkeit unter Motorradfahrern. Sie waren schon ein paar Meter weiter, als einer der Kerle recht laut etwas sagte, aber ganz genau konnte man es nicht verstehen. Offenbar nichts wirklich nettes. Wenn Cassie und vor allem Lily jetzt nicht dabei gewesen wäre, dann hätte Sam angehalten und wäre umgedreht... Aber er wollte ja die beiden keinem Ärger aussetzen. Trotzdem, ein wenig konnte man Sam schon anmerken, dass er so etwas nicht gerne ungeklärt ließ.

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#12

RE: Vor dem Diner

in On the Road ... again 05.06.2010 14:43
von Cassandra Maloy • Besucher | 32 Beiträge

Ihrer Meinung nach war es schön eine Familie und vor allem eigene Kinder zu haben und das es etwas war, dass jeder Mensch einmal haben sollte. Kinder waren wunderbar, wirklich, aber es musste eben der passende Zeitpunkt sein. Immerhin war sie auch der Meinung, dass man sich sehr gut um sein Kind kümmern musste. Es war schwer, aber sie fühlte sich einfach wohl und glücklich bei dem Gedanken an Warren und Lily.
Problematisch war es nur, wenn man sich nicht bereit fühlte für das alles und wenn man mehr genervt und frustriert war von der Situation. Sam wollte wohl noch sein Leben als Single genießen oder zumindest als kinderloser Biker.

Warum sollte sie es falsch aufnehmen? Er war freundlich zu ihr und er hatte ja nichts Schlimmes oder Beleidigendes gesagt, daher war Cassandra natürlich auch nicht böse. Immerhin hatte er doch nur nachgefragt wo ihr Partner war.

Cass bemühte sich etwas schneller zu laufen, als sie die ersten Sprüche der Biker hörte. Sie verstand nicht alles, dafür waren sie zu weit weg und sprachen zu undeutlich, vielleicht das Bier, sie war sich aber nicht sicher, vielleicht hatten sie auch einfach einen Dialekt oder eine schlichtweg grauenhafte Aussprache. Irgendetwas von wegen ‚Hey Süße, lauf nicht weg’ und sie solle doch lieber zu ihnen kommen.
Diese Männer waren ihr unsympathisch, das lag nicht daran, dass sie Biker waren, so dumme Vorurteile hatte Cassandra nicht, aber sie waren ziemlich betrunken und leider wurden solche Leute dann oft unfreundlich oder sogar gewalttätig. Das musste nun wirklich nicht sein. Cass gehörte nicht zu den Menschen, die gerne Streit suchten, das war dann doch eher die Sache von jemandem wie Sam oder Warren. Zumal sie noch friedlicher war, wenn sie ihre Tochter dabei hatte, kein Wunder, immerhin hatte sie einen ausgeprägten Beschützerinstinkt was die kleine Lily betraf.

Sie ging näher zu Sam, irgendwie hatte sie das Gefühl es wäre gut in seiner Nähe zu sein. Die Männer lachten laut ‚Komm doch her Kleines, dann bekommst du einen richtigen Mann!’, sie verzog das Gesicht, “unfreundliche Kerle…“
Wieder dieses Lachen und Rufe, Flora wirkte unsicher und ging weiter neben Sam her, dabei kam sie ihm so nah, dass sie fast seine Hand greifen konnte, scheinbar fühlte sie sich ziemlich unwohl.

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#13

RE: Vor dem Diner

in On the Road ... again 09.06.2010 16:01
von Sam Guthrie • Besucher | 27 Beiträge

Sam wurde innerlich mit jedem Wort was er mehr verstand wütender und ungehaltener. Er war kein Schläger per se... aber auch gewiss kein Kind von Traurigkeit und es gab einfach Sachen, die sagte man zu keiner Frau und erst recht nicht vor ihrem Kind. Sam sah zu Cassie, der die Sache ebenfalls sehr unangenehm zu sein schien. Etwas wütend ballte er die Fäuste. Er zählte innerlich bis zehn. Schließlich wusste er nur zu gut was passierte, wenn er explodierte. Denn im Gegensatz zu anderen menschen war das bei ihm eben kein Sprichwort, sondern ziemlich wortwörtlich.
"Ja...", stimmte Sam Cassie zu. Er versuchte sich abzulenken und auf Cassie zu konzentrieren, aber das ging ja schlecht... Denn gerade weil Cassie und ihre Kleine dabei waren regte er sich ja so auf. Er sah kurz über die Schulter und blitze die Männer böse an - während er gleichzeitig abschätzte was ihn erwarten würde wenn er sich nicht zurückhielt. Ein paar Betrunkene... Kein großes Problem. Die fielen doch vom Wind schon fast um. Andererseits war der eine oder andere gebaut wie ein Bär und diese Biker neigten dazu einen verdammten Dickkopf zu haben. War bei Sam ja nicht anders, aber auch darauf war er vorbereitet. Die rechte Hand Er sah wieder nach vorne und dann zu Cassie. "Die werden sich wahrscheinlich gleich dem nächsten Bier zuwenden...", meinte er noch um Cassie etwas zu beruhigen, als etwas hinter ihnen eine Flasche zerschellte. Nicht wirklich nah genug damit sie in Gefahr gewesen waren, aber auch nicht wirklich so, dass es Zufall war. Einen Moment wollte Sam noch weiter gehen, weil das sicherlich das vernünftigere gewesen wäre... Aber gerade war die Vernunft eher nicht die tonangebende Seite von Sam. Eher dachte er daran, dass diese besoffenen Idioten in ihrem Spaß vielleicht hätten zu weit werfen können oder dass eine Scherbe ungünstig hätte fliegen könnten und irgendwie hörte bei ihm der Spaß auf. Sozusagen der Tropfen der Sams Jähzorn-Fass zum Überlaufen brachte.
"Warte einen Moment, ja?", sagte Sam und klang sogar relativ ruhig, dann drehte er sich um. Er ging mit schnellem Gang auf die Gruppe zu, die sich offenbar köstlich über ihren Spaß amüsierte. Vier Männer... Kleinigkeit. Sam machte gar keine Anstalten seinen Schritt zu bremsen, oder auch etwas zu sagen. Das Gelache und die Sprüche ignorierte er schlichtweg. Die vier erwarteten, dass der junge Kerl sie vielleicht schubsen würde oder vor ihm anhalten würde, um sich zu beschweren oder irgendetwas in dieser Art und dementsprechend baute sich der Anführer auch auf als Sam auf ihn zuging. Dass Sam einfach ohne Vorwarnung zuschlug, damit hatte keiner der vier gerechnet und Cassie wahrscheinlich auch nicht. Die Überraschung - und die Tatsache, dass Sams Rechte nicht von schlechten Eltern war - sorgte dafür, dass Sam mit einer ziemlichen Wut zuschlug, so dass der Rocker erst einmal nach hinten stolperte und sich dann eher unelegant auf seinen Hosenboden setzte und dann erst einmal damit beschäftigt war sich die blutende Nase zu halten.
Er nuschelte irgendetwas, was recht undeutlich zu verstehen war und sehr... nasal klang, aber Sam hörte auch nicht wirklich zu. Er schüttelte kurz die Hand. Mann, das hatte sogar ihm etwas weh getan.
"So. Vielleicht hast du daraus gelernt, wie man sich vor 'nem Kind und ihrer Mutter verhält.", zischte Sam und drehte sich gerade um, um zu gehen. Da boxte ihm einer der Rocker, die neber ihm gestanden hatten in den Bauch. Sam, der vielleicht nicht wirklich "dünn" war, aber auch kein athletischer Fels in der Brandung, hob es durch den Schlag sogar etwas von den Füßen und er musste sich wirklich Mühe geben sich nicht zu sehr zusammen zu krümmen - oder gleich umzukippen. Das war natürlich nur Wasser auf Sams Mühlen und er drehte sich zur Seite um sich mit allem was er hatte auf den Kerl zu stürzen, der ihm den Schlag verpasst hatte und schon krachten beide auf den Boden und Sam teilte weiter aus. Ein anderer Rocker versuchte gerade dem Chef auf die Beine zu helfen, während der letzte an Sams Schultern zerrte.

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#14

RE: Vor dem Diner

in On the Road ... again 11.06.2010 02:19
von Cassandra Maloy • Besucher | 32 Beiträge

Etwas klirrte hinter ihr, Cass drehte sich um, dort lagen Scherben, scheinbar hatte einer der Männer eine Flasche nach ihnen geworfen. Nicht sehr nett. Gut, die waren unfreundlich, das hatten sie ja schon raus gefunden, aber die Rothaarige hätte nicht gedacht, dass sie jetzt auch noch mit so einem Scheiß anfangen würden. Die Anspannung bei ihrem Begleiter war deutlich zu spüren und sie überlegte schon, was sie sagen könnte um das ganze etwas zu lockern. Eigentlich wollte sie einfach weiter gehen, irgendwo drehen und in einiger Entfernung zu diesen…Herren...zurück zum Diner. Aber da bat Sam sie auch schon zu warten.

“Sam!“ Cass schrie erschrocken auf, als sie sah, wie er auf die anderen zu stürmte und dem ersten gleich mal seine Faust ins Gesicht schlug. Sie erschreckte sich ziemlich über diesen plötzlichen Ausbruch. Zudem war sie unsicher, was sollte sie tun? Unruhig ging sie etwas näher auf die Gruppe zu und machte dann doch wieder ein paar Schritte zurück. Verdammt! Was sollte der Scheiß, die Kerle waren doch nur unverschämt gewesen, dass hätte er doch nicht machen müssen.
Jetzt ging auch noch einer dieser Biker auf ihn los, was machte er denn da nur? Warum kam er denn nicht zurück? Er ließ sich da verprügeln, nur weil der Kerl unfreundlich zu einer jungen Mutter gewesen war?

Kurz musste sie schmunzeln, er hatte wirklich Ähnlichkeiten mit Warren, aber deswegen war es nicht weniger dumm. Das waren vier, vier gegen einen, das war nicht fair, aber die würden auch nicht fair sein, nicht nachdem er dem einen die Nase so zugerichtet hatte, Cass konnte das Blut sehen. Das war wirklich nicht gut.
Und das Schlimmste war, dass sie sich so hilflos und nutzlos fühlte. Was sollte sie den auch machen? Sie stand hier, gerade weit genug entfernt, dass es ungefährlich für sie war und trat von einem Bein auf das andere. In den Armen hielt sie ein 2 Monate altes Baby, mit dem konnte sie doch nicht einfach da hinrennen.

Vielleicht sollte sie zurück zu den anderen laufen? Harry und Peter könnten vielleicht helfen, nun ja, zumindest Harry, Peter wirkte eher wie der Streber, der schon auf dem Schulhof Ärger bekam, aber vielleicht würde es ja schon helfen, wenn sie Sam da weg holten. Vielleicht würden die Kerle dann aufhören, vielleicht könnten sie einfach schnell abhauen.
Auf der anderen Seite traute sie sich hier nicht weg, sie hatte Angst um Sam und wollte ihn nicht alleine lassen. Hin und her gerissen verharrte sie erst mal auf der Stelle und sah zu der Gruppe.

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#15

RE: Vor dem Diner

in On the Road ... again 15.06.2010 14:17
von Sam Guthrie • Besucher | 27 Beiträge

Rückblickend betrachtet bewertete Sam das was er getan hatte nicht als vernünftig. Vielleicht noch nicht einmal als richtig. Wahrscheinlich wäre es besser gewesen einfach weiter zu gehen und sich mit diesen Typen anzulegen war ein großer Fehler.
Aber an manchen Tagen hatte Sam das Gefühl auf der Welt zu sein aus dem einzigen Grund um Fehler zu machen - also warum das Schicksal enttäuschen?!
Und so lang er gerade im staubigen Dreck mit einem Rocker auf sich, der gerade seine Faust in Sams Gesicht krachen ließ. Die Faust traf ihn unterm Auge und gleich schwoll eben jene Stelle an und mal wieder zeigte der menschliche Körper welche interessanten Farben er annehmen konnte. Wirklich sehen konnte Sam auf dieser Seite auch nicht mehr, aber er hatte ja noch ein gutes Auge. Wenn es nötig war, würde er sogar blind weiterkämpfen, von so einer Kleinigkeit ließ er sich jedenfalls ganz bestimmt nicht aufhalten. Wie hießen diese kleinen hundeähnliche Tier, das sich mit wesentlich größeren Tieren anlegen konnten - und dann auch noch gewann? Sam wusste so etwas so oder so nicht. Schließlich kam er aus den Südstaaten, nicht aus Kanada. Da gab es vielleicht Waschbären, aber es wäre seltsam zu sagen, dass Sam gerade kämpfte wie ein Waschbär.
Er ließ seinen Kopf gegen das Nasenbein des Rockers krachen. Immer wieder war so eine Kopfnuss gut zu gebrauchen. Wenn man sie dann noch mit Sams Dickkopf verband, hinterließ sie regelrechte Verwüstungen im Gesicht eines Gegners und so würde auch der Rocker die nächste Zeit erst einmal durch den Mund atmen müssen. Das Manöver hatte Sam Zeit gebracht um ihm noch einen Tritt gegen das Knie zu verpassen, aber ein anderer Rocker, riß Sam an den Schultern schon wieder nach unten so dass besagter Dickkopf auf den Boden knallte. Kurz drehte sich etwas die Welt vor Sam, als er gerade noch aus dem Augenwinkel sah, wie der Anführer, der den ersten Schlag wohl verkraftet hatte, etwas Anlauf nahm. Wirklich wegrollen konnte sich Sam nicht und so sprang der Anführer regelrecht auf Sam. Das Gewicht des Rockers ließ Sam keuchen und nach Atem ringen und schon waren auch die nächsten zwei Rocker auf ihn. So hielten ihn drei Rocker fest, während der Anführer begann Sams Gesicht mittels seiner Faust umzugestalten. Was der Kerl von sich gab, interessierte Sam schon gar nicht mehr, er war einfach nur noch wütend. Das war so verdammt unfair... und sie hörten einfach nicht auf. Immer mehr schwarze Punkte waren in Sams Blickfeld und vom KO hielt ihn wohl gerade nur noch sein Starrsinn um Haaresbreite entfernt.
Plötzlich spürte Sam, wie die Wut in ihm stieg und ein regelrechtes Feuer entfachte. Sein Blick war klar, aber er spürte die Schläge schon gar nicht mehr. Sam wusste was jetzt kam. Er hasste es eigentlich. Aber diese Idioten hatten es nicht anders verdient. Wenn sie ihn soweit brachten, waren sie selbst schuld.
Mit den Rockern an sich hängend raste Sam in die Luft. Nach den ersten Metern ließen sie erschrocken los und versuchten sich vor dem Flammenstrahl zu schützen, der aus Sams Beinen schoß. Sam schoß gute 10 Meter in die Luft, bevor er sich nach unten wandte. Ungefähr drei Meter vor dem Boden hörte er auf zu brennen und prallte auf. Er rollte ein paar Meter weiter, bevor er erst einmal auf dem Rücken zum Liegen kam. Die Röcker derweil nahmen ihre Beine in die Hand. Ein paar von ihnen hatten leichte bis mittlere Verbrennungen von Sams "Raketenschub".
Er atmete durch und drehte den Kopf zu Cassandra.
Fuck. Er rechnete schon damit, dass sie schreiend wegrannte. Er sah wieder nach oben zum Himmel und schloß resignierend die Augen. Gleich war es so weit, es musste sich nur um Sekunden handeln bis Cassie das Weite suchte. Und dann würde der Ganze Mist wieder einmal von neuem anfangen. Schade, verdammt schade. Wenn er sich einmal zurückgehalten hätte.

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