#1

Labor A

in Alkali-Lake 26.05.2010 22:56
von William Stryker • Besucher | 33 Beiträge

Nachrichten vom Tod reisten schnell. Auch in Clarkes Fall, war es so. Somit wusste William Stryker bereits, bevor Clarkes Körper vollständig kalt war, was in der Department H Basis passiert war.
Es war in vielerlei Hinsicht ärgerlich. Nicht nur, dass Strykers Zusammenarbeit mit den Kanadiern, auf deren Territorium er sich gerade mit all seinen wissenschaftlichen Errungenschaften und seinem milliardenschweren Equipment befand, einzig auf seinem Abkommen mit Clarke beruhte ... nein, er musste sich auch noch selbst die Schuld geben, weil es ihm nicht gelungen war, Bucky, die Black Widow und Wolverine bei Saigon festzuhalten.

Aber komme was wolle, er würde nicht so schnell aufgeben. Sobald feststand, wer Clarkes Nachfolger wurde, würde William erneut die Fühler ausstrecken. Bis dahin allerdings, musste die Forschungsstation unter dem Alkali-Lake wohl oder übel sein Geheimnis bleiben. Das erschwerte die Arbeit dort immens, aber war immer noch besser als die Zelte abzubrechen.

Die Wiederaufnahme des Supersoldatenprogrammes unter dem gegenwärtigen Projektnamen 'Weapon X', würde in den Staaten für zuviel negative Publicity sorgen, falls irgendetwas davon nach außen drang. Die Alternative zu Kanada, wäre bestenfalls Cuba. Zugegebenermaßen bevorzugte William die eisige Kälte hier draußen, gegenüber der tropischen Hitze, die dort herrschen würde. Plus ... sollte hier mal irgendeiner der Probanden entwischen, würde er, sie ... ES ... in den meisten Fällen nicht weit kommen. Wer, der in einem Kittel nach draußen rannte, war schon dermaßen kälteresistent?

Hm. Creed, auf dessen Meldung er gerade wartete, war es natürlich.
Sollten sie nicht in absehbarer Zeit, eine Spur von dessen Bruder finden, würde er Victor als Testobjekt nehmen müssen. Ein Gedanke, der ihm genauso wenig behagte wie Clarkes vorzeitiges Dahinscheiden. Aber Zeit war Geld und Mutant gleich Mutant. Das durfte er nicht vergessen, wenn er nicht wollte, dass ihm General Munson nach all den Misserfolgen den Geldhahn abdrehte.
Ein Team hatte er auf der Suche nach Wolverine, nach San Diego geschickt. Sie waren dort einer vagen Spur gefolgt. Vergebens. Notplan daneben war noch immer Kayla Silverfox, die jetzt wohl gerade den Flughafen von NY erreichte und sich nach einmaliger Übernachtung weiter nach Kanada bewegen würde. Ihr hatte er eine Geschichte mit auf den Weg gegeben, der der blauäugige James Howlett wohl kaum widerstehen könnte, sollte die Dame seinen Weg kreuzen.
Aber wenn auch sie keinen Erfolg hatte ... tja. Schlecht. Sehr schlecht.
Natürlich wäre eine dritte Option, dass sie noch einen weiteren Mutanten mit derartig gesteigerten Selbstheilungsfähigkeiten fanden.

Stryker starrte mit düsterer Miene auf ein von hinten beleuchtetes Röntgenbild von Emma Silverfox.
Was für eine Ironie? Er hasste Mutanten und verbrachte doch sein komplettes Leben mit ihnen.

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#2

RE: Labor A

in Alkali-Lake 30.05.2010 17:21
von Victor Creed • Besucher | 28 Beiträge

Victor Creed lief gemächlichen Schrittes durch den Bunker am Alkali-Lake. Er hatte es nicht sonderlich eilig. Natürlich, es wäre Stryker wahrscheinlich lieber, wenn Creed sich beeilte, aber das war nicht wirklich Creeds Problem. Natürlich befolgte Creed strenggenommen Strykers Befehle, aber er war kein verdammter Schoßhund - und Creed ließ kaum eine Gelegenheit verstreichen um das ganze auch deutlich zu machen. Creeds letzter Auftrag war eher langweilig gewesen. Er hatte sich in Clarkes Büro umsehen sollen. Das hatte nur wenige Minuten gedauert. In Gedanken ging er noch einmal durch, was er gefunden hatte... Dann betrat er Strykers Büro. Wozu anklopfen... Stryker erwartete ihn und es war auch nicht so, dass Creed ihn bei irgendetwas stören würde - zumindest interessierte das Creed nicht.
"Sir...", begrüßte Creed seinen Vorgesetzten mit der üblichen tiefen, etwas kratzigen Stimme, die dem Mutanten eigen war. "Ich habe den Ort des Ablebens unseres allseits geliebten General Clarke untersucht.", erklärte Victor und stellte damit auch klar, dass er seinen Auftrag erledigt hatte. Ja, er war zu einem eindeutigen Ergebnis gekommen, aber Soldaten sollten ja nicht reden, wenn sie nicht gefragt wurden, daher redete er erst einmal nicht weiter. Sollte Stryker doch fragen, wenn ihn etwas interessierte. Creed hatte eine verdammt große Menge Hinweise in dem Büro gefunden, die einerseits auf eine bestimmte Person hinwiesen und gleichzeitig zeigten, dass sie zu einem bestimmten Ort auf dem Weg sein konnte.

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#3

RE: Labor A

in Alkali-Lake 03.07.2010 13:37
von William Stryker • Besucher | 33 Beiträge

Gut, Soldat schmunzelte Stryker und unterdrückte seine Missbilligung über Victors verspätete Ankunft routiniert.
Seine Menschen - pardon - Mutantenkenntnis war hervorragend. Stryker wusste sehr genau wie er mit wem umzugehen hatte, um seine Ziele zu erreichen. Je einfacher die Gemüter, umso einfacher die Strategie. Victor Creed beispielsweise, behandelte er grundsätzlich leicht bevorzugend besonders gegenüber dessen Bruder und sogar ein wenig freundschaftlich. Ganz anders als Wade Wilson, der ein derartiger Chaot war, dass man ihm mit gnadenloser Disziplin gegenübertreten musste um überhaupt respektiert zu werden.
Noch wusste er nicht, dass sich zu der illustren Gruppe in Kürze noch eine Mary Walker gesellen würde. Hingegen hatte er Informationen über einen Mutanten, der sich Gambit nannte erhalten, der sich in New York aufhielt und dessen Fähigkeiten ihn gegenwärtig genauso stark interessierten wie der Name von Clarkes Mörder.

Stryker tippte sich gegen die Nase bevor er weitersprach:
Und irgendetwas gefunden, was wir nicht ohnehin schon wussten?

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#4

RE: Labor A

in Alkali-Lake 08.07.2010 21:46
von Victor Creed • Besucher | 28 Beiträge

"Nun ja...", begann Victor. "Zuerst hat Clarkes Mörder den Strom sabotiert und danach eine Blendgranate genutzt um ihn daran zu hindern sofort das Feuer zu eröffnen. Danach wurde Clarke mit einem Messer bearbeitet. Ein Stich in die Schulter, einen ins Knie. Da scheint jemand recht wütend gewesen zu sein. Als Finale hat er Clarke einen Schuss durch den Hals verpasst. Es dürfte vergleichsweise lange gedauert haben bis er gestorben ist und entsprechend schmerzhaft dürfte es ebenso gewesen sein." Victor erklärte das alles recht ungerührt. Warum auch Mitleid mit Clarke haben? Sein Tod nahm Victor nicht im geringsten mit. Wer sich töten ließ war daran auch selbst schuld. Victor würde so etwas jedenfalls nie passieren.
"Jedenfalls habe ich Clarkes Mörder erkannt. Es war Barnes. Er hat wohl Vietnam etwas persönlich genommen. Außerdem habe ich mich umgesehen, ob etwas fehlt. Clarke hatte ebenfalls Akten was diese Einrichtung betrifft, nicht wahr? Oder er sollte sie zumindest haben. Das Problem ist nur, dass davon nichts mehr zu finden war. Ich vermute Barnes hat sie an sich genommen. Und wahrscheinlich ist er auf dem Weg hierher..." Der Mutant erwähnte das Ganze mit einer gewissen Beiläufigkeit und Gelassenheit, die nicht viele Leute teilen würden. Er verschränkte die Arme und sah zur Tür als würde er fast erwarten, dass gleich der Alarm losging oder Barnes hereinstürmte. Dann blickte er wieder zu Stryker.

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#5

RE: Labor A

in Alkali-Lake 19.07.2010 19:19
von William Stryker • Besucher | 33 Beiträge

Barnes. Stryker konnte sich ein Schnauben nicht verkneifen.
Von allen möglichen Feinden, die ihr kleines Projekt hatte, ausgerechnet der.
Wir hätten ihm geholfen. Wir hätten aus diesem Stück russische Scheiße, wieder einen amerikanischen Helden gemacht.
Was für ein Aushängeschild gegen den Vietcong das gewesen wäre. Die Rückkehr von Bucky Barnes. Den beschissenen zweiten Captain America hätten wir aus ihm gemacht.


Nicht dass Sabretooth dafür irgendetwas konnte, aber zum Ende hin, wurde Stryker ziemlich laut.
Die Kommunisten verarschen uns. Aber die sind die nächsten, die ihre Lektion kriegen. Wenn wir in Nam fertig sind, wirds rot.

Allerdings war gerade jetzt das einzige Rote, Williams Gesichtsfarbe.

Ich will, dass Du ihn findest. Finde ihn, mach ihn fertig und bring mir das was übriggeblieben ist. Lebend.

Das war eigentlich nicht das gewesen, was Stryker gewollt hatte. Er hatte Victor losschicken wollen, diesen Mutanten Gambit einzufangen, der eine äußerst nützliche Gabe besaß. Jedoch konnte das auch jeder andere seiner Crew. Barnes hingegen war ein anderes Kaliber. Der nützliche Nebeneffekt, dass Creed nicht am Alkali-Lake sein sollte, wenn Logan dorthin gebracht wurde, war so oder so gegeben. Zumin dest glaubte das Stryker in diesem Moment.

Und wenn er irgendwelche Akten über uns hier hat, will ich die haben oder vernichtet wissen. Wie hatte das alles bloss passieren können?

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#6

RE: Labor A

in Alkali-Lake 26.07.2010 00:19
von Victor Creed • Besucher | 28 Beiträge

Victor nahm Strykers Wutausbruch eher gelassen hin. Eigentlich musste er sich ziemlich bemühen ein Grinsen zu verkneifen. Irgendwie war es auch zu ironisch: Die Regierung baute einen Helden auf - oder versuchte es - und dann wendete er sich gegen sie. Manche Leute ließen sich nunmal nicht zu ihrem Glück zwingen. Victor war das ziemlich egal, ohne Barnes hatte er weniger Konkurrenz, war also wichtiger für Stryker und sein Status blieb. Natürlich hätte er nie damit gerechnet, dass ihm Barnes den Rang ablaufen konnte. Schließlich war Barnes immer noch ein Mensch. Vielleicht besser als andere Menschen, aber trotzdem... nur ein Mensch.
Wie Stryker. Aber manchmal musste man eben den handzahmen Tiger spielen. Irgendwann würde Victor schon noch die Hand abbeißen, die versuchte ihn zu füttern und damit zu zähmen. Aber noch nicht. Erst einmal war er weiter Strykers Kampfhund, auch wenn die Leine nur ein dünner Faden war... Ob Stryker wusste, wie die Lage wirklich war? Victor traute es ihm eigentlich zu, aber das würde bedeuten, dass Stryker einsah, dass er eben nicht alles unter Kontrolle hatte, noch nicht einmal die Leute, die für ihn arbeiteten. Noch nicht einmal seinen besten Mann. Nein, dafür war Strykers Ego doch zu groß. So wie er hier herumfauchte und Victor anbrüllte. Natürlich konnte man hinter Victors Fassade nicht sehen, dass er sich hin und wieder vorstellte einfach Strykers Kopf abzureißen.
"Zu Befehl. Ich bringe ihn und er wird noch einen Puls haben. Und die Akten werden vernichtet." Damit machte er deutlich, dass er Barnes ganz bestimmt nicht unbeschadet bringen würde. Der Bastard würde sich doch bestimmt wehren. Jedenfalls hoffte Victor darauf. Ansonsten... würde er ihn einfach dazu bringen sich zu wehren, das war durchaus im Bereich des möglichen. Hier fragte doch wirklich niemand, wer den ersten Schlag getan hatte. Und selbst wenn... Sie waren eine geheime Regierungsbehörde, die durchaus auch mal Tote in Kauf nahm. Wer sollte sie schon kontrollieren? Die Dienstaufsicht? Ganz bestimmt... nicht.

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#7

RE: Labor A

in Alkali-Lake 03.08.2010 23:35
von William Stryker • Besucher | 33 Beiträge

Stryker nickte fast schon andächtig. Sein Blick war dabei starr auf Victors Augen gerichtet.
Ich verlasse mich drauf. sagte er schließlich anerkennend und liess keinen Zweifel, dass er sicher war, dass Creed seinen Auftrag ausführen würde.
Wie immer.

William war absolut klar, was in Creeds Hinterkopf vor sich ging. Bei jedem Befehl, den er dem Mutanten erteilte, wägte dieser wohl regelmäßig ab, ob er ihm Folge leistete oder ihm lieber den Kopf abriss. Wer Katzen nicht kannte, hielt sie gerne mal für falsch und undurchschaubar, aber wer sie kannte, konnte aus ihren Blicken und Gesten lesen wie aus geschrieben Worten.
Egal was Creed oder sonstein Team X Agent glaubte, Stryker war ihnen allen immer mindestens drei Gedanken und einen Schritt voraus. Musste er, weil es sein Job war. Er war nicht so weit gekommen, wie er nunmal gekommen war, weil er Risiken einging. Er war soweit gekommen, weil er verdammte Risiken früh genug erkannte, für sich nutze, solange es vertretbar war und sie dann ausschaltete. Oder ausschalten ließ.
Wer außer ihm, konnte schon als Mensch von sich behaupten, dass die neuen Übermenschen seine Stiefel ableckten.

Langsam wich die Wut wieder aus seinen Zügen und machte der Genugtuung Platz. Wer wusste schon ganz genau, was die Zukunft brachte? Das mit Clarke hatte ja auch keiner ahnen können. Der dumme Hund ... dachte er verächtlich.
Vielleicht ließ sich aus dem Vorfall sogar noch etwas positives herausholen. Wenn man ein paar Fakten nur ein wenig überarbeitete.

Damit wandte er sich von Creed ab und starrte wieder auf das Röntgenbild von Kaylas Schwester. Es gab nichts auf dieser Welt, das man nicht überarbeiten konnte. Nichts.

Edit: Szene beendet

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#8

RE: Labor A

in Alkali-Lake 18.08.2010 23:42
von Wade Wilson • Besucher | 38 Beiträge

cf: White Plains Hotel

"Es waren einmal drei kleine Schweinchen. Eines war extreeeeem fett.. eines war hässlich wie die Nacht.. und eines war so gutaussehend das ein Comic mit dem dritten Schweinchen auf dem Cover sicher in der Erwachsenenabteilung hätte stehen müssen. Die drei Schweinchen waren vergnügt und liebten ihr Leben- sie sprengten Dinge in die Luft und brachten Leute um. Es war ein gutes Leben.
Eines Tages kam ein großer Böser Wolf vorbei und wollte Streit mit den Schweinchen. Zuerst legte er das Haus des fetten Schweinchens in Schutt und Asche. Dann zerbombte er das Haus des hässlichen Schweinchens. Aber als er an die Türe des dritten Hauses klopfte, da fragte das super gutaussehende Schweinchen nur [color=#00BF00]"Es ist nichts persönliches, alles rein geschäftlich!"
Und holte dann seine Vollautomatische und Schallgedämpfte M16 raus. Und es zerballerte dem bösen Wolf und seinen scheiß Knochenklauen so die Laune auf einen Kampf das der böse Wolf floh und vom Zauberer von Oz..."[/color]
"Oh Fuck... ", Schmerzen waren das erste was Wade fühlte.. Schmerzen am ganzen Körper. Das war vor ein paar Tagen gewesen. Er erinnerte sich, grad eben hatten sie ihn abtransportiert.. Eine Explosion.. Er hatte sich selbst in die Luft gejagt, das war eine echt dumme Idee gewesen. Aber ohne ihn hätten sie Wolverine nicht gefangen? Hatten sie ihn gefangen? "Ja haben wir, die Explosion kann er nicht weggesteckt haben.."

"Scheiße..", alles drehte sich. Er hörte Stimmen- mehr als sonst. Und ein paar davon gehörten nicht ihm. Stryker...
"Stryker!" Wade riss die Augen auf.. Weißes Licht. Ein Laborraum.. und überall steckten Nadeln und Schläuche in ihm. Mehr erahnte er nicht. Das Licht blendete aber er konnte Strykers Rücken sehen. Langsam kehrte das Gefühl in seine Gliedmaßen zurück.. Er war festgebunden..
Was zur Hölle war hier los, warum war er festgebunden. Und warum lag er nicht im Lazarett? Er war müde.. alles fühlte sich komisch an. War er tot? "Nein ich kann nicht tot sein.. " "Warum Wade? Du hast eine verdammte Panzermine in die Luft gejagt. Wolverine und Blob haben es vielleicht nicht überlebt, warum solltest du es überleben? " "Wenn ich tot wäre, dann wäre ich dich doch schon lange los.."
..
"Point taken..Also, wo sind wir.."

"Ich weiß es nicht.. vielleicht.. daheim? Stryker? Sind sie das??" Auch seine Stimme klang beschissen.. so als hätte man während des Krankenhaus aufenthaltes nur Whiskey und Zigarren durch seine Kehle gequetscht. Oder als sei er vor ein paar Tagen noch mehr tot als lebendig gewesen.

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#9

RE: Labor A

in Alkali-Lake 21.08.2010 02:22
von William Stryker • Besucher | 33 Beiträge

Stryker stand mit dem Rücken zu Wade am Waschbecken und wusch sich die Hände. Im Waschbecken lagen die Laborhandschuhe. In den Rillen noch immer Spuren von Wades Blut.
Cornelius der den Hauptteil der Operation ausgeführt hatte, war bereits vor 20 Minuten in den wohlverdienten Feierabend verschwunden. Stryker allerdings hatte noch einiges zu tun. Er träumte ein wenig vor sich hin, während das gleichmäßige --- piep ... piep ... piep ... ihn über Wades stabilen Herzschlag informierte und das warme Wasser über seine Hände perlte.

Was sie von Wade nach der Explosion geborgen hatten, hatte in keiner Weise besser ausgesehen als James Howlett. Nur hatte es nicht über dessen Selbstheilungskräfte verfügt und war somit ziemlich tot gewesen. Ein normaler Arzt hätte jedenfalls garantiert nicht versucht, den zerschmetterten Körper wiederzubeleben. Doch Stryker und sein Team waren keine normalen Ärzte. Sie waren in erster Linie Forscher und Militärs.

Stryker hatte Wilson seinerzeit mit einer möglichen Heillung seines schnell fortschreitenden Krebsleidens geködert. Er hatte bereits zu dem Zeitpunkt vorgehabt einen Versuch bei einem Menschen zu wagen, in dem er mutierte Gene übertragen wollte. Natürlich nicht irgendwelche, sondern die, die für einen Soldaten hilfreich waren.
Heilkräfte oder Unverwundbarkeit. In seinen Käfigen saßen gleich zwei Subjekte, die zwar verschiedener nicht sein konnten, jedoch beide über das Phänomen einer diamantharten Hautoberfläche verfügten. Eines davon war sogar im Stande zwischen einer normalen menschlichen Erscheinung und der kristallartigen willentlich zu wechseln, während das andere nur über einen mäßigen Intellekt verfügte und es entweder nicht konnte oder zu dumm dafür war. Strykers Versuche aus den Gewebeproben beider Subjekte das Gen zu isolieren, dass für die Fast-Unverwundbarkeit verantwortlich war, waren bisher aufgrund der Härte des Proben-Materials gescheitert.
Wesentlich einfacher war es mit Howletts Blut zu arbeiten, zumindest so lange wie dieser bewusstlos geblieben war. Selbst im Reagenzglas waren Howletts Blutzellen noch im Stande schadhafte Substanzen abzustoßen und sich über einen außergewöhnlich langen Zeitraum am Leben zu halten. Da Wilson und Howlett praktischerweise sogar die gleiche Blutgruppe hatten, hatte Stryker keine Sekunde gezögert, den Schritt zu wagen, den er nun gerade gewagt hatte.

Wades Stimme riss ihn aus seinen Gedanken.
Das konnte nicht sein, er war doch noch nichtmal fertig ... Stryker fuhr herum und starrte den soeben erwachten Probanden an.
Ja, ich bin es. Wen hast du erwartet? Den lieben Gott?
William machte eher selten Scherze. Aber seine Stimmung schlug gerade Purzelbäume.

Du übertriffst meine Erwartungen.
Dafür dass er soeben Medizingeschichte geschrieben hatte, war es fast etwas zu einfach gewesen.
Ich bin noch nichtmal ganz fertig, sagte erwieder etwas ruhiger und trat neben den Operationstisch. Wenn man wusste wie Wilson ausgesehen hatte als er geborgen worden war, dann wusste man, wie effektiv die Behandlung gewesen war. Der Söldner sah bereits jetzt nicht mehr so aus als wäre er auch nur in die Nähe einer Explosion gekommen. Absolut überwältigend.

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#10

RE: Labor A

in Alkali-Lake 24.08.2010 21:03
von Wade Wilson • Besucher | 38 Beiträge

Den lieben Gott?.. Nein sicher nicht. Alice aus dem Wunderland, Alan Atkins der ihn bat das Schlagzeug zu übernehmen... Erwartet hatte Wade einiges.. aber nicht leicht gerötete Arme anzublicken, von Minute zu Minute weniger Schmerzen zu fühlen... Nein, so hatte er sich das nicht vorgestellt. Das jetzt auch noch ein kleiner Stryker neben ihm stand und sich scheinbar vor guter Laune überschlug machte das ganze nur unheimlicher.
"Guck, er freut sich. Hat gedacht das du abkratzt und er es sich bei Mary gemütlich machen darf. Der Spalter."
"Quatsch, der hat dich einfach nur lieb. Guck doch wie er sich freut."
"Ruhe Mann... und von Mary lassen sie die Finger..", Wade sah sich wie im Delirium um und kam zu dem Schluss das er keine Lust hatte angebunden zu sein. "Was sollen die Fesseln? Dachten sie ich laufe ihnen davon?" Wade zerrte an den Gurten die seine Hände hielten und war selbst überrascht als diese ein verräterisches Knacken von sich gaben.

Was war überhaupt hier los..? "Fertig mit was?" "Er hat dir die Haare geschnitten." "Oder er hat... naja.. SchnippSchnapp. Wegen Mary, du weißt schon." Wade sah den Wissenschaftler fragend an und zerrte wieder an den Fesseln. Es knackte und eins der Lederbänder riss einfach. Mit großen Augen sah Wade seine Hand an. Das Lederband sah eigentlich stabil aus und..
"Juhuu ich hab Superkräfte..."

"Stryker....Was hast du gemacht!!??" Langsam wurde er wütend. Nein, das konnte nicht sein. Man konnte keinen dieser Freaks aus ihm machen.. Superkräfte konnte man nicht einfach hin und her schieben.. nicht von Mutanten auf Menschen. Nicht auf Menschen die kein so ein Spielzeug sein wollten wie Stryker es mit seinen Mutanten zu tun pflegte... Ungelenk und noch reichtlich geschwächt machte sich Wade daran von der Bahre zu rutschen und an der anderen Handfessel zu zerren.

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#11

RE: Labor A

in Alkali-Lake 26.08.2010 23:21
von William Stryker • Besucher | 33 Beiträge

Beruhige dich, Soldat.
Stryker verstand nicht, was Wade sich für Gedanken machte. Speziell, dass er die Mutantin erwähnte, irritierte William etwas. Aber vielleicht war etwas zwischen den beiden, wovon er nichts mitbekommen hatte. Interessierte ihn ja auch wirklich nicht, wer von den Viechern in seinem Team mit wem kopulierte. Er liess ihnen soviel Freiheit wie er für vertretbar hielt. Das einzige worauf er achtete, war dass die Schlagkraft der Truppe erhalten blieb bzw. stetig verbessert wurde. Schliesslich wollte man nicht nur forschen, man wollte dabei auch militärische Erfolge sehen

Stryker machte instinktiv einen Schritt rückwärts als Wade erst testete und dann tatsächlich das Band zum reissen brachte.
Ich habe dir gesagt, es gibt ein Mittel gegen deinen Krebs. Habe dabei nur versäumt zu erwähnen, wogegen es dich noch alles resistent macht.
Superkräfte. So wie Wilson es sagte, klang es fast nach einem Heldencomic, wie Stryker sie als Kind verschlungen hatte. Nein mein Freund. Superkräfte im Sinne von Superstärke, kann ich dir nicht geben. Vielleicht auch nur ... noch ... nicht. Aber du hast Superheilkräfte. Die Viets könnten dich durch eine Mangel drehen und du kämst am anderen Ende lachend wieder heraus und würdest immer noch fit genug sein, sie fertig zu machen.
Ohne jegliche Vorwarnung zog er eine Pistole aus dem Holster unter seinem Arztkittel, entsicherte sie und feuerte aus der minimalen Entfernung, die er zu Wade hatte, auf dessen Brust.

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#12

RE: Labor A

in Alkali-Lake 26.08.2010 23:45
von Wade Wilson • Besucher | 38 Beiträge

Schnell riss auch die zweite Fessel. Wade sprang von der Bare. "Warum bin ich nackt?" Wade sah stumm an sich herunter und griff sich dann kurzerhand das Tablett, auf dem noch ein Teil der OP Werkzeuge lag und bedeckte damit seine Blöße. Er sollte sich beruhigen? Warum, er war doch total ruhig. Stryker musste jetzt erstmal abschalten und ruhig werden. Oder doch er selbst?

"Das heißt,..." Wade blieb stehen und sah immernoch etwas verblüfft aus. "... das heißt der Krebs ist weg? Ich sehe immernoch blendend aus, die Jets kommen in die Play-Offs und ich muss nicht sterben?" Wade begann langsam glücklicher auszusehen. Er hatte in den letzten Monaten (Wochen, Tagen?) begonnen an dem Versprechen zu zweifeln das Stryker ihm gegeben hatte. Aber jetzt... war es..."Sieh es ein, wir sind in der Mutantenwelt. Zwar 1969- was etwas abseits der Filme ist, aber wir sind hier. Und ein Kerl wie du würde doch nicht einfach wegen einer... Beiläufigen Szene sterben. Ich meine.. würde man Ryan Reynolds einfach vom Set werfen? Nein, er kommt strahlend und toll zurück!"

Wade machte ein unlückliches Gesicht. "Keine Superkräfte.. ", meinte er während Stryker den Rest erzählte. Was interessierten ihn die Vietcongs. Und warum sollte ihn ein Haufen von bunten Singvögeln durch die Mangel drehen. "Das.. ich mag Vietcongs, diese lustigen dicken und bunten Schnäbel.. eigentlich sollten die Bananenschnä..."
Sein Wortschwall erstarb jä als die Kugeln in seine Brust einschlugen. Röchelnd sackte er auf der Lige zusammen und fiel- unter viel, viel Geklimper der Instrumente zu Boden. Stumm schlug er auf und es wurde still. Hinter ihm verliefen seine Blutspritzer zu Pfützen an der Wand. Keine Regung.

Er ließ Stryker genug Zeit ihn kritisch zu mustern und siene Behauptung zu überdenken als er sich wieder aufrichtete. "Du Arsch hast mich erschossen Stryker. Ich glaubs nicht. Tun wir das jetzt? Erschießen wir uns? Fein. Dann geh ich jetzt Howlett erschießen. Und Nancy aus der Kantine- die hat mir letztes Mal in den Kaffee gespuckt..."Kopfschüttelnd und wütend richtete sich Wade wieder auf. Die Schusswunden verblieben als rosarote Narben auf der Haut.

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#13

RE: Labor A

in Alkali-Lake 30.08.2010 23:34
von William Stryker • Besucher | 33 Beiträge

Pass' auf deinen Tonfall auf, Wade.
Bei einer guten Truppe lasse ich viel durchgehen, aber nicht alles.


Strykers mit Authorität gesprochene Worte, standen in absurdem Kontrast zu der Tatsache, dass er den Mann soeben ohne Vorwarnung niedergeschossen hatte. Er hatte ein Stück weit Verständnis, dass Wade Wilsons Gehirnzellen gerade auf Hochtouren arbeiten mussten, um zu verarbeiten, was gerade mit ihm geschehen war, aber trotzdem hatte ihn das lose Mundwerk des Agenten schon des öfteren genervt. Der Übergang von Zynismen zu blankem Unfug, war bei dem Mann fließend.
Nun da er sich von jeder Verletzung regenerieren konnte, wurde Disziplin deswegen umso bedeutender. Der Erfolg des Experimentes, würde Wade nur noch schwieriger kontrollierbar machen. Stryker musste auch jetzt noch den einen oder anderen Trumpf im Ärmel behalten, sonst würde Wade womöglich auf Eigenmächtigkeiten kommen.

Ich weiß noch nicht, ob dein Zustand von Dauer ist. Wir müssen von jetzt an täglich dreimal deine Blutwerte testen. Vermutlich werden Folgebehandlungen notwendig sein. Du bist kein Mutant. Vergiss' das nicht.
Ich muss dir vermutlich nicht sagen, was passiert, wenn du auf einem Einsatz bist, dich für unverwüstlich hältst und es plötzlich nicht mehr bist.


Stryker sah Wilson bei seinen Worten nicht ins Gesicht, sondern beobachtete die Schusswunde, die in weniger als einer Minute von einem klaffenden, blutigen Loch zu einer rosa Narbe geworden war und schließlich ganz verschwand.
Ich will dich nicht nochmal verlieren, fügte er mahnend an.

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#14

RE: Labor A

in Alkali-Lake 06.09.2010 12:15
von Wade Wilson • Besucher | 38 Beiträge

"Aye Ser' Stryker." Wade salutierte beiläufig. Sein Grinsen allerdings blieb schwammig denn die Kopfschmerzen die er vorhin beiläufig wahrgenommen hatte waren nun.. sehrviel stärker und pochten. Er blinzelte leicht und versucht sich auf das hier und jetzt zu konzentrieren. Was garnich so leicht war. Strykers Stimme klang von sehr weit fern zu ihm herüber, die Lichter flackerten und das wilde und breite Grinsen des Generals war.. irritierend. Zudem meldete sich eine dritte Stimme. Nicht sein innerer Monolog und nicht seine eigenen Worte sondern etwas anderes- weiter hinten in seinem Kopf.

"Das wäre der perfekte Moment um ihm eine zu verpassen. Immerhin hat er dich auf Wolverine gehetzt.."
Wade sah sich, unabhängig von Strykers Worten nach der Herkunft der Stimme um.. "Hallo?".. Niemand antwortete. "Du weißt doch das du verrückt bist.. Jetzt noch ein bisschen mehr." "Oh wir werden soviel Spaß haben! Sooooo viel Spaß!" Wade kicherte und stützte sich wieder auf die Bahre während das Kichern allmählich zu einem ausgewachsenen Lachen mutierte.

"Oh das wäre tragisch, ja. Supermutantenbadass Wade Wilson wegen mangelnder Superkräfte verstorben..."
Wade grinste breit. "Allerdings wäre dann auch unsere abmachung dahin.. und mein Geist wäre sehr böse und sehr rachsüchtig, und sehr schwer bewaffnet.." Er klopfte Stryker aufmunternd auf die Schulter.
"Das wird schon. Peepern sie mich an wenn sie mich stupfen wollen."

Strykers Beteuerung klang gut. Zu gut um von Wade gerade ernst genommen zu werden, aber der war gedanklich schon dabei Shakespeare zu zitieren und sich dabei selbst zu korrigieren. Wieder kicherte er.
Aber ja, Mary. Mary sollte er vielleicht sagen das er nicht tot war. Und noch lange leben würde. "Haben sie mir auch was zum Anziehen oder muss ich jetzt so rumlaufen? "

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#15

RE: Labor A

in Alkali-Lake 14.09.2010 02:03
von William Stryker • Besucher | 33 Beiträge

Wäre Wade nicht gerade verfrüht während der Operation aufgewacht und vom Bett gesprungen, hätte Stryker wohl weniger Verständnis für das irre Kiechern und Lachen gehabt. Nichts an der Situation war komisch.
Aber Hand aufs Herz, wie würde er wohl selbst reagieren? Nie und nimmer, würde er Mutantengene in seinem Körper haben wollen.
Auch nicht, wenn einen das möglicherweise unsterblich machte.
Ein bitterer Geschmack kroch aus seinem Magen die Speiseröhre hoch. Er hatte Mutantengene im Körper. Wie sonst hätte Jason so werden können? Unwillkürlich begannen seine Gedanken zu wandern. Zuhause, weit weg von hier, war seine Frau mit diesem schrecklichen Kind allein. Sie konnte weitaus besser mit dem Etwas, das er noch vor zwei Jahren als Sohn geliebt hatte, umgehen als er. Ob er sie dafür bewunderte oder verachtete, musste er ja vielleicht nicht jetzt entscheiden. Tatsache war, dass ihm dieses erfolgreiche Experiment mehr Freude bereitete als der Gedanke daran, irgendwann wieder zuhause zu sein und Jason heranwachsen zu sehen.
Bei Gott, am liebsten hätte er ihn hier, eingefroren oder eingelegt, nur weg von der Straße und den Blicken der Menschen.
Welche Ironie des Schicksals, wenn er daran dachte wie Worthington vor ihm gestanden hatte, beschämt darüber, was aus Warren geworden war und wie er Stryker gebeten hatte, den Jungen in sein Programm aufzunehmen, in der Hoffnung, dass ein Soldat aus dem Taugenichts werden konnte, der entweder in Ehre fiel oder für sein Vaterland siegte und den angeschlagenen Ruf der Familie wiederherstellte.
Stryker hatte kein Wort darüber verloren, wie gut er Worthingtons Wunsch verstehen konnte. Er hatte nur genickt und dem Mann die Hand geschüttelt. Sie kannten sich zu lange als das mehr nötig gewesen wäre. Worthington hatte alles versucht, was in seiner Macht gestanden hatte, um zu heilen, was nicht heilbar war.

Wade erzählte in dem Moment etwas von Spaß.
Ja, eine Menge Spaß, Wade.

Peepern und stupfen?

Stryker streifte seinen Kittel on den Schultern und warf ihn dem Söldner zu.
Sieh zu, dass du so schnell wie möglich einsatzbereit bist. Ich habe einen Job für dich und Mary.

Demonstrativ öffnete er die Tür und machte damit klar, dass das Gespräch beendet war, doch der Weg war nicht frei, denn einer der Jungs stand mit zum Anklopfen erhobener Hand unmittelbar vor ihm.

Wir haben Barnes, Sir! Meldete er augenblicklich.

Stryker blieb wie angewurzelt stehen. War heute Weihnachten?
Gute Arbeit.
Er liegt im Lazarett, Sir.
Ich bin unterwegs. Passen sie auf, dass Wilson den Weg zu seiner Pritsche findet.

TBC: Lazarett

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