Bobby tauschte einen nervösen Blick mit Leto. Er hat ein bisschen ein schlechtes Gewissen, dass die ganze Last nun auf ihr lag, clevere Fragen zu stellen, aber das würde sie schon hinkriegen. Sie war schliesslich eine der guten Schülerinnen an Xaviers Schule. Wenn das jetzt hier Pyro wäre... Mit Mühe unterdrückte er ein Grinsen, sah dann zu Scott rüber und erwischte den gerade noch bei einem sehr intensiven, nachdenklichen Blick, der ganz offensichtlich auf ihm ruhte. Bobby schluckte. Hatte er etwa doch Verdacht geschöpft, dass etwas nicht stimmte? War sein Verhalten zu untypisch verglichen mit dem lokalen Bobby? Aber da war vorhin dieses Schmunzeln gewesen, als er verlegen seine Überforderung eingestanden hatte. Damit konnte er also nicht völlig daneben gelegen haben. Hm.

Bevor er irgendwie auf den Blick reagieren konnte, wendete sich Scott aber bereits Leto zu, die nun auch von ihrer Bücherschau zurück kehrte und tatsächlich anfing Fragen zu stellen. Und zwar durchaus gute, wie Bobby erleichtert feststellte. Diese Erleichterung allerdings hielt nur so lange an, bis er Scotts Gesichtsausdruck sah. Sein angeblicher Mitstudent wirkte nicht nur irritiert, sondern geradezu beunruhigt und blickte sich ziemlich nervös um. Bobby tat das nun reflexartig auch, aber da war niemand. Dann antwortete Scott leise und fast schon konspirativ.

Und nichts, was er sagte, war eine Antwort auf Letos Fragen, und dennoch beantwortete es erstaunlich viel. Das hier war offensichtlich eine Art Diktatur, und politisches Abweichlertum oder nur schon das Hinterfragen der gegenwärtigen Umstände war tabu. Wow. Dann allerdings konnten sie sich die Büchersuche wohl sparen, denn sie würden mit ziemlicher Sicherheit nichts weiter Erhellendes finden. Während Bobby all das noch ein bisschen aufgeregt verarbeitete, realisierte er, dass Scott ihn erneut anstarrte und nun auch ein paar vorwurfsvolle Worte an ihn richtete. Zurecht. Natürlich hätte er das wissen müssen, Leto hindern müssen, solche Gedanken und Fragen weiterzuverfolgen. Wie zog er seinen Hals denn nun wieder aus der Schlinge? Betreten sah er zu Boden, um etwas Zeit zu gewinnen, sah dann wieder hoch. "Ja... sorry...", er blickte zwischen Scott und Leto hin und her. "Sie... ist eben sehr neugierig, und wollte mir nicht wirklich abnehmen, dass es keine gute Idee ist, über diese Dinge zu reden..." Er zuckte mit den Schultern und sah nun sie wieder an. "Ich hoffe, du glaubst mir jetzt..."

Damit allerdings war ihre Mission hier irgendwie auch erledigt. Das einzige, was sie jetzt noch tun konnten, war vielleicht doch diesen zugänglichen und offensichtlich hilfsbereiten lokalen Scott noch ein bisschen auszuhorchen. Wenn sie nicht gerade über Politik redeten, dann lag das ja vielleicht drin. Bobbys Blick wanderte wieder zu ihm. "Tut mir echt leid, Schwamm drüber, okay?" Er versuchte ein unsicheres Lächeln. "Was genau machst du denn eigentlich hier? Vorbereiten auf die nächsten Stunden?" Auch hier bewegte er sich auf dünnem Eis, da er vermutlich wissen musste, was so anstand und natürlich keinen blassen Schimmer hatte. Aber mit etwas Glück sprach Scott etwas an, mit dem sich dann weitermachen liess.

Oh verdammt, scheinbar hatte sie wirklich etwas gefragt, was sie nicht hätte fragen dürfen. Dabei hatte sie gedacht die Fragen wären gut gewesen, Politik war doch immer so ein Thema, bei dem man sich nicht so schämen musste, wenn man nicht alles wusste. Entweder man machte es und kannte sich gut aus oder eben nicht so, aber es war nicht so peinlich, wenn man es nicht wusste. Andere Themen gehörten, nach Letos Meinung, viel mehr zur Allgemeinbildung.
An Bobbys Blick hatte sie auch gesehen, dass er die Fragen gut gefunden hatte, zumindest hatte sie das gedacht, er hatte nicht erschreckt gekuckt oder irgendwie panisch. Er hatte auch nicht versucht da einzulenken, sie zu unterbrechen oder irgendetwas richtig zu stellen. Scheinbar war auch er mit den Fragen zufrieden gewesen.

Scotts Reaktion jedoch ließ nichts Gutes erhoffen, sein gesamter Körper spannte sich an, so als ob ihm die Fragen unangenehm waren und der Blick huschte umher. Sogleich fing auch Leto an sich um zu sehen, hatte er etwas gehört? Oder gesehen? Hat uns jemand entdeckt? einen Moment lang flackerte dieser Gedanke in ihrem Kopf, dann aber musste sie sich über sich selbst wundern, wurde sie jetzt auch noch paranoid?
Wäre sie in Scotts Welt aufgewacht, dann hätte sie aber auch gewusst, dass sie so was nicht fragen durfte. Aber Leto kam nun man nicht aus dieser Welt und wusste nichts über die Polizeiüberwachung und dergleichen.

Leider gab der junge Mann ihr keine Antworten auf die Fragen, aber ohne es zu wissen gab er ihnen noch viel interessantere Informationen über seine Welt. Ihr Blick ging wieder zu Bobby, hatte sie ihn jetzt rein gerissen? Sie als Ausländerin hatte ja vielleicht eine Art Narrenfreiheit, aber er war Amerikaner, er war Student dieser Uni, also zumindest gab es einen Robert Drake, der Amerikaner und Student war und er gab ja vor dieser Bobby zu sein. Und dieser Bobby musste diese ganzen Dinge wissen.
Er versuchte es zu erklären und sich raus zu reden und Leto half ihm oder versuchte es zumindest, “tut mir leid, das ist meine Schuld“, sie lächelte entschuldigend, “ja, ich bin schrecklich neugierig und hab Bobby so gelöchert, aber er hat nichts gesagt. Ich hab nicht locker gelassen und hab gedacht du sagst mir vielleicht war…weißt du, ich hab gedacht Bobby weiß es nur einfach nicht, aber ich frag nicht mehr in Ordnung?“

Noch einmal ließ sie den Blick umherschweifen, aber es war niemand in der Nähe, der sie hätte hören können, “habe ich dir oder Bobby jetzt Ärger gemacht? Das wollte ich wirklich nicht“, sie lächelte schüchtern und biss sich etwas unsicher auf der Unterlippe rum. Hoffentlich nahm er ihnen das alles ab, bitte! Wir müssen zu Mr. Lehnsherr und Pyro, hoffentlich machen die nicht den gleichen Fehler hier jemanden etwas Falsches zu fragen nervös schaute sie sich wieder die Bücher an, die halfen jetzt war auch nichts mehr, aber sie wusste nicht, was sie mit Scott reden sollte, sie hatte Angst noch mal was Falsches zu sagen. Bobby lenkte das Gespräch auf ein anderes Thema, keins bei dem Leto mitreden konnte.

Das war jetzt wirklich eine verdammt unangenehme Situation und Scott wusste echt nicht was die Beiden hier gerade ritt, ernsthaft mit solchen Fragen anzukommen. Okay, Leto wusste es nicht besser, aber Bobby? Dem sollte wohl klar sein, dass so etwas ein absolutes Unding war. Wenn sie jetzt nur deswegen in Schwierigkeiten geraten würden...na danke auch. Das könnte er echt nicht brauchen. Glücklicherweise waren sie aber offensichtlich alleine hier in der Bibliothek und es war gerade noch gut gegangen. Dieses Mal. Nochmal sollten die Zwei das jedenfalls nicht tun.

Sein Blick fixierte Bobby, der das eigentlich von Anfang an unterbinden hätte sollen und auf dessen Erwiderung hin, verzog er für einen Moment missbilligend den Mund, zuckte dann aber mit den Schultern. Was sollte er dazu auch groß sagen, offensichtlich hatte Bobby seine kleine Freundin nicht so recht im Zaum.
Also sah er wieder zu Leto. “In Zukunft solltest du vielleicht besser auf ihn hören. Jetzt haben wir noch Glück gehabt, aber beim nächsten Mal könnte das ordentlich schief gehen.“ Eindringlich sah er der jungen Griechin in die Augen. Es war wirklich für ihre eigene Sicherheit, wie Bobby wissen sollte.

Aber nun ja, es war ja noch alles gut gegangen, also ließ Scott das Thema mit einem Schulterzucken fallen und entspannte sich wieder ein wenig. War ja immerhin noch alles okay. Also sah er nun wieder zu Bobby. “Ja, ich muss ein wenig aufholen. Wenn ich die nächste Prüfung wieder so versemmle, krieg ich mächtigen Ärger von meinen Eltern. Kann ich echt nicht brauchen.“ Ein wenig genervt verzog er den Mund. Er könnte sich für sein Leben wirklich Besseres vorstellen.

Wieder zu Leto sehend, legte er ein sachtes Lächeln auf seine Lippen. “Nein, schon okay. Und, was habt ihr jetzt noch so vor?“ Ein wenig Konversation treiben konnte ja sicherlich nicht schaden, immerhin wollte er das Gespräch am Laufen halten. Hielt ihn ja schließlich so wunderbar vom Lernen ab. Und außerdem... naja, war da eben Bobby, auf den er es sowieso abgesehen hatte.

Uff, das war gerade nochmal gut gegangen. Scott schien noch immer keinen Verdacht zu schöpfen, dass sie ihm hier eine Lüge nach der anderen auftischten. Aber wie sollte er auch auf die Idee kommen, dass sie aus einer anderen Dimension kamen und er ein äusserlich exakter Doppelgänger von Scotts Studienkollegen war? Niemand käme auf einen solch absurden Gedanken. Und das schützte sie soweit einigermassen - vorausgesetzt, sie machten nicht noch mehr solche Fehler.

Leto reagierte prima, spielte perfekt mit... aber, was nun? Wenn er diesen Scott hier noch etwas weiter ausfragen wollte, machte er das lieber alleine, weil ihn kannte er. Ausserdem wäre es vermutlich nützlich, wenn Magneto sobald wie möglich erfuhr, was sie rausgefunden hatten bezüglich der Bücher und des Regimes hier. Mit halbem Ohr hörte er Scott sagen, dass er lernen musste, weil er nicht nochmals eine Prüfung verhauen wollte, während er fieberhaft überlegte, was die beste Lösung war für ihre Situation. Als ihr neuer Bekannter dann wissen wollte, was sie jetzt vorhatten, hatte er eine Idee.

Er sah Leto an. "Hast du nicht noch einen Termin mit Professor Lehnsherr...?" Schnell sah er zur Uhr. "...und das so ziemlich gleich?" Bobby hoffte bloss, Leto verstand den Wink mit dem Zaunpfahl. Wie praktisch es wäre, jetzt telepathishe Fähigkeiten zu haben! Er wollte, dass sie zu Magneto und Pyro ging, denen berichtete, was sie rausgefunden hatten, damit er hier noch ein bisschen Zeit hatte, diesen Scott auszuhorchen. Zwei Fliegen mit einer Klappe! "Wir können uns ja dann danach nochmals treffen wegen der Sache mit der improvisierten Szene..." Immer schön in-character bleiben... Und sie hatten ja eh verabredet, dass sie sich alle nachher beim Auto wieder treffen würden.

Nun sah er zu Scott. "Dann kann ich ein bisschen mit dir mitlernen, schadet mir nämlich auch überhaupt nicht." Wobei: Wenn der lokale Bobby hier einigermassen so war wie er selbst, dann hatte er kaum grosse Probleme an der Uni. "Wäre das was?" Er sah zwischen beiden hin und her.



oot: Hoffe, das ist okay so. Macht inhaltlich Sinn, denke ich, und da Leto wegen Klausuren nicht mehr so regelmässig posten kann, liesse das Scott und Bobby Raum hier quasi 'ungehindert' weiterzumachen.

Schuldbewusst sah sie erst Bobby und dann Scott an, “es tut mir leid, ich werde versuchen meine Neugier ein bisschen besser im Zaum zu halten“, murmelte sie und biss sich unsicher auf der Unterlippe rum. Innerlich war sie jedoch heil froh, dass sie so einfach aus der Sache raus gekommen waren. Was da sonst noch alles hätte passieren können. Dann jedoch verschwanden ihre fröhlichen Gefühle wieder, zumindest zu einem Teil, denn Leto dachte an die anderen Teams, die durch die Stadt liefen und an John und Mr. Lehnsherr, die nur einige Meter von ihnen entfernt im Zeitungsarchiv nach Hinweisen suchten. Was wenn jemand von ihnen einen ähnlichen Fehler machte? Und wenn sie dann nicht so gut wieder raus kamen wie sie und Bobby gerade. Wenn sie den Falschen das Falsche fragten, dann konnte das wirklich böse enden.

Leto wurde nervös, zum Glück jedoch erst mal nur innerlich, nach außen konnte sie das ganze noch ganz gut verstecken. Ein Lächeln und Ablenkung durch die Bücher, damit konnte sie ganz gut verdecken, dass sie am liebsten Bobby schnappen und raus rennen würde. Nein, nicht raus, zu Magneto und Pyro, die auch schnappen und dann raus. Dann würden sie die beiden aufklären und vielleicht versuchen auch den Rest zu warnen.
Während ihre Gedanken rasten und sie sich so tat als würde sie Buchrücken lesen, in Wirklichkeit nahm sie keines der Wörter wahr, redeten Bobby und Scott weiter. Irgendwas wegen Uni und lernen, Leto hörte nicht zu, er dann, als Scott fragte, was sie noch so vor hatten und Bobby es ihr abnahm sich wieder eine Lüge auszudenken.

Vermutlich war es wirklich keine schlechte Idee, wenn sie Mr. Lehnsherr erzählte, was hier passiert war. Aber sie wollte Bobby eigentlich nur ungern alleine lassen, daher zögerte sie. sein Verweis auf die Uhrzeit jedoch machte es ihr unmöglich da noch lange zu tricksen, also nickte sie, “du hast Recht, ich hoffe nur er wartet nicht schon“.
Das Mädchen ging zu ihm, streckte sich hoch und gab ihn einen leichten Kuss auf die Wange, erst auf die Rechte, dann auf die Linke, “wehe du vergisst mich, dann werde ich zum..Poltergeist…ähm..Phantom….heißt das so?“, nein, diesmal hatte Leto kein Wort verwechselt oder vergessen, wenn er nicht kommen würde, dann würde sie ihn suchen, notfalls als Geist und durch die Wände, sie machte sich nun mal Sorgen.

Dann lächelte sie Scott an, “vielleicht sehen wir uns ja noch mal… Αντίο (auf Wiedersehen). Dann verschwand die Blonde.

Tbc: Zeitungsarchiv

Eigentlich war Neugierde ja kein Problem und solange er nicht weiter hineingezogen wurde, konnte es ihm eigentlich auch egal sein ob Leto weiterhin so nach Themen fragte, die besser nicht besprochen wurden. Ging ihn ja dann nichts an. Also führte er das Gespräch einfach mal auf einer normalen Ebene weiter, denn an und für sich waren die Beiden ihm ja sympathisch.

Wie es aussah, hatte Leto noch einen Termin, der offensichtlich wichtig war und den sie aber anscheinend vergessen hatte. Na, bei den Professoren, die Scott hatte, würde das aber ordentlich Probleme bringen, doch offensichtlich war dieser Professor Lehnsherr da von entspannterer Natur. Aber auch das ging Scott nichts an. Hm, sah so aus als wäre auch er nicht von Neugierde gefeit. Jedenfalls machte Leto sich nun wirklich auf den Weg und Scott verfolgte mit kritischem Blick wie sie Bobby zwei Küsschen auf die Wange gab. Hm… ob ihm das Probleme machen würde? Aber so innig sahen sie wirklich nicht miteinander aus.

“Bis dann.“ Freundlich lächelnd verabschiedete auch er sich von der jungen Frau und wandte sich dann wieder seinem Mitstudenten zu. Zusammen lernen? Klar, warum nicht? Ihm wäre zwar eher nach anderen Beschäftigungen, aber das konnte er natürlich nicht laut aussprechen.
Demnach zog er einfach mal den Stuhl neben sich beiseite, so dass Bobby sich hinsetzen konnte. “Das ist eine ziemlich gute Idee. Vielleicht macht lernen zu zweit ja mehr Spaß. Immerhin gibt es viele Dinge, die zu Zweit mehr Spaß machen.“

Jetzt musste er aber doch grinsen, zog aber wortlos ein Buch näher, auch wenn es ihn so überhaupt nicht interessierte, was darin stand. Eigentlich nervte ihn dieses ganze Studium, aber das musste er eben irgendwie durchdrücken. Nur würde er jetzt lieber Bobby besser kennenlernen als doof zu büffeln.
“Also irgendwie… finde ich es schade, dass wir noch nie mehr miteinander geredet haben, wo wir uns doch oft sehen.“ Er musste versuchen sich langsam und vorsichtig an den Anderen heranzutasten, ohne ihn zu verschrecken.

Mit nicht unerheblicher Erleichterung nahm Bobby zur Kenntnis, dass Leto perfekt mitspielte, realisierte was er meinte und sich genauso verhielt als hätte er seinen Plan tatsächlich mit telepathischen Kräften in ihren Kopf rübergebeamt. Er bemühte sich, seine Erleichterung zu verbergen, weil das wohl etwas seltsam auf Scott gewirkt hätte, aber er nickte eifrig. "Keine Angst, ich werde dich nicht vergessen, schliesslich müssen wir unsere Szene ja noch spielen..." Er lächelte. Oh Mann, das ganze hier verlangte ihm echt eine Menge schauspielerischer Fähigkeiten ab.

Er erwiderte Letos Küsse auf beide Wangen und sah ihr noch kurz hinterher, bevor er seine Aufmerksamkeit dann voll und ganz Scott zuwendete, dem der Gang der Dinge nicht unsympathisch zu sein schien. Er bot ihm jedenfalls einen Stuhl an, woraufhin Bobby sich erst mal setzte. Sein Blick suchte automatisch nach den Büchern, um die es ging. Der grosse Haken war nun nur, dass er von diesem Fachgebiet, das er ja angeblich seit längerer Zeit studierte, herzlich wenig Ahnung hatte, und es würde vermutlich nicht ganz leicht werden, was anderes zu behaupten. Je weniger sie also tatsächlich über fachliches Zeugs redeten, desto besser - nur so konnte er sich ja auch erhoffen, noch etwas mehr über das Leben hier aus dem Studenten rauszukriegen.

Während ihm diese Gedanken durch den Kopf gingen, hörte er Scott zu, der die Lernidee offensichtlich mochte, dann allerdings noch eine Bemerkung nachschob, deren Zweideutigkeit Bobby nicht entging, erst recht nicht als er noch ein Grinsen hinterher schob. Der junge Mutant warf ihm einen prüfenden Blick zu, unsicher wie er das verstehen sollte, grinste dann aber ebenfalls, weil das nichts schaden konnte, und nickte. Ja klar, die meisten Dinge machten zu zweit mehr Spass, aber wie war denn das jetzt genau gemeint gewesen? Er besah sich dann das Buch, das Scott näher zog und befürchtete schon, dass er sich jetzt ernstlich darin vertiefen musste, als dieser aber auch schon eine weitere Bemerkung nachschob.

Bobby nickte. Perfekt! Kennenlernen war perfekt, genau das, worum es ihm hier ja eigentlich ging. "Ja, eigentlich seltsam, dass sich das nie ergeben hat...", bestätigte er, mahnte sich aber selbst innerlich, nicht zu übermütig zu werden. Immerhin hatte er weiterhin keine Ahnung von den Details seines lokalen Alter Egos hier. "Wird echt Zeit, das nachzuholen." Bobby lehnte sich in seinem Stuhl ein wenig zurück. "Ich weiss nicht mal, wo du eigentlich wohnst, fällt mir dabei auf." Gab es einen Campus, wo sie beide wohnten? Oder hatte Scott eine Wohnung? Er konnte nur hoffen, dass sie nicht irgendwie Nachbarn in irgend einem Dorm waren...

Aufmerksam ließ Scott seinen Blick über seinen Mitstudenten gleiten. Es wurde wirklich an der Zeit diesen besser kennenzulernen und wenn sich das jetzt anbot, war es ja nur umso besser. Vor allem da er es mit normalem Lernen tarnen konnte und es somit unauffälliger war, als wenn er Bobby gleich direkt angegraben hätte. Immerhin wusste er ja auch nicht, wie dieser darauf reagieren würde und es sich gleich von vornherein versauen wollte er auch wieder nicht. Das könnte ja immerhin durchaus ordentlich nach hinten losgehen.

Jedenfalls war es sicher nicht blöd mal das Lernen ein wenig auf der Seite zu belassen und sich darum zu kümmern, zwischenmenschliche Informationen zu sammeln. Okay, der zweideutige Spruch kam wohl nicht so gut an, zumindest sah Bobby erst einmal ein wenig verdutzt drein, ehe er dann aber doch höflich grinste. Oje. Na hoffentlich war er nicht von der verstockten, konservativen Sorte, sonst würde das ziemlich schwer werden. Na gut, dann also erst mal weiter mit normalem Smalltalk. Und zumindest dem schien Bobby schon mal nicht abgeneigt zu sein.

Was Scott erst einmal lächeln ließ. “Na im Unistress, kann das schon einmal passieren. Vor allem wenn du ja anderweitig offensichtlich auch immer recht beschäftigt bist.“ Er zwinkerte kurz und fuhr dann mit einem Schulterzucken fort. “Naja, das ist auch nicht sonderlich aufregend. Ich wohne bei meinen Eltern.“ Nicht sonderlich cool, aber so war es nun einmal. “Und du?“ Gleich mal abchecken wie es da bei dem Anderen so aussah. So viel wie möglich über ihn herausfinden und einander besser kennenlernen. Mal sehen.

Und da war er wieder, dieser Blick. Wäre es nicht völlig unmöglich, würde Bobby glauben, dass Scott doch irgendwie was ahnte. Er sah ihn auf jeden Fall nicht so an, wie man in einer solchen unverfänglich-harmlosen Situation unter Studienkollegen normalerweise angesehen wurde. Es war prüfender, intensiver irgendwie, und mehrfach auch von oben bis unten...

Und dann plötzlich kombinierten Bobbys Hirnzellen drei auf den ersten Blick unabhängige Dinge zu einem logischen Ganzen. Scotts Blick, der Blick von Leto in jener Strip-Poker-Nacht vor gut zwei Wochen und die zweideutige Bemerkung gerade eben... Scott flirtete mit ihm! Aber konnte das sein? Bobbys tief blaue Augen weiteten sich leicht und reflexartig suchte er Scotts Blick und wurde nervös. Tausend Gedanken jagten gleichzeitig durch seinen Kopf. Nummer 1: Der Typ sah gut aus. Nummer 12: Nach der Sache mit Pyro war klar, dass er mehr darüber rausfinden musste, wie er zu all dem stand. Nummer 279: Falls er das hier fehlinterpretierte und sich Scott gegenüber eine Blösse gab, war seine Mission erledigt. Nummer 519: Der Typ sah verdammt gut aus. Nummer 744: Er könnte unmöglich diese Mission hier aufs Spiel setzen für seine persönliche Selbstfindung. Nummer 957: Ob Pyro eifersüchtig werden würde, wenn er...? Nummer 958: Blödsinn! Nummer 998: Der Typ sah irre gut aus.

Derweil lächelte Scott charmant und zwinkerte ihm zu (!), dann beantwortete er seine Frage und fragte natürlich zurück. "Was...? Ja, ich... also, ahem..." Bobby riss sich zusammen. "Ich wohne auf dem Campus, im Dorm. Ist praktischer irgendwie." Er nickte und bemühte sich, seine Nervosität unter Kontrolle zu kriegen. Der Typ musste ja sonst was von ihm denken. "Kein Wunder jedenfalls, dass wir bisher nicht viel miteinander zu tun hatten", fügte er dann an und fragte sich fieberhaft, wie er herausfinden könnte, ob sein Geistesblitz von einer Interpretation tatsächlich der Realität entsprach oder ein reines Hirngespinst war. Das war alles hier plötzlich noch viel aufregender geworden, als es ohnehin schon war. Allerdings: Selbst wenn es stimmte, die Mission ging einfach vor, da half alles nichts. Das durfte er keinesfalls aus den Augen verlieren. Er schluckte, und sein Blick wanderte nochmals über Scott. Keinesfalls.

Hoppla, was bedeutete dieser regelrecht erschrocken wirkende Blick denn auf einmal? Bekam Bobby so langsam mit worauf Scott hinauswollte? Wenn ja, dann schien es ihn wohl nervös zu machen, oder es war ihm unangenehm, jedenfalls wusste er offensichtlich nicht so recht wie er darauf reagieren sollte. Okay, schwul war sein Mitstudent also wohl nicht. Oder zumindest wusste er es noch nicht. Sollte ihn das abschrecken oder in seinem Vorhaben einbremsen? Nee… Lieber antwortete er mit einem Lächeln auf den etwas nervös wirkenden Blick, ehe er sich wieder dem Gespräch zuwandte, als wäre nichts passiert. War es ja im Grunde auch nicht.

Offensichtlich wohnte Bobby auf dem Campus, was ja schon eine nicht ganz uninteressante Information war. “Ja, das stelle ich mir wirklich ziemlich praktisch vor. Und ist sicher um Einiges besser als immer noch bei den Eltern festzuhängen.“ Denn ganz ehrlich, er fand das nicht sonderlich toll und würde es definitiv vorziehen in einer kleinen Wohnung, einer WG oder einem Studentenwohnheim zu wohnen. Naja, aber das war wieder eine andere Geschichte. Jetzt ging es um andere Dinge, nämlich irgendwie einander näher kennenzulernen. Wer wusste denn schon wann sich dazu die nächste Gelegenheit bieten würde?

“Und… was machst du so in deiner Freizeit? Also, außer dass du diesen Schauspielkurs gehst… was ich mir bei dir ehrlich gesagt nicht gedacht hätte.“ Im Grunde war das ja auch nicht ganz hetero, hm? Aber nein, er durfte sich nicht auf die üblichen Klischees verlassen, es gab genug Jungs, die das machten um Mädels aufzureißen. Womöglich auch Bobby. Immerhin war da ja zum Beispiel Leto…

Entweder war seine Reaktion weniger offensichtlich gewesen als er gedacht hatte, oder Scott war zu sehr ein Gentleman, um zu zeigen, dass er sich darüber wunderte. Er lächelte einfach nur. Ein sehr einnehmendes Lächeln, wie Bobby fand. Der Mutant räusperte sich und nickte. "Ja, ich mag meine Eltern, aber das würde glaube ich nicht lange gut gehen." Und das war jetzt ausnahmsweise total ehrlich. "Warum ziehst du nicht auch ins Dorm? So teuer ist es doch gar nicht." Natürlich hatte Bobby keinen Schimmer, wie teuer hier was war, aber er wagte sich da jetzt mal auf die Äste raus. Und wenn er schon gerade dabei war... "Mein Roommate ist gerade kürzlich ausgezogen... ich hätte also sogar was frei." Er lächelte nun seinerseits. Das war eine knallharte Lüge, und ein bisschen schämte er sich dafür. Er hatte keine Ahnung, ob der lokale Bobby hier wirklich im Dorm wohnte, geschweige denn wie seine Roommate-Situation aussah. Aber falls er Scotts Verhalten richtig interpretiert hatte, dann würde er auf dieses Einladung vermutlich anders reagieren als wenn er das Verhalten falsch interpretiert hatte.

Tja... und was machte er in seiner Freizeit... "Naja, ich lerne ne ganze Menge", antwortete er erneut wahrheitsgemäss. "Ansonsten hänge ich mit Freunden rum, was im Dorm echt nicht zu vermeiden ist." Er musste aufpassen, dass er nichts erwähnte, was es hier noch gar nicht geben konnte, Fernsehen zum Beispiel. "Ich geh' auch ganz gern ab und zu aus, an Partys, tanzen und so." Das machten Homos doch gern, oder? Er wollte einfach noch etwas platzieren, auf das Scott reagieren musste, wenn Bobby mit seiner Vermutung richtig lag. "Und du?"

Oh, Scott war der vollkommene Gentleman! Okay, nicht wirklich, aber er dachte sich eben, dass es nicht gerade gut war, wenn er Bobby in Verlegenheit brachte, indem er zu deutlich auf dessen Verhalten reagierte. Nein, besser relaxt und taktvoll bleiben, das war sicherlich besser. Immerhin wollte er den Anderen ja nicht verjagen, indem er zu forsch ran ging. Andererseits hatte er vorerst sowieso noch gar nicht richtig angefangen, er könnte also ruhig mal in die Flirt-Offensive gehen.

Nachdenklich verzog er den Mund und wiegte den Kopf nachdenklich hin und her. Die Idee mit Bobby eine WG zu bilden war schon sehr verlockend. Aber da gab es ja immer noch seine Eltern, allen voran seinen Vater, der ihn lieber unter seinen Fittichen wissen wollte. Egal wie nervig das auch für Scott war, für so etwas interessierten Eltern sich doch nicht.
“Das wäre schon ziemlich cool. Ich frage mich nur, ob ich das meinen Eltern irgendwie klarmachen könnte. Mein Vater hat den Tick mich immer im Auge zu haben, damit ich auch ja das Leben führe, das er für mich vorgesehen hat, weißt du?“ Hm. Hatte er jetzt zu viel erzählt? Klang er jetzt allzu uncool? Ach auch egal, über so etwas machte er sich normalerweise sowieso keine Gedanken.

Was die sonstigen Interessen anging, schienen sie ja zumindest auf einer Wellenlänge zu liegen wie Scott mit gewisser Zufriedenheit feststellte. “Ja? Das mach ich auch gern. Ich geh auch gerne laufen oder spiel Basketball. Und du? Machst du Sport? Aussehen tust du ja danach.“ Auf bezeichnende Art und Weise ließ er seinen Blick an Bobby auf und ab gleiten ehe er ihm direkt in die Augen sah und offen lächelte. Irgendwann musste man ja ein wenig offensiver rangehen und deutlicher antesten.

Bobby beobachtete Scotts Reaktion auf sein WG-Angebot sehr genau. Gerade euphorisch war sie nicht, eher nachdenklich. Das schien aber weniger an ihm zu liegen, als an Scotts Vater. Vermutlich einer dieser Familienpatriarchen wie sie früher noch oft üblich gewesen waren. "Mhh..., was für ein Leben hat er denn für dich vorgesehen?" wollte der Mutant dann wissen. Es schwang ja so ein bisschen in Scotts Worten mit, dass er durchaus andere Ideen hatte. "Und wie sehr deckt sich das mit deinen Vorstellungen?" Er schüttelte den Kopf. "Meine Eltern sind da lockerer." Von wegen! Mindestens mit seinem Mutantendasein kamen sie überhaupt nicht klar. "Aber vielleicht liegt das auch daran, dass ich selbst noch gar keine so konkreten Ideen habe, was ich dann nachher mal machen will."

Jedenfalls schienen ihre Interessen nicht schlecht zusammenzupassen, und Tanzen ging Scott offenbar auch gerne. Was aber Bobbys Verdacht definitiv verstärkte, waren Scotts non-verbale Signale nach seinen Worten. Der Blick, mit dem er seinen Körper ganz offen abschätzend musterte und ihm schliesslich in die Augen sah und lächelte. Bobby schluckte, hoffte dass er nicht rot wurde, erwiderte den Blick diesmal fest und lächelte zurück. Er hatte ja keine Ahnung, wie man das unter Männern so machte, aber er hoffte, die richtigen Signale zu senden, eine gewisse Offenheit zumindest. "Oh ja, Basketball ist super, spiele ich auch, und ich mags generell mich viel zu bewegen..." Dass er regelmässig Kampftraining machte, konnte er ihm ja schlecht auf die Nase binden. Und die Trainingslektionen mit John, in denen sie sich gegenseitig mit Feuer und Eis traktierten, erst recht nicht. "Dir sieht man jedenfalls auch an, dass du ne Menge Sport machst", fügte er dann noch an, einfach um klarzumachen, dass er Scotts gute Figur durchaus auch wahrgenommen hatte.

Allerdings war er furchtbar unsicher, ob er deutlich genug zurück flirtete, er hatte einfach keine Ahnung, wie man das machte unter Männern. Mädchen offen Komplimente zu machen fiel ihm leicht und er wusste auch, dass und wie das ankam. Aber bei Jungs... fühlte sich das reichlich seltsam an. Und dann war da immer noch die zwar unwahrscheinliche aber nicht unmögliche Variante, dass er das alles hier total falsch interpretierte.

Nur zu gerne hätte Scott euphorisch oder freudig auf dieses Angebot reagiert. Mann, mit Bobby in eine WG ziehen? Alleine die Vorstellung war da schon der Hammer. Ach, wenn das Leben doch nur so laufen würde, wie man es sich wünschte. Bei Scott war es leider nicht so, da hielten nun einmal seine Eltern die Fäden in der Hand und das würde sich so schnell auch nicht ändern. Er konnte sich auch nicht vorstellen, dass sein Vater ihn ausziehen lassen würde.
“Naja… der für mich gefertigte Plan sieht das Wirtschaftsstudium vor und dann einen Managerposten in seiner Firma. Die ich dann später übernehmen soll. Wie ich das sehe ist da für ihn nicht wirklich von Belang.“ Er wollte da jetzt nicht jammern oder so, das war einfach nur eine Feststellung.

Na wenigstens ging es Bobby da besser. “Wirklich? Also gerade wenn ich keinen konkreten Plan hätte, würden meine Eltern mir Stress machen. Find ich stark, dass deine Eltern da so cool bleiben. Was würde dich denn so interessieren?“ Ja, denn wenn Bobby dieses Studium selber gewählt hatte, war das natürlich noch interessanter. Jedenfalls eine interessante Information über eben diesen.

Noch viel interessanter war es allerdings, wie sein Mitstudent auf ihn reagierte, besser gesagt auf die Signale, die er ihm nun immer deutlicher schickte. Immerhin wollte er wissen woran er war. Und schließlich schien Bobby zu verstehen. Und schreckte davor nicht zurück! Nun, er war sichtlich ein wenig verunsichert, doch er wirkte nicht so als wäre es ihm vollkommen unangenehm. Im Gegenteil, er funkte sogar auf der gleichen Wellenlänge zurück. Etwas unsicher zwar, aber doch. Na und dieses deutliche Lächeln sprach ja wohl Bände!

Uh, da wurde es Scott ja richtig warm vor Aufregung! Ein gewinnendes Lächeln legte sich auf seine Lippen, während er Bobby weiterhin ansah. “Oh, danke. Dabei hast du noch gar nicht alles gesehen.“ Der Blick wurde kurz etwas tiefgründiger, ehe er ihn abwandte und scheinbar belanglos durch die Bibliothek gleiten ließ, sich im Stuhl ein wenig zurücklehnte. “Was hältst du davon, wenn wir etwas trinken gehen? Ich hab ehrlich gesagt nicht wirklich Lust weiter zu lernen. Da fallen mir einige viel bessere Dinge ein.“ Ja, und die Meisten davon beinhalteten natürlich Bobby’s Gesellschaft. Welch Zufall.

Scott blieb zwar relativ cool, während er erzählte, was sein Vater für ihn geplant hatte, aber es war ihm doch anzumerken, dass der Managerposten in Daddys Firma nicht gerade seine grosse Erfüllung zu sein schien. War wohl wirklich einer dieser alten Patriarchen. Bobby sah ihn mitfühlend an. "Klingt mässig erstrebenswert." Allerdings hatte Scott auch nicht gesagt, was ihm denn lieber wäre. "Und... wie siehst du das denn nun?" Das war doch mal eine Gelegenheit für den zu Hause derart unterdrückten Scott zu berichten, was ihm auf dem Herzen lag!

Wiederum hatte der Eismutant bei all dem schon ein wenig ein schlechtes Gewissen. Scott schien nett, und er war gezwungen zu lügen wie gedruckt... "Ja, die sind schon ziemlich cool." Zumindest waren sie es gewesen, bevor sie erfahren hatten, was er wirklich war. Aber Scott wäre möglicherweise auch nicht mehr so cool und interessiert, wenn er erfahren würde, wer Bobby wirklich war. "Naja, mich interessiert eben zuviel. Wirtschaft finde ich spannend, weils so wichtig ist in unserer Welt, weil es sie am Laufen hält, kontrolliert, reguliert. Und ich will soviel davon verstehen und durchschauen wie möglich. Aber die Theaterspielerei mag ich auch sehr." Yep, je länger je mehr, und offensichtlich hatte er dabei auch gewisses Talent, denn trotz aller Fettnäpfchen schien Scott keinen Verdacht zu schöpfen, dass etwas mit ihm nicht stimmte.

Was vielleicht auch daran lag, dass er ganz offensichtlich wirklich an ihm interessiert war. Seine Reaktion auf Bobbys schüchterne Flirterwiederungen war jedenfalls offensichtlich. Und er selbst hatte plötzlich dieses Kribbeln in der Magengegend. Ein Kribbeln, das sich in ein nervöses Flattern verwandelte bei Scotts nächsten Worten. Der Eismutant aus der anderen Dimension bemühte sich, sich seine Aufregung nicht anmerken lassen. Stattdessen lächelte er schief und nickte. "Stimmt...", und dann beschloss er, noch einen drauf zu setzen. "Ein unverzeihliches Versäumnis." Das schiefe Lächeln wurde zu einem Grinsen. Er flirtete mit einem Typen, und es machte Spass und war aufregend!

Scott lehnte sich darauf lässig zurück und schlug vor, dass sie woanders hingehen sollten. Und bevor Bobbys Hirn auch nur mahnend anmerken konnte, dass das keine so enorm gute Idee war, war ihm ein "Prima Idee!" auch schon rausgerutscht. Erst danach fiel ihm auf, dass er hier ja nicht schalten und walten konnte, wie er wollte. Magneto und die anderen warteten, spätestens in einer knappen Stunde beim Wagen vor der Bibliothek. Aber okay, eine Stunde... in einer Stunde konnte viel passieren, nicht? Und vielleicht gelang es ihm ja, so ganz nebenbei auch noch ein bisschen mehr über den Alltag hier auszukundschaften. "Was schlägst du vor?"