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Typhoid Mary verfluchte sich gerade für das was sie getan hatte. Dies war einer der wenigen Momente in ihrem Leben in denen sie etwas bereute und in denen sie tatsächlich so etwas wie Angst hatte. Dieser Kerl... das war kein Mensch. Kein Mensch konnte solche Schmerzen ertragen und weiterkämpfen. Logan riss sich regelrecht aus der Verankerung. Sie konnte nicht anders als auf das zu starren was da gerade passierte. Obwohl alles in ihr danach schrie, abzuhauen, konnte sie nicht. Typhoid Mary war es schlichtweg nicht gewöhnt Angst zu haben, das war doch eher Marys Gebiet. Und genau das war es was sie stehen bleiben ließ.... Typhoid Mary musste Mary davon abhalten mit ihrer Panik durchzubrechen. Denn wenn das passieren würde, dann würde sie gleich hier heulend zusammen brechen und dieser Berserker würde bestimmt nicht wissen, dass es sich um eine andere Person handelte. Nein, so wie Logan schrie und brüllte war das mehr Tier als Mensch. Endlich konnte sich Typhoid Mary wieder bewegen. Sie rannte aus dem Käfig und schlug die Käfigtür hinter sich zu, die automatisch einschnappte und so wieder ein kleines Gefühl von Sicherheit gab. Trotzdem, da drin wütetete Logan weiter und wer konnte schon wissen... ob diese Tür ihn wirklich aufhalten konnte. Irgendetwas in Typhoid Mary war gerade fast dabei zu hyperventilieren und auch Typhoid musste ein paar Mal nach Luft schnappen, bevor sie etwas machen konnte. Dann hatte sie jedoch Mary Walker wieder gut genug vertrieben und die Panik ließ nach. Sie rannte zu einer der Sprechanlagen. "Logan hat sich aus den Fesseln befreit!", meldete sie dem Sicherheitszentrum und bereute es fast wieder. Was diese Kerle für blöde Fragen stellten... "Nein, verdammt! Ich habe ihn nicht losgemacht, ihr blöden Idioten! Ich bin gerade gekommen als er sich mit einem Arm befreit hat und eben hat er seine Hand durch die Manschette gerissen!", schrie sie die Sprechanlage stellvertretend für den Sicherheitsmann an. Sie sah noch einmal zu Logans Zelle. Fuck, nein, das hatte sie sich irgendwie anders vorgestellt.

Die wenige Zeit, die Mary erstarrt stehen geblieben war, genügte leider nicht, um auch die Beine frei zu bekommen.
Zwar half es irgendwie, dass die Bahre dank der ungebetenen Besucherin horizontal gekippt war, sonst hätte er auch noch gegen das eigene Gewicht kämpfen müssen, aber so sehr er sich auch gegen den Metallbügel in der Mitte der Bahre stemmte, riss, zerrte und tobte ... er war zu langsam.
Die Tür schnappte zu und wie von sehr viel weiter weg als tatsächlich der Fall war, hörte er Marys Stimme und sogar die, die leise von der Gegenseite kam.
Nie und nimmer würde er geschafft haben, sich zu befreien bis Verstärkung hier war. Er musste zu sich kommen ... denken! ... bloße Gewalt würde hier jetzt nicht mehr zum Erfolg führen. Er musste etwas tun, was ihm mehr Zeit verschaffte und ihn gleichzeitig vor einem Angriff schützte.
Also was konnten die tun?
Gas? Nein, das würde auch die anderen Zellen treffen und die würden ihre Hausaufgaben soweit gemacht haben, dass sie wussten, Betäubung hält nicht lange.
Somit auch keine Betäubungswaffen ... Vermutlich würden sie mit MGs kommen und drauflos ballern oder ... jetzt erst stellte er den Zusammenhang zwischen Mary und dem Feuer her.
Traumhaft ... vielleicht auch das.
Egal. Er musste irgendwas versuchen ...
Er warf sich mit seinem ganzen Gewicht und seiner ganzen Kraft wieder und wieder zur Seite bis die Bahre endlich kippte und scheppernd mit der Rückseite zum Gitter liegen blieb. Dass machte seine Lage zwar wieder deutlich schwieriger aber es würde ihn vielleicht vor dem schützen, was von da draußen kommen konnte. Vor allem aber nahm es ihm selbst jede Sicht zum Gitter hin. Trotzdem, wenn es ihm nur ein paar Minuten einbrachte, würde das bereits genügen.
Die Witzbolde würden ihr blaues Wunder erleben. Angefangen bei der Lady.

Aus der Sprechanlage schnarrte die stimme des Sicherheitsmannes. "Sie wissen, dass Sie über die Kontrollen am Käfig auch den Mechanismus zur "Beruhigung der Gefangenen" anstellen können?" "Wie zur Hölle soll ich denn das machen? Ich bin nicht so ein Schraubenkopf wie ihr! Macht was!", zeterte sie weiter die Sprechanlage an und sah zu Logan. Oh, das wurde knapp, knapp, knapp. "Nun, Sie müssen nur den ro..." "HABT IHR MICH IRGENDWIE FALSCH VERSTANDEN? DRÜCKT DEN KNOPF IN DER ZENTRALE, VERDAMMT NOCH MAL!"
Der Sicherheitsmann in der Zentrale schüttelte den Kopf. Was hatte diese Frau eigentlich erwartet? Ging zu ihm in die Zelle, zündete ihn an und wunderte sich dann, dass er sich befreite und wütend war. Frauen. Seiner Meinung nach hatten solche verrückten Weiber nichts im Militärdienst zu tun. Aber was hatte er schon zu sagen. Er gab eine Nummer ein und drückte dann auf den roten Knopf mit einem Symbol für Spannung. Ihm war das Ganze ja eigentlich wirklich egal. So oder so aus diesem Käfig würde er nicht rauskommen und außerdem hatte er jetzt ja den Befehl den Knopf zu drücken. Damit lag die Verantwortung schließlich auch nicht bei ihm. Strykers Freak Show hatte ja aus unerfindlichen Gründen das Sagen, zumindest wirkte es hin und wieder so. Wie war diese Verrückte sonst in die Zelle gekommen?
Als der Wachmann den Knopf drückte, schoss Strom durch den Boden und die Wände des Käfigs. Die metallenen Zwischenräume zwischen den Fließen waren nämlich in der Lage unter Strom gesetzt zu werden, stark genug um selbst einen Elefanten schlafen zu schicken. Zwar musste der Wachmann den Regler für die Stärke des Schocks deutlich hochstellen, aber irgendwann zeigte es auch bei Logan Wirkung und der Mutant ging zu Boden. "Mach weiter?", rief Mary in die Sprechanlage. "Wie bitte? Das könnte ihn töten!" "MACH WEITER ODER ICH KOMME ZU DIR UND VERBRENNE ALLES WAS FÜR EINE FRAU AUCH NUR ANSATZWEISE INTERESSANT SEIN KÖNNTE!"
Befehl war Befehl und Logans Körper wurde noch etwas länger unter Strom gesetzt. Mary trat an den Käfig und sah mit merklicher Genugtuung zu. Sie kicherte sogar etwas. Das war doch wirklich eine angemessene Strafe. "Ist der Wilde Mann doch noch eingeschlafen...", murmelte sie und ging wieder zur Sprechanlage. "Schaltet in einer Minute ab. Dann könnt ihr auch den Schrott aus seiner Zelle holen. Aber passt auf, er könnte beißen." Lachend wandte sie sich ab und ging aus dem Zellenbereich. Irgendwie war das dann doch noch lustig geworden. Sie musste unbedingt lernen, wie das lief mit den Stromschocks.
TBC: Wo sie gebraucht wird

CF: First Post
Das Mädchen, dass sich nur noch Penance nannte hatte geschlafen. Eigentlich tat es nicht viel mehr als zu schlafen. Wenn sie schlief, ließ man sie meistens in Ruhe. Stryker hatte es aufgegeben mit ihr Reden zu wollen. Vielleicht hatte er das Mädchen in dieser Zelle eingesperrt... Aber Penance hatte Stryker aus ihren Gedanken ausgesperrt. Sie würde ihn nie zu sich durchdringen lassen. Auch wenn das bedeuten würde, dass sie nur noch mehr untersucht werden würde. Und selbst wenn die Ärzte versuchten an ihr zu experimentieren, es sah sie doch niemand als ein Mensch... Dass sie stumm war, war dabei nur die Spitze des Eisberges. Es war seltsam, wie die Menschen ihr die Menschlichkeit absprachen, nur weil sie nicht reden konnte. Aber das machte es Penance leichter den Panzer aufrecht zu erhalten. Den Panzer um ihre Gedanken und ihre Gefühle. Vor äußerlichen Verletzungen war sie ja auf die bestmögliche Art geschützt, berühren konnte sie niemand. Man konnte ihr nur innerlich weh tun. Und das wollte Penance nicht. Lieber schlief sie oder saß in der Ecke und träumte vor sich hin, träumte einfach von draußen. Manchmal kam es ihr sogar so vor, als wäre sie wieder zu Hause... Auch wenn es so etwas wie "zu Hause" nicht mehr gab. Man konnte es sich ja vorstellen. Leider wurde sie immer zu schnell zurück geholt. Weil sie jemand begaffte... das Monster unter den Freaks. Oder weil die Ärzte doch wieder versuchten ihr Geheimnis zu entdecken. Dann wurde sie eingeschläfert, gefesselt... mit den metallisch-glänzenden Instrumenten bearbeitet. Am liebsten stachen sie ihr immer wieder in den Arm. Sie hatte noch nie ihr eigenes Blut gesehen, bevor sie hier her gekommen war... Aber hier war so vieles anders. Früher hatte man ihr erzählt, dass nur die schlechten Menschen eingesperrt wurden. Immer wieder fragte sich Penance, was sie denn schreckliches gemacht haben musste umso leben zu müssen... und warum nicht die Ärzte oder die Soldaten eingesperrt waren. Die Ärzte, die an ihr herumstochen und schnitten und die Soldaten, die sie ansahen und lachten... Sie verstand alles was sie sagten. Dass sie nackt in diesem Käfig leben musste, machte es nicht besser. Es machte sich niemand die Mühe ihr etwas anzuziehen, da Kleidung sofort zerfetzt wurde, wenn man es nicht richtig machte. Und Penance selbst konnte es ja nie selbst machen... sie war zu gefährlich um mit ihr in einem raum zu sein, wenn sie nicht gefesselt war. Selbst dann war ihre bloße Berührung gefährlich. Aber so gefährlich und hart ihr äußeres war, so empfindlich war Penance im Inneren... Und immer mehr wurde sie zu einem Tier dass in die Ecke gedrängt wurde. Das Träumen von schöneren Zeiten hatte nicht verhindert, dass sie sich tatsächlich verändert hatte. Nicht erst seit kurzem hatte sie begonnen auf allen Vieren zu laufen. Schon früher hatte sie eine gewisse Veranlagung dazu gehabt, aber immer bemüht wie ein Mensch zu gehen. Aber hier war das egal, das Tier in ihr schützte sie schließlich. Je weniger Mensch das Mädchen war, umso weniger kamen die anderen an sie heran. Das Mädchen wurde immer mehr zum Tier.
Und vor kurzem war ein anderes Tier eingezogen. Gegenüber. Zumindest behandelten die bösen Menschen ihn so. Auch er musste etwas schlimmes getan haben, so wie Penance, denn auch ihm tat man Grausames an. Sie hatte zugeschaut wie die verrückte Frau ihn angezündet hatte. Aus Reflex hatte sich Penance geduckt und die Stacheln aufgestellt, sich an die Wand der Zelle gedrückt. Nein, sie wollte nicht, dass diese Frau auch noch zu ihr kam. Es war nicht das Feuer vor dem Penance Angst hatte... Es war der Käfig in dem sie war, denn auch damit konnte man ihr weh tun. Sie wartete ab, bis die Frau weg war. Dann kamen Soldaten und machte den Mann wieder an der Bahre fest. Diesmal mit weiteren Klemmen an den Armgelenken und den Beinen. Schließlich waren die Soldaten verschwunden. Penance näherte sich wieder der Gittertür und sah den Mann an. Er tat Penance leid. Und er wirkte fast wie tot. Sie sah kurz soweit nach links und rechts um zu sehen ob jemand da war. Sie horchte, aber es tat sich nichts. Dann begann sie mit einer ihre Klauen an eine der Stäbe zu klopfen.
L-E-B-E-N-D-I-G-?

Das erste was Logan wahrnahm, noch bevor er die Kraft fand, die Augen zu öffnen, war ein rhythmisches Klopfen.
Was war das jetzt wieder für ‘ne Scheiße? … Chinesische Folter?
Er hatte jetzt schon Kopfschmerzen davon. Nein, nicht davon. Die feigen Wichser hatten ihn unter Strom gesetzt. Langsam kehrte die Erinnerung zurück, gleichzeitig verblassten die Schmerzen wieder und er fand die Energie, die nötig war, die Augen zu öffnen.
Immer noch dieses beschissene Neonlicht.
Wenige Millisekunden später, war ihm klar, dass er sich nicht bewegen konnte . Gar nicht. Keinen verf … Zentimeter. Wieder diese Bahre … oder ‘ne andere … das Ding stand wieder aufrecht, doch jetzt waren seine Arme und Beine so eingekeilt, dass sie vermutlich längst abgestorben wären, hätte er nicht seinen Heilfaktor. Damn, er würde diese blöde Schlampe in Stücke reissen ...
Das Klopfen endete.
Fast war er darüber erstaunt. Wenn es Folter sein sollte, warum endete es dann? Und überhaupt … warum war es aus dem Käfig gegenüber gekommen?
Logan sog tief Luft ein und starrte geradeaus. Während die letzten Schleier der Bewusstlosigkeit schwanden, die ihn für Stunden außer Gefecht gesetzt hatten, begann er die Gestalt gegenüber wahrzunehmen. Ein Mädchen oder doch ein Tier? Sofort kam ihm die Kanalratte wieder in den Kopf. Der dämonenhafte Junge, den der Professor vor den Blicken der Öffentlichkeit retten wollte.
Tja, bei dem Girl hier, war ihm das wohl nicht gelungen.
Hatte sie geklopft? Er versuchte sich den Rhythmus noch einmal ins Gedächtnis zurückzurufen. Und dann machte es endgültig ‘klick’.
Das war kein sinnloses Trommeln gegen das Gitter gewesen, das waren Morsezeichen. Das … naja … versuchte mit ihm zu reden. Nur, was hatte es gesagt?
Natürlich beherrschte Wolverine militärische Basics wie das Morsealphabet, aber er hatte schlicht zu spät begonnen zuzuhören.
Huh? Fragte er deswegen und zeigte ihr damit, dass sie seine Aufmerksamkeit hatte.
Sie war aber auch wirklich ein seltsames Wesen, nun da er sie direkt ansah. Fast eine kleine Schönheit, mit ihrer tierhaften Natürlichkeit und dem offensichtlich menschlichen Verstand, den sie mit den Klopfsignalen bewies.
Glaub’ die mögen uns hier nicht, sagte er und versuchte, seiner Stimme einen beruhigenden Klang zu geben. Warum? Gute Frage, vielleicht weil es das beste war, was er tun konnte. Und das einzige.

Penance sah den Mann aufmerksam an. Es schien als würde er erst gar nicht verstehen, wo das Klöopfen, das sie von sich gab herkam. Offenbar war er noch sehr verwirrt von seiner Gefangenschaft. Vielleicht dachte er sogar, dass jemand ihn damit ärgern wollte. Zumindest sah er etwas wütend aus... Aber das war nur verständlich wenn man bedachte, was diese verrückte Frau mit ihm gemacht hatte. Da würde jeder wütend sein, auch Penance. Auch wenn er nicht auf sie wütend war, machte er ihr doch erst ein wenig Angst, ließ sie zumindest vorsichtig sein.
Bis er auf Penance aufmerksam wurde. Er sah sie an und Penance erwiderte seinen Blick. Neugierig, aber auch etwas vorsichtig. Als er meinte, dass sie hier nicht gemocht wurden, nickte Penance. Nein, man mochte sie hier wirklich ganz und gar nicht. Eher hatte man hier Angst vor ihnen und hasste sie... Aber die Worte des Mannes klangen trotzdem irgendwie beruhigend. Das mochte Penny, niemand gab sich sonst die Mühe irgendwie beruhigend und nett zu wirken. Eigentlich war hier niemand nett zu ihr.
Sie legte den Kopf etwas schief und sah Logan an. Die Stacheln auf ihrem Kopf senkten sich ein wenig, offenbar war sie nun schon wesentlich weniger ängstlich oder vorsichtig. Zwar fasste Penny nie sehr schnell Vertrauen zu Menschen, aber sie konnte spüren, wer sie mochte und wer nicht. Dieser Mann wirkte nicht als würde er versuchen sie anzulügen. Warum auch...
Sie klopfte wieder an die Stäbe.
P-E-N-A-N-C-E
Buße... Ihr Name. Oder eher der Name der ihr gegeben worden war. Und er passte auch ganz gut, denn für irgendetwas würde sie büßen müssen, sonst wäre sie nicht hier in diesem schrecklichen Keller.
Sie zeigte auf sich und tippte sich kurz mit einer ihrer sehr gefährlich aussehenden Krallen auf die Brust. Dann deutete sie auf den Mann und sah ihn mit ihren großen türkisen Augen neugierig an.

Logan war darauf trainiert aus Mimik und Gestik lesen zu können. Wie dieses Wesen darüber hinaus seine Stacheln zur Kommunikation einsetze, hatte etwas faszinierendes. Unter anderen Umständen ... vielleicht, wenn er dem bemerkenswerten Geschöpf in freier Wildbahn begegnet wäre, hätte er mit Sicherheit versucht, es näher und besser kennen zu lernen.
Doch hier drin, waren die Möglichkeiten dafür limitiert.
Wieder begann es mit den Klopfzeichen. Wolverine erwartete eigentlich ein einfacheres Wort als da schließlich heraus kam.
Buße? Es ... sie ... glaubte, hier drin zu büßen? Und wollte wissen, ob es mit ihm genauso war?
Blödsinn ... Kid, brummte er.
Keiner von uns beiden muß für irgendwas büßen. Gibt keine höhere Gerechtigkeit, die sowas vorsieht. Und wenn, dann wär' ich mit Sicherheit vor dir dran gewesen.
Vermutlich hatte Logan in seinem Leben mehr Menschen getötet als das tierhafte Girl in dessen Leben je kennen gelernt hatte. Penance ... hm. Seltsames Wort. Doch im selben Augenblick, kam ihm der merkwürdige Abschiedsgruß der Kanalratte in den Kopf. Möge der Herr mit dir sein oder sowas.
Vielleicht hatten diese beiden mehr Gemeinsamkeiten als ein Aussehen, das ihnen die Chance auf ein Leben in Gesellschaft nahm. Vermutlich machte soetwas gläubig.
Bullshit war es trotzdem.
Er musterte ihre Klauen und die Hände. Sah als Waffe ziemlich effektiv aus. Überhaupt sah die Struktur ihrer Haut, falls man das Haut nennen könnte, ausgesprochen robust aus. Logan machte eine Kopfbewegung zum Türmechanismus.
Versucht?
Dann fiel sein Blick jedoch auf den Boden ihrer Zelle, der genauso beschaffen war wie in seiner, was hieß, dass die genauso Starkstrom durchleiten konnten, falls sie was tat, was sie nicht tun sollte.
Die Frage war ... konnte sie das ab?

Wenn es tatsächlich nichts Höheres geben würde, würde das dann nicht auch heißen, dass es niemanden gab vor dem sich die bösen Menschen irgendwann einmal rechtfertigen müssten, egal wie mächtig sie auf der Erde waren? Das war fast noch bedrückender als hier zu unrecht gefangen zu sein. Aber das konnten nicht alle Menschen verstehen.
Sie schüttelte den Kopf, als der Mann gesagt hätte, sie wäre nicht hier weil sie etwas büßen musste. Er hatte sie wohl ganz falsch verstanden.
Sie klopte noch einmal an die Stäbe. N-A-M-E. Und dann zeigte sie wieder auf sich und klopfte. P-E-N-A-N-C-E.
Dann wurde sie gefragt, ob sie schon versucht hatte sich irgendwie zu befreien. Sie nickte. Sie hatte schon einiges versucht. Keine Wand hatte sie nicht zerkratzt aber irgendwann war sie immer auf dieses Metall gestoßen, welches sie einfach nicht überwinden konnte. Eigentlich konnte sie alles zerschneiden, aber sie hatten es geschafft sie hier wirklich fest zu halten... und dann gab es noch das Gas, dass sie in die Zelle leiten konnten. Stromschocks, dagegen war sie immun, sie war sozusagen "isoliert", aber die Betäubungsmittel betrafen sie wie jeden anderen Menschen. Daher hatte sie es ein wenig besser als andere. Aber nicht viel besser. Es gab immer noch genug andere Wege um ihr Schmerzen zuzufügen, das hatte Penance hier sehr früh gelernt. Es war erschreckend, wenn man sich für unverletzbar hielt und plötzlich diese Männer aus dem Nichts kamen, die in der Lage waren mit ihren Klingen ihre eigentlich unzerstörbare Haut zu durchdringen. Sie versuchte zur Bestätigung ihrer Aussage noch einmal mit einer ihrer Krallen das Schloß zu öffnen, aber weder konnte sie das Schloß auch nur ankratzen oder mit ihren spitzen Krallen auf eine andere Art und Weise öffnen.

Also glaubte sie nicht, hier zu büßen, sondern Penance war ihr Name.
Wer dachte sich so einen Scheiß aus?
Ihre Mutter? Weil sie möglicherweise bereits so geboren worden war und statt ner süßen blonden Prinzessin ein Monster in der Wiege gelegen hatte? Logan konnte wetten, dass sie jeder als Monster sehen würde. Jeder außer ihm, der nunmal seinerseits über tierhafte Attribute verfügte und diese durchaus zu schätzen gelernt hatte. Halfen zu überleben.
Gewohnheitsmäßig versuchte der Vielfrass das Gewicht ein wenig zu verlagern, scheiterte aber an den Fesseln. Er rollte mit den Augen. Das würde ne lange Nacht werden. Oder ein langer Tag. Was auch immer gerade war. Hier unten bekam man nichts davon mit.
Hübscher Name. Meiner ist gewöhnlicher. Kannst mich Logan nennen.
Oder klopfen. Dabei fiel ihm etwas auf. Sie verstand ihn offensichtlich, konnte aber selbst nicht sprechen. Oder wollte nicht? Vielleicht sollte er auch nicht, aber dann würde ihm noch schneller die Decke auf den Kopf fallen, denn dank der Manschetten, war morsen für ihn keine Option.
Als sie die Klauen hob um zu zeigen, dass sie das Schloss nicht öffnen konnte, folgte sein Blick sehr genau ihren Bewegungen. Er hob eine Augenbraue. Waren wohl doch weniger nützlich als sie aussahen. Da er selbst bei seinem Fluchtversuch nicht bis zum Gitter vorgedrungen war, hatte er natürlich keine Ahnung, dass es nicht aus Eisen, Stahl oder sonst einem gängigen Metall oder dessen Legierung war. Na dann halt nicht, dachte er. Wäre ja auch zu einfach gewesen. Logan war leider zu klar wie gut Stryker wusste, womit er es hier zu tun tun hatte.
Aber wie auch immer. Die konnten ihn nicht ewig in dieser Form festhalten. Irgendwann würde sich zeigen was sie wollten und bis dahin, musste er sich mit der Situation arrangieren.
Der komplette Deal mit Clarke, wäre kaum so aufwendig gewesen, wenn es nur darum ging, ihn einzufangen. Da musste mehr sein. Problematischerweise waren Logan und Geduld zwei Wörter, die im selben Satz nichts verloren hatten.
Seh' schon.
Eigentlich erwartete er keine Antwort, aber trotzdem:
Noch ne Frage. Hast du ne Vorstellung, wo wir hier sind?

Tatsächlich stammte Penance' Name etwas von ihrem Leben als Monster. Sie selbst hatte sich schon damit abgefunden und hielt es nunmal für eine Art Buße oder eher eine Aufgabe die sie durchstehen müsste. Bis irgendwann einmal alles besser wurde. Einen gewissen Optimismus hatte man ihr eben beigebracht. Spätestens nach dem Leben waren die schlimmsten Zeiten vorbei.
Sie hatte sich schon daran gewöhnt als Tier oder Monster gesehen zu werden und teilweise wurde auch ihr Verhalten immer Tierähnlicher. Es machte vieles einfacher. Weniger kompliziert. Und auf alle Fälle waren Tiere ehrlicher. Sie taten einander nicht das an, was Menschen taten. Sie waren zu diesen Grausamkeiten nicht fähig.
Der Mann vor ihr wirkte auch fast wie ein Tier, aber gerade deswegen war er ihr gewissermaßen sympathisch.
Logan... Sie merkte sich seinen Namen. Entweder hatte er wie sie nicht wirklich einen Nachnamen oder er verzichtete darauf. Sie musste aber wirklich lächeln, als er meinte, dass sie einen hübschen Namen hatte. Sarkasmus oder Ironie... Das war nicht Penances Welt. Irgendwie war es für sie einfach seltsam, das eine zu meinen und das andere zu sagen. Dass es so etwas gab, das wusste sie natürlich von den Wissenschaftlern und Soldaten. Die taten so etwas andauernd, so dass Penance nie wusste, was sie jetzt glauben sollte. Aber jemand der nett war... der tat so etwas bestimmt nicht.
Das Gespräch kam etwas ins Stocken und Penance entfernte sich etwas von der Tür. Sie setzte sich in die Zelle, aber so, dass sie durch die Gittertür Logan immer noch sehen konnte und sie ihn auch. Sie wirkte abwartend, ob noch etwas passierte. Oder ob der Mann noch etwas sagte. Tatsächlich stellte er ihr eine Frage.
Sie zuckte erst die Schultern. Nein, wo genau sie waren, das wusste sie nicht. Aber... Sie machte eine Wellenbewegung mit der Hand. Wasser. Sie hatte in manchen Räumen das Gefühl gehabt Geräusche zu hören als wären sie in der Nähe von Wasser. Ein Wasserfall oder Wellen die gegen die Wende schlugen.

Diesmal verstand er sie auf Anhieb.
Logan nickte als sie mit der Hand die Wellen simulierte. Er hatte das Wasser auch gehört, aber er hätte nicht sagen können, ob es ein Staudamm war oder ein paar undichte Versorgungsschächte. Doch in Kombination mit dem, was Kayla Silverfox im Hotelzimmer gesagt hatte, würde es wohl ein See sein.
Alkali Lake. Irgendwo in Kanada.
Nur weil er gebürtiger Kanadier war, kannte er nicht jedes Wasserloch im Land. Kanada hatte viele Seen und sie veränderten sich jedes Jahr mit der Schneeschmelze.
War kein schönes Gefühl zu wissen, dass man Stunden, wenn nicht Tage bewusstlos gewesen war. Er hatte keine Ahnung, wie er hierher gekommen war. Wie sie ihn überhaupt von den zerstörten Wagen abgekratzt hatten, um ihn transportieren zu können. Er wusste nicht, ob es Untersuchungen gegeben hatte, bevor man ihn in diese Zelle gebracht hatte und wenn ja, wer ihn untersucht hatte. Er hatte zwar diverse Gerüche an sich selbst wahrgenommen, aber die konnten genauso von anderen Gefangenen stammen. Riechen konnte man den Unterschied zwischen Mensch und Mutant leider nicht.
Der Gedanke, was alles in diesem ungewissen Zeitraum passiert sein konnte, machte ihn innerlich rasend. Dumpf und monoton, hörte er das Rauschen des eigenen Blutes in seinen Adern und er spürte das Pochen in seinen Schläfen. Da half es auch nicht, die Zähne zusammenzupressen bis es knirschte.
Logan schloss die Augen und legte den Kopf soweit in den Nacken wie es ging. Dabei schloss er die Augen und versuchte krampfhaft, sich zu erinnern. Was war das letzte gewesen, bevor er hier aufgewacht war?
Der einzige Erinnerungsfetzen, der sich greifen liess, war die Faust, die ihn mit Wucht irgendwann ins Gesicht getroffen hatte. Vermutlich weil das mehr als einmal passiert sein musste.
Fuck 'em.

Alkali Lake? Penance wusste nicht was das sein sollte. Oder wo es sein sollte... Sie hatte von diesem See noch nie gehört. Aber irgendwie erleichterte es sie ein wenig. Dieser Ort ohne Namen, diese Hölle... sie verlor ein klein wenig ihren Schrecken. Es war kein Nirgendwo mehr, es war nun... Alkali Lake. Das Martyrium hatte nun einen Namen. Und ein Name half immer ein wenig etwas zu begreifen. So sehr sie sich auch wie ein Tier benahm, dieses Verhalten war nur zu menschlich... Es war kein Nirgendwo, kein Niemalsland von dem sie entfliehen musste, sondern Alkali Lake.
Und irgendwie freute es sie auch ein wenig, dass sie Logan geholfen hatte diese Schlussfolgerung zu ziehen. Sie wusste natürlich nicht, dass er selbst die Geräusche des Wassers wahrgenommen hatte oder woher er überhaupt diese Idee hatte, aber es war das kleine Gefühl von Glück zu etwas beigetragen zu haben. Etwas was ihr vielleicht selber irgendwann helfen konnte, auch wenn sie gerade nicht so egoistisch dachte. Sie dachte wirklich eher naiv.
Aber sie konnte sich nicht lange darüber freuen. Sie sah Logan an und bemerkte, wie er sich versteifte. Wie er wütend wurde und wie er so etwas wie Schmerz fühlte. Zumindest wirkte es für sie so. Die Art wie er das Gesicht verzog... Es war ähnlich wie bei ihr. Auch bei ihr hatte es einen Moment gedauert, bis sie begriffen hatte. Eigentlich sogar ein paar Tage. Sie hatte so lange gebraucht um zu verstehen, was mit ihr passiert war - bis es wieder passierte. Als man sie betäubt hatte und in den Raum zur Untersuchung gebracht hatte, war sie gerade erst aufgewacht als es in vollem Gang war. Sie konnte nur noch zu sehen und da hatten sie die Gedanken gepackt, was man in der Zeit mit ihr gemacht hatte als alles schwarz war. Natürlich hatte sie nicht wissen konnen, wie lange sie ohnmächtig gewesen war, bis sie hierher kam, aber sie war nicht blöd. Sie hatten schon Akten und Bilder von ihr gehabt, sie wussten was sie wo untersuchten.
Und für Penance war es schwer gewesen das zu verkraften. Diese Männer hatten sie auf eine Art und Weise gesehen, wie sie sich niemand jemals hatte zeigen wollte. Bis ins letzte Detail, bis ins Innerste. Als sie danach wieder in der Zelle erwacht war, hatte sie geweint und zum ersten Mal begonnen am Boden zu kratzen... an den Wänden... überall. Aber sie kam hier nicht raus. Sie riss Steine aus dem boden, aber das Metall ließ sie nicht durch. Und dann schlief sie einfach wieder ein. Sie wachte mit dem Bewusstsein auf, dass sie nicht wusste was in dieser Zeit passiert war. Und deswegen hatte sie so eine Angst davor betäubt zu werden, weil sie nie wusste, was mit ihr passierte.
Daher hatte sie sich zurück gezogen, die Welt ausgeblendet und sich immer mehr wie ein Tier verhalten... Weil man sie so behandelte.
Sie wollte daran natürlich jetzt nicht denken und schüttelte den Kopf um die Gedanken loszuwerden. Die Stacheln an ihrem Kopf wirkten aber nervös. Sie stellten sich auf und senkten sich. Wie ein schweres, beunruhigtes Atmen. Währenddessen sah sie Logan an. Sie hoffte, dass es ihm nicht auch so schlecht ging wie ihr.

Wäre Logan auf die Zelle gegenüber konzentriert, hätte er vielleicht zumindest ein paar von Penance' Gedanken aus ihrer Mimik und Gestik filtern können. Doch er war und blieb mit sich selbst beschäftigt.
Wieder und wieder ließ er die Gedanken an seine Gefangennahme filmgleich vor sich ablaufen, auf der Suche nach irgendeinem brauchbaren Fetzen, der ihm bei seinem Versuch, sich zu orientieren helfen könnte.
Doch da war wirklich nichts außer der Faust und Kayla Silverfox im Hintergrund. Er musste verdammt lange k.o. gewesen sein.
Vielleicht war es eine deutlich bessere Idee, über die Lady von vor ein paar Stunden nachzudenken, sich die Gerüche an ihr und um sie ins Gedächtnis zu rufen. Vielleicht sollte er sich fragen, warum sie überhaupt zu ihm gekommen war. Aus ihrem gesamten Verhalten und der Tatsache, dass nach ihrem wenig beeindruckenden Abgang, nichts weiter passiert war, ließ sich schließen, dass Stryker sie nicht zu ihm geschickt hatte. Es war entweder ihre eigene Neugier gewesen oder ein anderes persönliches Motiv.
Bullshit. Was sollte sie für ein persönliches Motiv haben? Er hatte die Schlampe nicht gekannt. Bis zu dem Kampf in NY ... nie gesehen. Er war sich immer noch sicher, dass sie in Saigon nicht dabei gewesen war. Sie wäre ihm schlicht aufgefallen. Weil Frauen in Feldlagern nunmal auffielen.
Das Heben und Senken von Penance's Stacheln und das ungewohnte Geräusch dabei, holte ihn zurück in die Gegenwart.
Nun fiel ihm auch ihr Blick auf. War vermutlich ein erschreckender Anblick, den er hier bot. Fühlte sich auch beschissen genug an. Als sie den Kopf schüttelte, eine Geste, die offenbar nicht Logan galt, sondern irgendetwas, das sie beschäftigte, scannte er sicherheitshalber den Gang ab. Dabei fiel ihm erstmalig eine Kamera auf, deren gläsernes Auge auf ihn gerichtet war.
Was' los Kid, siehst du was, was ich nicht seh'? knurrte er in Verballhornung des alten Kinderspieles.
Is'es blutrot? Gemeint waren gleichermaßen Penance und die Kamera.

Penance schüttelte den Kopf. Nein, es war nichts was sie wirklich sah. Wie sollte sie das nur erklären... Es war wirklich schwer stumm zu sein. Sie deutete kurz mit den Zeigefingern auf ihren Kopf, merkte aber das man diese Geste leicht falsch vestehen konnte. Sie dachte kurz nach, dann klopfte sie auf den Boden: E-R-I-N-N-E-R-U-N-G-E-N.
An ihrem Gesichtsausdruck konnte man sehen, dass diese eben nicht wirklich schön waren, sondern äußert schmerzhaft und schlecht. Aber sie versuchte diese zu verdrängen, wieder ganz weit unten zu vergraben. Sie folgte Logans Blick so weit es ging, aber die Kamera war von ihrem Käfig aus ihm toten Winkel. Dafür gab es eine Kamera die nur auf sie gerichtet war. Jeder der Käfige wurde 24/7 kontrolliert. Natürlich hielt das Menschen wie Typhoid Mary nicht davon ab die Gefangenen zu foltern wie es vorhin der Fall gewesen war. Die Kameras waren schließlich nicht da um die Gefangenen zu beschützen, sondern einfach nur um dafür zu sorgen, dass sie nicht ausbrachen und man am besten über jeden Wutanfall und jeden Nervenzusammenbruch, den sie erlitten informiert war und das Material gleich bereit zur Archivierung hatte. Glücklicherweise dachte die naive Penance über so etwas sehr selten nach. Niemand wollte in der Gewissheit leben die ganze Zeit und in jedem Moment beobachtet zu werden. Es gab schon genug, was einen an diesem Ort das Leben schwer machen konnte, da musste nicht auch noch - wenn auch gerechtfertigte - Paranoia dazu kommen.
Den Blick vor so vielen Dingen wie möglich zu verschließen war doch der einfachste weg. Aber leider gab es mehr als genug wo das einfach nicht funktionieren wollte und einfach nicht funktionieren konnte.
Penance lenkte sich ab und sah Logan an. Sie überlegte, wer er wohl sein konnte. Ein Mutant, natürlich, sonst wäre er nicht hier - und hätte die Behandlung von Typhoid Mary nicht überlegt. Aber wer war er?
So wie er alles einfach zu ertragen schien, er wirkte irgendwie wie ein Kämpfer. Ein Soldat oder so etwas. Vielleicht war er ja jemand, der sie hier rausholen konnte? Wunschträume... Aber sie machten das Leben manchmal einfacher - oder machten zumindest diesen Eindruck.

Als Penance ihm einen Vogel zeigte, konnte Logan nicht anders als eine Augenbraue hochziehen. Bisschen schien sie seinen schwarzen Humor zu teilen, doch dann schrieb sie wieder und er erkannte das Missverständnis.
Eigentlich schade, schwarzer Humor half. Speziell dann, wenn man nichts, aber auch wirklich gar nichts machen konnte außer abzuwarten.
Erinnerungen. Huh?
Was mochte eine wie sie wohl für welche haben? Wo kam sie her? War sie ein Unikat oder gab es mehrere wie sie? Blöder Gedanke, gab es mehrere wie ihn?
Klar gab's. Nannten sich Menschen.
Mit einem Nicken, signalisierte er ihr, sie verstanden zu haben, wandte den Blick aber wieder von ihr ab und der Kamera zu. Mit viel Einbildung, konnte er sich ein Gesicht am anderen Ende vorstellen. Wieviele Typen standen wohl gerade vor irgendeinem Bildschirm und sahen ihn an?
Mit eisigem Blick fixierte er das metallene Auge und versuchte sich eine Antwort auszudenken.
Vielleicht gar keiner. Wäre das besser oder schlechter?
Wie lange dauerte es, verdammt nochmal, bis jemand, der kein Psycho war, seinen Arsch hierher bewegte und ihm ne verdammt einleuchtende Erklärung gab?
Genervt schloss er die Augen und versuchte die gesamte Situation aus seinen Gedanken auszublenden. Tage, Logan. Wochen. Vielleicht Monate.
Ein tiefes Knurren aus seinem Magen, machte ihn noch auf ein weiteres Problem aufmerksam, das ihm bisher noch gar nicht bewusst gewesen war. Ohne die Augen wieder zu öffnen, zog er die Stirn in Falten.
Konnte man Stryker zweimal umbringen?
Edit v. 02.10.:
So unwahrscheinlich es war, irgendwann gelang es Logan einzuschlafen. Kein besonders tiefer Schlaf, auch kein erholsamer, aber es half das Warten und die Langeweile zu überbrücken. Ein anderer als er, hätte vielleicht vor Angst nicht schlafen können, aber Logan gehörte zu den wenigen Priviligierten, die wussten, dass sie keine Angst brauchten. Für ihn gab es kein Problem, das sich nicht durch die Zeit von allein erledigte. Er kannte es zu warten und egal wie sehr er es hasste, hin und wieder gab es Situationen wie diese hier.
Das schlimmste am Warten war im Grunde, das einen in solchen Momenten alles einholte, was man in den letzten Tagen und Wochen verdrängt hatte. Allen voran Gedanken an Victor, ein paar an die Indianerin und ein paar an Xavier und Lehnsherr.
Irgendwann hörte er Schritte auf dem Gang und öffnete die Augen wieder. Der erste Blick ging geradeaus auf Penance, der zweite zur Seite, wo Stryker sich mit drei Männern näherte, die Logan noch nie gesehen hatte. Mutanten? Bestimmt ...
Passierte jetzt endlich irgendetwas?
Der Major blieb vor der Zelle stehen und musterte den Mutanten mit einem ähnlichen Blick wie er zuvor Silverfox gemustert hatte. So wie er in ihrem Gesicht lesen konnte, so einfach ging das auch bei Weapon X. In dessen Zügen lag nichts als blanker Hass. Das einfachste und klarste aller Gefühle.
Du kriegst Besuch erklärte der Major ohne Umschweife. Weil wir manchmal auch zu Tieren nett sind, quartieren wir deine Indianersquaw hier mit ein. Wir brauchen sie nicht mehr und du hast sie dir wirklich verdient. Es wird allerdings nicht lange sein. ihre Hinrichtung ist bereits terminiert. Die Schlampe, hätte vielleicht lieber ihren Verstand benutzen sollen statt sich auf deinen zu verlassen.
Im wesentlichen folgte die gleiche Geschichte, die Stryker Kayla erzählt hatte. Logans Reaktion war allerdings nicht die gewünschte. Stryker hatte erwartet, dass der ihn anbrüllen würde, wenigstens an den Fesseln reissen, irgendetwas. Aber tatsächlich sah er ihn nur weiter mit diesem hasserfüllten Gesichtsausdruck an und schloss als er Strykers Rede als beendet ansah, erneut die Augen.
Eine andere Möglichkeit klarzumachen, dass das Gespräch beendet war, gab es in seiner Lage leider nicht.

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