cf: Correctional Facilities


Es war alles sehr surreal gewesen. Das plötzliche Auftauchen des Professors im Gefängnis, der Stillstand der Zeit, die Realisation, dass die letzten paar Sekunden davor wohl gar nie wirklich passiert waren, die Tatsache, dass niemand in der Zelle sich an sie beide würde erinnern können... Bobby war immer wieder beeindruckt von der Macht, die der Professor hatte, und von der Klugheit, mit der er sie einsetzte.

Die Rückfahrt im Auto zur Schule war... nun ja, nicht so spassig gewesen. John hatte nicht viel gesagt, und er hatte versucht zu erklären, die Wogen zu glätten. Er hatte dem Professor die ganze Geschichte erzählt, offen und fast komplett ehrlich. Zwar hatte es wenig Sinn, einem Telepathen nicht die Wahrheit zu sagen, aber Bobby zählte darauf, dass der Prof nicht pausenlos in ihren Köpfen rumspukte. Er hatte auch nur unwichtige Einzelheiten weggelassen, das Hasch-Rauchen, die Girls, für die sie sich interessiert hatten. Stattdessen hatte er auf die Demo fokussiert und die Gründe dafür. Und er hatte vorbehaltlos die Verantwortung dafür übernommen, dass sie überhaupt gegangen waren und auch dass sie niemandem etwas davon gesagt hatten.

Der Professor hatte sich alles schweigend angehört, sie nach der Ankunft in der Schule auf ihr Zimmer geschickt und durchblicken lassen, dass das Ganze damit noch nicht zu Ende war (oot: Ich hoffe, das ist okay so; damit können wir weiterspielen, bis der Prof. dann in einer Woche wieder einsatzbereit ist...). Kaum in ihrem Zimmer angekommen, hatte sich Bobby mit einem tiefen Seufzen auf sein Bett fallen lassen. "Mann, das war knapp..." Nicht auszudenken wie das weitergegangen wäre, wenn der Professor nicht aufgetaucht wäre. Er sah zu John. "Bist du okay?" Der Schlag, den er im Gefängnis abbekommen hatte, würde vermutlich zu ein paar hässlichen blauen Flecken führen, aber hoffentlich nicht zu mehr.

Xaviers Auftritt war auch an John nicht spurlos vorüber gegangen, denn während Bobby auf der Rückfahrt versucht hatte, die Wogen zu glätten und dem Professor zu erklären, wie es zu der ganzen Situation gekommen war, hatte er verbissen geschwiegen, seine Wunden geleckt und nachgedacht. Es wollte ihm immer noch nicht in den Kopf, warum er ständig dafür gerüffelt wurde, wenn er seine Kräfte einsetzte... immerhin hatte er heute wirklich nur versucht, sie alle aus einer brenzligen Situation zu befreien. Er hatte das ja nicht aus Spaß getan. Das es zufällig trotzdem Saß gemacht hatte, konnte ihm keiner vorwerfen...
Im Gegenzug konnte Xavier einfach überall ins Bild rennen, seine Kräfte benutzen, um die Menschen aufs übelste zu manipulieren und ebenfalls zu tun, was er richtig fand - und das war dann plötzlich völlig okay! Johns Auffassung nach war das einfach nur unfair. Nicht Xavier hatte zu entscheiden, wessen und welches Verhalten angebracht war... verdammt nochmal!

Als Bobby und er schließlich - endlich!! - in ihrem Zimmer angekommen waren, setzte John sich auf die Kante seines Bettes und verzog ein bisschen das Gesicht. Vorsichtig tastete er seinen Bauch ab, der sicherlich bald stolzer Besitzer mindestens einen erstklassigen Blutergusses sein würde.
Auf Bobbys Frage hin nickte er erstmal nur und legte sich dann unter leisem Ächzen ebenfalls auf sein Bett. "Schon okay.", fügte er dann hinzu, griff seitlich unter die Matraze und zog ein Päckchen Haschisch hervor. Lächelnd wedelte er damit. "Bald noch mehr als okay, mhh? Machst du einen fertig?" John warf Bobby das Tütchen zu. Er selbst hatte gerade nicht die Ruhe, die die Kunst des Joint-Bauens erforderte.

Bobby fing das Tütchen geschickt auf, sah ihn aber ein bisschen zweifelnd an. "Bist du sicher, dass das ne gute Idee ist? Hier drin? Der Professor ist so schon nicht besonders gut auf uns zu sprechen..." Ausserdem, so wie John das Gesicht verzog, hatte ihn der Schlag des Polizisten vielleicht doch heftiger erwischt. "Und vielleicht sollten wir erst mal zur Krankenstation runtergehen. Oder... soll ich mir das mal ansehen? Ein bisschen runterkühlen kann bei Prellungen gut tun..." Er setzte sich auf und sah John fragend an.

Bobby war es gewohnt, dass er seine Kräfte gelegentlich im Alltag 'nützlich' einsetzte. Im Sommer fanden es alle immer enorm praktisch, wenn er in der Nähe war, weil er Getränke so schön abkühlen konnte. Und genauo machte er sich gelegentlich Johns Kräfte zunutze - gerade beim Joint-Rauchen äusserst praktisch. "Oder ich kann dir auch ein Ice-pack aus der Krankenstation holen." Bobby hatte ein schlechtes Gewissen. Es war wirklich er gewesen, der John an die Demo geschleppt hatte. Das Ergebnis war, dass John verletzt war, sich von nem anderen Mutanten im Gefängnis dumm hatte anmachen lassen müssen, und vom Professor einige vorwurfsvolle Blicke abbekommen hatte. Er selbst, naja, war vergleichsweise locker davon gekommen.

John grinste nur schief zur Antwort. "Dachte eigentlich eher, dass wir den kleinen Freund hier fertig machen und dann in den Park verschwinden." Da gab es nämlich wirklich einige sehr schöne Ecken, dass musste selbst John, der jetzt nicht soooo ein Naturfreak war, neidlos anerkennen.
Als Bobby das mit der Krankenstation vorschlug, winkte John großspurig ab. Er war nicht der wehleidige Typ, nein. Eigentlich ärgerte ihn vielmehr, dass er es soweit hatte kommen lassen. Eine Verletzung von einem Menschen davonzutragen, und sei sie noch so klein... das kratzte halt irgendwie an seinem Ego.
"Nicht nötig, ist halb so wild.", sagte er locker und ließ sich dann Bobbys anderen Vorschlag durch den Kopf gehen. "Bisschen kühlen, dann passt das. Gute Idee."

Er knüpfte sein Hemd auf und lehnte sich wieder zurück. Schmunzelnd sah er Bobby an, dem die Schuldgefühle so richtig schön ins Gesicht geschrieben waren. Klar war es nicht Johns Idee gewesen, auf diese Demo zu gehen, aber er hätte ja nicht mitkommen müssen. Und die Situation in der Zelle war auch nicht wegen Bobby eskaliert, sondern wegen den Cops. Das wusste John und das wusste Bobby bestimmt auch, aber trotzdem...
"Komm schon, hilf deinem Kumpel, wo du selbst schon - wie üblich - ungeschoren und voller flauschig-weichem Lammfell geblieben bist.", stichelte er.

"Oh... Park..." Bobby sah auf das Tütchen in seiner Hand, dann zu John. "Okay, klingt gut." Er grinste zurück. Und es überraschte ihn auch nicht, dass John nicht zur Krankenstation wollte. War vermutlich ne Stolz-Sache. Da kämen dann ja Fragen, was passiert war und dann müsste er einräumen, dass er das nem simplen Menschen zu verdanken hatte... Bobby kannte John gut genug, um zu wissen, dass ihm das gar nicht passte.

Stattdessen nahm er Bobbys Angebot an, lag kurz darauf mit halbnacktem Oberkörper in seinem Bett und sah Bobby erwartungsvoll an. "Flauschig-weichem Lammfell...?" Der Eismutant guckte kurz verwirrt. "Oh, ungeschoren, Lamm, unschuldig, ach so, ja, mhhh..." Er hob eine Hand samt Zeigefinger. "Wie üblich stimmt aber nicht. Es kommt oft genug vor, dass du irgendwas anstellst, und ich mit drinhänge... Hasch rauchen im Park zum Beispiel... und so unschuldig bin ich auch wieder nicht", setzte er dann noch nach. War alles richtig, aber er war nie verletzt worden wegen John. Das schlechte Gewissen blieb.

Er erhob sich von seinem Bett und machte die paar Schritte rüber zu Johns, setzte sich neben ihn und beäugte die Stelle, wo ihn der Cop-Knüppel erwischt hatte. Fing bereits an sich zu verfärben. Er verzog das Gesicht. "Das wird morgen in allen Farben leuchten..." Er sah in Johns Gesicht, dann wieder auf die Stelle, hob seine rechte Hand und kühlte sie runter. "Sag mir, wenns zu kalt wird." Vorsichtig senkte er die Handfläche auf die Prellung. Johns Haut war warm und weich. Fragend sah er ihn an. "Okay?"

Gott sei Dank kannten sie beide sich schon länger und wirklich ziemlich gut, sodass John eine weitere Diskussion über die Vorzüge und Nachteile der Krankenstation erspart blieb. Bobby wusste, wie er zu so etwas stand. Eigentlich kannte Bobby Johns Meinung zu so ziemlich allem und jedem. Früher hatte John nie solche Freunde gehabt, solche mit denen man über alles reden kann... heute fragte er sich ab und zu, wieso ihm das nie gefehlt hatte...

Als Bobby ihn so verwirrt ansah, musste John grinsen.
"Ich weiß, meine hochkomplexen Gedankenvorgänge sind nicht leicht nachzuvollziehen.", neckte er den Eismutanten weiter und streckte ihm dann die Zunge raus. Bobbys weitere Ausführungen ließen ihn dann die Augen verdrehen und leise lachen. "Klar, insgeheim bist du der Bad Boy von uns beiden. Haha, wenn ich nicht so bereichernd in dein Leben eingreifen würde, wär doch alles nur halb so spannend, oder?"

John sah Bobby entgegen und bereitete sich innerlich auf die Kälte vor, die gleich folgen würde.
"Was du nicht sagst!", murrte er und nickte seinem besten Freund dann zu. Tatsächlich empfand John die Kälte aber als sehr angenehm, was wohl daran lag, dass es schon ein paar Grad mehr Minus brauchte, damit er Temperaturen überhaupt als unangenehm wahrnahm. Auf seiner geprellten Haut war die Abkühlung jedenfalls sehr willkommen. "Jo, bestens.", antwortete er.

Nun musste auch Bobby grinsen. John hatte nicht gerade das Image, häufig mit hochkomplexen Gedankengängen zu jonglieren. "Logisch bin ich der Bad Boy. Sind wir wegen dir schon mal im Gefängnis gelandet?" Er sah den Feuermutanten herausfordernd an. "Na? Nein, sind wir nicht. Im Wettbewerb um den baddest bad boy stehts 1:0 für mich, mein Freund." Natürlich wussten sie beide, dass Bobby eigentlich viel zu anständig war für so was. Aber das mit dem Gefängnis war ein neuer Level gewesen, zu dem die sonstigen bereichernden Eingriffe Johns bisher nicht geführt hatten. Zum Glück. "Nächstes Mal bist du wieder fürs Unterhaltungsprogramm zuständig..." Bobby bemühte sich um einen ernsten Gesichtsausdruck als er das sagte.

Mit der Kälte schien John ganz gut klarzukommen. Bobby spürte, dass die verwundete Stelle wärmer war als die Haut rundherum und bemühte sich, möglichst präzise zu kühlen. Und senkte die Temperatur noch etwas weiter als er bestätigt bekam, dass es soweit okay war. Er sah von der Wunde zu Johns Gesicht hoch. "Immer noch okay? Nicht dass dir plötzlich die Leber einfriert oder sowas." Er grinste, sah dann wieder zur Prellung. "St. Roberts heilende Hände..." Musste reichlich komisch aussehen, was sie da taten, für jemanden, der gerade zur Tür reinkam oder durchs Fenster sah, realisierte er plötzlich. Er schob den Gedanken beiseite und schüttelte den Kopf. "Ob die anderen Typen immer noch im Gefängnis sitzen?" Zumindest der Rockertyp hatte es nicht besser verdient, der Idiot.

"Nein, sind wir nicht. Weil ich zu schlau bin, um mich schnappen zu lassen. Aber da du zu langsam rennst und ohne mich völlig aufgeschmissen wärst, habe ich mich mit einbuchten lassen. Kannste mal sehen, wie unglaublich nett ich bin.", witzelte John weiter, auch wenn es jedes Mal weh tat, wenn er lachte. Vielleicht sollten sie es lieber erstmal bei dem Verarzten belassen.

Als Bobby sich erneut erkundigte, ob alles okay war, verdrehte John die Augen.
"Ich meld mich schon!", sagte er mit mehr Nachdruck. John mochte es nicht, wenn man ihn mit zu viel Sorge oder Mitleid behandelte. Als wäre er ein kleiner, unselbstständiger Junge. Und das war er nun wirklich nicht. Naja... groß war auch was anderes.
Wie Bobbys Verarztungsaktion für Außenstehende, die vielleicht die Tür öffnen könnten aussehen würde, war ihm relativ egal. Es tat gut und der Pyrokinetiker merkte, wie er ruhiger wurde und die Anspannung der letzten Stunden von ihm abfiel. Plötzlich fühlte er sich müde und erschöpft.

"Keine Ahnung. Vielleicht hat Mr. Mein-Daddy-ist-ein-Halbgott es doch geschafft, alle rauszuhauen.", antwortete er, klang aber relativ desinteressiert. Ein Gähnen unterdrückend schob er Bobbys Hand weg und legte sich seitlich auf sein Bett. "Werd mal ein paar Stunden die Augen zumachen...", teilte er seinem besten Freund mit. "Ich drück den Schwesternknopf, wenn was ist. Nacht."
Dann legte er sich in eine bequeme Position, schloss er die Augen und war kurz daraufhin eingeschlafen.

"Weil ich zu langsam renne...?" Bobby sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an und grinste dann. "Ja, jaja, du bist unglaublich nett... was würde ich nur ohne dich tun..." Vorsichtig verschob er seine Hand, um die ganze Prellung abzudecken. "Naja, ehrlich gesagt, hoffe ich, dass dieser andere Typ in der Zelle versauert. So ein Idiot..." Bobby schüttelte den Kopf, wenn er daran dachte, wie dieser Sam das Angebot des Professors ausgeschlagen hatte.

Dann aber schob John seine Hand weg und erklärte, dass er nun ein paar Stunden schlafen wollte. Eher ungewöhnlich für den Feuermutanten, der sonst eher der war, der locker bis spät in die Nacht aufblieb. Ein klares Signal, dass ihm die ganze Sache wohl doch stärker zugesetzt hatte als er zugeben wollte. "Okay... tu das. Ich bin... in der Küche oder so." Sein Magen knurrte vernehmlich als er das sagte.

John war innert Minuten im Tiefschlaf, und Bobby löschte das Licht und verliess den Raum.

tbc Küche

John hatte keine Ahnung, wie lange er geschlafen hatte oder was genau ihn nun geweckt hatte. Er hatte gehofft, sich erfrischt und munter zu fühlen, aber leider war das nicht ganz der Fall. Ausgeschlafen fühlte er sich schon, aber dadurch, dass er nun ruhiger war und keine Reste von Adrenalin mehr durch seinen Körper rauschten kam die volle Tragweite seiner „Verletzung“ auf ihn zu. Kurz überlegte er, ob er sich einfach nochmal herumdrehen sollte, beschloss dann aber, aufzustehen. Wie sah das denn aus, wenn er nach einem kleinen Schlag schon den ganzen Tag im Bett blieb? Nein, John war hart im nehmen, sowas bekam ihn nicht klein.

Angestrengt versuchte er, nicht das Gesicht zu verziehen, als er sich aufsetzte, aber so ganz klappte es nicht. Er strich sich durch die Haare, die wild in alle Richtungen abstanden und sah sich dann im Zimmer um. Bobby war nicht da... obwohl John beinahe sicher war, dass er es eben noch gewesen war. Vielleicht hatte er das aber auch nur geträumt.
Ohne sich sicher zu sein, warum, war John ein bisschen enttäuscht, seinen besten Freund nicht hier vorzufinden. Aber was hätte Bobby auch machen sollen? Besorgt an seinem Bett sitzen?
„Pfff...“, machte John und stand auf. Wenn man sich einmal an das Stechen in der Magengegend gewöhnt hatte, konnte man es sogar ganz gut ignorieren.

Sein erster Gang führte ihn unter die Dusche und nachdem er ein paar Minuten lang eiskalt geduscht hatte, fühlte er sich schon besser. Da er ja wusste, dass Bobby ausgeflogen war, ging er nackt ins Zimmer zurück und suchte sich eine Jogginghose, Boxershorts und ein frisches, rotes Shirt aus dem Schrank zusammen. Dann ging er zum Fenster, öffnete es und blickte nach draußen. Sooo lange schien er also doch nicht geschlafen zu haben... Der Pyrokinetiker nahm sein Feuerzeug vom Tisch und zündete sich eine Zigarette an, welche er genüsslich rauchte.
Dann beschloss er, sich auf die Suche nach Bobby zu machen. Vielleicht war der ja in der Küche. Das passte ziemlich gut zu dem Bärenhunger, den er selbst hatte...

tbc: Küche

cf: Garten

In der Küche hatten sie Limo gefunden und auch etwas zu knabbern für jeden. Alkohol gab es hier ja leider nicht einfach so und sowieso hatte John mit der Kombination Gras plus Alk keine guten Erfahrungen gemacht. Leto hatte er natürlich wieder abgesetzt und nun trug er eine Flasche Limonade und eine Packung Trockenfleisch ins Zimmer und warf alles auf sein Bett, inklusive sich selbst.
Er mochte es, draußen zu sein, besonders nachts. Aber gegen ein gemütliches Bett war auch absolut nichts einzuwenden.

John setzte sich auf, mit dem nackten Rücken an die Wand gelehnt und drehte die Flasche auf, die er unterwegs wohl etwas zu viel bewegt hatte, denn ein sprudelnder klebriger Regen ergoss sich über ihn und sein Bett. Das kribbelige Gefühl, als die feinen Flüssigkeitspatikel auf seinen Beinen landeten brachte ihn wieder zum lachen und er nahm einen langen Schluck aus der Flasche.
„So, das ist sie, die Casa de Drallerdyce.“, erklärte er Leto und klopfte neben sich auf die Matraze. Dann sah er eine leere Wasserflasche neben Bobbys Bett stehen.

„Hey, wie wärs mit Wahrheit oder Pflicht?“, schlug er vor. „Flaschendrehen. Kennste?“ Er sah Leto mit hochgezogenen Augenbrauen an.

cf: Garten

Bobby war den beiden gefolgt und hatte tatsächlich zuvor noch wahllos Kleidungsstücke über seine Schultern geworfen - ohne dabei auf komplette Vollständigkeit zu achten. Ziemlich high stolperte er dann mit ein wenig Abstand hinter John her, der Leto Richtung Küche trug. Dabei realisierte er, dass er kein bisschen hungrig aber sehr durstig war. Und während die beiden anderen in der Küche die Vorräte durchstöberten, füllte er sich ein grosses Glas mit Leitungswasser und trank gierig.

Wenig später erreichten sie ihr Zimmer, und Bobby liess sich - und sämtliche Kleidung - mit einem Seufzen auf sein Bett fallen, von dem aus er Johns Limo-Regen-Aktion beobachtete und sich fast verschluckte vor Lachen. Er schnappte nach Luft und erklärte schliesslich: "Wusste gar nicht, dass du so sehr auf Limo stehst, Johnny..." Der Eismutant beäugte das nasse, klebrige Bett und die Sprudeltropfen auf Johns Haut, froh dass der Feuermutant die spritzende Flasche nicht aus Versehen in seine Richtung gehalten hatte. "Denkst du, das macht es für uns noch unwiderstehlicher dich zu massieren...?" Er kicherte bei der Vorstellung, stand dann auf, ging zum Waschbecken und trank noch etwas mehr Leitungswasser.

Derweil hatte John, unermüdlich wie er war, bereits etwas Neues ausgeheckt. Erst Strippoker, dann Flaschendrehen? Bobby, noch immer beim Waschbecken stehend, drehte sich zu den beiden um, viel zu high, um noch gross zwischen Wahrheiten und Fantasien unterscheiden zu können. Er war erschöpft und aufgekratzt gleichzeitig, wollte schlafen und weitermachen - und sehen wie weit John bei Leto kam. Pyros Jagdinstinkt war geweckt, das zumindest war selbst in diesem Zustand unübersehbar. Bobby, der sich in solchen Situationen mit Mädchen meist überfordert vorkam (jedenfalls, wenn er nicht gerade drei Joints geraucht hatte), mochte es, seinem besten Freund zuzusehen, wie er flirtete, spielte, den coolen Draufgänger mimte. Innerlich hatte er manchmal sogar schon Wetten abgeschlossen, wie weit der Feuermutant kam. Und so anhänglich und zutraulich wie Leto nach den Joints war, hielt Bobby alles für möglich.

Cf ~ Garten

“Dein geschundener Körper braucht einen Eisbeutel wie es scheint“, sie schaute ihn an und hatte nun auch den großen blauen Fleck an seinen Rippen gesehen, sah schrecklich aus und sicher würde der bald auch noch mehr Farben annehmen. Armer John, dass tat sicher weh. Trotzdem grinste sie ihn an und meinte, “ich bin die Frau hier, außerdem hab ich doch gewonnen, bekomm ich dafür keine, kleine Massage?“, das Gras hatte sie wirklich deutlich lockerer gemacht und auch ein bisschen frecher und vorlauter. So verhielt sie sich hier normal nicht, zuhause war das was anderes, da kam es schon mal vor, dass sie die Klappe zu weit aufriss, aber hier im Institut war sie eher etwas ruhiger gewesen. Das schien sich nun zu ändern.

Zu schweben war ein tolles Gefühl, vor allem jetzt, ihre Sinne nahmen viel mehr auf als sonst und schwerelos zu sein war einfach geil. Vorhin mit Bobby zusammen zu schweben war auch ein interessantes Gefühl, einfach weil sie es geschafft hatte einen zweiten Körper schweben zu lassen, aber das jetzt war anders. Es war kein Hochgefühl, weil sie etwas geschafft hatte, sie fühlte sich eher noch freier als sonst, es war schwer zu erklären.
Da sie sich so auf das Gefühl konzentrierte, merkte sie auch gar nicht, dass John seine Hand noch etwas tiefer rutschen ließ. An sich war das in dem Moment auch völlig egal.

Das er sie aber packte und über die Schulter warf, entlockte er ihr damit einen spitzen Schrei, sie strampelte etwas und lachte dann. So was hatte noch keiner bei ihr gemacht, im Normalzustand wäre sie wohl rot geworden, aber so bekifft lachte sie nur und genoss seine warme Haut auf ihrer. So ließ sie sich von John in die Küche tragen und als er sie absetzte, fing sie an sich etwas zu Trinken und Essen zu suchen. Eine Flasche Wasser und ein paar Salzstangen, sowie ein Apfel stillten ihre Gelüste und sie folgte den Jungs auf das Zimmer.

Dort angekommen ließ sie Pyro auf sein Bett fallen und badete gleich mal in einer kleinen, klebrigen Fontäne. Leto begann zu lachen und legte den Kopf zur Seite, “der versucht wohl sich in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen zu präsentieren“, ihr fiel das Gespräch von vorhin ein, als sie Bobby mit Schokoüberzug haben wollte. John bot ihr an, sie könne sich zu ihm aufs Bett setzen, aber sie schaute etwas skeptisch, “das klebt doch jetzt alles“, merkte sie an, setzte sich dann aber doch, weil sie keine Lust hatte auf den Boden zu sitzen, allerdings ein Stück weg von John und der Limo-Pfütze.

Flaschendrehen? Py hatte schon lustige Ideen, aber Letos Kopf war nicht mehr wirklich klar, “Ich hab keine Ahnung“, sie schloss die Augen und erinnerte sich wieder an das Gefühl des Schwebens, worauf hin ihr Körper sich wieder in die Luft hob und über dem Bett schwebte. “Willst du spielen Ice?“, fragte sie den Mutanten mit geschlossenen Augen und schwebte weiter.

"Tss!", machte John auf Bobbys Anmerkungen hin. "Als ob ich sowas nötig hätte, mich noch unwiderstehlicher zu machen. Bleib bitte realistisch." Allerdings war wirklich ziemlich viel von dem Zeug auf ihm geladet und sowohl seine Hände und Arme als auch der Oberkörper klebten ganz schön. Lachend verzog John das Gesicht und drückte den Finger auf seinen linken Arm, wo dieser ein bisschen kleben blieb.
Leto wollte immer noch eine Massage und John sah sie grinsend an. "Wenn ich mir aussuchen darf, welchen Teil von deinem Körper ich massieren darf!", schlug er vor. Bobby hatte das ganz richtig erkannt, Johns Jagdinstinkt war hellwach und auch nicht durch die Drogen getrübt. Bei seinen ersten Joints war John ziemlich schnell sehr müde geworden, nachdem er vorher ziemlich aufgedreht gewesen war. Das passierte ihm heute zum Glück nicht mehr.

Leto kam zu ihm aufs Bett, allerdings ließ sie etwas Abstand von ihm und der Limonade.
"Süße, wenn du dich um sowas scherst, dann bist du eindeutig nicht so breit, wie ich dachte.", stellte John lachend fest und warf ihr das limogetränkte Kopfkissen entgegen.
Die Mutantin fing nun wieder an, herumzuschweben und fragte Bobby, der bisher eher schweigsam gewesen war, ob er spielen wollte. John hob eine Augenbraue und rollte mit den Augen.
"Kannst du nix selbst entscheiden?", fragte er amüsiert, stand dann auf und ging Richtung Badezimmer, um sich abzuduschen. Von dort aus rief er: "Hey, entscheide dich doch mit mir zu duschen! Wie wär's?" Sein Lachen war bis ins Zimmer zu hören, dann ging das Wasser an.

Unterschiedliche Geschmacksrichtungen, genau! "St. John Allerdyce, jetzt auch in den beliebten Geschmacksrichtungen Orange, Schoko und Paprika!" imitierte Bobby kichernd einen TV-Werbesprecher. "Typisch du, dafür zu sorgen, dass die Girls keine andere Wahl haben als an dir kleben zu bleiben, wenn du sie erst mal erfolgreich angelockt hast", schob er dann nach als er sah wie Johns eigener Finger auf seinem Arm kleben blieb. Dann wurde sein Gesichtsausdruck kurz nachdenklich. "Hatten wir sowas nicht mal in Biologie? Mit irgendwelchen Pflanzen und Insekten?"

Aber während er darüber noch nachdachte, legte John bereits weiter nach und Leto sass auch schon auf seinem Bett, wenn auch mit ein wenig Abstand. Bobby verschob sich Richtung Waschbecken, das sich neben der Tür zum kleinen Badezimmer befand. Als er vom Trinken wieder hochsah, flog gerade ein nasses, klebriges Kopfkissen Richtung Leto, die nun leicht über dem Bett schwebte, was in Kombination derart komisch aussah, dass Bobby schon wieder lachen musste. Dann drang Letos Frage in seine verschwommenen Gehirnwindungen durch. Spielen? Wollte er spielen? Oh, Flaschendrehen. Pyro beklagte sich, dass Leto das nicht selber entscheiden konnte und marschierte plötzlich auf ihn zu, klebrige Haut und schiefes Grinsen inklusive. Ihre Augen trafen sich kurz.

Kurz vor ihm bog Pyro ab Richtung Badezimmer und fragte dann, ob er mit ihm duschen wollte. Meinte er das jetzt ernst? Aber während er über die Implikationen dieser Frage nachdachte, sandte eine noch etwas klarere Ecke seines Hirn gerade noch rechtzeitig das Signal, dass das Angebot nicht ihm sondern Leto gegolten hatte, worauf Bobby die Mutantin prüfend musterte. Richtig! Er hatte ja mit sich wetten wollen, wie weit John mit ihr kam. Nun... sie würde nicht mit ihm duschen. Er wettete einen Vanille-Milkshake in Boston mit sich, dass sie das nicht tun würde. Dann realisierte er, dass sie ihn noch immer fragend ansah. Hatte er was verpasst? Er guckte kurz verwirrt, dann sandte die noch etwas klarere Ecke seines Hirns die Botschaft, dass es ums Flaschendrehen ging. Ach ja. "Ehm... weiss nich'. Dein Risiko... John und ich wissen eh schon alles voneinander..." Er grinste. Klar war, dass John nur dann eine Chance bei ihr hatte, wenn sie jetzt hier weitermachten. Sobald sie ihren Rausch ausgeschlafen hatte, war sie sicherlich wieder ganz brav...