Die Sorgenfalten auf ihrer Stirn wurden immer tiefer, je länger sie Bobby ansah. Die kleine Leto hatte von Drogen keine Ahnung und natürlich auch nicht von Nebenwirkungen. Bis jetzt hatte sie noch keine gespürt, außer eben das sie deutlich enthemmter war und ihre Sinne irgendwie besser. Das war wirklich irre und sie wünschte sich, es würde nicht enden. Allerdings würde es das wohl bald, spätestens am nächsten morgen und der rückte immer näher. Nach dem das Adrenalin, welches seit den Küssen durch ihre Adern floss, endlich wieder abnahm, spürte auch Leto die Müdigkeit.

Hatte sie auch so rote Augen wie Bobby? Ihr war das gar nicht so aufgefallen, erst jetzt wo John es sagte. Sie sah den beiden in die Augen, die waren echt ganz schön rot und die Pupillen waren geweitet. Sicherlich sah sie genauso aus, Leto musste kichern.
Dann drehte sie sich zu John, er wollte sich um sie kümmern? Alleine? Sie musste grinsen, immerhin konnte sie sich mittlerweile ganz gut vorstellen, was er damit meinte.

Scheinbar war John jedoch genauso müde wie Bobby und Leto, der Eismutant hatte auch beschlossen jetzt zu schlafen und drehte sich, bis er scheinbar eine bequeme Position hatte. John meldete sich zu Wort und zuerst runzelte Leto die Stirn, sie dachte er würde mit ihr sprechen, immerhin ging es doch vorhin mal darum, dass sie bei ihr schlafen könnten oder? Da aber Bobby antwortete wurde ihr Blick fragend, “meintest du jetzt mich oder ihn? Ich beweg mich sicher keine Meter mehr“ meinte sie und gähnte kurz, sie kämpfte sich aus der Jeans, zum schlafen war das viel zu unbequem und gerade war ihr auch ziemlich egal, dass sie dann fast nackt war, dann kuschelte sie sich an Bobby. Es fühlte sich unglaublich gut an und so schließ sie auch bald darauf ein.

Das Ganze schien Bobby wirklich ziemlich aus den Schuhen gehauen zu haben, was nicht unbedingt verwunderlich war. Auf mache hatte Gras diese Wirkung. Erst total aufgekratzt und dann innerhalb von Minuten tief und fest eingeschlafen. Die halb gemurmelte Einladung seines besten Freundes ließ John ein bisschen schmunzeln. Da sprach wirklich nicht der normale Bobby Drake aus ihm.
Aber nun, wo Bobby eingeschlafen war sprach ja nichts mehr dagegen, dass er und Leto sich noch ein bisschen amüsierten. Dachte er zumindest, denn ehe er noch eine Anspielung gemacht haben konnte schlüpfte Leto schon aus ihrer Jeans, was ihn positiv ablenkte... und legte sich dann fast nackt neben Bobby.
„Hey, du kannst doch noch nicht schlafen...“, versuchte er halbherzig, sie aufzuhalten, allerdings nicht wirklich erfolgreich. Kurz darauf hörte er sich ein Duett von tiefen Atemzügen an. Genervt verdrehte John die Augen. Tolle Aktion.

„Frauen...“, brummte er und ging hinüber zur Tür, um das Licht auszuschalten. Leto war so vielversprechend gewesen und stellte sich nun als eine herbe Enttäuschung für ihn heraus. Wenn sie sich den ganzen Abend nun schon für Bobby interessiert hätte, okay. Aber das hatte sie ja nicht, nicht nur. Noch vor zwei Minuten war sie auf sein Geflirte eingegangen... sie schien eine von der Sorte zu sein, deren Laune ständig umschwingen konnte. Kein besonders attraktiver Charakterzug, wie John fand.

Da stand er nun und blickte hinab auf sein Limonadenbett. Sah dann herüber zu Bobbys Bett, in das er sich, selbst wenn es breit genug wäre, nicht legen würde. Er wollte nicht kuscheln oder in den Armen von irgendwem einschlafen. John brauchte seine Ruhe, jetzt erst Recht. Er schaltete das Licht aus und ging dann im fahlen Licht, das durchs Fenster fiel, zu eben diesem hinüber und öffnete es. Noch schnell nach den Zigaretten gegriffen, dann machte der Australier es sich auf der breiten Fensterbank bequem und zündete sich eine Zigarette an. Die kühle Nachtluft fühlte sich gut an und er genoss die Berührung der Nacht auf seinem Gesicht und dem Oberkörper. Die Nacht, ja. Das war seine Art von Frau. John lachte leise und blickte nach draußen. Fast erwartete er, dort irgendwo ein Paar Augen zu entdecken. Aber bevor er sie gefunden hatte, war auch er am offenen Fenster eingeschlafen.

Bobby schlief tief und fest und hatte dabei merkwürdig intensive Träume... von Leto... von John... von Orgien in Gefängniszellen...

Viele, viele Stunden später - draussen war es bereits strahlend hell - hatte sein Körper den Drogenrausch so langsam verarbeitet, und er fiel in einen leichteren Schlaf. Aus dem ihn dann kurz danach etwas weckte. Irgendwas war seltsam... es war so eng... da war jemand... Schlaftrunken öffnete der Eismutant seine Augen und starrte auf - ein Gesicht. Ganz nah. Viel zu nah. Absurd zu nah! Bobby bewegte seinen Kopf ruckartig rückwärts und kollidierte unsanft mit der Wand. "Au! Fuck...", murmelte er und fuhr mit der Hand über die schmerzende Stelle. Seine Augen derweil sandten ihm ganz klare optische Signale: Er lag mit Leto im gleichen Bett, sehr nah. Und sie hatten beide praktisch nichts an.

Bobby sprang mit einem grossen Satz aus dem Bett, brachte etwas Abstand zwischen sich und seine Schlafstätte und starrte dann wieder. Ja, das war sein Bett. Und Leto lag drin. Was zum Teufel...? Dann kam sein Gehirn so langsam in die Gänge, und die Ereignisse des Vortags - vor allem auch die der letzten Nacht - schoben sich in sein Bewusstsein. "Oh... fuck...", er stöhnte. Und dann fiel ihm ein, wie der Abend geendet hatte: Mit einem Kuss zwischen ihm und John, einem Kuss, der verstörend... gut gewesen war... Leicht panisch sah er sich nach John um, der nicht in seinem Bett lag, wie er ziemlich schnell feststellte.

Die Nacht hatte ihr Werk getan und ihr Stoffwechsel hatte die Drogen soweit verarbeitete, dass die Wirkung abgeklungen war. Zuvor hatte das Gras noch die Wirkung gehabt, dass Leto schnell und tief eingeschlafen war. Natürlich hatte sie John nicht vor den Kopf stoßen wollen und hätte er bereits im Bett gelegen, dann hätte sie sich an ihn gekuschelt und nicht an Bobby. Wäre er zu den beiden gekrochen, dann hätte sie auch nichts dagegen gehabt, vor allem da John schön warm war. Aber der entschied sich dagegen und nahm lieber am Fenster platz, wo er scheinbar genauso schnell einschlief wie die anderen beiden. In der Nacht hatte sie sich ein paar Mal hin und her gerollt, am Morgen lag sie ziemlich nah bei Bobby, vielleicht hatte sie im Schlaf seine Nähe gesucht, vielleicht war es aber auch nur Zufall, nach dem Aufwachen würde nicht einmal Leto das sagen können.

Bobbys Aufwachen spürte sie natürlich, zumal er dabei nicht unbedingt leise war, als er sich den Kopf an der Wand stieß. Ein leises Murren war von ihr zu hören, das Haar war etwas wirr, als sie sie im Bett räkelte. Dann öffnete sie die Augen. Das Erste, was sie realisierte war, das hier war nicht ihr Zimmer und folglich auch nicht ihr Bett! Das Zweite war die Tatsache wo sie sich befand, das wurde ihr klar als sie Bobby sah, der eben aus dem Bett gesprungen war und etwas verwirrt aussah. Und das Dritte, sie hatte nur ihre Unterwäsche an und die war auch nur recht knapp!
Erschrocken sah sie Bobby an, dann zog sie Reflexartig die Decke über ihren Körper. Das Nächste was man sah, war das Leto mit einem erschrockenen Geräusch verschwand.

“Aua…“ hörte man sie leise von unter dem Bett, scheinbar war sie durch dieses gefallen und lag nun auf dem Boden. Das war ihr schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr passiert, ihr Phasing hatte sie eigentlich sehr gut unter Kontrolle. Leto krabbelte unter dem Bett hervor, dabei sah es recht merkwürdig aus, weil sie dabei teilweise durch jenes krabbelte. Sie setzte sich auf das Bett, deutlich zögernder und zupfte die Decke so, dass ihr Oberkörper halbwegs bedeckt war.
“Ähmm..guten Morgen…sag mal…“, man sah, dass sie leicht rot wurde, die Erinnerung an gestern Nacht kamen langsam wieder, aber sie war sich noch unsicher ob sie alles noch so richtig wusste, “hatten wir…hatten wir was miteinander?“ Sie wusste nicht, wie sie es am besten ausdrücken sollte, aber was sollte man den denken, wenn man fast nackt im Bett eines fast nackten Jungens nach einem lustigen Drogen-Abend aufwachte und sich unsicher war, ob die Erinnerungen so lückenlos waren?

Von der plötzlichen Aufregung im Zimmer wurde natürlich auch John wach. Blinzelnd sah er sich um und versuchte, sich zurecht zu finden. Was los war, ergab sich nicht eben so, da waren einige Puzzlestücke zusammen zu setzen. Noch dazu hatte er Kopfschmerzen. Und saß an einem offenen Fenster.
„Whow!“ John zuckte instinktiv weg von dem recht steilen Weg nach unten, der nur wenige Zentimeter von ihm entfernt lauerte. Durch diese unkontrollierte Bewegung verlor er seinen Sitz auf der Fensterbank und kullerte rüber auf die Fläche des Schreibtisches, wo er unsanft mit Stiften, Schere und ähnlichem kollidierte.

Mit dem Gesicht nach unten gab er ein mürrisches Brummen von sich und rappelte sich auf. Bobby war da, sah allerdings total verwirrt aus, und Leto... fiel in genau diesem Moment durchs Bett. Anscheinend hatte der gestrige Abend sie alle ganz schön geschlaucht.
„Fuck...“, brummte John und stand vom Schreibtisch auf, wobei er einige Schreibtischutensilien mit sich zog und diese so auf dem Fußboden verteilte... aber das war gerade egal. Er blinzelte noch einmal und rieb sich dann den verspannten Nacken. Warum hatte er nicht in seinem Bett gelegen? Achja... die Limo.

Und dann kam alles wieder. Die Joints, das Lagerfeuer, das Kuss-Spiel... hatten sie das wirklich gespielt oder hatte er sich das nur eingebildet? John kratzte sich am Kopf und blickte dann Leto entgegen, die sich sichtlich beschämt unter dem Bett hervor kämpfte. An ihrem Hals leuchtete ein Knutschfleck. Also hatte er es sich nicht nur eingebildet.
Er streckte sich noch einmal und grinste. Die Gedächtnislücken zu füllen war immer eine lustige Zeitvertreibung. „Jaaaaa, Bobby. Was lief denn da?“, fragte er schadenfroh, obwohl er sich daran zu erinnern glaubte, dass Bobby irgendwann eingeschlafen war und Leto sich einfach dazu gelegt hatte. Was erklären würde, warum er auf der Fensterbank geschlafen hatte...

Bobbys Kopf, auf Johns leeres Bett gerichtet, fuhr herum als es plötzlich vom Fenster her rumpelte, und er sah John, der eher unelegant über den Schreibtisch rollte und dabei etwa so aussah, wie er sich fühlte.

Aber schon wurde seine Aufmerksamkeit wieder auf sein Bett zurückgelenkt, durch das Leto eben mit einem Schmerzensausruf gefallen war. Hektisch sah er zwischen den beiden hin und her. Ganz offensichtlich waren sie alle drei reichlich mitgenommen von der letzten Nacht. Kein Wunder.

Schliesslich schaffte es Leto sich aufzurappeln, und Bobby ahnte schon, was jetzt kommen würde, als sie leicht rot wurde. John, wie üblich schnell und generell gut im Wegstecken vom Hangovern und Ähnlichem, hatte sich bereits gefangen und wiederholte grinsend ihre verunsicherte Frage. Bobby schluckte, sah zu Leto und wurde auch ein bisschen rot. "Was? Nein... wir... nein..." Dann sah er den leuchtend roten Knutschfleck an ihrem Hals. Aber der war von John, oder? Doch, doch, der war von John, er war sich fast völlig sicher. "Wir..." Er glaubte sich zu erinnern, dass er sich irgendwann einfach schlafen gelegt hatte. Auch da war er sich fast völlig sicher. "Ich glaube, wir haben nur einfach im gleichen Bett gelegen", erklärte er dann mit festerer Stimme. "Nach dem... Spiel." Oh ja, er hatte erst John und Leto beim Küssen zugesehen, dann hatte er Leto geküsst, dann John ihn... Er sah zu John, der so wirkte als könnte er kein Wässerchen trüben. Schnell sah er wieder weg zu Leto. "Es war nur ein Spiel", fügte er dann an, auch um es sich selbst zu versichern.

Das Fallen von John lenkte die Aufmerksamkeit des Mädchens auf sich. Wie er da über den Schreibtisch kullerte sah irgendwie lustig aus. Aber warum hatte er auf dem Fensterbrett geschlafen? Und warum hatte sie in Bobbys Bett gelegen wenn nicht…

Nachdem Bobby sagte, sie hätten nicht miteinander geschlafen, da entspannte sich das Mädchen etwas, “das ist gut“, noch immer klang sie etwas unsicher, aber erleichterter, plötzlich sah sie zu Bobby und wurde wieder rot, konnte er das als Beleidigung oder Ablehnung sehen? Das wollte sie nicht, “ich meine…ich…weil wir doch so zu waren…und ich das nicht vergessen will..verstehst du? Nicht wegen dir…ich..ich mag dich aber..eben…nicht so“ sie verrannte sich schrecklich in den Wörtern und ihr Gesicht wurde wieder rot.

Das Bobby genauso verwirrt schien wie sie war gut, dann kam sie sich nicht ganz so dumm und unerfahren vor, Johns gewohnt coole und lässige Art war da schlimmer. Noch immer bedeckte nur der Deckenzipfel ihren Körper, gestern Nach war es ihr völlig egal gewesen, aber jetzt?
Langsam kamen Erinnerungen in ihren Kopf, leicht verschleiert aber sie war sich sicher, dass sie echt waren, waren sie doch oder? Joints im Park, Strippoker, was erklären würde warum sie alle so wenig an hatten und dann hier im Zimmer. Abwesend leckte sie sich über die Lippen, fast bildete sie sich ein könnte sie noch John und Bobby schmecken. Schmecken? Oh nein, sie hatte die beiden nicht nur geküsst, sie hatte auch über den Oberkörper des Eismutanten geleckt! Hatte sie das auch bei John gemacht? Die Erinnerung war nicht ganz so klar, aber sie erinnerte sich an seine Sprüche und… Leto tastete über ihren Hals, da war eine Stelle, die leicht schmerzte, wenn man drückte, der Knutschfleck.

Das würde man noch Tage sehen, na wunderbar, ein Erinnerungsstück und das war wohl das, was John beabsichtig hatte. Leto wirkte immer noch unsicher, ein bisschen verloren, als sie zwischen den Jung hin und hersah, “sind meine Klamotten hier?“, sie sah sich auf dem Boden um. Ihre Jeans lag vor dem Bett, ihren Pulli sah sie erst mal nicht.

Obwohl er immer noch ein bisschen müde war und ihm der Kopf sirrte, war John trotzdem ziemlich amüsiert von den vielen 'Ähm's und den zögerlich gesprochenen Worten, die nun zwischen Leto und Bobby ausgetauscht wurden. Bobby sagte ihr natürlich die Wahrheit und fast war John enttäuscht, dass Bobby sich doch daran erinnerte. Es wäre viel lustiger gewesen, Leto noch ein bisschen zappeln zu lassen.
Der Blick des Eismutanten in seine Richtung entging ihm nicht und das, was John in dessen Blick sehen konnte, brachte etwas Neues, fast schon Verdrängtes in sein Bewusstsein. Ein Bild entstand vor seinem inneren Auge, verbunden mit einem Gefühl... aber John schob all das schnell wieder von sich weg und verbannte es in die hintersten Besenkammern seines Gedächtnisses. Er hatte beschlossen, diese Sache für nicht existent zu erklären und daran würde er sich auch halten. Trotzdem würde er Bobby die nächsten Tage etwas aus dem Weg gehen, denn wer wusste schon, ob sein bester Freund das auch so sah? Nachher wollte er noch darüber reden!

John wandte sich Leto zu, der das ganze wirklich ziemlich unangenehm zu sein schien. Immerhin... war es doch nur Sex. Was war schon dabei? Dies waren nicht die Zeiten, sich für die wahre Liebe aufzuheben, weil die wahre Liebe überall war, in jedem. Also... warum nicht mit jedem schlafen?
Zufrieden beobachtete er, wie die Finger des Mädchens über ihren Hals strichen und schließlich den Knutschfleck fanden. Er grinste. „Kleines Souvenir, damit du nicht vergisst, wie viel Spaß wir gestern hatten.“, erklärte er und sah sie an. Genau so hatte er sich den Morgen danach vorgestellt. Zwei mal Unbehagen und ein mal Spaß.

Letos Frage nach ihren Klamotten ließ John kurz nachdenken. Er wusste nicht, wo sie waren, aber er hatte auch nicht wirklich die Motivation, danach zu suchen. Der Gedanke, dass Leto nur mit einer Decke bekleidet zurück in ihr Zimmer ging war einfach zu lustig. Das würde wirklich wilde Gerüchte geben... und genau das wollte Leto bestimmt vermeiden.
„Nein, keine Ahnung. Braucht dir auch nicht unangenehm zu sein. Wir wissen, wie du aussiehst...“

"Schon okay... völlig okay...", versicherte Bobby ihr schnell. Er mochte sie auch, und er hatte auch das Küssen gemocht, schliesslich war sie ein Mädchen und Mädchen zu küssen war immer gut, noch dazu wenn man nicht allzu oft die Gelegenheit dazu hatte. Aber mehr war da nicht. Umso besser, dass sie das auch so sah. Bobbys Gesichtsfarbe normalisierte sich nun auch langsam wieder.

John war natürlich wie immer super-cool. Wie machte er das bloss? Warum stand er dem allem so entspannt gegenüber? Hatte er wirklich so viel mehr Erfahrung? Wieder warf er ihm einen Blick zu und realisierte, dass er sich königlich amüsierte, wie sie beide stotterten und sich wanden. Vermutlich war für ihn auch nichts weiter dabei gewesen, als sie sich geküsst hatten. Vielleicht hatte er ja sogar schon andere Jungs geküsst? Bobby traute John in der Hinsicht wirklich so ziemlich alles zu.

Als Leto nun begann nach ihrem Pullover zu suchen, versuchte der Eismutant sich zu erinnern... Hatte er nicht die ganze Kleidung im Park draussen eingesammelt und mithergebracht? John machte keine Anstalten ihr zu helfen, also fing Bobby an sich umzusehen, selbst weiterhin nur mit seinen Boxers bekleidet. Tatsächlich stiess er dann auf Johns deutlich chaotischeren Seite des Zimmers auf einen Haufen von Kleidung, in dem alles wild durcheinander gemischt lag. Er wühlte kurz und zog schliesslich Letos Kleidungsstücke raus. "Hier... ich glaube, das ist alles..." Seine eigene und Johns Kleidung warf er unsortiert auf sein Bett und bewegte sich dann Richtung John, der weiterhin sehr zufrieden mit sich und der Welt wirkte. Er strich sich durch die Haare, lehnte sich gegen den Schreibtisch und sah zu Leto. War alles ziemlich seltsam jetzt so am Morgen danach. Aber alles in allem hatten sie ja wohl doch ziemlich Spass gehabt, wenn man sich sie drei so ansah.

Dann fiel ihm plötzlich ein, was sie in der Nacht beschlossen hatten. "Oh... Guys... und das mit Boston... also... das müssen wir echt nicht machen. Ausser ihr wollt wirklich. Aber..." er zuckte mit den Schultern "...muss nicht sein." Zwar würde er das Verhältnis mit seinen Eltern irgendwann mal klären müssen, aber nüchtern und bei Tageslicht betrachtet wirkte die ganze Idee deutlich weniger attraktiv als gestern Nacht.

Souvenir, nette Bezeichnung für dieses Ding an ihrem Hals, Brandmal würde ihr jetzt spontan auch einfallen oder etwas ähnliches. Allerdings klang das doch deutlich positiver, wenn man den Knutschfleck als Souvenir einer heißen Nacht bezeichnete. Vergessen? Oh nein, Leto würde sicher nicht den Abend vergessen, sie fing ja gerade an sich wieder zu erinnern. Das ein oder andere wäre vielleicht besser zu vergessen, einfach weil es ihr die Scharmesröte in die Wangen trieb. Aber alles in allem schient es, als wäre nichts Schlimmes passiert.
Gut, sie hatte gekifft, dabei mochte sie doch eigentlich keine Drogen. Und dann war sie wohl…wie nannte man das? Enthemmter, genau das war das Wort was sie gesucht hatte. Sie war enthemmter geworden und hatte die beiden geküsst. Eigentlich nichts, wofür man sich schämen müsste, wirklich nicht, immerhin waren sie drei ja alt genug.

Trotzdem war sie doch sehr froh, dass nicht mehr passiert war. Leto war keines dieser Mädchen, die ihr Erstes Mal bekifft mit irgendjemandem haben wollte. Gut, Bobby war nicht irgendjemand, er war ein Freund und wirklich nett, sicher eine gute Wahl für das Erste Mal, wenn man das so ausdrücken konnte. Dennoch wäre sie doch gerne bei klarem Verstand.
Da John es wohl besser fand, wenn sie so bekleidet blieb, wie sie jetzt war, würde er ihr wohl kaum helfen. Sein Kommentar zeigte, dass sie recht hatte, sie grinste kurz, “Schon klar, dass ihr wisst wie ich aussehe, aber zum einen wird es kalt und zum anderen laufe ich sicher nicht fast nackt durch die Gänge!“
Hatte sie sich gestern nicht an John gekuschelt? Ja, da war etwas, er hatte sich unglaublich warm angefühlt, ein schönes Gefühl, wenn sie sich richtig erinnerte.

Bobby war da deutlich hilfreicher und er fand sogar ihren Pulli, die Socken und auch ihre Schuhe waren ebenso dabei. Sie stand auf, ließ die Decke zurück auf das Bett sinken und zog sich die Jeans an, dann den Pulli und zum Schluss Schocken und Schuhe, jetzt erinnerte nur noch ihre leicht zerzausten Haare an die Nacht.
Dann sah sie zu Bobby, der anfing über die Sache mit Bosten zu reden, scheinbar war er nicht mehr so sehr davon überzeugt. Leto fand die Idee nicht schlecht, sie würde immer noch gerne etwas mehr von Amerika sehen. “Also ich würde gerne nach Bosten fahren, du wolltest mir doch die Stadt zeigen“, sie lächelte, “aber das ist deine Entscheidung, wenn ihr fahrt, dann komm ich mit“, kurz sah sie zu John, dann wieder zu Bobby und lächelte unsicher.

“Ich denke ich geh dann mal“, bei den Worten drehte sie sich um und ging einfach gerade durch die Wand. Hoffentlich würde sie jetzt keinem begegnen, hatte doch mal etwas Positives, dass es hier nur so Wenige gab.

Tbc~ mal sehen

John war kurz davor einzuwerfen, dass sie als Phaserin ja gar nicht durch die Gänge gehen musste... und dass er sie gern begleiten würde, um gegen die von ihr gefürchtete Kälte anzugehen... und dass fast nackt ja immer noch besser war als ganz nackt. Aber er sagte nichts von dem, sondern verschränkte schweigend die Arme vor der Brust und erwiederte einfach nur ihr Grinsen. Es würde weitere Gelegenheiten geben für seine Sprüche, da war er sich sicher. Vielleicht mchte ihr die ganze Sache jetzt total unangenehm sein, aber wer einmal Blut geleckt hatte würde meistens süchtig nach dem Verbotenen.

Als Leto dann irgendwas wegen Boston sagte runzelte Pyro die Stirn und dachte nach. Ja, da war was gewesen. Bobby wollte mit ihnen nach Boston fahren und ihnen die Stadt zeigen oder so etwas. Und hatte er nicht auch was von irgendeinem Lieblingsessen erzählt? Pfannkuchen? Oder waren es Milchshakes gewesen?
"War klar.", sagte John, als Leto bestätigte, dass sie auf jeden Fall mit von der Partie wäre. Einerseits hatte John da absolut nichts gegen, andererseits konnte es ganz schön stressig haben, so ein Mädchen rund um die Uhr dabei zu haben. Vielleicht wäre es entspannter, wenn Bobby und er alleine fuhren. Aber das konnte man ja noch in Ruhe besprechen.

Er blickte ihr nach, als sie durch die Wand verschwand, dann drehte er sich zu seinem besten Freund um.
"Guten Morgen, Sonnenschein.", grüßte er nochmal, nun da sie alleine waren. "Verrückter Trip, was? Gehen wir was essen? Ich bin fast am Verhungern..."

Bobby nickte, um zu signalisieren, dass er ihren Wunsch registriert hatte. Würden sie nach Boston fahren, würde er sie das wissen lassen. Wie waren sie darauf gekommen, ausgerechnet nach Boston gehen zu wollen gestern Nacht? Verdammte Drogen!

"Okay... bye...", sagte Bobby und starrte dann noch kurz auf die Stelle an der Wand, durch die sie verschwunden war. War schon ne verdammt coole Mutation, die sie da hatte. Dann atmete er tief durch, aber bevor er was sagen konnte, tat John das schon. Der Eismutant strich sich durch die Haare. "Hast du mich gerade als Sonnenschein bezeichnet, du Feuerteufel?" Er grinste und schüttelte den Kopf. "Ja, Mann, was für eine bizarre Nacht." Er liess seinen Blick durch ihr ziemlich chaotisches Zimmer wandern und widerstand dem Impuls jetzt sofort aufzuräumen. Insbesondere Johns Bett sah echt übel aus, seins primär zerwühlt.

"Essen klingt gut." Erst jetzt realisierte er, dass er brüllenden Hunger hatte. Er tapste zum Schrank, holte sich ein frisches Shirt und Shorts raus, zog beides auf dem Weg ins Bad an, warf sich dort kaltes Wasser ins Gesicht, strich nochmals durch seine Haare, guckte prüfend in den Spiegel, erschien dann wieder im Zimmer bei John und erklärte: "Von mir aus kanns los gehen..." Er sah ihn an. "Sag mal... das mit Boston... wie sind wir darauf gestern gekommen? Wollte ich da hin?" Bobby klang zweifelnd und ungläubig, während er Richtung Tür ging und drauf wartete, dass John ihm folgte.


tbc Küche

Auf den 'Feuerteufel' hin fing auch John an zu grinsen. Irgendwie war es auch cool, wieder alleine zu sein. Allein unter Jungs war alles irgendwie... entspannter, lockerer. John fühlte sich sehr wohl in der Gegenwart von Frauen, das wusste jeder, aber er genoss auch die Zweisamkeit mit seinem besten Freund.
"Vielleicht doch eher Schneeflöckchen.", grinste John weiter und folgte Bobbys Blick, als dieser sich im Zimmer umsah. Selbst für ihre Verhältnisse - naja, eigentlich eher seine Verhältnisse - sah es hier wirklich wüst aus. Allerdings störte John sich nicht wirklich daran. Ein Genie beherrschte immerhin das Chaos.

Bobby schien von der Idee zu Frühstücken begeistert zu sein. John nickte mit einem abklingenden Lächeln und sah Bobby kurz nach, als dieser ins Badezimmer verschwand. Dann nahm er sich ein frisches Shirt und eine gemütliche schwarze Jogginghose aus dem Schrank und zog sich um. Mist, wo hatte er nur sein Lieblingszippo hingelegt? In seiner Jeans, bestimmt... aber wo war die? John suchte ein paar Momente lang erfolglos, dann fand er seine Jeans schließlich unter dem Bett und in der Hosentasche fand sich auch sein Zippo. John ließ es aufschnappen, die Flamme daraus hervorzucken und über sein Gesicht und durch sein Haar fahren, ohne ihn zu verbrennen. Seine Form von Erfrischung.

Als Bobby zurück kam drehte John sich um und grinste aus seinem brennenden Gesicht heraus, dann verschwand die Flamme im Nirgendwo. "Ja, irgendwie sind wir auf unsere Heimatorte zu sprechen gekommen. Glaube, du hast das mit dem Trip vorgeschlagen, um Leto zu beeindrucken.", sagte er mit einem neckischen Unterton und folgte Bobby hinaus auf den Gang.

tbc: Küche

cf: Garten (kleiner Zeitsprung)


Es war kurz nach acht Uhr abends und Bobby lag auf dem Bett und versuchte sich auf das Buch zu konzentrieren, das er in seiner Hand hielt. Dies jedoch fiel ihm zunehmend schwerer, denn der Zeitpunkt des 'Experiments' rückte unaufhaltsam näher. John war unterwegs... Alkohol besorgen. Und eigentlich war er schon ein bisschen überfällig. Bobby sah zur Uhr, legte das Buch zur Seite, stand auf, ging zum Bad und musterte sich im Spiegel. Wieso war er so nervös? Es war nur John, verdammt! Es war ja nicht so, wie wenn das ein Date wäre oder irgendwie sowas. Es war ein Experiment, und er hatte es gewollt. "Cool bleiben, Iceman...", murmelte er sich zu, strich sich durch die Haare und sah sich prüfend an. Wendete seinen Kopf nach links und nach rechts, sah dann auf sein Shirt. Ging wieder raus aus dem Bad, wechselte sein Shirt, neu, sauber, schwarz, weniger enganliegend... Dazu trug er tatsächlich Shorts, obwohl John auf seinen Dresscode-Vorschlag recht heftig reagiert hatte.

Er legte sich wieder aufs Bett, griff nach dem Buch und las weiter. Nur um nach ein paar Zeilen zu merken, dass er überhaupt nicht mitbekommen hatte, was er da gerade gelesen hatte. Fuck. Vielleicht sollte er doch auch was trinken, wenn John dann mit dem Alkohol ankam... Wieder sah er zur Uhr. Wo zum Teufel steckte er?


(oot: hoffe das Setting ist okay so für dich - sonst einfach reklamieren, dann editier ich...)

Vorsichtig warf John einen Blick in den vor ihm liegenden Gang, dann bog er um die Ecke. In der Hand hielt er eine braune Papiertüte, in der sich der Zaubertrank befand, der ihm hoffentlich über diesen Abend helfen würde. Er hatte sich Zeit gelassen, sich ganz in Ruhe ausgesucht, was er haben wollte, und schließlich war er bei Whisky gelandet. Nicht so billig, dass er furchtbar schmeckte, aber auch nicht so teuer, dass er einfach viel zu schade für dieses Vorhaben wäre. Immerhin plante er ja nur, möglichst schnell durch den Alkohol das „Bewusstsein“ zu verlieren. Er musste nicht unbedingt aktiv dabei sein und es wachen Geistes mitbekommen, wenn Bobby ihn...

Seine Hand schloss sich fester um die Flasche. John mochte es nicht zugeben, aber er hatte ein bisschen Angst vor dem, was gleich passieren würde. Wieso genau konnte er aber gar nicht sagen. Bobby hatte schon Recht gehabt, Homosexualität war im Moment nicht mehr das große Thema, vielmehr schien es fast schon modern zu sein. Aber trotzdem... vielleicht fürchtete er sich davor, dass es Bobby zu gut gefallen würde und... ja, und dann? Der Australier konnte sich nicht vorstellen, dass eine Freundschaft zwischen zwei Männern so unkompliziert verlaufen konnte wie bisher, wenn der eine den anderen ständig... anfassen wollte.

John schüttelte den Kopf. Er war an ihrer Zimmertür angekommen. Zögernd legte er die Hand auf die Klinke, blickte hinab auf die Tüte in seiner Hand. Er hatte es Bobby versprochen, nicht? Bobby war sein bester Freund und ihm war diese Sache sehr wichtig. Jetzt zu kneifen gehörte sich einfach nicht. Außerdem... war er doch wohl kein Feigling.
Mit neuem Schwung öffnete John die Tür und trat ein. Bobby lag auf dem Bett und las ein Buch. Hoffentlich ging es darin um Baukräne oder Quantenphysik.
„Der Jäger kehrt erfolgreich zurück.“, scherzte er und zog die Whiskyflasche aus der Tüte.

(oot: Ist wunderbar.)