Warum sollte sie sich lange zieren? Sie hatte zu diesem Spiel eingewilligt und ein Kuss war jetzt wirklich nichts Schlimmes. Zudem wollte sie auch keine Spielverderberin sein, John würde seinen Kuss bekommen, sie würde sich wieder setzten und das Spiel würde weiter gehen. So einfach war das oder etwa nicht?
Der Kuss war der Hammer, mal abgesehen davon, dass Johns gesamter Körper angenehm warm war und sie sich deswegen schon nicht von ihm lösen wollte, der Kuss selbst war auch mehr als anziehend. Seine Lippen hatten eine gewisse Festigkeit und waren trotzdem so weich, dass sie sich an ihre anpassten. Es schmeckte auch angenehm ihn zu küssen, aber sie hatte ja schon im Garten gemerkt, dass John interessant schmeckte, was auch immer das zu bedeuten hatte.

Dank der Drogen wurde dieses Erlebnis noch viel intensiver und als sie seine Hand auf der nackten Haut spürte, da durchfuhr sie ein wohliger Schauer und sie rückte näher an ihn. Da brauche es gar nicht das leichte Ziehen von ihm, sie wäre auch von alleine gekommen. So schmiegte sich ihr Körper an seinen, sie legte den Kopf etwas zur Seite und vertiefte den Kuss, die Augen hatte sie von der ersten Sekunde an geschlossen.

Das war wohl ein Grund, warum sie Bobby nicht beachtete, aber sie hätte es wohl auch nicht gemacht, wenn sie ihn direkt angesehen hätte, jetzt gehörte ihre Aufmerksamkeit John. Ihr Haar war fein und weich und lief durch seine Finger, sicher konnte er eine leichte Erregung in ihr spüren. Die ganze Sache war nicht nur für die Jungs heiß.

Danke, Zeus und die gesamte dämliche griechische Mythologie, danke.
Leto überraschte ihn, sie wurde immer zutraulicher, kam näher, drehte den Kopf, vertiefte den Kuss, schauderte, brachte ihn dazu, noch mehr zu wollen. Verdammt war das gut. Und jetzt, wo er wirklich merkte, dass Leto der Kuss gefiel und dass sie mehr wollte, brauchte er auch auf keine Bremsen mehr zu treten. Denn auch wenn John gewisse Defizite hatte, was die Liebe anging, so war er doch im physischen Sinne ein sehr leidenschaftlicher Typ.

Und obwohl er Bobby eigentlich kompett ausgeblendet hatte, gab es ihm doch auch einen zusätzlichen Kick, zu wissen, dass sie wahrscheinlich sehr genau beobachtet wurden. Sie mochten die besten Freunde sein, aber in diesem Raum gab es nur ein Mädchen. Und so nett und brav Bobby auch immer tat, John wusste genau, dass er nicht abgeneigt sein würde, wenn Leto heute Nacht unter seiner Bettdecke landen würde.

Egal, was der Abend noch bringen würde. Diesen Moment, in dem sie beide genau fühlten und erlebten, dass sie einander gerne berührten und dieser Kuss auch gerne immer und immer weiter gehen konnte. Und das tat er auch, zumindest bisher. John würde nicht derjenige sein, der den Kuss unterbrach.
Hinter Letos Rücken formte Johns Hand mit Zeigefinger und Daumen einen Kreis, ein positives Zeichen, das Bobby galt.

Wow, die gingen ja ran. Der Kuss dauerte jetzt sicher schon zwei Minuten und ein Ende schien nicht in Sicht. War Leto schliesslich doch noch Johns Charme und Kusskünsten verfallen... Bobby musste grinsen bei dem Gedanken, wie die Griechin dazu am nächsten Morgen stehen würde, wenn sie wieder komplett ausgenüchtert war. Aber diese Vorstellung schob er rasch beiseite und konzentrierte sich wieder ganz auf die verdammt erotische Szene vor ihm. Irgendwie würde es ihn nicht überraschen, wenn das Spiel plötzlich beendet war und die beiden jetzt gleich zusammen in Johns Bett landeten. Ehm, oder vielleicht nicht gerade Johns Bett, denn das war übel verwüstet.

Dann sah er plötzlich das Zeichen, das John hinter Letos Rücken formte. Und ein warmer Schauer ging durch seinen Körper. Das hiess, dass John definitiv angetan war von dem Kuss und dem Mädchen, aber dabei trotzdem (und dem Hasch) noch geistesgegenwärtig genug war, an Bobby zu denken und ihm kleine, vertrauliche Botschaften zu übermitteln. Beinahe war er ein bisschen gerührt. Und echt gespannt, wie das jetzt hier noch weitergehen würde. Klar war, dass John nichts tun würde, um die innige Kussszene abzubrechen. Und Leto...? Schwer zu sagen. Klar war auch, dass er seine Körpermitte weiterhin konstant runterkühlen müsste, damit sich unter seinen Boxers keine verräterischen Formen abzeichneten, wenn die beiden sich dann mal wieder voneinander lösten. Aber wenns nach Bobby ging, mussten sie das vorerst noch nicht so schnell tun.

Ein Kribbeln fuhr durch ihre Haut, als sie die Hand auf Johns Brust legte und langsam über diese strich. Erst nur über den Brustkorb, dann rutschte die Hand kurz etwas runter zu seinem Bauch, sie beschrieb ein paar Kreise mit den Fingern und bog dann ab um über seine Seite auf den Rücken zu gelangen. So kam sie ihm noch ein Stück näher, während die Hand die Wirbelsäule hoch strich. Seine warme Haut verursachte dabei dieses Kribbeln, es begann in den Fingerspitzen und breitete sich über die Finger, die Hand und den Arm über den gesamten Körper des Mädchens aus. Es war elektrisierend.

Sie bemerkte nichts von den geheimen Zeichen der Jungs, sie war viel zu beschäftigt und das war auch gut so. Ihr würde es nicht gefallen, sie genoss den Kuss des Mutanten und welches Mädchen würde sich darüber freuen, dass der Typ sogar währenddessen mit seinem Kumpel darüber fachsimpelte, wie gut oder schlecht das Mädchen war.
Der Kuss wurde noch inniger, sie spürte das Fordern von John und folgte ihm, aber nur bis zu einem gewissen Punkt. Das junge Mädchen würde jetzt nicht sehr weit gehen, sie hätte eben auf dem bett nicht mal daran gedacht, dass sich der Kuss so entwickeln würde. Ja, sie spürte, dass sie mehr wollte, aber etwas in ihr war wohl zu schüchtern um es einzufordern. Der Geist siegte über den Körper.

So löste sich ihre Lippen von seinen, blieben noch einen Augenblick knapp vor seinen stehen, die Augen hatte sie noch immer geschlossen und atmete leicht aus. Dann erst öffnete sie die Augen, eine leichte Röte stieg ihr in die Wangen, als ihr einfiel, dass Bobby ja auch noch da war, wie lange hatte sie John eigentlich geküsst? Sie wusste es nicht, löste sich dann vollends von seinem Körper, obwohl sie spürte wie ein Teil von ihr dagegen protestierte, setze sie sich wieder auf das Bett, ein leichtes Lächeln auf den Lippen, sie versuchte ihre Unsicherheit, die sie jetzt wieder deutlich spürte, zu überspielen.

“So du bist dran, mal sehen ob du eine bessere Frage kennst.“

Wie Leto morgen zu ihm, Bobby, Gras und sowieso diesem ganzen Abend stehen würde, war John herzlich egal. Es war nicht so, dass er ignorant war gegenüber dem Schamgefühl anderer Leute, er hielt es einfach nur für überflüssig. Welchen evolutionären Sinn hatte es, wenn ein Mädchen sich am nächsten Tag schämte, weil sie einen Jungen geküsst hatte und es ihr gefallen hat? Gar keinen. Und genau deshalb lebte John schon lange abseits der meisten Hemmschwellen und es ging ihm gut dabei. Er brauchte sich keine Sorgen zu machen und für nichts zu rechtfertigen. Klar fanden viele diese Einstellung unsympathisch, aber das war ihm ja auch egal.

Nachdem er die Geste lange genug gemacht hatte, um sicher zu sein, dass Bobby sie auch gesehen hatte, legte er die Hand wieder auf Letos Rücken. Mit übermäßiger Erregung hatte er nicht zu kämpfen, weil er ja vorhin unter der Dusche vorgearbeitet hatte, dennoch ließ ihn dieser doch sehr innige und leidenschaftliche Kuss nicht kalt. Und so nah wie Leto stand, musste sie das auch mitbekommen, es sei denn sie blendete solche Anzeichen ganz bewusst aus. Ihre Hand begann zu wandern, strich seinen Bauch nach unten und bewegte sich somit in eine Richtung, die John natürlich gefiel. Leider verweilte sie nicht dort, sondern widmete sich danach seinem Rücken, was auch sehr angenehm war. Allerdings wurde es langsam etwas schwer, fokussiert zu bleiben, da der Atem knapp wurde und es ziemlich schwer war, genug Luft in die Lungen zu pumpen, da ihre Münder immer noch miteinander verschmolzen waren.
Dementsprechend schnappte er erstmal nach Luft, als Leto sich schließlich erst aus dem Kuss und dann auch aus seinen Armen löste und zurück in Richtung Bett ging, um sich dort unsicher lächelnd hinzusetzen. Immer noch auf der Suche nach seinem normalen Atemrhythmus sah John ihr zu, dann blickte er hinüber zu Bobby und hob einen Mundwinkel. Für John hatte der Abend soeben eine wirklich gute Wendung genommen.

Leto forderte nun, dass er eine bessere Frage stellte. Was gar nicht so leicht, sich jetzt irgendwas Schlaues aus den Fingern zu saugen.
"Hmm...", machte er und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Immer wieder hing sein Blick für ein paar Sekunden an der Mutantin. "Woher stammt der Name 'Kondom'?" John grinste.

Gebannt sah Bobby den beiden zu; er hatte sich so verlagert, dass er von beiden etwas sah... so auch wie ihre Hände sich gegenseitig erkundeten... Der Eismutant hatte schon von Pornos gehört, aber noch nie einen gesehen - ein bisschen allerdings stellte er sich vor, dass es etwa so sein musste, wenn man einen sah. Und irgendwie war es frustrierend, dass er seine eigentlichen Impulse unterdrücken musste. Aber das war es, was er tat, natürlich.

Als die beiden sich nach einer kleinen Ewigkeit wieder voneinander lösten, bemühte sich Bobby so zu tun, wie wenn das jetzt nicht gerade eine der aufregendsten und erotischsten Szenen seines Lebens gewesen wäre. Er sah zu Leto, die mit leicht geröteten Wangen wieder zu seinem Bett zurückkehrte, unsicher lächelte und etwas mehr Abstand hielt als vorher. Sie machte nicht den Eindruck, als ob es ihr nicht gefallen hätte. Und dass es John gefallen hatte, war ja klar, und es war ihm auch deutlich anzusehen. Für ihn hatte sich der Abend bereits gelohnt. Bobby hob ebenfalls erst einen Mundwinkel und grinste dann vollends als er Johns Blick auffing.

Dann forderte Leto mit einem leicht herausfordernden Unterton eine gute Frage von Pyro, und sie beide sahen den Feuermutanten nun vom Bett aus gespannt an. Dabei fiel Bobby auf, dass Johns Blick immer wieder zu Leto wanderte, aber schliesslich kam seine Frage, und sie war wirklich gut. "Puhhh..." macht Bobby und runzelte die Stirn. Er hatte keine Ahnung, nicht die geringste. Und er fragte sich ganz ehrlich, ob John die Antwort wirklich wusste. Er fuhr sich durch die Haare und drehte seinen Kopf dann zu Leto, um zu sehen, ob sie mehr wusste. Vielleicht kam das Wort ja aus dem Griechischen, dann wusste sie die Antwort bestimmt. Ein klein bisschen war er auch neugierig, was für einen Kuss Leto fordern würde, falls sie gewinnen sollte. Somit fiel es ihm auch nicht sonderlich schwer, ihr den Vortritt bei der Antwort zu lassen.

Ja, sie konnte seine Erregung spüren und irgendwie gefiele ihr das auch, sie hatte noch nie gemerkt, dass sie einen Jungen erregt hatte. Es war ein leichtes Glücksgefühl, das über ihre Haut kroch und ihr ein Lächeln auf die Lippen zauberte, zu wissen, dass man attraktiv war, war doch recht angenehm. Sie löste sich von ihm, ein Teil von ihr sträubte sich dagegen, sie würde sich gerne noch länger in seine Arme schmiegen und ihn küssen. Vielleicht sogar noch etwas inniger. Aber es war erst mal genug, zumindest meinte das der andere Teil von Leto. So wie John nach Luft schnappte ließ sie grinsen, aber auch sie brauchte erst mal wieder genügend Sauerstoff in den Lungen.
Das Bobby die beiden beobachtete hatte war ihr nicht aufgefallen, daher sagte sie nichts, als sie sich neben ihn setzte.

Leto legte den Kopf zur Seite und sah von John zu Bobby und wieder zurück zu John. Das war eine echt heftige Frage. Sie überlegte und übersetze sich erstmal das Wort, vielleicht könnte ihr das ja helfen Hmm Kondom… Προφυλακτικό…, auf ihrer Stirn bildete sich eine Denkfalte und sie lehnte sich wieder an Bobby. Seine kühle Haut ließ sie erschaudern, kurz glitten ihre Gedanken von der Frage weg.
Johns Lippen und sein Körper waren so warm gewesen bei dem Kuss, jetzt fragte sie sich, wie wohl der Kuss des Eismutanten war. Vorhin im Park hatte sie ihn schon berührt und sogar über seine Haut geleckt. Bis jetzt fand sie auch immer noch, dass das eine fabelhafte Idee war, so was musste man doch mal ausprobieren oder?

Nun beschäftigte sie eher etwas anderes. Man war es gewöhnt, dass sich ein Kuss warm anfühlte, Lippen und Zunge waren eigentlich immer gut durchblutete und daher warm, Johns Wärme war also nicht fremdartig gewesen, aber wie wäre es, wenn der Kuss kalt war? War Bobbys Kuss überhaupt kalt?
Leicht schüttelte sie den Kopf, darum ging es jetzt nicht, was war noch mal die Frage? Was bedeutet das Wort Kondom? Ach ja, genau.., sie strich sich das Haar aus dem Gesicht, “pff..das ist echt schwer“, sie schmunzelte kurz, ob John die Antwort überhaupt wusste?

Hätte John gewusst, dass seine beiden Mitspieler ihm gedanklich vorwarfen, die Antwort auf diese Frage nicht zu kennen, dann wäre er wohl ziemlich entrüstet gewesen. Zwar hatte Bobby von ihnen beiden die bessere Allgemeinbildung, denn dabei ging es ja immerhin eh nur um uninteressantes Zeug, tendenziell noch aus vergangenen Jahrhunderten und von Leuten verfasst, die sowieso schon tot waren.
Kondome allerdings waren eine feine Sache, sie erlaubten es einem Mann ebenso wie einer Frau, Spaß an der Sexualität zu haben, ohne dass man sich gleich verpflichten musste, ein Blag großzuziehen. Und daher hatte er es sich gemerkt, als er irgendwann mal aufgeschnappt hatte, dass der Begriff "Kondom" tatsächlich von einem Typen abstammte, der Condom mit nachnamen hieß. War der Arzt von irgendeinem hohen Tier gewesen. Von wem, das hatte John sich nicht gemerkt. Interessierte doch keinen.

"Harter Brocken, was?", fragte er schadenfroh und ging auf die Suche nach seinen Zigaretten. Irgendwo musste doch noch eine Packung herumliegen... denn auch nach 'nur' einem Kuss war die berühmte Zigarette danach nichts Unangenehmes. Schließlich fand er eine Packung in seiner Jeans, die auf dem Boden gelegen hatte. Er zündete sich eine Zigarette an und gesellte sich nun doch zu den beiden anderen auf Bobbys Bett.
Mit der Kippe im Mundwinkel rutschte er bis an die kühle Wand und lehnte sich mit dem immer noch unbedeckten Rücken dagegen. Dabei fiel ihm auf, wie Leto Bobby ansah und er grinste. Sie war neugierig geworden und er konnte das gut nachvollziehen. Er selbst hatte sich auch schon einmal bei dem Gedanken ertappt, wie abgefahren es sein musste, mit einem Eismutanten oder einer Eismutantin, in seinem Fall, ein bisschen Zweisamkeit zu verbringen. Und dabei spürte er die Kälte sicherlich noch extremer, da seine reguläe Körpertemperatur eh immer ein paar Grad über dem Normalbereich hing.

"Was ist, wenn ihr die Antwort nicht wisst? Habe dann ich gewonnen?", fragte er und hob die Augenbrauen.

Während Bobby noch mit in Falten gelegter Stirn über Johns Frage nachdachte, rutschte Leto näher ran und lehnte sich wieder an ihn. Ein Schauer jagte durch seinen Körper. Aber sie wirkte dabei sehr auf Pyros Frage konzentriert, auf die auch sie offenbar spontan keine Antwort hatte. John grinste schadenfroh. Ja, das war wirklich ein harter Brocken. Typisch für John, dass er sowas natürlich wieder wusste. Bobby war zum Schluss gekommen, dass er die Frage vermutlich sonst nicht gestellt hätte, weil er ja schliesslich auch beurteilen können musste, ob eine allfällige Antwort richtig oder falsch war.

Bobby kratzte sich am Kopf, und dann passierten zwei Dinge gleichzeitig. Er merkte, dass Leto ihn ansah, irgendwie ganz seltsam, so wie sie da an ihm lehnte. Und noch während er gedanklich und berauscht den möglichen Theorien nachging, was es mit Letos Blick auf sich hatte, fing die Matratze plötzlich an sich zu bewegen, und John war ebenfalls auf dem Bett angekommen, eine Zigarette schräg und cool in seinem Mundwinkel. Eben hatten die beiden sich noch geküsst - ziemlich leidenschaftlich, wie Bobby fand, der in dem Bereich zugegebenermassen nur limitierte Erfahrungen hatte - und nun sass er da direkt bei ihnen.

Auch Leto hatte keine Antwort, was Pyro prompt zu einer sehr berechtigten Frage inspirierte. Bobby dachte kurz nach... "Mhhh... ja, schätze schon. Oder?" Er sah zu Leto, dann wieder zu John. "Aber nicht, dass du dann dauernd Fragen stellst, die keiner beantworten kann!" Das wäre ja noch schöner, wenn John hier dauernd gewinnen würde. Eigentlich hatte er eher mit dem Gegenteil gerechnet...

Scheinbar hatte sie Bobby während ihrer Überlegungen angesehen, das war ihr gar nicht so bewusst aufgefallen. Aber den Jungs war es aufgefallen und sie grinste kurz, als sie es bemerkte. Aber was war schon dabei, sie hatte schon bei Bobby auf dem Schoß gesessen, den Jungs über den Brustkorb geleckt und John eben ziemlich heftig geküsst. Da war Bobby leicht anstarren doch gar nichts oder? Nun gut, sie wand den Blick wieder von dem süßen Eismutanten und ihr Blick wanderte zu John. Dieser schien sich zu freuen, dass weder Bobby, noch Leto die Antwort wussten.

Nachdem sich der Herr der Befriedigung seiner Sucht gewidmet hatte, setzte er sich sogar zu den beiden aufs Bett. Sogleich spürte sie die Wärme, die von ihm ausging, obwohl er gar nicht direkt neben ihr saß, sie lächelte den Feuermutenten an. Ein Teil von ihr, der Teil der vorhin nicht weg wollte, versuchte sie dazu zu bringen näher zu ihm zu rücken und ihn am besten wieder zu küssen. Der andere Teil, Leto schätze das war ihr Verstand, sagte ihr sie soll bei Bobby bleiben und die kühle Haut genießen.
Irgendwie waren beide Teile von ihr auf Nähe und Zärtlichkeit aus, nur sie unterschieden sich zum einen darin, welchen Mann sie wollten und wie viel sie wollten. Ihre Hormone wollten den temperamentvollen Pyro, innige Küsse und heiße Berührungen, ihr Verstand aber sagte ihr, das der sanfte Iceman die bessere Wahl wäre, da sie bei ihm sicher mehr Zärtlichkeit und auch Ehrlichkeit bekommen würde.

Leto versuchte beide Teile zu verdrängen und lächelte einfach beide Jungs an und sah Pyro dann etwas aufmerksamer an, als er seine Theorie kundgab. Leto war mit der Regel einverstanden, “hast gewonnen, dann wähle mal, aber nicht das du jetzt nur noch so Fragen stellst“, sie schmunzelte.

John hatte wirklich nicht vorgehabt, sich durch das Stellen einer extrem schwierigen Frage noch einen Sieg und damit noch einen Kuss zu erschleichen, aber wenn es jetzt einmal so gelaufen war, dann würde er sich ganz sicher nicht beschweren. Bobby und Leto schienen sich immerhin einig zu sein, dass laut den Spielregeln, die sie ja nie so genau definiert hatten, tatsächlich John gewonnen hatte. Grinsend machte er eine Siegergeste.
„Um die Frage zu beantworten... es ist eigentlich so einfach. Der Name 'Kondom' bedeutet nichts, er geht auf einen Dr. Condom zurück.“, erklärte John, immer noch mit einem Grinsen auf den Lippen. „Wenn ihr halt zu feige zum Raten seid, kann ich auch nix dafür.“

Der Australier sah hinüber zu Bobby. Natürlich hätte er es auch seinem besten Freund gegönnt, wenn dieser die Frage hätte beantworten können, aber so war es nun eben nicht gelaufen und John war doch egoistisch genug, um den Kuss, den er gewonnen hatte, für sich zu beanspruchen und nicht einfach Bobby 'einen auszugeben'.
So winkte er wieder Leto heran und klopfte dann auf seine ausgestreckten Beine, um sie einzuladen, sich auf seinen Schoß zu setzen. Seine Augen funkelten, man sah ihm deutlich an, dass sich in seinem Kopf bereits die nächste Idee manifestierte und so war es auch: „Gut, dass wir auch nicht festgelegt haben, dass man den oder die andere unbedingt auf den Mund küssen muss.“

Technisch gesehen könnte er sich jetzt jede noch so intime Körperstelle aussuchen, aber John hatte eine noch bessere Idee: Er würde Leto eine kleine Erinnerung an diesen Abend schenken, die sie auch morgen nicht einfach würde leugnen können... John wartete, bis sie bei ihm angekommen war, dann strich er ihre Haare Beiseite und begann, sich mit Zunge, Lippen und Zähnen an ihrem Hals zu schaffen zu machen, bis dort ein ansehnlicher Knutschfleck entstanden war.

Bobby schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn. Dr. Condom! Darauf hätte er wirklich kommen können... verdammtes Gras... Immerhin wars ein Trost, dass Leto auf die Idee auch nicht gekommen war. "Okay, das wäre wirklich einfach gewesen", gab der Eismutant zu und erkannte damit Johns Sieg bei dieser Frage definitiv an, nachdem auch die Mutantin ihren Segen für diese Regelinterpretation gegeben hatte. Er zog einen Mundwinkel nach oben. Vermutlich kam Leto langsam auf den Geschmack und rechnete sich aus, dass Pyro zur zweiten Runde laden würde.

Was er natürlich auch tat. Bobby rückte etwas zur Seite, um den beiden genügend Platz zu geben, aber nicht weit genug, um die Show nicht in allen Details beobachten zu können. Anders als vorhin, waren die beiden jetzt direkt hier neben ihm auf dem Bett. Er bräuchte nur seinen Arm auszustrecken und könnte sie anfassen. Er war diesmal auch nah genug, um die Wärme zu spüren, die von John ausging. Unwillkürlich fragte er sich, wie es wäre, mit seinen kühlen Händen dessen warme Haut anzufassen, aber dann legte der Feuermutant auch schon mit seinem zweiten Kuss los - und wie! Und diesmal hatte er sich eine andere Stelle ausgesucht...

Als Bobby realisierte, was John da tat, fing er an zu kichern. Pyro sorgte dafür, dass Leto den heutigen Abend nicht ganz so schnell unter den Tisch wischen konnte, wenn sie am nächsten Tag ausgenüchtert wieder aufwachte. Gebannt sah er auf den Hals und die Lippen und überhaupt...

Natürlich war John zufrieden mit seiner Leistung, um sein Wissen noch mal zu präsentieren, erklärte er seinen beiden Mitspielern dann auch gleich mal, woher denn das Wort ‚Kondom’ kam. Leto hatte schon angefangen zu überlegen aus welcher Sprache es stammen könnte. Das Amerikanisch hatte seine Ursprünge im Englisch und das ging auf eine romanische Sprache zurück. Es könnte also vielleicht aus dem Latein stammen. Oder aber es stammte aus einer jüngeren Sprache, Kondome nannte man doch auch Pariser, vielleicht kam das Wort aus dem Französisch, aber Leto konnte kein Französisch.
Demnach war sie doch ziemlich gespannt, als Pyro sein Wissen preisgab. Lachend rollte sie mit den Augen, war ja typisch. Sie hatte sich den Kopf über diverse Sprachen zerbrochen und dann war es einfach nur der Name des Erfinders.

Gut, John hatte auch die zweite Runde gewonnen, eigentlich hatten sie und Bobby gedacht, dass sie den Feuermutanten besiegen könnten, immerhin ging es hier um Wissen. Aber John war eben auch nicht dumm, auch wenn man das vielleicht auf den ersten Blick dachte. Leto glaubte ihn schon ganz gut einschätzen zu können, daher war sie nicht überrascht, als er auch diesmal einen Kuss von ihr für sich forderte. Sogleich jubelten ihre Hormone und sie krabbelte auf seinen Schoß, der Kuss eben war ja angenehm gewesen, der nächste würde das vielleicht sogar noch übertreffen.

Doch John grinste und sprach irgendwie davon, dass sie die Körperstelle nicht festgelegt hatten, verschwand das Lächeln von ihren Lippen. Blitzschnell rasten ihr einige Stellen durch den Kopf, wo sie ihn vielleicht überall küssen sollte, die wenigsten Stellen waren dabei jugendfrei, das wäre dann doch etwas zu viel für sie.
Allerdings entschied sich Pyro für eine harmlose Stelle, er strich ihre Haare zurück und sie schauderte kurz. Gleich darauf spürte sie seine Lippen an ihrem Hals und lächelte wieder, das fühlte sich echt gut an, wie er sie küsste und knabberte. Den Knutschfleck würde man sicher noch zwei oder gar drei Tage sehen, sie würde den Abend also ganz sicher nicht vergessen.
Dann wirkte sie jedoch etwas unsicher, war es das oder sollte auch sie ihn jetzt noch mal am Hals küssen? Leicht drehte sie sich zu Bobby und schmunzelte ihn an.

Natürlich war des Rätsels Lösung ziemlich einfach, wenn man sie kannte. Allerdings nahmen beide Verlierer es sportlich und gestanden ihm seinen Sieg zu. Tja, das hatten sie sich wohl anders vorgestellt, aber wie gesagt: Motivation und Anreiz waren ganz entscheidende Komponenten, wenn es darum ging, ob John Leistung zeigte oder auch nicht.

Leto folgte seiner auffordernden Geste ziemlich schnell, was John grinsen ließ. „Kannst es ja kaum erwarten.“, schmunzelte er und als er dann auch noch das erschrockene Gesicht des Mädchens sah, als er sie darauf hinwies, dass er freie Wahl hatte, was die Körperstelle betraf, musste John ein bisschen lachen. Ihre Angst war unbegründet. John mochte ein Aufschneider sein, ein Großmaul und nicht der feinfühligste Mann auf dem Planeten... aber ein Mädchen durch ein Spiel dazu zu zwingen, dass sie die Unterwäsche fallen ließ, das hatte er nicht nötig. So etwas schaffte er auch ganz ohne Spielregeln.
Er ließ sich Zeit mit seinem Werk, aber schließlich lehnte er sich zufrieden zurück und begutachtete den Hals der Mutantin, wo ein kreisförmiger, feuerroter Fleck zu sehen war. Oh ja, der würde verdammt hartnäckig sein...

„Dann muss ich mir ja schon wieder eine Frage ausdenken...“, dachte er schließlich laut, während er Leto ansah und mit der Hand über ihren Rücken strich. Dann wanderte sein Blick weiter zu Bobby, der nun alleine auf dem Bett saß. Bobby, der bestimmt nur darauf wartete, endlich auch bei Leto 'an der Reihe zu sein'. John überlegte kurz, dann fasste er einen Entschluss: Er – Aufschneider, Großmaul und so weiter – war immerhin ein guter Freund.
„Nun...“, setzte er an und grinste. „Wie wäre es mit dieser Frage: Wann habe ich Geburtstag?“ Nur Bobby konnte die Antwort auf diese Frage – 13. Januar - kennen und somit handelte es sich um eine geschenkte Runde.

"13. Januar!" sagte Bobby wie aus der Pistole geschossen. Einerseits, weil er es wirklich wusste, andererseits weil klar war, dass Leto es gar nicht wissen konnte. Es war eine kleine Freundschaftsgeste von John, und das war ja auch sehr nett von ihm. Aber es torpedierte seine ursprüngliche Idee, John die Türklinke küssen zu lassen, wenn er gewinnen würde. Das nämlich war ja sein ursprünglicher Plan gewesen. Die Türklinke, die Fensterscheibe, Letos Füsse... Bei dem Gedanken daran musste er grinsen.

Aber nun, wo John sooo nett zu ihm gewesen war... konnte er das ja schlecht machen. Er sah zu Leto. "Tja... tut mir ja leid, aber die Auswahl ist so eingeschränkt, dass ich praktisch keine andere Wahl habe..." Okay, er könnte John küssen, die Vorstellung fand er auch gar nicht allzu abwegig, high und erhitzt wie er war. Aber das würde jetzt vermutlich ein seltsames Signal setzen, vielleicht beim nächsten Mal. Oder... er lachte. "Wenn du gewinnst, kannst du dir ja ne Kombination überlegen, die dich nicht involviert... falls du bis dahin die Nase voll hast von der Küsserei."

Bobby setzte sich etwas auf auf dem Bett und klopfte auffordernd neben sich, mit dem Ziel, dass Leto sich zu ihm setzen würde. Und dann würde er sie - anders als John gerade eben - ganz normal küssen. Mehr nicht. Sonst würde sie am Ende wirklich noch die Flucht ergreifen.