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RE: Eine Reise nach Boston (Leto, John, Bobby)
in Randgeschichten 01.12.2010 09:15von St John Allerdyce • Besucher | 159 Beiträge
Ooc: Wie du magst. Einen Post können wir ja noch, aber wir wollen ja die Drakes nicht warten lassen
Erstaunlicherweise störte es ihn gar nicht mehr so sehr wie am Anfang, dass Leto ihn bei seinem vollen und ungeliebten Vornamen nannte. Natürlich störte es ihn immer noch, er hatte schon gerne den Zusatz 'Saint' vor seinem Namen? Aber irgendwann hatte er wohl angefangen, Leto als eine Freundin zu betrachten. Auch wenn er sie natürlich immer noch anziehend fand. Für John waren das zwei Tatsachen, die sich gut verbinden ließen.
"Du hast eines meiner vielen dunklen Geheimnisse entdeckt.", korrigierte er sie und sah sie für ein paar Sekunden sehr ernst an, dann musste er aber doch grinsen, obwohl es ja der Wahrheit entsprach, dass Leto Vieles über ihn nicht wusste. Solche Gescichten wie die über seine Eltern hatte er nur Bobby erzählt, und das auch erst nach einiger Zeit und nie vollständig.
Das Mädchen schien sich für einige Kleidungsstücke entschieden zu haben und stand auf. Mit Freude registrierte John das leichte Rutschen des Handtuches, aber Leto war schnell genug um es noch festzuhalten. Nun steckte das Mädchen wirklich in einer ziemlichen Klemme, denn sie hatte nichts mehr, was sie nach ihm werfen konnte und wollte sich immer noch umziehen, ohne gesehen zu werden.
Klar, dass sie nun anfing besonders niedlich zu tun, um ihn doch noch dazu zu bewegen, dass er sich wie ein netter Kerl verhielt und sich artig die Augen zuhielt. Was er allerdings nicht vor hatte. Und ihr letzter Satz war eine tolle Steilvorlage für den kommenden Spruch.
"Du weißt genau, dass du nicht zu frieren brauchst. Schmeiß das Handtuch weg und komm her, dann wird dir gleich wieder warm...", schlug er vor, rechnete aber nicht wirklich damit, dass Leto diesem Angebot nachkommen würde. Wenn das so weiter ging würden sie heute Abend noch hier rumhängen, er auf dem Bett sitzend und Leto unentschlossen mit den Klamotten in der Hand und dem Handtuch um den Körper gewickelt.
"Okay, Kompromiss. Ich mache für genau 10 Sekunden die Augen zu. Was du bis dahin schaffst ist deine Sache."
Natürlich hatte er nicht vor, die Augen wirklich ganz zuzumachen. Aber das zeigte doch, dass er zumindest kompromissbereit war.

RE: Eine Reise nach Boston (Leto, John, Bobby)
in Randgeschichten 01.12.2010 16:47von Leto Devinitus • Besucher | 121 Beiträge
Das man Pyro mit seinem vollen Namen aufziehen konnte wusste Leto ziemlich gut, kein Wunder bei so einen Namen. Manche Eltern hatten schon merkwürdige Ideen bei der Namen ihrer Kinder, Leto selbst war ganz zufrieden mit ihrem, Leto Persephone, auch nicht unbedingt gewöhnlich, aber als Tochter einer griechischen Archäologin war es doch ok. Aber diesmal hatte sie ihn nicht so genannt, um ihn zu ärgern, sondern es war eher sarkastisch gemeint. Denn St. John Allerdyce war alles andere als ein Heiliger. Da passte es auch, dass er meinte sie hätte nur eins seiner dunklen Geheimnise entdeckt, “ach ja, was verbirgst du denn sonst noch in dir Pyro?“, dieser Name passte doch deutlich besser zu ihm.
Ihr war bewusst, dass sie nicht alles über ihn wusste, so lange kannten sie sich ja auch noch nicht. Vielleicht würde sie irgendwann noch mehr über ihn erfahren, aber das war seine Entscheidung, wann er mehr erzählen würde und vor allem was er ihr dann sagen würde.
Ein leises Seufzen entfuhr ihr, es war umständlich das Handtuch und die Klamotten fest zu halten, so sorgte sie hauptsächlich nur dafür, dass das Handtuch vorne nicht zu weit runter rutschte. Von ihrem Rücken war jedoch schon etwas mehr zu sehen, leise fluchte sie auf Griechisch. Warum nur lag hier nichts mehr, das man nach ihm werfen konnte? Ihre Klamotten würde sie nicht nach ihm werfen und das zweite Handtuch ganz sicher auch nicht.
Ihre süße Tour zog bei ihm nicht richtig, im Gegenteil, sie gab ihm sogar noch eine Vorlage für einen weiteren Spruch. Leto verzog leicht das Gesicht und musste dann lachen, “hättest du wohl gerne was?“, da ihr aber wirklich kalt war, ging sie auf John zu und setzte sich neben ihn aufs Bett, in seiner Nähe war es wärmer, “und? Was ist nun, ich dachte du wärst so ein heißer Typ…hmm bis jetzt spür ich davon noch nicht wirklich etwas“, sie lachte und zupfte das Handtuch zu Recht, die Klamotten lagen auf ihrem Schoß.
10 Sekunden? Das war doch ein Witz von ihm, wer konnte sich denn in 10 Sekunden anziehen? Sie hatte doch keinen Superspeed, “sehr lustig John, so schnell bin ich nicht“. Auf ihren Armen breitete sich eine Gänsehaut aus, ihr war langsam echt kalt. Sie entschloss sich dafür sich wenigstens schon mal die Haare zu trocknen, also ging sie wieder zu ihrer Tasche und holte den Föhn, die warme Luft fühlte sich toll an.
Während sie noch überlegte, was sie machen sollte, kam Bobby wieder aus dem Bad und John verschwand in diesem. Leider war sie zu langsam um vor John ins Bad zu kommen, nun saß sie also immer noch auf dem Bett, bekleidet mit dem Handtuch und fierend. Nun war Bobby im Zimmer und sie konnte sie wieder nicht umziehen, kurz überlegte sie, ob sie nicht in das Nachbarzimmer gehen sollte.
So stand sie auf und legte das Ohr an die Wand, es waren keine Stimmen zu hören und so wollte sie gerade den Kopf durch die Wand stecken um nachzusehen, da wurde das Bad auch schon wieder frei.
Wow, John war wirklich schnell, gut, dann konnte sie sich jetzt endlich anziehen. Nach ein paar Minuten kam Leto also in Jeans und Pulli aus dem Bad, das Haar fiel einfach offen um das Gesicht. Auch sie schnappte sich noch ihre Jacke und verließ dann das Zimmer mit den Jungs.
Tbc ~ Haus der Drake’s

RE: Eine Reise nach Boston (Leto, John, Bobby)
in Randgeschichten 02.12.2010 19:32von Bobby Drake • Besucher | 171 Beiträge
Nachdem schliesslich alle im Bad gewesen und vollständig angezogen waren (und zwar so, dass sie an einem Familienbrunch nicht unangenehm auffallen würden, darauf hatte Bobby bestanden), machten sie sich mit dem Auto auf dem Weg zu den Drakes, die in einem offensichtlich wohlhabenden Vorort von Boston wohnten. Sah man links und rechts aus dem Fenster, reihte sich dort ein schönes, grosses Einfamilienhaus mit dekorativ gepflegtem Vorgarten an das andere.
Bobby sass am Steuer und spürte wie er mit jeder Minute nervöser wurde, bemühte sich allerdings sich davon nichts anmerken zu lassen. Obwohl er nun einige Zeit nicht mehr hier gewesen war, kam ihm noch immer alles sehr vertraut vor. Und doch realisierte er auch, wie weit sein neues Leben von dem früheren hier inzwischen entfernt war. "Also...", erklärte er und räusperte sich. "Das ist der Plan: Der verlorene Sohn kommt nach Hause zu einem Überraschungsbesuch, bringt seine besten Freunde von der Schule mit, die Familie freut sich, nimmt alle drei herzlich auf zum Brunch, man plaudert und erzählt was so los war in letzter Zeit. Dabei flechten wir unauffällig das Thema Mutanten ein und gucken mal wie sie darauf reagieren. Und je nachdem... rücke ich dann damit raus - oder eben nicht. Von da an improvisieren wir."
Er warf während seiner Worte immer mal einen Blick rüber zu John auf dem Beifahrersitz und via Spiegel zu Leto auf dem Rücksitz. Bobby hoffte inständig auf Szenario 1, weil er es wirklich satt hatte, diesen wichtigen Teil seines Lebens vor seiner Familie zu verstecken. Aber Joanies Worte über Ronnie gingen ihm nicht aus dem Sinn, und er konnte nicht ausschliessen, dass sein Verhalten Teil eines grösseren Problems war, das die Drakes mit Mutanten hatten. Es war einfach alles möglich. "Okay?" fragte er in die Runde. Noch zwei, drei Querstrassen und sie waren da.

RE: Eine Reise nach Boston (Leto, John, Bobby)
in Randgeschichten 04.12.2010 20:03von St John Allerdyce • Besucher | 159 Beiträge
"Nichts, was für deine sensiblen Ohren bestimmt wäre.", scherzte er zurück, als Leto ihn auf seine weiteren Geheimnisse ansprach, und umging es somit, ihr eine konkrete Antwort zu geben, obwohl sie wohl kaum mit einer gerechnet haben konnte. Er war kein Typ, der mit seinen Geschichten hausieren ging. Im Gegenteil, vieles lag einfach irgendwo in seinem Kopf herum, eingestaubt oder weggeschlossen. Und das sollte auch so bleiben.
John sah ihr entgegen, als sie auf ihn zukam und sich in ihrem Handtuch neben ihn aufs Bett setzte. Die Vorstellung, dass da unter dem bisschen Stoff nichts weiter war und sie ihn quasi dazu aufforderte, sie zu wärmen, sorgte dafür, dass ihm selbst ziemlich warm wurde. Er streckte die Hand aus und strich mit den Fingern über die weiche, aber wirklich recht kühle Haut ihres Armes. Sie roch angenehm nach Seife und wenn er nicht gewusst hätte, dass Bobby jede Sekunde wieder ins Zimmer platzen würde...
So ließ er seine Hand wieder sinken, Leto stand auf um sich zu föhnen und kurz darauf war der Moment auch schon vorbei und sie alle saßen im Auto.
Bobby schien bemüht zu sein, alles genau nach dem Plan ablaufen zu lassen, den er sich ausgedacht hatte. Obwohl sie gestern bereits schon darüber gesprochen hatten, erklärte er nochmal ganz genau, wie sie vorgehen würden.
"Entspann dich, Bobby. Wir lassen dich schon nicht ins offene Messer rennen.", versuchte er seinen besten Freund zu beruhigen. Dann kurbelte er das Fenster runter und zündete sich eine Zigarette an. Auf die obligatorisch strafenden Blicke hin hob er nur die Schultern.
"Ich würde meine Mutation darauf verwetten, dass ihr ein Nichtraucherhaushalt seid.", nuschelte er, während er die ZIgarette anzündete und nach vorne durch die Scheibe sah. Eine nicht zu defininierende Unruhe entstand in ihm, je näher sie dem trauten Heim der Drakes kamen, doch John vermutete, dass er wohl nur aus Sympathie zu Bobby mit aufgeregt war.

RE: Eine Reise nach Boston (Leto, John, Bobby)
in Randgeschichten 07.12.2010 01:08von Leto Devinitus • Besucher | 121 Beiträge
John machte einen auf geheimnisvoll, irgendwie hatte das etwas Anziehendes, das musste sogar Leto zugeben. Allgemein hatte Pyro etwas an sich, was ihn attraktiv machte und sicherlich was das nicht nur sein Aussehen. Das war natürlich nicht zu verachten, denn der Australier sah wirklich gut aus, aber gerade auch dieses Bad-Boy-Image wirkte sich positiv aus. Warum so viele Frauen auf so was standen, konnte Leto zwar nicht nachvollziehen, aber scheinbar war es so, sonst hätte John ja nicht so einen Erfolg bei Frauen.
Das Mädchen schmunzelte, “so sensibel sind meine Ohren gar nicht, was denkst du denn von mir?“, widersprach sie und strich sich die Haare aus dem Gesicht. Klar, sie war nicht so wie John, aber sie würde ja auch nicht bei jeder Kleinigkeit mit hochrotem Kopf in Ohnmacht fallen.
Neben dem Feuermutanten war es wärmer, als im restlichen Raum und Leto genoss diese Wärme. Vielleicht bildete sie es sich ja auch nur ein, aber es war schön und es half nicht mehr so zu fieren, aber auch die Tatsache so fast nackt neben John zu sitzen sorgte dafür, dass ihr warm wurde.
Diese sanfte Berührung an ihrem Arm, seine Finger waren so warm, besonders im Vergleich zu ihrer kalten Haut und sogleich stellten sich die feinen Härchen ihres Arms auf. Ein Schaudern lief über ihren Arm hoch zu ihrem Nacken und breitete sich über den Rücken aus. Sie wusste gerade nicht, was sie sagen sollte, diese Berührung brachte sie doch ein bisschen aus dem Konzept. Wie sollte sie darauf reagieren? Immerhin war sie fast nackt, gerade mal ein dünnes Handtuch verdeckte ihren Körper und direkt neben ihr saß ein gutaussehender Typ.
Allerdings dauerte dieser Augenblick nicht lange, was auch immer der Grund dafür war, John ließ die Hand wieder sinken und Leto machte sich fertig.
Dann saßen sie im Auto, neugierig sah Leto aus dem Fenster, sie saß hinter Bobby auf dem Rücksitz, der fuhr das Auto und John saß neben ihm. Die Fahrt über hatte kaum jemand etwas gesagt, Leto hatte sich die Gegenden angesehen, durch die sie gefahren waren und überlegt, wie wohl Bobbys Haus aussehen würde. Jetzt würde sie es bald sehen und sie spürte, wie sie nervös wurde. Eigentlich gab es ja keinen Grund für sie nervös zu sein, immerhin war das Bobbys Familie, sie hatte damit ja nichts zu tun, aber sie war es trotzdem.
Bobby ergriff das Wort und erläuterte noch einmal den Plan, den Leto wohl auch schon runterbeten könnte, aber gut, sollte er ihn noch mal aufzählen, vielleicht brauchte er das zur Beruhigung.
Auf seinen Blick hin lächelte sie aufmunternd und legte ihm die Hand auf die Schulter, “wir sind da, wenn was ist, wir sind immer in deiner Nähe“, versprach sie und sah wieder aus dem Fenster, das Gesicht leicht verziehend, als der Rauch der Zigarette in den Wagen zog. Leto mochte es nicht, dass John so viel rauchte.

RE: Eine Reise nach Boston (Leto, John, Bobby)
in Randgeschichten 11.12.2010 15:17von Bobby Drake • Besucher | 171 Beiträge
Bobby atmete tief durch. Okay, die beiden gaben ihm ihre volle Unterstützung, egal was passierte, das war das Wichtigste. Er nickte dankbar und schob noch ein "allerdings" hinterher zum Thema Nichtraucherhaushalt. "Meine Eltern waren immer ein bisschen paranoid, dass ich anfangen könnte Joints zu rauchen und so...", er lächelte schief. Immerhin das war was, das er nur ganz selten tat. Dafür allerdings war da was anderes...
Schliesslich erreichten sie das Haus der Drakes, das sich von den anderen in der Strasse nicht gross abhob, aber über einen besonders gepflegten Vorgarten verfügte. Bobby stoppte den Wagen in der Auffahrt und stellte den Motor ab. Er sah zu John, dann zu Leto. "Okay... auf gehts..." Locker und entspannt, Drake, sei einfach locker und entspannt. Er verliess den Wagen, ging zur Haustür und wartete, bis die anderen beiden ebenfalls angekommen waren. Dann klingelte er.
Kurz darauf öffnete sich die Tür und gab den Blick auf seine Mutter frei, die ihn zwei Sekunden lang völlig verblüfft anstarrte, dann in ein breites Lächeln ausbrach und ihn herzlich umarmte. "Robert Drake!" Ihre Stimme klang gespielt ermahnend, und 'Robert' nannte sie ihn nur, wenn sie ihn ermahnte. "Hättest du uns nicht wenigstens vorwarnen können?" Sie schüttelte lachend den Kopf und beäugte dabei die beiden Begleiter ihres Sohnes. Bobby grinste. "Ich weiss doch, dass du zum Brunch sowieso immer viel zu viel einkaufst...", erklärte er und stellte dann seine Freunde vor. "Das sind Leto und John, beide von der Schule. Wir machen gerade einen Kurztrip nach Boston, und ich dachte, wir kommen schnell vorbei und sagen Hallo..."
Bobbys Mutter nickte den beiden freundlich zu. "Kommt rein, kommt rein, dein Vater und Ronnie werden Augen machen...", erklärte sie und schob Bobby durch die Tür in Richtung Wohnzimmer. "Guckt mal, wer da ist...", kündigte sie an, kurz bevor sie eintraten und vor einem grossen, reich beladenen Tisch standen.
oot: Schlage vor, dass jeder von uns ein Drake-Familienmitglied mitschreibt, ist das okay? Vermutlich die einfachste Lösung...

RE: Eine Reise nach Boston (Leto, John, Bobby)
in Randgeschichten 12.12.2010 12:02von St John Allerdyce • Besucher | 159 Beiträge
John lachte auf, als Bobby die Befürchtungen seiner Eltern aussprach, ihr lieber Sohn könnte vielleicht Drogen konsumieren. Was Bobby ja immerhin ab und an tat, so wie fast alle jungen Leute im Moment. Es war ja auch wirklich nicht viel dabei, mal einen Joint zu rauchen. Er würde sich wirklich zurückhalten müssen, wenn Bobbys Eltern so drauf waren.
Am Haus der Drakes angekommen stieg der Pyrokinetiker aus und trat den Zigarettenstummel auf der Straße aus. Das Haus sah genauso aus, wie er es sich vorgestellt hatte: langweilig-nett. Ein Heimchen. Er tauschte einen Blick mit Leto, dann folgte er Bobby auf die Haustür zu. Sein Blick fiel auf den Familiennamen über der Klingel und für ein paar Sekunden lang zog sich irgendwas in seiner Brust zusammen. Dann öffnete Bobbys Mom die Tür und das Gefühl verschwand wieder.
„Hallo, Mrs. Drake.“, grüßte John freundlich und lächelte sie an. Man konnte sehen, dass sie Bobbys Mom war, offen und freundlich wie ihr Sohnemann. Und sie schien sich wirklich über Bobbys Erscheinen zu freuen, was schonmal ein gutes Zeichen war.
John folgte den beiden durch die Haustür und sah sich kurz im Flur um. Alles war ordentlich und die Wände waren mit Familienfotos behangen, von denen aus ihn sein bester Freund in verschiedenen Altersstufen aus angrinste. Bevor er jedoch die Chance hatte, sich genauer umzusehen, waren sie auch schon im Wohnzimmer angekommen, wo der gedeckte Esstisch stand, an dem Bobbys Vater und sein Bruder Ronnie schon Platz genommen hatten.
„Bobby!“ Mit einem freudigen Aufschrei erhob Ronnie sich und eilte auf seinen großen Bruder zu, den er schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen hatte. Aber auch Ronnie war in der Zwischenzeit älter geworden und so hielt er es für uncool, seinen Bruder zu umarmen und knuffte ihn stattdessen in die Schulter.

RE: Eine Reise nach Boston (Leto, John, Bobby)
in Randgeschichten 12.12.2010 22:17von Leto Devinitus • Besucher | 121 Beiträge
Paranoid wegen den Drogen? Irgendwie schon lustig, immerhin waren es gerade John und Bobby gewesen, die sie dazu gebracht hatten ihren ersten Joint zu rauchen. Und sie war sich sicher, dass das nicht sein Erster war, auch wenn Bobby kein totaler Junkie war, er rauchte doch ab und zu mal einen Joint. Aber auch wenn er das nicht gesagt hätte, er es kein Thema gewesen, über das die Jugendlichen geredet hätten.
Die Tatsache das John im Haus nicht rauchen dürfe brachte sie zum Schmunzeln, “armer John, das wird sicher eine harte Zeit für dich“, ihr kam es nur recht, sie mochte den Geruch von Rauch nicht.
Das Haus war wirklich schön, Leto betrachtete es eine kurze Weile vom Auto aus, während Bobby einparkte.
Bobbys Mutter war eine hübsche Frau und Leto lächelte sie freundlich an, als ihr Mitschüler sie vorstellte, “καλή ημέρα Mrs. Drake“, sie verfiel mal wieder ins Griechische und schüttelte leicht den Kopf, “Entschuldigung, guten Tag Mrs. Drake“, dann folgte sie Bobby und John.
Der Tisch war reichlich gedeckt, scheinbar hatte Bobby Recht gehabt und seine Mutter hatte wirklich zuviel eingekauft, sah so aus, als wäre auch noch genug für drei weitere Gäste da.
Am Tisch saßen noch sein Vater und ein Junge, wohl sein Bruder Ronny, der sprang auch gleich auf und begrüßte seinen großen Bruder. Leto lächelte, er sah gar nicht so schrecklich aus, aber was hatte sie auch erwartet? Dass ihm ‚Mutantenhasser’ auf die Stirn geschrieben stand? Nein, diese Familie wirkte total normal und nett, vielleicht ein bisschen zu normal für Letos Geschmack, aber sie hatte nicht das Gefühl hier ausgegrenzt zu sein. Hoffentlich würde sich das nicht noch ändern.
Im Gegensatz zu Ronny blieb sein Vater ruhig am Tisch sitzen und lächelte seinen Erstgeborenen freundlich an. William Drake war eher ein ruhiger Typ, er freute sich ihn zu sehen, aber das zeigte er nicht so überschwänglich wie Ronny.

RE: Eine Reise nach Boston (Leto, John, Bobby)
in Randgeschichten 14.12.2010 15:55von Bobby Drake • Besucher | 171 Beiträge
Als Leto plötzlich griechisch sprach, sah Bobby sich veranlasst zu präzisieren: "Leto kommt aus Griechenland, John aus Australien", erklärte er seiner Mutter, während sie ins Haus traten. Sie warf den beiden einen anerkennenden Blick zu. "Das ist ja eine wirklich internationale Schule, auf die du da gehst...", kommentierte sie noch, bevor sie im Wohnzimmer ankamen, und Ronnie auf ihn zustürmte und ihn mit einem Knuff begrüsste.
Bobby grinste und knuffte zurück. Sein kleiner Bruder schien sich ehrlich zu freuen, und à propos klein... "Hey Ronnie, noch ein paar Monate und du bist grösser wie ich", kommentierte er, wohl wissend, dass weniges seinen Bruder derart begeistern würde wie das. Aber er war tatsächlich ziemlich gewachsen, was Bobby einmal mehr daran erinnerte, wie lange er schon nicht mehr hier gewesen war. "Dad", er lächelte seinem Vater zu. "Das sind Leto und John von meiner Schule", stellte er die beiden noch einmal vor und beäugte dann den Tisch. Seine Mutter war bereits in der Küche zugange und kam mit weiteren Tellern und Tassen, damit sie alle Platz hatten.
"So", sagte sie, "nehmt Platz, nehmt Platz und lasst es euch schmecken. Schön dass ihr hier seid. Und wir freuen uns immer, Freunde von Bobby kennenzulernen..." Bobby warf seinen Freunden einen Blick zu und nahm dann Platz an dem grossen Tisch. Es war noch immer alles so wie früher, die Dinge standen, wo sie schon immer gestanden hatten, der Geruch war derselbe, und ganz plötzlich überkam Bobby ein tiefes Gefühl von Zuhause-Sein. Kaum vorzustellen, dass hier irgendwer ein Problem damit haben könnte, wenn er offenbarte, was er war. Oder?

RE: Eine Reise nach Boston (Leto, John, Bobby)
in Randgeschichten 15.12.2010 20:51von St John Allerdyce • Besucher | 159 Beiträge
Das plötzliche Griechisch wunderte John schon gar nicht mehr. Er hatte sich so daran gewöhnt, dass diese frede Sprache manchmal aus Leto herausbrach, wenn sie irgendwie emotional wurde, sich freute oder ängstlich war. Und mittlerweile klang die Sprache auch gar nicht mehr so fremd in seinen Ohren. Klar, er verstand immer noch kein Wort, aber trotzdem.
Er folgte den anderen an den Tisch und setzte sich hin, nachdem Bobbys Mom sie dazu aufgefordert hatte. Sie war wirklich eine ziemlich typische Mutter. Und der vergleichsweise schweigsame Herr des Haueses passte auch genau in das stereotype Bild, das John von einer total normalen Familie hatte. Normal bis auf den Mutantensohn.
"Sieht prima aus.", sagte John und er meinte es ernst. Bevor ein unangenehmes Schweigen entstehen konnte griff John sich ein Brötchen und begann, es mit Fleisch zu belegen.
Auch Ronny hatte wieder Platz genommen und grinste zu seinem Bruder hinüber. "Ich schaff das in ein paar Wochen.", nahm er sich vor und nahm sich etwas von dem Speck, den seine Mom gebraten hatte. Ronny hatte ständig Hunger, aber das war für eine Wachstumsphase wohl normal. Während er etwas Speck aß besah Ronny sich Bobbys Freunde. Der Typ sah ganz normal aus, das Mädchen aber war wirklich hübsch. Schwüchtern lächelte er Leto zu, dann wandte sich Ronny an seinen Dad.
"Jedenfalls haben sie Timmy von der Schule geschmissen, nachdem er die ganze Cafeteria mit irgendso nem Seifenzeug eingesaut hatte. Richtig so. Beschissene Freaks.", schloss Ronny die Geschichte, die er eben angefangen hatte zu erzählen.

RE: Eine Reise nach Boston (Leto, John, Bobby)
in Randgeschichten 16.12.2010 13:58von Leto Devinitus • Besucher | 121 Beiträge
Ja, manchmal passierte das mit dem Griechisch immer noch, es konnte auch mal sein, das sie mitten im Satz einen griechischen Ausdruck verwendete, weil sie nicht wusste wie es auf englisch hieß oder es eben keine richtige Übersetzung gab. Ihr viel das manchmal auch gar nicht auf, in ihrer Familie war das sowieso egal. Zwar sprach sie mit ihrer Mutter und ihren Großeltern fast ausschließlich Griechisch, aber mit ihrem Vater sprach sie Englisch und sie bemühte sich auch öfter mit ihren Großeltern die Sprache der neuen Heimat zu sprechen, immerhin konnten die beiden das noch nicht so gut.
Eine leichte Röte stieg ihr ins Gesicht, als Bobbys Mutter sie etwas fragend ansah und ihr Mitschüler erklären musste, dass sie keine Amerikanerin war. Wie es schien war die Mutter von der Internationalität der Schule begeistert und so lächelte Leto wieder, “die Schule ist wirklich super und so aufgeschlossen“, hoffentlich waren seine Eltern das auch.
Das Mädchen setzte sich neben John an den Tisch und nahm sich etwas Rührei und ein Brötchen, welches sie natürlich mit Käse belegte. Ronnys Blick fiel ihr natürlich auf und sie lächelte freundlich zurück, eigentlich echt schade, dass er so ein Arschloch war. Wenn sie glück hatten, dann hatte Joanies Schwester übertrieben und er war gar nicht so schlimm. Seine Geschichte bestätigte aber eher das Gegenteil.
“Freak? Warum Freak?“, Leto sah den Jungen fragend an und dann wanderte ihr Blick zu Bobby und John, hatte sie da etwas falsch verstanden? Sie übersetzte das Wort doch richtig oder? Freak war eine Beleidigung, zumindest so wie Ronny das sagte war es bestimmt eine. Bei manchen Worten war sie wirklich unsicher, aber die Tonlage des Jungen sprach Bände. Leto ahnte Übles, was er mit dem Wort ‚Freak’ gemeint hatte und ihr Blick huschte kurz wieder zu Bobby, scheinbar kamen sie doch früher auf das Thema Mutanten zu sprechen als gewollt.
William war die ganze Geschichte über ganz ruhig geblieben und hatte seinem Jüngsten zugehört, jetzt erst ergriff er das Wort, “das hätte ich nie gedacht, das Anne und Jacobs Sohn auch so einer ist“, er schüttelte den Kopf und nahm sich noch etwas von dem knusprigen Speck, seine Frau wusste einfach was er liebte.

RE: Eine Reise nach Boston (Leto, John, Bobby)
in Randgeschichten 16.12.2010 17:25von Bobby Drake • Besucher | 171 Beiträge
"Ja... sicher...", antwortete Bobby auf Ronnies kleine Wachstumsprahlerei und grinste. Dann setzte er sich ebenfalls an den Tisch und griff hungrig nach Speck, Eiern und Toast. Aber noch bevor es irgendwie um sie und die Schule gehen konnte, beendete Ronnie eine Story, die er offenbar kurz vor ihrer Ankunft seinem Vater zu erzählen begonnen hatte, und Bobby musste alle Mühe geben, sich nicht am ersten Bissen zu verschlucken, den er gerade im Mund hatte. Das... war das, was er dachte, was es war? Letos Blick war anzusehen, dass sie genau das gleiche dachte, und bevor er noch irgendwie was sagen konnte, um rasch das Thema zu wechseln, stellte sie schon eine Frage, die unweigerlich dazu führen musste, dass sie in eine Mutantendiskussion reingezogen wurden.
Die Bestätigung für seine Befürchtungen war dann die nachgeschobene Bemerkung seines Vaters. Bobbys Hoffnungen, dass Joanies Story übertrieben war oder zumindest Ronnies Verhalten von seiner Familie nicht gedeckt wurde, hatten soeben einen schweren Schlag erhalten, und das war ihm offenbar auch anzusehen, denn seine Mutter sprach ihn nun an: "Bobby, alles in Ordnung?" Und kaum hatte sie die Frage gestellt, fühlte er alle Blicke auf sich gerichtet. Was nun? Was sollte er dazu sagen? Versuchen vom Thema abzulenken, und das hier einfach so schnell wie möglich hinter sich bringen und gehen? Konnte er das? Könnten sie das? Vor allem: Würde Pyro das können?
Er wechselte eine Blick mit seinem besten Freund, schob sich ein Stück Speck in den Mund und kaute, um Zeit zu gewinnen, schluckte und lächelte schliesslich. "Ja, klar, alles bestens. Was ist mit Timmy?" Er konnte sich an den Sohn ihrer Nachbarn von weiter oben in der Strasse durchaus erinnern. Vielleicht brauchte er Hilfe, vielleicht sollten sie ihn suchen und an die Schule mitnehmen, wenn sie zurückfuhren... Jedenfalls konnte er dem Thema nicht ausweichen, soviel war klar. Er musste hören, was seine Familie zu Timmy zu sagen hatte und sich der Realität stellen. Auch wenn es noch so schmerzhaft sein sollte.

RE: Eine Reise nach Boston (Leto, John, Bobby)
in Randgeschichten 16.12.2010 21:52von St John Allerdyce • Besucher | 159 Beiträge
Ronny sah Leto ungläubig an, als sie sich erkundigte, warum er den verdammten Freak einen Freak nannte. "Na, wenn dem Kerl plötzlich irgendso 'n Zeugs aus dem Körper schießt, dann ist er ein beschissener Mutantenfreak.", erklärte er und fing sich einen strafenden Blick seiner Mutter ein, weil er schon wieder geflucht hatte. Immerhin Dad schien seine Bedenken zu verstehen. Es war ja nicht so, als ob Timmy irgendwer wäre, nein, er wohnte in der Nähe, er kannte sie, sie waren auf eine Schule gegangen. Er und dieses... dieses Ding.
"Es war einfach total widerlich, Mom. Du hättest das sehen sollen." Ronny neigte sich über den Tisch zu Bobby und dessen Freunden hinüber, um sie mit ein paar Details zu beeindrucken. "Susie hat er von oben bis unten vollgesaut, sie ist heulend und kreischend nach Hause gerannt.", erzählte er und grinste.
Unter dem Tisch ballte John die linke Hand zu einer Faust, bis es wehtat. Dann ließ er wieder locker und ballte sie erneut. Es hatte nicht mehr als einen kurzen Blickkontakt zwischen den Dreien gebraucht und ihnen allen war klar gewesen, was genau Timmy so freakig machte. Wahrscheinlich ein erster, unkontrollierter Ausdruck einer Mutation... und das vor so vielen Leuten? Das war wirklich scheiße...
"Jungs neigen dazu, dass ihnen ab und an was aus dem Körper schießt, Ronny. Deshalb ist man noch lange kein Freak. Deine Mom kann sicher Zeit für ein Aufklärungsgespräch einrichten.", antwortete er mit einem kühlen Lächeln, welches allerdings eher eine Fassade war. Wie er Menschen mit solchen Einstellungen hasste. Er hatte oft genug selbst mit solchen Idioten zu tun gehabt. Trotzdem hielt er seine Wut vorerst zurück, so gut es ging. Lediglich seine steigende Körpertemperatur verriet, wie sehr ihn diese Worte aufregten.

RE: Eine Reise nach Boston (Leto, John, Bobby)
in Randgeschichten 17.12.2010 16:50von Leto Devinitus • Besucher | 121 Beiträge
“Die Bezeichnung ist aber nicht sehr nett“ Mutantenfreak, das Wort mochte sie nicht, es klang nicht gut, wenn man es aussprach und es war eine Beleidigung, eine ziemlich große sogar fand Leto, besonders, wenn man sie mit soviel Verachtung aussprach wie Ronny. Wie gut nur, dass er nicht wusste, dass er gerade 50 % der Anwesenden und damit auch ¼ seiner Familie beleidigt hatte. John spannte sich an, sie konnte es spüren, da sie so nah neben ihm saß und ein kurzer Blick nach unten zeigte ihr warum, er ballte die Hand zu einer Faust. Er würde doch nicht gleich auf Ronny losgehen oder? Leto griff unter dem Tisch nach ihm und legte ihre Hand über seine, er musste ruhig bleiben seine Mutation war immerhin nicht ganz ungefährlich und auch wenn er das Feuer nicht erzeugen konnte, es reichte ja eine kleine Kerzenflamme oder auch nur ein Glühen.
Sie selbst war im ersten Moment eher etwas geschockt und verunsichert, danach folgte jedoch auch bei ihr Wut, nur war die wohl geringer als bei John. Sie kannte den Jungen nicht, wie auch, sie war ja das erste Mal hier, aber sie konnte sich vorstellen wie es ihm ging. Ein Mutant zu sein war nicht einfach, schon gar nicht zu dieser Zeit und dann auch noch ein Ausbruch mitten in der Schule? Armer Junge. Vielleicht sollten wir nach ihm sehen, bevor wir gehen, er ist sicher total verstört und verängstigt oder Professor Xavier von ihm erzählen Während Leto ein bisschen in Gedanken hing, kommentierte John Ronnys Geschichte und was er sagte brachte Leto fast zum Erröten. Fremdschämen, das Wort klang viel lustiger.
Letos Blick ging wieder zu Bobby, der Arme, er sah nicht gut aus und das viel auch seiner Mutter auf. Im Gegensatz zu Mrs. Drake wusste Leto allerdings genau, was mit Bobby los war und sie konnte das auch gut verstehen. Nicht nur sein Bruder war ein Mutantengegner, auch sein Vater schien sie nicht zu mögen oder zumindest empfand er es als unangenehm mit ihnen Kontakt zu haben. Wie gerne würde sie Bobby jetzt helfen, aber wie?
“Ronny, du sollst nicht fluchen, das weißt du“, dann wann er sich an seinen Ältesten, der wirkte etwas blass und William lachte kurz, “na, schlägt dir die Geschichte auf den Magen? Oder bist du mal wieder in Gedanken?“
Dann wanderte sein Blick zu den beiden Gästen, was hatte Bobby gesagt wie sie hießen? John und Leto, das Mädchen hatte einen ungewöhnlichen Namen, aber Bobby hatte ja gesagt, dass die beiden keine Amerikaner waren. Sie wirkten nett, als der Junge dann den Mund auf machte zog er die Augenbrauen hoch und sah ihn etwas genauer an, hatte wohl ein etwas lockeres Mundwerk, aber es hatte auch etwas Schlagfertiges.

RE: Eine Reise nach Boston (Leto, John, Bobby)
in Randgeschichten 18.12.2010 17:51von Bobby Drake • Besucher | 171 Beiträge
'Beschissener Mutantenfreak'. Bobby schluckte leer. Falls es je Zweifel gegeben hatte, wie sein kleiner Bruder dachte, war es nun klar. Und es hatte keine fünf Minuten gedauert es rauszufinden. Sein Vater schien zumindest nichts dagegen zu haben, dass Ronnie so redete. Und seine Mutter... sie warf einen strafenden Blick erst zu Ronnie, dann zu John - aber nur weil sie Dinge gesagt hatten, die man nicht sagte. Bobby hatte sich alle Mühe geben müssen, bei Pyros schlagfertiger Reaktion nicht zu grinsen, aber ansonsten war er wohl ziemlich blass geworden, was nun auch seinem Vater aufgefallen war.
Bobbys Gedanken rasten. Er wusste genau, was jetzt das Vernünftigste wäre: Das alles überspielen, fertig essen und so schnell wie möglich wieder verschwinden. Aber was seine Familie hier zum Thema Mutanten sagte, machte ihn nicht nur traurig, es machte ihn auch wütend. Wie konnten sie nur? Seine Eltern hatten ihn dazu erzogen, offen und tolerant zu sein gegenüber allen, und nun das? Es war absurd. Und es gab vermutlich nur einen Weg sie zu bekehren: Sich zu offenbaren. Ihnen zu beweisen, dass man Mutant sein konnte ohne ein Freak zu sein. Sie würden ihren eigenen Sohn akzeptieren müssen oder nicht?
Er wechselte einen Blick mit Leto und John, atmete tief durch, räusperte sich und sah dann seinen Vater an. "Ja, Dad, die Geschichte schlägt mir auf den Magen. Aber nicht wegen Timmy, sondern wegen euch." Er liess den Satz einen Augenblick wirken. "Ich bin nicht einfach zufällig vorbeigekommen heute, der Trip war geplant. Grund war, dass ich euch was sagen wollte, über mich." Sein Blick wanderte von seinem Dad zu Ronnie, dann weiter zu Mom. Und in Moms Augen sah er, dass sie ahnte, was jetzt kam. Sie hatte ihn immer am besten gekannt, und sie wusste auch warum er tat, was er jetzt tat, auch wenn es von aussen absurd wirkte, angesichts der hier geäusserten Haltungen. Er konnte einfach nichts anders. "Ich bin einer dieser beschissenen Mutantenfreaks." Auch diesen Satz liess er wirken, bevor er weiter redete. "Und ich bin ziemlich schockiert, wenn ich höre wie ihr so über Leute wie mich redet."
Das wars, es war draussen. Bobbys Herz klopfte bis zum Hals. Und er wappnete sich innerlich gegenüber dem, was jetzt kommen würde. Nichts Gutes zweifellos. Mom starrte ihn nur an und hatte diesen... Schmerz in ihren Augen. Er presste die Lippen zusammen. Möglicherweise hatte er jetzt hier gerade den grössten Fehler seines Lebens begangen.

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