#76

RE: Eine Reise nach Boston (Leto, John, Bobby)

in Randgeschichten 20.12.2010 08:02
von St John Allerdyce • Besucher | 159 Beiträge

Unter dem Tisch griff John nach Letos Hand und drückte sie leicht. Ihre Berührung erinnerte ihn daran, dass er versprochen hatte, Bobby zu unterstützen und hinter seinem besten Freund zu stehen. Jetzt auf dessen jüngeren Bruder loszugehen war ziemlich kontraproduktiv, auch wenn der Halbstarke ihn in Rage brachte. Verständlicherweise ging das aber nicht nur ihm so. Auch Leto sah nicht mehr so freundlich aus wie vor ein paar Minuten noch und Bobby war der Schock regelrecht ins Gesicht geschrieben. Die ganze Angelegenheit erstmal ruhig anzugehen und das Thema vorsichtig anzuschneiden hatte wohl nicht funktioniert. Ronny hatte seine Meinung sehr deutlich präsentiert und auch die Eltern der beiden Drakes schienen diese Meinung zumindest ein stückweit zu teilen, denn sie taten nichts, um Ronny zurecht zu weisen.

John sah zu Bobby hinüber, hinter dessen Stirn gerade sicherlich die Gedanken rasten. Es war nun an ihm, zu entscheiden, was passieren würde und welchen Weg auch immer er einschlug, John würde es akzeptieren. Wenn Bobby doch schweigen wollte, dann würde er diesen Brunch auch so irgendwie über die Bühne kriegen. Es würde nicht leicht werden, aber das war er seinem Freund schuldig.
Glücklicherweise entschied Bobby sich dazu, mit der Wahrheit raus zu rücken und das mit ziemlich deutlichen Worten. John nickte ihm unmerklich zu und überlegte kurz, ob er noch hinzu fügen sollte, dass auch er und Leto Mutanten waren. Aber vielleicht würde dieser Gedanke auch von alleine bei den Drakes ankommen.

„Was??!“
Mit weit aufgerissenen Augen starrte Ronny seinen Bruder an. Die verschiedensten Gefühle kamen in ihm hoch: Absolute Verwirrung ganz voran, aber daneben empfand er auch ein wenig Scham für das, was er gesagt hatte. Und dann begann er, noch etwas zu fühlen. Erst konnte er es nicht richtig benennen, doch schließlich verstand er: Angst. Er hatte Angst vor seinem Bruder und dessen Freunden. Sicherlich könnten sie ihn jetzt töten, für das was er über Mutanten gesagt hatte. Verdammtes Pack.
Wie konnte das nur sein? Bobby war doch sein Bruder, wie konnte der nur einer von denen sein? Das war doch nicht möglich...
Der jüngste Sohn erhob sich von seinem Stuhl und wich ein paar Meter vom Tisch zurück, den Blick immer noch starr auf Bobby gerichtet, als erwartete er gleich Reißzähne, Krallen und grüne Tentakeln zu sehen, die es auf ihn abgesehen hatten.

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#77

RE: Eine Reise nach Boston (Leto, John, Bobby)

in Randgeschichten 21.12.2010 02:48
von Leto Devinitus • Besucher | 121 Beiträge

Wie schön warm sich Pyros Hand anfühlte, ihre war etwas kalt, vor Aufregung wohl, aber gegen Johns Körper war ihrer ja immer kälter. Es war ein schönes Gefühl, wie er ihre Hand drückte, Leto spürte, wie angenehm seine Berührungen für sie waren. Zudem war es auch beruhigend und das brauchte sie gerade. Auch auf John hatte es wohl eine angenehme und beruhigende Wirkung, denn er ging nicht weiter auf Konfrontationskurs mit Ronny. Vielleicht lag es aber auch nur daran, dass Bobby das Wort ergriff.

Kaum hatte Bobby angefangen zu sprechen, spürte Leto, wie sich ihr Magen vor Aufregung zusammen zog. Wie musste es ihm nur gehen? Bei seiner ersten Pause sah sie ihn an und flüsterte, “Bobby…“, noch konnte er die Sache dabei belassen. Er musste nicht aussprechen, woran sie dachte, aber sie sah es in seinem Gesicht, er würde es tun. Bobby würde seiner Familie sagen, dass er ein Mutant war. Sie waren her gekommen, damit er es ihnen sagen konnte, Leto und John hatten ihm ihre Unterstützung zugesagt, egal was passieren würde und ihr Wort galt noch immer, zumindest war das für das Mädchen so und sie konnte sich auch nicht vorstellen, dass John seinen besten Freund im Stich lassen würde.

Aber eigentlich war die Hoffnung gewesen, dass seine Familie es positiv aufnehmen würden oder zumindest nicht so negativ. Das, was sie aber bis jetzt von der Familie erlebt hatte, ließ auf nichts Gutes hoffen. Es tat Leto so Leid für ihn. Allerdings hatte er seine Entscheidung getroffen und das zeigte sich, als er den alles verändernde Satz sagte, ‚ich bin ein Mutant’. Ok, Bobby drückte das ganze noch etwas härter aus und wählte nicht nur das Wort ‚Mutant’, sondern er benutzte Ronnys Wort ‚Mutantenfreak’. Auch aus Bobbys Mund klang das nicht gut, aber nicht ganz so schlimm, wie wenn Ronny es sagte. Vielleicht war das so, wie mit den Farbigen, wenn ein Schwarzer einen Schwarzenwitz machte, dann war das ok, aber als Weißer musste man da aufpassen.

Die Reaktion der Familie war unterschiedlich, seine Mutter schien enttäuscht zu sein, während sein Bruder völlig geschockt reagierte. Der jüngere der beiden Drakebrüder stand sogar vom Tisch aus und ging etwas zurück, er schien Angst zuhaben. Zumindest interpretierte Leto das so, so wie er seinen Bruder anstarte und...ja und er starte auch sie und John an. Klar, seine Familie konnte sich bestimmt denken, dass wenn Bobby ein Mutant war, seine Begleiter auch welche waren. Sollte sie deswegen jetzt etwas sagen?
“Wir sind nicht gefährlich und was ihr Sohn kann ist wirklich toll“, noch immer hielt sie Johns Hand, “ehrlich, er ist richtig gut, zeig es ihnen doch Bobby“, vielleicht würde es ja das Eis brechen, wenn sie sahen, dass seine Kräfte nichts mit einem Monster zu tun hatten.

Es war doch recht überraschend, dass sein Sohn so reagierte, eigentlich hatte er das doch nur als Witz gemeint. Gut, Bobby war immer jemand gewesen, der für Gleichberechtigung war, egal ob in der Mann-Frau-Beziehung oder bei Ausländern, eigentlich hätte er sich ja denken können, dass Robert auch für Mutanten Partei ergriff. Aber was da jetzt kam, damit hätte William niemals gerechnet.
Sein Sohn war ein Mutant? Sofort glitt sein Blick zu seiner Frau und zu Ronny und ihm ging nur ein Gedanke durch den Kopf, von wem hatte er das? Und dann kam da noch ein zweiter Gedanke, gab es noch mehr Mutanten in seiner Familie.

Ronny schien völlig verwirrt zu sein und dann fing dieses Mädchen auch noch an das schön zu reden. Moment mal, hatte sie gerade ‚wir’ gesagt? ‚Wir sind nicht gefährlich?’ Das hieß dann also, dass sie auch einer war? Er hatte wirklich zwei Mutanten in seinem Haus, vielleicht sogar drei, denn wenn Bobby und Leto Mutanten waren, dann dieser John doch sicher auch. Aber das Schlimmste war immer noch, einer dieser Mutanten war sein Sohn! Der Blick, mit dem er seinen Ältesten ansah, war eine Mischung aus Verwirrung, Verachtung und Unsicherheit.

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#78

RE: Eine Reise nach Boston (Leto, John, Bobby)

in Randgeschichten 21.12.2010 17:10
von Bobby Drake • Besucher | 171 Beiträge

Bobbys Mom hatte es tatsächlich geahnt. Nicht weil sie schon immer den Verdacht gehabt hatte, nein, im Gegenteil. Aber sie kannte ihren Erstgeborenen gut, und als er anfing zu sprechen, die ersten Sätze sagte... da wusste sie es, bevor er es aussprach. "Oh, Bobby...", sagte sie schliesslich, mit belegter Stimme. Und es war nicht, dass er ein Mutant war, es war, was diese Hiobsbotschaft für ihn und die Familie bedeutete. Nichts mehr würde sein wie zuvor, sie sah es Ronnie und ihrem Mann an. Und sie hatte sich für ihren Bobby ein leichteres, einfacheres Leben erhofft als dieses, in dem er nun offensichtlich drinsteckte.

Als Leto dann sprach, realisierte sie, was los war: Alle drei waren sie Mutanten, alle drei... Sie presste die Lippen zusammen, sah erneut zu ihrem jüngeren Sohn, der von ihnen am Schockiertesten reagierte und beinahe ängstlich wirkte. Wechselte dann einen Blick mit ihrem Mann, dem die Verunsicherung über diese Offenbarung ins Gesicht geschrieben stand. Und sah schliesslich ihren Mutantensohn an, der trotzig da sass und darauf wartete, was sie nun tun würden. Dann aber schien er Letos Vorschlag zu beherzigen. Er griff zu seinem Glas mit Orangensaft - und vor ihren Augen gefror die Flüssigkeit zu Eis.

Seine Mom schnappte nach Luft. Bobby sah zu ihr, ballte seine Hand kurz zur Faust, öffnete sie wieder, und auf seine Handfläche lag ein wunderschöner, glitzernder Eiskristall, der keine Anstalten machte zu schmelzen. "Mom, ich bin immer noch derselbe wie vor fünf Minuten, ehrlich..." Er sah zu Ronnie, der aufgesprungen war und ihn anstarrte mit einer Mischung aus Entsetzen und... Angst. "Komm schon, Ronnie, beruhig dich, setz dich wieder hin. Wir können doch in Ruhe über all das reden, oder?" Er sah seinen Vater an. "Ich weiss, dass das ein Schock ist für euch, es war auch einer für mich. Und ich hab' ne Weile gebraucht es zu verdauen. Das wird euch nicht anders gehen, das ist mir klar. Aber ich habs satt euch weiter anzulügen. Das hier ist ein wichtiger Teil meines Lebens, und ich möchte euch nicht ausschliessen müssen." Er sah in die Runde. Zum Glück waren John und Leto da, er wusste nicht, ob er ohne ihre unterstützende Präsenz die Kraft aufgebracht hätte, so mit seiner Familie zu reden.

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#79

RE: Eine Reise nach Boston (Leto, John, Bobby)

in Randgeschichten 03.01.2011 21:57
von St John Allerdyce • Besucher | 159 Beiträge

Leto hatte ihm die Entscheidung abgenommen und in einem kleinen Nebensatz anklingen lassen, dass auch sie beide Mutanten waren. Nun lagen also die Karten auf dem Tisch. Unruhig flackerte Johns Blick zwischen den einzelnen Familienmitgliedern hin und her, wobei er immer wieder wechselnde Gesichtsausdrücke und Emotionen betrachtete. Viele davon waren ihm gut bekannt, er hatte sie selbst schon einmal gesehen, vor vielen Jahren bei seiner eigenen Familie. Nur, dass er nicht die Chance gehabt hatte, ihnen seine Andersartigkeit so ruhig und in Anwesenheit anderer Mutanten zu erklären. Bei ihm hatte es sehr viel mehr Wut gegeben, mehr Negativität. Obwohl, wenn er sich Ronnie so ansah, dann ähnelte seine Reaktion so ziemlich der seiner eigenen Geschwister...
Mit einem Ruck stand John auf, ließ Letos Hand los und entfernte sich ein bisschen vom Tisch. Die ganze Situation rührte etwas in ihm an, das er lieber unberührt lassen wollte. Die physikalische Distanz würde hoffentlich auch seine Gedanken wieder etwas abkühlen. Der Australier lehnte sich an die Wand neben einem Bücherregal und betrachtete von dort aus, wie Bobby erst den Orangensaft gefror und danach einen kleinen Eiskristall entstehen ließ, dessen Funkeln John auch von seinem neuen Platz aus sehen konnte.

Ronnies gesamtes Denken war angefüllt vom dem Impuls, vor seinem Bruder und dessen verdammten Mutantenfreunden zu flüchten. Was dachten die sich denn, kamen hierher in sein Zuhause, zu dritt, um ihn und seine Eltern zu bedrohen?! Als Bobby dann auch noch seine Kräfte einsetzte und etwas mit seinen bloßen Händen innerhalb von Sekunden einfrieren ließ schnappte Ronnie mit erneutem Entsetzen nach Luft, von dem er nicht mehr geglaubt hatte, dass es sich noch steigern ließ. Die blanke Furcht packte ihn und er machte weitere Schritte rückwärts ohne seinen Bruder aus den Augen zu lassen, bis er an der Treppe angekommen war. Dann rannte er nach oben in sein Zimmer, schlug die Tür zu und schloss von innen ab.

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#80

RE: Eine Reise nach Boston (Leto, John, Bobby)

in Randgeschichten 11.01.2011 19:55
von Leto Devinitus • Besucher | 121 Beiträge

Eigentlich wollte sie gar nicht alle drei outen, sie hatte sich und Bobby gemeint und eben Mutanten allgemein. Sie wollte John nicht mit reinreißen, aber den Blicken nach zu Urteilen, ging die Familie davon aus, das sie jetzt drei Mutanten vor sich sitzen hatten. Hoffentlich war John jetzt nicht sauer auf sie, immerhin war es jedem ja selbst überlassen wem gegenüber er sich als Mutant outet und so nicht. Sogleich stand John auch auf und ließ ihre Hand los, merkwürdiger Weise spürte sie, dass sie es schade fand, aber sie hatte jetzt keine Zeit sich um ihre Gefühlswelt zu kümmern. Hoffentlich würde er jetzt nur nichts anstellen, aus den Augenwinkeln suchte sie den Tisch und den Teil des Raumes, denn sie sehen konnte, nach Feuerquellen ab.

Beunruhigt bemerkte Leto, wie der Stuhl unter ihr sich weich anfühlte. So war das immer, bevor sich durch ein Material ging, zuerst wurde es irgendwie weich, wie Butter, die in der Sonne lag und dann wurde es irgendwann durchlässig und sie glitt durch feste Materie wie durch Luft oder Wasser. Ein irres Gefühl und Leto liebte es zu phasen, aber unkontrolliert war nicht so schön, da konnte man sich sogar verletzen oder, im schlimmsten Fall, stecken bleiben. Zum Glück war ihr noch nie viel passiert und es war auch schon lange her, dass sie unkontrolliert gephast war. Allerdings war diese Situation schon ziemlich emotional und Leto war nur Gast, wie musste es da erst Bobby gehen?
Sie sah zu ihm, während er seiner Familie seine Kräfte vorführte. Kurz schloss sie die Augen, konzentrierte sich etwas besser und der Stuhl war wieder genauso fest wie er sein sollte, danach schaute sie weiter Bobby zu, der jetzt einen wunderschönen Kristall entstehen ließ. Leto war fasziniert von seinen Kräften, wie konnte man das nicht sein, wenn man so was Schönes sah?

Klar, es gab auch Kräfte, die nicht so schön waren und die einem Angst machen konnten oder eben nicht gerade spektakulär war. Aber Bobbys Kräfte gehörten ihrer Meinung nach nicht dazu, wenn man davon absah, dass er wohl auch Körper einfrieren konnte, was zum Tod führen würde. Allerdings würde jemand wie Bobby das nicht machen. Zudem war er doch ihr Sohn, sie kannten ihn und wussten, dass er ein guter Mensch war. Konnte so was wie Mutterliebe wirklich davon beeinflusst werden, ob man ein Mensch oder Mutant war? Ronnie jedenfalls schien richtig Panik zu haben und Leto sah ihm nach, als er nach oben stürmte, hoffentlich würde er sich noch fangen.
Die Ansprache von Bobby ließ Leto wieder aufmerksamer werden, er appellierte daran, dass er sich nicht verändert hatte und sie persönlich stimmte da auch zu. Immerhin war er ja schon immer ein Mutant gewesen, jetzt wussten das eben auch seine Eltern.

Die ganze Situation passte ihm nicht, er wollte keine Mutanten in seinem Haus! Die hatten hier nichts zu suchen, diese...wie hatte Ronnie sie vorhin genannt…Freaks. Ja, sie waren Freaks, das war doch immerhin nicht normal ein Glas nur mit einer Berührung einzufrieren oder so einen Eiskristall entstehen zu lassen. Der Blick musterte kurz die anderen beiden, so wie er es schon mal gemacht hatte, als sie gekommen waren. Jetzt jedoch war der Blick dabei nicht so freundlich, eher abweisend und feindselig. Was die wohl konnten? Er hatte schon gehört das manche von denen ganz schreckliche Dinge konnten, sie waren eine Gefahr!
Dann fing sein Sohn an zu reden und behauptete er hätte sich nicht geändert.
“Seid wann weißt du dass denn schon?“, er versuchte weiter gefasst und ruhig zu wirken, ließ aber die drei nicht mehr aus den Augen.

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#81

RE: Eine Reise nach Boston (Leto, John, Bobby)

in Randgeschichten 14.01.2011 19:19
von Bobby Drake • Besucher | 171 Beiträge

Mom starrte auf den eingefrorenen Saft, dann auf den Kristall. Sie wusste, dass sie jetzt etwas sagen sollte, etwas um ihrem Sohn Mut zu machen und zu signalisieren, dass es okay war... aber, es ging irgendwie nicht. Die Worte blieben ihr im Hals stecken. Gerade als sie Bobbys Blick suchen wollte, bewegte sich Ronnie Richtung Treppe mit einem Ausdruck ehrlichen Entsetzens im Gesicht. Mom rang um Worte, wollte ihm sagen, dass er sich beruhigen sollte, aber da rannte er schon die Treppe hoch, und sie hörten alle wie oben die Tür zuknallte und sich der Schlüssel drehte.

Bobby seufzte, sein Blick wanderte von der inzwischen leeren Treppe zu seinen Eltern, dann zu John, der etwas Abstand zwischen sich und dem Rest gebracht hatte und ein bisschen angespannt wirkte, und schliesslich zu Leto, der offensichtlich auch nicht so wohl in ihrer Haut war. Er hoffte nur, dass die beiden sich unter Kontrolle hatten, das letzte, was er jetzt brauchen konnte, war ein Feuerball im Haus und eine halb im Boden steckende Leto... Schliesslich war es sein Vater, der als erstes die Sprache wiederfand und etwas fragte. "Seit etwa zweieinhalb Jahren", antwortete Bobby und sah ihn an. "Und es war eine verdammte Folter, es vor euch geheimhalten zu müssen", ergänzte er und sah zwischen seinen Eltern hin und her. "Ihr habt mir beigebracht, dass es nichts Gutes ist zu lügen, und ich habe euch belogen über mich, über die Schule, über meine Freunde dort..." Er schluckte und sah zur Treppe.

"Vielleicht sollte ich...", fügte er an und machte Anstalten aufzustehen, um Ronnie zu folgen, als seine Mutter ihre Sprache wiederfand. "Nein!" Es klang klar und bestimmt. Dann legte sie eine Hand auf Bobbys Arm, um ihn zurückzuhalten, gleichzeitig drückte sie ihn. "Lass ihn. Er... wird sich schon beruhigen. Er braucht ein bisschen Zeit... wir alle..." Ihre Worte versandeten zögerlich und sie sah zu ihrem Mann, der nun gegenüber ihren Gästen ziemlich abweisend und kalt wirkte. "Bobby...", sie sah in Richtung ihres Sohnes, schaffte es aber nicht ihm in die Augen zu blicken. "Ich glaube, es wäre das beste, wenn du und deine Freunde... wenn ihr... geht. Gib uns ein bisschen Zeit, das... alles... zu verdauen..."

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#82

RE: Eine Reise nach Boston (Leto, John, Bobby)

in Randgeschichten 14.01.2011 21:03
von St John Allerdyce • Besucher | 159 Beiträge

John spürte ganz deutlich, wie er immer angespannter wurde, je mehr sich die Situation ineinander verzwickte. Da war zum einen der entsetzte Blick, mit dem Ronnie Bobby angesehen hatte und dann auch die feindseligen Blicke, die Bobbys Dad durch den Raum warf und die ganz klar auch ihm galten. Sie waren wohl an dem Punkt angekommen, an dem sie von der Mehrheit der menschlichen Anwesenden als eine Gefahr wahrgenommen wurden. So hatte Bobby sich das bestimmt nicht vorgestellt und auch Leto sah alles andere als glücklich aus.
Immerhin zeigte Bobbys Vater guten Willen und stellte eine Frage, aber trotzdem entwickelte sich das Gespräch der Drakes in eine ungute Richtung und am Ende warf Bobbys Mom sie auch noch verbal raus.

"Zeit, pff.", machte John und stieß sich von der Wand ab, um wieder zum Tisch hinüber zu kommen. Dort blieb er mit verschränkten Armen stehen und starrte abwechselnd Bobbys Mom und dann seinen Dad an. "Was gibt es da zu verdauen? Oder ist das nur eine Ausrede, um uns aus dem Haus zu bekommen, hä?", blaffte er in Richtung von Bobbys Mutter und schüttelte wütend den Kopf. Wirklich unglaublich, dass diese Leute nun auch noch erwarteten, dass man ihnen gegenüber nachsichtig war. Bobby hatte gerade etwas unglaublich Mutiges getan... und diese Frau warf ihren Sohn einfach raus! Wahrscheinlich, um dem Mutantenhasser im ersten Stock liebevoll den Kopf zu tätscheln.

Ronnie stand noch immer in seinem Zimmer und war unentschlossen, was er tun sollte, als er von unten lauter werdende Stimmen hörte. Was, wenn seine Eltern in Gefahr waren? Er hatte sie da unten mit drei beschissenen Mutanten alleine gelassen, die ihnen nun sonst was antun konnten! Schnell schloss er die Türe wieder auf, damit er mitbekam, was unten geschah. Gleichzeitig griff er zum Telefon und wählte die Nummer der Polizei.

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#83

RE: Eine Reise nach Boston (Leto, John, Bobby)

in Randgeschichten 15.01.2011 07:20
von Leto Devinitus • Besucher | 121 Beiträge

Ronnie war nicht mehr zu halten, er rannte so schnell er konnte in sein Zimmer und besorgt sah das Mädchen die Treppe hoch. Er hatte scheinbar wirklich einen Schock bekommen, aber er würde sich sicher wieder einkriegen. Jeder ging mit solchen Nachrichten anders um und vielleicht brauchte er einfach eine Weile alleine. Solange er nichts anstellte und die Flucht war doch immerhin noch besser, als wenn er Bobby anschreien und beleidigen würde. Das würde die ganze Situation nur unnötig schwer machen.
Auf die Frage seines Vaters hin erklärte Bobby, wie lange er schon von seinen Kräften wusste und wie schwer es ihm gefallen war seine Familie anzulügen. Leto lächelte ihn an und drückte kurz seine Hand, dann wand sie sich an seine Eltern.

“Oh…das…das ist gar nicht schlimm…also das mit dem Mutanten…“, Leto versuchte mit ihrer netten Art etwas Ruhe rein zu bringen und die Eltern zu überzeugen, “wir sind ganz normal, wir haben eben nur ein besonderes Talent…so wie andere z.B. Klavier spielen oder gut zeichnen können…und…in meiner Familie gibt es viele Mutanten, meine Mum, mein Dad, meine Oma, mein Onkel…ich glaube das kommt in Familien häufiger vor..also…ich meine wenn einer ein Mutant ist, dann sicher auch noch andere….“, Leto lächelte und wusste nicht wirklich was sie machen oder sagen sollte.
Es war alles so angespannt hier und Leto versuchte ihr unangenehmes Gefühl einfach weg zu reden und plapperte einfach wie ein Wasserfall. Bobbys Mutter schien recht nett zu sein und auch ein bisschen Verständnis zu haben, sein Vater jedoch wirkte nicht mehr so freundlich. Das Mädchen vermied es ihn anzusehen, er guckte so böse und das war ihr unangenehm, etwas unsicher biss sie sich auf der Unterlippe rum und sah zu John. Ihr Freund wirkte so angespannt und sie machte sich Sorgen, dass sein Temperament mit ihm durchgehen könnte.

Und da kam auch schon der Anlass um an die Decke zu gehen, Mrs. Drake bat sie zu gehen. Auch wenn es nett formuliert war, es war ein Rausschmiss und Leto stand fast der Mund offen. Klar, dass diese Mutantensache nicht für Jubel sorgen würde wie, so wie bei ihren Eltern, das hatte sie nicht erwartet, aber eine solche Abneigung überraschte sie. unsicher, was sie jetzt machen sollte, sah sie zu Bobby, da meldete sich auch schon John zu Wort. Daher drehte sie sich zu ihm, “Pyro, bitte, es ist ihr Haus und wenn sie möchten, dass wir gehen, dann werden wir das tun“, es wäre sicher nicht gerade förderlich, wenn sie jetzt rebellisch wären und einfach bleiben würden.

Das wurde ihm jetzt alles zu viel, sein Großer erzählte hier fast im Plauderton, dass er seit Jahren wusste das ein so ein….Freak war und sein Jüngster war in sein Zimmer geflüchtet. Verübeln konnte er es ihm nicht, er würde ja selbst gerne dieses Thema vergessen. Sein Sohn ein Mutant! Was für eine Schande, wenn das die Nachbarn erfahren würden. Nein, das war undenkbar, das dürfte nicht die Runde machen, er würde später noch mal mit Ronnie reden, damit der nichts ausplapperte.
Während William sich noch Gedanken darüber machte, was andere Leute über seine Familie sagen würden, erzählte dieses Mädchen, dass es wohl üblich war noch mehr Mutanten in einer Familie zu haben, das konnte er nicht auf sich sitzen lassen, er, seine Frau und sein Sohn waren normal! “Bei uns gibt es keine Mutanten in der Familie!“, er klang ziemlich hart, dann sah er auf Bobby, “zumindest gibt es sonst keine“

Dass der andere Junge, ja, er wusste die Namen von Bobbys Freunden, doch in seinem Kopf waren sie jetzt das Mädchen und der Junge, Abstand war da besser, nun ja, zumindest der Junge reagierte ziemlich aggressiv auf die Bitte seiner Frau. William jedoch stand völlig dahinter, er hätte es vielleicht sogar nicht ganz so freundlich ausgedrückt wie sie, aber nun gut, wenn sich Bobby und seine Freunde weigern sollten, dann würde er noch mal etwas sagen. Aber zumindest das Mädchen schien einsichtig zu sein.

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#84

RE: Eine Reise nach Boston (Leto, John, Bobby)

in Randgeschichten 15.01.2011 22:20
von Bobby Drake • Besucher | 171 Beiträge

"John, bitte..." Bobby sah den Feuermutanten an, der auf den Rausschmiss nicht eben entspannt reagierte. Er war Leto dankbar, dass sie versuchte, die Lage zu beruhigen, aber darauf hinzuweisen, dass es möglicherweise noch andere Mutanten in der Familie gab, war sicherlich eher wenig beruhigend in der aktuellen Situation. Nein, seine Mutter hatte vermutlich Recht: Es war wohl wirklich das beste, wenn sie einfach gehen würden. Kam hinzu, dass sie mit ihren Worten auch durchblicken liess, dass sie sich zumindest vorstellen konnte, dass sich die Lage wieder etwas beruhigte, wenn die Drakes sich erst mal an den Gedanken gewöhnt hatten. Ein Blick auf seinen Vater machte allerdings auch klar, dass es nicht allen gleich leicht fallen würde.

Wieder wendete er sich an John. "Ich finde, sie haben Recht auf Zeit, ich habe auch Zeit gebraucht, mich... daran zu gewöhnen." Er drehte sich zu seiner Mutter. "Gut, wir gehen. Aber ich werde euch schreiben, und euch Informationen zukommen lassen, was es wirklich auf sich hat mit Mutanten. Wenn ich nur das über Mutanten wüsste, was die Medien schreiben und zeigen, wäre ich vermutlich auch entsetzt, wenn mein Sohn mir sowas eröffnen würde..."

Endlich schaffte seine Mutter es, ihm in die Augen zu sehen. Und sie nickte zögerlich. "Okay", sagte sie und presste ihre Lippen zusammen. Zwar war sie erleichtert, dass ihr Sohn die Situation erkannte und seine Freunde zu beruhigen versuchte, aber sehr viel mehr gab es nun wohl tatsächlich nicht zu sagen. "Schreiben... klingt gut", schaffte sie gerade noch. Bobby nickte, froh darum, wenigstens diese Konzession erhalten zu haben. Er sah zu John und Leto. "Tja, dann...", ein klares Signal, dass er zum Aufbruch bereit war.

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#85

RE: Eine Reise nach Boston (Leto, John, Bobby)

in Randgeschichten 20.02.2011 18:13
von St John Allerdyce • Besucher | 159 Beiträge

John schüttelte nur den Kopf als Leto begann, den Drakes erklären zu wollen, dass sie eigentlich ganz normale Jugendliche waren, eben nur mit einem besonderen Talent. Anscheinend wollten Bobbys Eltern das nicht einfach so schlucken und wenn John ehrlich war, stand er da auch nicht ganz dahinter. Was sie konnten war eine ganz andere Ebene als ein Talent zum Klavierspielen. Sie waren Mutanten! Fähig, Dinge zu tun, von denen normale Menschen nicht einmal träumen würden. Und das machte ihnen Angst. Und das sollte es eigentlich auch.
Leto und Bobby begannen nun gleichzeitig, beruhigend auf ihn einzureden und es sah wirklich so aus, als würde Bobby völlig widerstandslos das Feld räumen. Er gab seinen Eltern quasi noch Entschuldigungen mit auf den Weg und sagte, dass er in einer solchen Situation wohl ähnlich reagieren würde.
"Würdest du nicht.", murrte er und sah insbesondere Bobbys Vater durchdringend an. Dessen Aussage über fehlende Mutanten in der Familie war wirklich recht heftig gewesen. "Das denken Sie vielleicht. Aber das X-Gen steckt genauso in Ihnen, Ihrer Frau und ihrem entzückenden mutantenhassenden Ronnie da oben. Vielleicht bricht es ja irgendwann doch noch aus. Soll schon Fälle gegeben haben..."
John befand dies als ein passendes Schlusswort und marschierte ohne einen weiteren Blick zurück in Richtung der Häustür. In der Mitte des Fluren blieb er jedoch stehen und lauschte. Waren das Reifengeäusche, draußen vor dem Haus? Besuch für die Drakes?

Er ging weiter und öffnete ruckartig die Haustüre. Draußen bot sich ihm ein eher unerwarteter Anblick: Drei Polizeiautos standen vor dem Haus der Drakes verteilt, zwei Polizisten in jedem davon brachten sich gerade in Position. John sah sich um, priff leise durch die Zähne und rief dann über die Schulter: "Das solltet ihr euch ansehen, Leute. Scheint wirklich nicht unser Tag zu sein."
Währenddessen hatte ein Polizist ein Megaphon aus dem Wagen genommen und an den Mund gehalten: "LEGEN SIE SICH FLACH AUF DEN BODEN UND HALTEN SIE DIE HÄNDE SO, DASS ICH SIE SEHEN KANN."

Oben an seinem Zimmerfenster schob Ronnie den Vorhang zur Seite und blickte hinab auf das Schauspiel, das gerade draußen begann. Das Megaphon war so laut, dass er auch oben jedes Wort des Polizisten hören konnte. Sie waren wirklich schnell gekommen, nachdem er gemeldet hatte, dass drei gewalttätige Mutanten in ihr Haus eingedrungen waren und seine Eltern als Geiseln hielten. Nun würden diese Freaks bekommen, was sie verdienten.

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#86

RE: Eine Reise nach Boston (Leto, John, Bobby)

in Randgeschichten 09.03.2011 04:57
von Leto Devinitus • Besucher | 121 Beiträge

Leider hatte Letos Beschwichtigungsversuch nicht so geklappt, wie sie sich das vorgestellt hatte. Eigentlich hatte sie ja vorgehabt die Einstellungen von Bobbys Familie zum Thema Mutanten zu ändern, also ins Positive natürlich. Aber scheinbar hatte es nicht den gewünschten Effekt, nein, im Gegenteil, sein Vater schien gar nicht davon erfreut zu sein, was sie so von sich gab. Dass eine Mutation eigentlich nichts anderes war als ein besonderes Talent, das überging er einfach total, es schien ihn nicht zu interessieren. Aber als Leto anmerkte, das es vielleicht noch mehr Mutanten in der Familie gab, wurde er total abweisend und leto konnte nicht glauben, dass Bobbys Vater so böse werden konnte.
Sie fixierte ihn kurz, “einen Mutanten haben sie in der Familie und das können sie nicht ändern und es ist durchaus denkbar, dass es weitere gibt!“, jetzt lächelte sie nicht mehr so süß, dieser Typ war einfach unfassbar. Der Blick glitt zu Bobby, “es ist keine Schande einen Mutanten in der Familie zu haben, wir sind keine schlechten Menschen, nur anders und das ist auch keine Krankheit. Sie sollten das akzeptieren.

Es war normal nicht Letos Art so mit anderen Personen zu reden, schon gar nicht mit Erwachsenen, ihre Eltern hatten ihr schließlich gutes Benehmen beigebracht. Aber dieser Mann machte sie wütend! Wie konnte man nur seinen eigenen Sohn so behandeln? Das war doch wirklich traurig und Leto konnte das nicht verstehen. Ihre Eltern waren da ganz anders gewesen, viel lockerer und sie hatten sich sogar gefreut. Für sie war es wahrscheinlich auch einfacher gewesen, ihre Eltern waren ja beide Mutanten und auch sonst gab es da einige in ihrer Familie, also warum hätten sich ihre Eltern aufregen sollen, als sich rausgestellt hatte, dass Leto eine Mutantin war? Ihre Mutter und ihre Oma waren ja sogar stolz gewesen, weil sie ihre Kräfte hatte.
Hier war das aber etwas anderes, scheinbar war nicht nur Ronnie ein Mutantengegner, William hat auch solche Züge, wie schade für Bobby.

Das Thema konnte jedoch nicht weiter geführt werden, weil Bobby sich entschloss der Bitte seiner Eltern nach zu kommen und zu gehen. Für Leto war das eine vernünftige Entscheidung, John jedoch schien nicht so gerne einfach so das Feld zu räumen. Aber was sollten sie machen? Einfach bleiben? Nein, das würde sicher Ärger geben und den brauchten sie nun wirklich nicht. John war nicht für einen Rückzug, das war irgendwie typisch für ihn, aber Leto erhob sich schon, schob den Stuhl wieder ran und ging zu Bobby, “ich hoffe sie ändern ihre Meinung noch, es wäre sonst wirklich schade“, dann legte sie John besänftigend die Hand auf den Arm und lächelte Bobby an. John jedoch drehte sich um und ging zur Tür, sehr gut, er würde also nicht weiter die Drakes provozieren, das hatte das Trio ja auch schon genug getan.

Draußen gab es ein recht großes Polizeiaufgebot, wer die wohl gerufen hatte. Letos Blick glitt nach oben zur Decke, war dass Ronnie gewesen? Hatte er ihnen wirklich die Polizei auf den Hals gehetzt? Das Mädchen lief zu Pyro und blieb neben ihm stehen, “was machen wir den jetzt?“ sie klang unsicher und auch ein wenig ängstlich.


Was erlaubte sich diese Göre eigentlich? William war wirklich erstaunt, als das Mädchen ihn plötzlich zurechtwies und auch die Worte dieses Jungen gefielen ihm so gar nicht. Kräfte die später noch ausbrachen? Wie meinte er den das? Er war unsicher und verstand nicht richtig, was die beiden ihm da erzählten, noch wusste er genau, was es mit den Mutanten auf sich hatte. Allerdings würde er das nicht zugeben, niemals, zumindest nicht vor diesen Freaks. Es wurde Zeit, dass diese Typen sein Haus verließen, hoffentlich würden die Nachbarn nichts mitbekommen. Gut, dass Bobby hier war mit zwei Freunden, das durften sie ruhig wissen, das passte ja ganz gut. Der kluge Sohn von der Eliteschule, der seine Eltern am Sonntag besuchte, ja das machte einen guten Eindruck, aber doch nicht das der Sohn ein Mutant war. Und noch dazu weitere Mutanten mit ins Haus brachte.

Nun gut, sie machten sich ja nun auf dem Weg um zu gehen und noch einmal würde er diese beiden ganz sicher nicht ins Haus lassen und bei Bobbys anderen Freunden würde er auch genauer gucken. Sicher gab es irgendein Zeichen für Mutanten, ein Erkennungszeichen, man musste nur wissen wie man es fand. Leider ging der Abzug der Drei nicht einfach so über die Bühne, nein, die Polizei stand vor der Tür, gleich drei Wagen! William richtete sich auf und versuchte selbstbewusst auszusehen, warum war die Polizei da? Jetzt würden doch gleich alle erfahren, was hier los war.

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#87

RE: Eine Reise nach Boston (Leto, John, Bobby)

in Randgeschichten 09.03.2011 21:29
von Bobby Drake • Besucher | 171 Beiträge

So sehr Bobby das Engagement seiner Freunde für ihn schätzte, es wäre ihm eigentlich lieber gewesen, wenn sie nichts mehr weiter gesagt hätten und sie alle drei einfach hätten gehen können. Aber John provozierte noch ein bisschen, und Leto platzierte noch ein paar gut gemeinte Ermahnungen, derweil Bobby längst klar war, dass es unmöglich war, die Haltung seiner Familie jetzt hier auf die Schnelle noch gross zu ändern. Er warf einen halb-entschuldigenden Blick zu seiner Mom und war im Übrigen erleichtert, als John sich zur Tür wandte und Leto kurz darauf folgte.

Diese Erleichterung hielt allerdings nur wenige Sekunden an. Erst hörte er John reden, dann das Megaphon der Polizei. Alarmiert sah er seine Eltern an, hetzte dann ebenfalls zur Tür und stellte sich neben seine Freunde. "Fuck...", murmelte er als er die Polizeiwagen und die Uniformierten mit ihren Waffen sah. Warum um alles in der Welt...? Aber bevor er die Frage noch zu Ende denken konnte, war ihm plötzlich klar, was los war. Ronnie, sein Bruder Ronnie, hatte die Polizei alarmiert. Das war nun in der Tat noch eine Stufe schlimmer als alles, was er sich hatte ausmalen können für diesen Tag. Er suchte Johns Blick. Wie kamen sie hier bloss wieder raus?

Bobbys Mutter derweil war ans Fenster getreten und starrte erstaunt hinaus. Polizei? Hier? Vor dem Haus der Drakes? Was um Gottes Willen würden die Nachbarn denken, wenn sie das sahen? Aber auch sie hatte natürlich das Megaphon gehört, alle in den umliegenden Häusern hatten es gehört. Offensichtlich ging es um Bobby und seine Freunde. Hatten sie etwas ausgefressen? War die Polizei ihnen etwa hierher gefolgt? Sie sah zu ihrem Mann, der offensichtlich auch nicht so recht wusste, wie er das einschätzen sollte. Bobby mochte einer dieser Mutanten sein, aber sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er nichts tun würde, das die Polizei auf den Plan rufen würde... Sie holte nach Luft und fasste einen Entschluss. Festen Schrittes trat auch sie aus der Tür hinaus, ging um die drei jugendlichen Mutanten herum und stellte sich zwischen sie und die Polizei. Dann setzte sie ihr bestes 60er-Jahre-Hausfrauen-Lächeln auf und fragte in die Runde: "Kann ich Ihnen helfen, Officers?"

Und Bobby, der sich gerade eben noch gefragt hatte, wie sie hier am besten rauskamen, ohne ihre Kräfte zu verwenden, sah sich plötzlich mit einem ganz neuen Problem konfrontiert: Seine Mutter hatte offensichtlich beschlossen, eine Eskalation verhindern zu wollen und sich dabei mitten in die allgemeine Schusslinie gestellt.

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#88

RE: Eine Reise nach Boston (Leto, John, Bobby)

in Randgeschichten 30.03.2011 17:13
von St John Allerdyce • Besucher | 159 Beiträge

John kniff die Augen zusammen und starrte nach draußen. Langsam machte er ein paar Schritte, bis er vor der Haustüre stand. Erneut brüllte der Polizist seine Warnung ins Megaphon, seine Kollegen hatten derweil ihre Waffen gezückt und auf ihn gerichtet, doch sie sahen ebenfalls nicht besonders glücklich mit der Situation aus. Was Ronnie ihnen wohl erzählt haben mochte? Blutrünstige Mutanten liefen Amok? Lebensgefahr vorprogrammiert? Der Pyrokinetiker warf einen Blick zur Seite, wo Leto angekommen war und die Szene ebenso überrascht wie ängstlich betrachtete. Kurz darauf trat auch Bobby nach draußen, gefolgt von seiner Mutter. John hob überrascht die Augenbrauen, als Bobbys Mom zielstrebig um sie herum ging und sich zwischen sie und die Polizei stellte. Sollte es das etwa schon gewesen sein?
Dem Gesicht des Polizisten, der durch das Megaphon gesprochen hatte, war jedenfalls anzusehen, dass er mit dem energischen Auftreten der Frau nicht gerechnet hatte. Ganz im Gegenteil. Der Mann sah Mrs. Drake misstrauisch an und blickte dann hoch zu den drei Jugendlichen.
„Gehen Sie aus dem Weg.“, bellte er und nickte zwei seiner Kollegen zu, die sich vorsichtig auf den Weg machten, um Mrs. Drake am Arm aus der Schusslinie zu führen. Dann hob er erneut das Megaphon an den Mund: „Ich muss Sie erneut bitten, sich auf den Boden zu legen und die Hände so zu halten, dass ich sie sehen kann!“

Ein paar Meter entfernt stieß John ein hitziges Lachen aus. „Sieht aus, als hätte dein Bruder sich eine nette Geschichte ausgedacht. Die werden uns erstmal nicht in Frieden ziehen lassen.“, stellte er fest und seine Augen funkelten gefährlich. Wieso sollte er sich in Handschellen abführen lassen? Sie hatten nichts getan! Und wenn die Polizei sie erst einmal eingesackt hatten konnte es Tage dauern, bis man sie gehen ließ, je nachdem was Ronnie behauptet hatte oder noch behaupten würde. Und so lange würde er nicht auf seine Freiheit verzichten, ganz sicher nicht.
John hielt sein Feuerzeug in der Hand, jederzeit bereit es auch zu benutzen. Noch hatte er das zwar nicht direkt vor, aber er würde sich keinesfalls vor diesen dahergelaufenen Menschen auf den Boden werfen. Niemals.
„Wir haben nichts getan!“, brüllte er zornig zurück und fügte dann leiser an die anderen beiden gewandt hinzu: „Ich geh deinen Bruder holen und dann reden wir Klartext...“ Der Australier drehte sich um und ging auf die Haustüre zu, doch er kam nicht weit.
„Sofort stehen bleiben oder ich schieße!!“, tönte die Stimme aus dem Megaphon und sämtliche Polizisten nahmen noch angespanntere Haltung an. Mitten in der Bewegung hielt John inne und drehte sich gefährlich langsam wieder um. Das leise Klicken, als er das Feuerzeug aufschnappen ließ, klang wie ein Dröhnen in seinen Ohren.

Am Fenster im ersten Stock sog Ronnie erschrocken die Luft ein, als er seine Mom zwischen den Mutanten und den Polizisten stehen sah. Warum tat sie das? Er wollte doch nicht, dass seinen Eltern etwas geschah... er wollte sie doch nur beschützen. Vielleicht war er doch zu weit gegangen. Aber nun war es zu spät, um die Sache richtig zu stellen, oder? Er machte ein paar zögernde Schritte in Richtung seiner Zimmertüre, blieb aber abrupt wieder stehen, als die erneute und eindringlichere Warnung des Polizisten durch die offene Türe ins Haus dröhnte.

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#89

RE: Eine Reise nach Boston (Leto, John, Bobby)

in Randgeschichten 08.07.2011 17:53
von St John Allerdyce • Besucher | 159 Beiträge

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