Nun, die Kleine die da am Sofa saß, erschrak jedenfalls nicht so sehr, wie es möglich sein hätte können, wenn auf einmal jemand sich im Raum materialisierte. Bemerkt hatte sie ihn jedenfalls, aus welchem Grund auch immer, denn er hatte kein Geräusch gemacht, aber vielleicht hatte sie seine Anwesenheit auch einfach gespürt. Naja und immerhin sollte es hier ja viele Mutanten geben, was wusste er schon welche Fähigkeiten sie besaß? Besser also Scott sah sich weiterhin vor und passte auf, dass er nicht doch noch Ärger bekam. Immerhin war er hier einfach so eingedrungen und wenn es schon keine Falle war, wären die Bewohner dieser angeblichen Schule sicherlich dennoch nicht sonderlich erfreut darüber.

Noch waren sie Beide jedenfalls offensichtlich alleine hier, da musste er also nicht ganz so große Gedanken machen oder zu sehr stressen. Da sah er sich den Rotschopf lieber mal genauer an, musterte diese neugierig von oben bis unten, ehe er ihr kurz grüßend zunickte. Sonderlich schlimm schien sie sein Auftauchen ja nicht zu finden, so freundlich wie sie ihn begrüßte.
“Hi. Na, läuft was Spannendes?“ fragte er mit einem Kopfnicken in Richtung des ausgeschalteten Fernsehers. Naja, vielleicht sah sie auf der dunklen Mattscheibe ja etwas was Andere nicht sahen. Naja, etwas Anderes als ihr Spiegelbild eben. Aber egal, ihm ging es momentan eher um andere Dinge. Nämlich um erst einmal eine Aufklärung der Situation.

“Also… was ist das hier? Wo bin ich hier?“ Genau, das war für ihn nämlich momentan die zentrale Frage. War er wirklich in dieser komischen Schule, von welcher der Glatzkopf erzählt hatte? Und falls ja, was bedeutete das für ihn? Und falls das hier doch etwas Anderes war, was war es? Und stellte es eine Gefahr für ihn dar? Ja, viele Fragen hatte er da momentan, aber das war verständlich, denn ihm ging es nun einmal vorrangig um seine Sicherheit. Kein Wunder nwenn man seine Vergangenheit bedachte, oder?

Die Art wie der Eindringling sie musterte und das, was er sagte, liess sie schnell von ihrem gespielten Erstaunen zu einem freundlichen Lächeln wechseln.

Die Übertragung einer Talkshow, in der Professor X ... avier mit Robert Kelly über die gegenwärtige gesellschaftliche Rolle der Mutanten spricht. Aber, sie schüttelte den Kopf, das beginnt erst in einer halben Stunde, ich habe mich nur schonmal hergesetzt und überlegt, ob ich vielleicht etwas lese.

Das stimmte natürlich nicht. Sie hatte sich hierher verkrümelt, weil Scott und Leto als Zuschauer im Fernsehstudio waren. Die beiden waren die, mit denen Jean seit der Rückkehr in ihre Dimension von allen am besten reden konnte. Für sie selbst war trotzdem an mitkommen nicht zu denken gewesen, zu viel Öffentlichkeit.

Du weißt nicht, wo du bist? Sie zwinkerte ihm zu und zitierte einen Satz, den sie mindestens einmal zu oft von Bobby gehört und der sich für solche Situationen in ihrem Kopf festgesetzt hatte: Willkommen auf Mutant High. Du bist in der Schule von Professor Xavier. Und Erik Lehnsherr.
Ich bin Jean. Sie streckte die Hand aus.

Hatte sie zu viel verraten? Na hoffentlich nicht. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass jemand, der sehr offensichtlich ein Teleporter war, versehentlich ins Institut bamfte. Aber Moment, er war ja gar nicht gebamft. Neugierig sah sie zu ihm auf. Er war anders als Kurt, der ganz nebenbei immer sehr genau wissen musste, wie ein Raum aussieht, bevor er hinein teleportierte.Wer bist du denn und wie hast du hergefunden?

Wie es aussah, war die Rothaarige ihm freundlich gesinnt, zumindest wirkte es fürs Erste so. Sie blieb entspannt sitzen und lächelte ihn sogar an. Klar, das konnte auch nur ein Trick sein, doch solange er vorsichtig blieb, war das wohl sicherlich okay. Und außerdem sah sie wirklich friedlich aus. Warum also nicht es mal versuchen und sich ein wenig umsehen und informieren?
Sein Blick glitt von ihr zum Fernseher und dann wieder zu ihr. “Professor Xavier, hm?“ Nachdenklich blickte er sie an. Sie sprach von dem Kerl, der ihn angesprochen hatte, der hatte so geheißen. Und der war also in einer Talkshow? Na, das war ja interessant. “Und, wieso tut er das? Um der Öffentlichkeit ein bekanntes Gesicht zu geben, auf das sie ihren Hass richten können?“ Denn helfen würde es sicherlich nicht. Reden brachte niemanden weiter, schon gar nicht mit den Menschen. Egal welch gute Argumente man hatte.

Ein wenig hob er den Kopf an auf ihre Frage. Nein, er wusste nicht wo er war, zumindest nicht wirklich. Aber da brachte sie schnell Licht ins Dunkel und er schürzte nachdenklich die Lippen. Also hatte dieser Xavier Recht gehabt mit dem was er ihm gesagt hatte. “Die Mutant High. Es ist also wirklich eine Schule.“ meinte er etwas gedankenverloren, griff dann aber nach ihrer dargebotenen Hand und drückte sie kurz.
“Hallo Jean. Ich heiße Jumper.“ erwiderte er die Begrüßung doch recht freundlich. Dass sie wissen wollte wer er war und wie er hierher kam, war eigentlich verständlich. Und irgendwie beruhigte es ihn auch, denn es wäre merkwürdig und auch irgendwie verdächtig gewesen, wenn sie da gar nicht nachgefragt hätte.
“Ich habe diesen Ort schon gesehen. Dein Professor hat ihn mir gezeigt. Ich war mir nur nicht sicher, was ich davon halten soll.“ Gut, das wusste er auch jetzt noch nicht so richtig, aber zumindest war er der Sache mal nachgegangen. Neugierde war nun einmal ein Laster.

Die Mutant High. Jean konnte nicht anders als zu lachen. Das Lachen kam tief aus ihrem inneren und war so echt und ehrlich als hätten die Ereignisse der letzten Wochen gar nicht stattgefunden. Er glaubte, dass die Schule wirklich so hieß?

Sie zwang sich wieder wieder aufzuhören und strahlte dennoch von einem Ohr bis zum anderen. [dialog]Nein, die Schule heißt natürlich nicht wirklich Mutant High. Auch wenn das mal echt etwas wäre.[/dialog]
Sie musste sich wieder fangen, nicht dass der Arme glaubte, sie würde ihn auslachen. Jean räusperte sich und fügte wieder ernster an. [dialog]Das Xavier Institute for higher learning. So heißt es richtig. Und wieder nein, der Professor möchte niemandem ein Gesicht zum Hassen geben. Er möchte ... er und die Lehrerschaft möchten, Brücken bauen. So nennen sie es. Den Menschen die Angst nehmen. Vielen von uns übrigens auch. nicht jeder kann mit seinen Fähigkeiten so gut umgehen wie ... du, scheinbar.[/dialog]

Manche hatten auch Angst vor sich selbst und noch andere waren sogar wirklich eine Gefahr für sich und andere und brauchten Hilfe. So wie sie ... und wieder andere waren abgrundtief böse wie Sebastian und Emma.
Hatten sie wirklich die Welt vor den beiden gerettet?
Fast wäre sie wieder zurück in ihre surreale Gedankenwelt gedriftet, aber das Handschütteln half, sie im Hier und Jetzt und fern von Phönix zu halten. [dialog]Jumper ... schöner Codename. nennst du dich so oder nennen dich deine Freunde so?[/dialog]

Etwas verlegen zögerte sie. [dialog]Der Profesor hat dir die Schule schonmal gezeigt? Er hat gar nichts gesagt. Normalerweise tut er das, weil wir natürlich schon etwas auf Sicherheit achten müssen.[/dialog]

Etwas verstimmt presste Scott die Lippen zusammen. Er mochte es gar nicht wenn er ausgelacht oder wenn auch nur über ihn gelacht wurde. Er war nun einmal ein sehr stolzer Charakter, mit einem nicht sehr hohen Toleranzlevel. Und er konnte sich sehr schnell beleidigt fühlen. Nun, so arg war es in diesem Fall noch nicht, aber er bedachte die Rothaarige schon mit einem für einen Moment kühl aufflackernden Blick. Der Ausgeglichenste war er ja nicht.
“Gut. Dann eben Xavier Institute blabla. Obwohl ich das Andere auch nicht so schlecht gefunden hätte.“ Ja genau! War ja auch nicht so abwegig. Immerhin, wenn es schon eine Schule für Mutanten gab…was er ja auch nicht erwartet hätte…warum dann nicht auch so ein Name? Klang ja außerdem auch nicht so schlecht.

Auch wenn er nicht so recht wusste, was er von der Idee an sich halten sollte. Ob es klug war, eine solche Einrichtung zu machen, die ja erst Recht die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich lenken würde? Auch wenn die Idee dahinter gut war…klang sie für Scott nicht so ganz realistisch. Daher sah er die junge Frau nun auch ein wenig zweifelnd an.
“Also ich weiß nicht. Ist ja eine nette Idee…aber ich weiß nicht ob man den Menschen ihre Ängste und vor allem ihre Vorurteile so einfach nehmen kann.“ Das bezweifelte er wirklich. Es würde ihn natürlich freuen wenn er sich irrte…aber glauben tat er es nicht so recht.

Dass er gut mit seinen Kräften umgehen konnte, ja das stimmte wohl und darauf war er auch stolz. So wie auch auf seine Fähigkeiten an sich. Er hatte kein Problem damit ein Mutant zu sein und schon gar nicht würde er sich dafür schämen oder deswegen verstecken. Nein, so ein Typ war er sicherlich nicht und daher trug er auch seinen Mutantennamen mit Stolz. Lächelte daher auf Jean’s Worte hin. “Sowohl als auch. Und danke für das Kompliment.“ Ja, ein bisschen eitel war er schon, das konnte man ihm auch nicht absprechen.

Als er etwas später so etwas wie Zögern in ihrem Verhalten bemerkte, fand er das fast ein wenig erleichternd. Zeigte es ihm doch, dass diese Schule wirklich echt sein musste, wenn man sich Gedanken um deren Sicherheit machte. Ansonsten wäre es fast ein wenig zweifelhaft gewesen, wenn man ihn einfach so hier willkommen hieß, ohne Fragen oder eine gewisse Vorsicht.
“Keine Ahnung warum er euch nichts gesagt hat. Er hat mir nur von hier erzählt und mir Bilder gezeigt… in meinem Kopf.“ Er tippte kurz mit dem Zeigefinger an seine Stirn. Wenn sie den Professor wirklich kannte, würde sie das sicher verstehen. Und naja, mehr Erklärungen hatte er nicht dafür wie er von hier erfahren hatte. Naja Pech. Jetzt war er eben da. Aus Ende.

FIRST POST - WIEDEREINSTIEG


Es war ein reichlich merkwürdiges Gefühl gewesen, einfach so in die Villa reinzulaufen, als ob nie was gewesen wäre. Dabei war es noch gar nicht so lange her, dass er sich diesen heftigen Streit mit John geliefert hatte und dann gegangen war. Für immer, hatte er da noch gedacht. Oder zumindest für lange. Und nun war er schon wieder da. Aufgeschreckt von immer wilderen Nachrichten über Mutanten und dem Gerücht, dass Xavier vorhatte, heute an einer Talkshow im Fernsehen teilzunehmen.

Bobby hatte wirklich versucht, abseits zu stehen, alles zu ignorieren, ein 'normales' Leben anzufangen, aber pausenlos ertappte er sich dabei, an die Schule zu denken, seine Freunde hier, die Lage der Mutanten im Allgemeinen. Das Desaster in der Noir-Dimension fühlte sich zwar noch immer ziemlich frisch an, aber es begann langsam zu verblassen. Nur an Scott dachte er sicher noch mehrmals täglich. Aber Scott war tot, es hatte keinen Sinn, dem nachzutrauern, was passiert war und was noch hätte sein können. Es gab noch so viele Lebende, und er konnte nicht einfach daneben stehen und 'normal' spielen, derweil all diese Dinge passierten. Also hatte er beschlossen zurückzukommen, dort weiterzumachen, wo er aufgehört hatte. Wenn er an John dachte, hatte er ein etwas mulmiges Gefühl in der Magengrube, aber das würde sich schon wieder einrenken. Hoffte er jedenfalls.

Als er das grosse Haus betrat, erwies sich dieses als erstaunlich leer. Wo waren die alle? Er marschierte durch die Eingangshalle, die Küche, zwei Klassenräume, bevor er schliesslich Stimmen aus dem Gemeinschaftsraum hörte. Er glaubte Jean zu erkennen... Jean, deren ungeheure Kräfte im Noir freigesetzt worden waren, und der er nie mehr mit der gleichen Unbefangenheit begegnen können würde. Die andere Stimme war männlich und kam ihm vage bekannt vor, aber einordnen konnte er sie nicht. Kurz zögerte er, beschloss dann aber einzutreten. Es war der Gemeinschaftsraum, offen für alle. Und irgendwer musste ja als erstes erfahren, dass er wieder zurück war.

So trat er also durch die Tür, ein Lächeln im Gesicht und sagte: [dialog]"Hey Jean."[/dialog] Dann wanderte sein Blick rüber zu dem jungen Mann - und er erstarrte. Das Lächeln verwandelte sich in einen Ausdruck von Verblüffung und Unverständnis. [dialog]"Scott...?"[/dialog] Wie um alles in der Welt...?

[dialog]Wir sagen auch fast alle Mutant High. Wobei wir nicht viele im Highschoolalter haben. Die meisten studieren in NY und wohnen nur hier. Oder kommen her um ihre Kräfte zu erforschen und zu trainieren. Ach es ist eigentlich ganz unterschiedlich. So lange gibt es das Institut auch noch gar nicht.[/dialog]
Einmal so richtig aufgetaut, konnte Jean wie ein Wasserfall reden. Je mehr sie dabei ihren eigenen Worten zuhörte umso sicherer wurde sie.
Dass Jumper eigentlich ein bisschen sauer über ihr Lachen gewesen war, hatte sie natürlich gemerkt. Aber sie meinte es ja wirklich nicht böse oder vorwurfsvoll.

Als die Rede wieder auf Xavier kam, nickte sie vorsichtig. [dialog]Es ist wirklich kein leichter Weg, den der Professor gewählt hat, aber sieh doch mal ... mehr und mehr Mutanten ... ich mag das Wort eigentlich gar nicht ... Menschen, die das X-Gen tragen ... können ihre Besonderheiten nicht mehr geheim halten. Immer mehr steht darüber in den Zeitungen und Mr. R. Kelly baut seinen Wahlkampf darauf auf, uns als Feindbild zu deklarieren.
Jemand muss etwas tun, damit es besser wird.[/dialog]

Gespannt auf seine Reaktion, sah sie Jumper direkt in die Augen. Natürlich würde sie kein Wort über die X-Men sagen. Das ginge viel zu weit, bei jemandem, den sie nicht kannte. Aber als Scott sich an den Kopf tippte, war ihr eigentlich klar, dass der Professor, wenn er soweit vorgedrungen war, Jumper den Weg auf diese Art zu übermitteln, wohl auch gesehen haben würde, dass man dem jungen Mann vertrauen könnte.

Gerade wollte sie Scott fragen, ob er sich nicht zu ihr setzen wollte und war schon ein bisschen zur Seite gerutscht als mit einem mal Bobby in der Tür auftauchte.

[dialog]Hey![/dialog] Rief sie überrascht aus. Bobby hatte die Ereignisse in der fremden Dimension ja ähnlich schwer genommen und sie hatte zu denen gehört, die sehr gut verstehen konnten, dass er sich zurückgezogen hatte. Ein leichter Schauer lief ihr über den Rücken, weil sie für einen Augenblick wieder die flammende Hölle vor sich sah, die Phönix entfacht hatte und sich erinnerte wie Bobby und Pyro mit vereinten Kräften versucht hatten, die Flammen zu kontrollieren.

Was nun allerdings eine völlige Überraschung war ... [dialog]Scott?[/dialog] Wiederholte sie fragend? [dialog]Ihr kennt euch?[/dialog]

Eigentlich hätte sie es sofort begreifen können, zumal ihre Gedanken gerade eben noch jene Welt berührt hatten, aber trotzdem suchte sie nach einer Erklärung im Hier und Jetzt.
Bobby war eine Weile weg gewesen, sie würden sich irgendwo außerhalb des Instituts kennengelernt haben ohne zu wissen, dass beide Träger des X-Gens waren. Irgendsoetwas vermutlich.

Nun, egal wie diese Schule nun hieß oder genannt wurde, zwei Dinge waren klar. Erstens, es war durchaus eine gute Idee…und zweitens, es war allerdings auch verdammt riskant. Nicht falsch verstehen, Scott war total dafür, dass man offen zu sich stand und sich nicht versteckte. Aber gerade wenn es hier um junge Leute ging, die sich vielleicht noch nicht so gut wehren konnten, war es vielleicht nicht gerade so gut. Was hinderte die bekanntermaßen intoleranten Menschen daran einfach so auf die Schule loszugehen? Zu demonstrieren, zu randalieren, oder was auch immer? Man wusste ja wie die Menschen waren und da war Xaviers Plan sicher nicht das Einfachste.

Auch wenn Jean von dessen Erfolg überzeugt zu sein schien. Und er konnte auf ihre Worte hin nur zustimmend nicken. „Natürlich, das ist eine wichtige Sache und gut, dass er das vorhat. Ich weiß nur nicht ob es funktionieren wird. Aber möglicherweise täusche ich mich da ja. Hoffen wir mal, hm?“ Er wäre der Letzte, der sich beschweren würde, falls er wirklich falsch lag, sondern würde es wirklich begrüßen, wenn die Menschen auf einmal tolerant zu denken beginnen würden. Wenn. Falls. Ja, da war er wirklich pessimistisch. Oder eigentlich nur realistisch.

Als jemand Neuer den Aufenthaltsraum betrat, wandte Jumper sich diesem zu und spannte sich auch ein wenig an. Jean war ja nett und so, aber wer konnte wissen ob der Kerl hier nicht eine Gefahr für ihn darstellte. Richtig merkwürdig wurde es allerdings als dieser ihn mit seinem Namen ansprach. Und nicht mit dem Mutantennamen, den Scott vorher Jean genannt und den er vielleicht gehört haben könnte. DAS war eigenartig.
Er runzelte die Stirn und musterte den jungen Mann von oben bis unten. Nein, er kannte ihn nicht. Weder als Freund, noch als Bekannter, noch als irgendeinen One-Night-Stand. Daher konnte er Jeans Nachfrage nur mit einem Kopfschütteln verneinen. „Nein. Also ich kenne ihn zumindest nicht. Woher kennst du diesen Namen?“ Zumal er den ja nicht immer benutzte. Meist stellte er sich als Jumper vor, vor allem gegenüber anderen Mutanten, von denen dieser Typ hier ja wohl einer sein musste.

War es vielleicht doch eine Falle? Immerhin, der Professor kannte seinen richtigen Namen, es könnte also alles zu dessen Plan gehören. Obwohl er seit dem Gespräch mit Jean nicht mehr wirklich an so etwas geglaubt hatte, aber sie konnte ja auch nur eine gute Schauspielerin sein. Sein Blick glitt zwischen den Beiden hin und her und er war bereit beim kleinsten Anzeichen von Gefahr das Weite zu suchen. So schnell würde er sich nicht wieder erwischen lassen!

Jean schien ehrlich erfreut ihn zu sehen. Sie hatten die Noir-Ereignisse auch reichlich aus der Bahn geworfen, wenn auch aus anderen Gründen. Schnell schob er die aufkommende Erinnerung an das Inferno beiseite und fokussierte auf die Gegenwart. Denn Scott reagierte ziemlich anders als Jean. Nicht nur wenig erfreut, sondern geradezu... und dann machte es Klick. Natürlich - Scotts Doppelgänger! Sie alle hatten einen gehabt, das hier war der Scott aus dieser Dimension, und der hatte natürlich keine Ahnung, was passiert war und wer Bobby sein könnte. Aber er war ein Mutant, sonst wäre er nicht hier, oder? Ob er auch auf Männer stand, war hingegen eine ganz andere Frage... Und noch viel wichtiger: Was wusste dieser Scott hier? Wie offen konnte er ihm gegenüber sein? Allerdings konnte er jetzt ja auch schlecht abstreiten, dass er ihn erkannt hatte.

Bobbys Gesichtsausdruck ging durch mehrere Phasen von Erstaunen, Erkenntnis und Nachdenklichkeit, bevor er wieder den Mund aufklappte. [dialog]"Oh Mann, das wird jetzt ziemlich seltsam klingen."[/dialog] Er sah erst zu Jean, dann zu Scott. [dialog]"Ich... kannte jemanden, der so aussah und hiess wie du... in einer... ehm... anderen Dimension. Lange Geschichte."[/dialog] Er ging auf Scott zu und streckte seine Hand aus. [dialog]"Bobby Drake, ich wohne hier im Haus."[/dialog] Er lächelte ihn an, vielleicht ein bisschen freudiger als man sich normalerweise anlächelt, wenn man sich zum ersten Mal begegnet. Gott, Scott! Ihn jetzt hier wieder zu sehen, lebend und offensichtlich guter Dinge - wenn auch gerade etwas misstrauisch - es war wie ein Wunder. [dialog]"Und du bist neu hier?"[/dialog] fragte er vorsichtig. Ganz sicher konnte er ja nicht sein, dass Scott wirklich ein Mutant war und sich der Schule angeschlossen hatte. Könnte ja auch sonst einfach ein Besucher sein. Leider hatte er von dem Gespräch der beiden inhaltlich nichts mitbekommen, bevor er eingetreten war.

Dann drehte er sich zu Jean. [dialog]"Ich habe beschlossen zurückzukommen, es ging irgendwie nicht anders."[/dialog] Er zuckte mit den Schultern. [dialog]"Irgendwie konnte ich mir im Spiegel nicht mehr in die Augen sehen... hier ist alles okay? Tritt der Prof echt im Fernsehen auf, habe ich das richtig gehört? Offen?"[/dialog]

Sichtlich in einem Gefühlscocktail aus Verwirrung, Überraschung und unverhohlener Neugier, huschte Jeans Blick zwischen Bobby und dem schweigenden Scott hin-und her.

Natürlich ... die andere Dimension.
Ein Gedanke, den sie nicht unterdrücken konnte, sprang in den Vordergrund. Wen hatten sie dort getroffen? Doch fast ausschließlich Personen, zu denen sie hier auch Kontakt hatten. Als wären ihre Leben ... ihre Schicksale ... dimensionsübergreifend miteinander verknüpft. Das war alles kein Zufall. Ihr wurde heiß und kalt zugleich, wenn sie den Gedanken zu Ende sponn.

Bisher hatte sie nur aus ihrer Perspektive auf die schwarz-weiße Welt geblickt, an die Counterparts der X-Men dort gedacht. Dem Umkehrschluss hatte sie sich komplett verweigert, all jene, die sie dort erstmalig kennengelernt hatte, mussten Spiegelbilder hier haben. Und hieß nicht allein der Fakt, dass sie ihnen begegnet waren bereits, dass sie auch hier miteinander zu tun bekommen würde?

[dialog]Ähm ... wir können uns alle nicht mehr ohne ein mulmiges Gefühl im Spiegel sehen. Gleich aus zwei Gründen, wir alle haben eine unendliche Zahl lebender Spiegelbilder, das Universum ist um so vieles größer als wir geglaubt haben.[/dialog]
Sie schüttelte sich unwillkürlich und zwang sich wieder an etwas anderes zu denken.

[dialog]Ich habe es eben Jumper schon gesagt. Aber ja, wer weiß, ob unsere Schule danach noch geheim ist. ich glaube, heute wird sich sehr viel entscheiden.[/dialog]

Wie verrückt das alles für Jumper klingen musste ...

Okay, das war wirklich…nun ja, ziemlich eigenartig, ehrlich gesagt. Jetzt gar nicht so sehr wegen dieser Schule hier, sondern eher weil ihn der Typ hier ansah und anredete, als würden sie sich bereits kennen. Was sicherlich nicht so war, immerhin litt Scott ja nicht an Alzheimer oder so etwas, da könnte er sich doch daran erinnern. Und das machte er auch offen klar.
Woraufhin dann auch eine Erklärung geliefert wurde, doch die… naja, die war erst recht verwirrend. Und ehrlich gesagt ziemlich abgedreht. Jumper zog eine Augenbraue hoch als dieser Bobby von einer anderen Dimension sprach und dass er dort seinen Doppelgänger getroffen hatte. Tollerweise schloss Jean sich dem auch gleich an, also mussten sie wohl Beide spinnen.

„Oookay…“ Er sah zwischen den Beiden hin und her, die das Ganze echt ernst zu meinen schienen. „Na, das ist ja eine nette Geschichte. Ihr hattet wohl einen harten Tag, hm?“ War ja wohl verständlich, dass das Alles schon ziemlich abgedreht klang. Selbst für jemanden wie ihn. Aber egal. Verrückte sollte man nicht verärgern, das war ja ein altes Sprichwort.
„Hi Bobby. Zumindest weiß ich deinen Namen jetzt auch.“ Gleiches Recht für alle, nicht wahr? „Neu… nein. Ich bin eigentlich mehr oder weniger nur auf Besuch hier. Auf Anraten eures Professors hin.“ Ja, so konnte man das wohl sagen.

Weiter sah er sich ein wenig um, während er nebenbei dem Gespräch der Beiden zuhörte. Offensichtlich war Bobby länger weg gewesen und die Tatsache, dass der Professor im Fernsehen auftrat, war wohl ebenfalls ein viel diskutiertes Thema in seinen eigenen Reihen. War ja auch nicht gerade etwas Alltägliches und sicher ein Schritt, bei dem sich die Gemüter schieden.
„Ich bin ja mal gespannt, welche Reaktionen das bei den Menschen hervorruft. Wir werden ja sehen wer näher an der Wahrheit dran ist.“, fügte er dann noch mit einem Zwinkern in Richtung Jean hinzu.

Bobby konnte es Scott schwerlich verübeln, dass dem die Story mit dem Doppelgänger und der anderen Dimension reichlich spanisch vorkam. Immerhin Jean hatte sofort geschaltet, und den Gedanken auch gleich weitergesponnen. Unendliche Zahl lebender Spiegelbilder? Eine bizarre Vorstellung, das würde bedeuten, dass es ebenso viele Welten gab, alle irgendwie anders als seine eigene hier, und in jeder dieser Welt war ein Bobby Drake, der er war und doch nicht er.

Bevor ihm schwindlig wurde, fokussierte er wieder auf Scott. Er nickte. [dialog]"Mehr so ein paar harte Wochen, aber es wird langsam besser"[/dialog], sagte er und lächelte schief. Leider wusste er immer noch nicht, was es mit diesem Scott hier genau auf sich hatte und wie offen er sein konnte - dass er sich dann nur als Besucher bezeichnete, machte es auch nicht besser. Wobei, wenn er auf Anraten des Professors hier war... Aber erst Jumpers nächste Worte, die Art wie er 'bei den Menschen' sagte, liessen Bobbys Zuversicht steigen, dass er es hier tatsächlich mit einer Mutanten-Version seines Scotts aus der anderen Dimension zu tun hatte.

Noch bevor er sich damit jedoch auseinandersetzen konnten, drangen Jeans Worte erst richtig in sein Bewusstsein. Er starrte sie an. [dialog]"Du hältst es für möglich, dass er die Schule preisgibt? Ist das nicht viel zu riskant?"[/dialog] Der Eismutant runzelte besorgt die Stirn. [dialog]"Warum sollte er sowas tun?"[/dialog] Und von was für einer Wahrheit sprach Scott da? Es war so merkwürdig, ihm hier gegenüber zu stehen als wären sie Fremde. Aber für ihn war er das wohl.

Bobby musterte ihn verstohlen und versuchte, irgendwelche äusserlichen Anhaltspunkte auszumachen, die darauf hindeuteten, dass Scott in jenem einen Punkt seinem Alter Ego aus der anderen Dimension entsprach. Aber wie wahrscheinlich war das, wenn er hier ein Mutant war und dort nicht? Da konnten auch ein paar andere wichtige Dinge ziemlich anders sein. [dialog]"Warum fand denn der Professor, dass du hierher kommen solltest?"[/dialog] wollte er dann von ihm wissen. Vermutlich ein besseres Gesprächsthema als ihm zu erklären, was es mit dieser anderen Dimension auf sich hatte. Das konnte warten, bis Scott Gelegenheit gehabt hatte sich zu versichern, dass er kein Spinner war.

Scott glaubte natürlich kein Wort. Nur zu verständlich und eigentlich war Jean darüber sogar froh, denn das ersparte ihnen diverse Fragen, die sie nicht beantworten müssen wollte.
Sie quittierte Bobbys 'harte Wochen' mit einem bestätigenden Nicken, legte dann den Kopf in den Nacken und reckte sich leicht, als wären Bobbys Worte das Zeichen, dass es nun losging. aber ein Blick zur Uhr, sagte ihr, es waren immer noch diverse Minuten bis das TV Duell begann.
Naja, ein bisschen war die kleine Geste auch Reaktion auf Jumpers Zwinkern.

[dialog]Ich glaube nicht, dass der Professor die Schule preigibt, aber wenn er die Aufmerksamkeit von den Medien bekommt, von der ich glaube, dass er sie möchte, wird er nicht einfach wieder nach Hause gehen können und es fragt nie wieder jemand nach ihm. Die Öffentlichkeit wird beginnen, nach ihm zu suchen und wir sind zu viele als dass wir hier wirklich komplett unsichtbar wären. Ich glaube wirklich, dieser Tag wird unser Leben zum zweiten Mal verändern.[/dialog]

Das musste für Scott schon wieder sehr merkwürdig klingen. Sie war wirklich nicht gerade gut, im Geheimnisse für sich behalten. Etwas reumütig biss Jean sich auf die Unterlippe. vielleicht hatte sie ja Glück und Jumper stellte keinen Rückbezug zur der irrsinnigen Geschichte mit der fremden Dimension her.
Dass dieser Tag jedoch sogar den nächsten X-Men Einsatz fordern würde, ahnte sie freilig in diesem Moment nicht einmal annähernd. Wie jeder andere auch, hielt sie Kelly zwar für einen Mutantenhasser per excellence, aber sie hatte keine Vorstellung, wie weit er gehen würde, um seine Ziele zu erreichen und noch weniger ahnte sie, wieviel er längst über sie alle wusste.

Tja, etwas geistig kreativ waren die Beiden hier schon, aber naja, wenn dies die einzige Macke war, die sie hatten, war das okay. Solange das hier alles nicht nur eine Farce und ein Trick war und ihn wieder diesen verrückten Regierungsleuten in die Arme trieb, war alles in Ordnung für ihn. Auch Geschichten von anderen Dimensionen und dergleichen.
Irgendwie musste Scott ja auch zugeben, ebenfalls neugierig auf diese Talkshow zu sein. Was würde das Glatzköpfchen da wohl so alles erzählen? Und wie würde es aufgenommen werden? Oh, das konnte er sich nur zu gut vorstellen. Also, ER hätte so etwas ja nicht gemacht. Naja, er eigentlich schon, er konnte ja sofort wieder abhauen wenn es ihm zu heiß wurde. Aber ansonsten…doch sehr riskant. Zumal Menschen keine sonderlich tolerante Spezies waren.

Die Schule Preiszugeben, also das wäre da wirklich schon extrem…naja, dumm eben. Und wie Jean sagte, selbst wenn er es nicht tat, würde er von nun an in der Öffentlichkeit stehen und beobachtet werden und beobachtet werden.
„Tja, ich würde sagen, da kommen einige Probleme auf euch und auf ihn zu. Ich hoffe das hat er bedacht. Oder ist er zufälligerweise auch ein Gestaltwandler? Denn ansonsten wird es sicher nicht lange dauern bis dieser Ort hier bekannt wird. Gewollt oder ungewollt. Eher ungewollt.“
Ein Schmunzeln konnte er sich dabei nicht verkneifen. War ja auch wirklich dumm. Jetzt hätte er beinahe mal einen Ort gefunden, der ihm gefallen würde, also auch von der Idee her, und dann war der auch schon mehr oder weniger dem Untergang geweiht. Tja, Pech.

Was Jean damit gemeint hatte, dass ihr Leben zum zweiten Mal verändert werden würde, darüber dachte Scott nicht wirklich nach. War ihm auch irgendwie entgangen. Dafür sah er nun wieder Bobby an, der ihn angesprochen hatte und ihn neugierig ansah.
„Keine Ahnung, das musst du wohl ihn fragen. Er hat irgendetwas gesagt von wegen, dass ich mit meinem Leben etwas anfangen soll und ob mich nicht so etwas wie ein sicherer Ort für Mutanten interessieren würde. Das mit dem sicheren Ort hat sich wohl bald erledigt, hm?“
Ja, er konnte gut darüber witzeln, ihn betraf es ja nicht wirklich und er brauchte sich auch nicht zu fürchten. Auch wenn er es schon irgendwie schade drum fände. Jedenfalls ging er nun einmal um die Couch herum und ließ sich darauf fallen, bereit für die TV-Übertragung. Das durfte er sich nicht entgehen lassen!

Bobby war ein kleines bisschen beruhigt, als Jean erklärte, dass der Professor die Schule nicht direkt öffentlich machen würde. Aber es war natürlich richtig: Wenn er sich im Fernsehen offenbarte, würde das einen derartigen Aufruhr auslösen, dass kaum vorstellbar war, dass dieser Ort hier nicht früher oder später enttarnt wurde. Der Eismutant runzelte die Stirn und sah Jean an. Die Anspielung mit dem zweiten Mal war ihm natürlich völlig klar. [dialog]"Warum dieser Schritt? Hat er das irgendwie erklärt? Ist Magneto damit einverstanden?"[/dialog] Bobby klang besorgt, und er war es auch. Dennoch: Xavier machte normalerweise keine unbedachten Dinge.

Dann mischte Scott sich ein, und Bobby schüttelte den Kopf. [dialog]"Nein, ist er nicht..."[/dialog] Aber dafür hatte der Prof eine Menge anderer Dinge drauf. Er wusste nicht, wieviel Xavier mit Telepathie ausrichten konnte, wenn er wollte, aber er konnte kaum die ganze Schule verstecken. Immerhin war nun definitiv klar, dass Scott tatsächlich einer von ihnen war, ein Mutant. Und das machte seine Anwesenheit hier umso spannender. [dialog]"So schnell würde ich den Ort hier nicht abschreiben"[/dialog], erklärte Bobby dann und sah ihn weiterhin neugierig an. [dialog]"Wir sind zäh."[/dialog] Er sah wirklich genau gleich aus, wie der andere Scott - naja, zumindest soweit er das hier bei voller Bekleidung beurteilen konnte. Und auch seine Art schien ziemlich ähnlich. Wobei sich natürlich nicht ausschliessen liess, dass das Mutanten-Dasein schon einiges anders hatte werden lassen.

Bobby setzte sich nun ebenfalls in einen Sessel mit Blick auf Jean und Scott sowie den Bildschirm. [dialog]"Wo warst du denn vorher? Oder anders: Was hast du bisher gemacht?"[/dialog] Der Eismutant sah ihn unverwandt an. Am liebsten hätte er ihn ganz direkt gefragt, was genau seine Kräfte waren..., aber das wäre vielleicht ein bisschen zu direkt und unhöflich.